Von Liro gibt die spannende Fortsetzung zu
den Herren der Elemente!
Autor: Liro
Vorwort:
Die Geschichte spielt zwei Jahre nach "
Die Herren der Elemente".
Für die, die diese noch nicht gelesen haben eine kurze Charakterbeschreibung:
Die Gruppe der Herren der Elemente besteht momentan aus acht Mitgliedern und zwar aus
Ares, dem Herrn der Seelen
Er hilft den jüngeren bei schwierigen Aufgaben und hängt deshalb oft in der Bibliothek herum. Auch wenn es den Anschein hat, dass er wie ein großer Bruder den Jungs gegenüber ist, steckt dahinter nur ein gerissener Plan, der von einer höheren Macht entwickelt wurde. Er ist mit Naboru, der Weisen der Geister, verheiratet. Lugia und er sind die ältesten der Truppe mit 28 Jahren.
Lugia, dem Herrn des Wassers
Dieser geheimnisvolle Mann hat zwei Gesichter. Auf der einen Seite ist er ein Wasserdämon, auf der anderen ein Mensch. Er ist ein treuer Freund für die Herren der Elemente und unersetzlich. Auch wenn er nur sehr selten in Terranigma ist, liegt ihm das Wohl der Jungs am Herzen. In seiner Heimat, einem Verborgenen Reich in Hyrule, regiert er als König von magischen Tierwesen.
Aran, dem Herrn des Waldes
Er ist 22 Jahre alt. Für ihn spielt die Natur eine große Rolle, wie auch seine Freunde. Aran würde für sie seine Hand ins Feuer legen. Durch eine in Kindheit erlittene Amnesie schwelgt er oft in den Erinnerungen, die ihm erhalten blieben. Gedanklich ist er meistens nicht ganz bei der Sache. Er verabscheut das Töten jeglicher Lebewesen, da in ihm der Glaube an das Gute in allem lebt.
Arak, dem Herrn des Eises
Seine hinterlistigen, roten Augen spiegeln den dämonischen Charakter wider. Die langen blutfarbenen Haare unterstreichen dies noch zusätzlich. Doch tief in seinem Innersten ist er ein zurückhaltender, stiller Typ, auch wenn er es nie zugeben würde. Er ist in Malon verliebt, jedoch zu schüchtern, um es ihr zu sagen. Allen außer Link zeigt er die kalte Schulter, was ihm einen gewissen Respekt verschafft. Er ist 20 Jahre alt.
Liro, dem Herrn des Feuers
Er ist ein lebensfröhlicher Junge, der immer für einen Scherz zu haben ist. Für sein Alter ist er noch ziemlich kindlich. Er hilft seinen Freunden wo er nur kann. Nicht nur, weil er der Anführer ist. Liro ist in Malon verliebt, die seine Gefühle erwiderte. Er ist Links Zwillingsbruder, was das ähnliche Antlitz der Jungs erklärt. Sein alter beträgt 19 Jahre.
Link, dem Herrn der Zeiten
Selbst bei seinen neugefundenen Freunden ist er etwas Besonderes. Er möchte aber wie jeder andere auch behandelt werden. Link ist mit der Prinzessin verlobt, die er über alles liebt, deshalb seine Freunde aber nicht vernachlässigt. In Gegenwart seiner Gefährten ist er ziemlich verschwiegen. Manchmal verschwindet der junge Mann spurlos. Warum weiß niemand außer ihm.
Nyura, dem Herrn der Geister
Dieser Junge ist recht vorlaut, aber auch hilfsbereit. Für seine Kameraden ist er ein großes Geheimnis. Ihm scheinen die anderen vollkommen egal zu sein, aber es ist das gesamte Gegenteil. Wenn er es auch nicht zeigt: seine Gefährten sind ihm das wichtigste auf der Welt. Zu allem ist er auch ein talentierter Schwertkämpfer. Ein Smaragd ist an seinem Hemd befestigt, welcher der einzige Hinweis auf die Vergangenheit des Halbdämons ist. Dem Anschein nach wäre er 19 Jahre alt, aber seiner Herkunft nach, könnte er älter sein.
und
Laguna, dem Herrn der Lüfte
Er ist das Genie der Gruppe, was an seiner halben(!) Brille sofort auffällt. Er ist ziemlich chaotisch, wenn es um das Aufbewahren von Dingen geht (das sieht man schon an seinem Zimmer, welches er nie richtig aufräumt). Aber ansonsten ist er ein netter Kerl, der sich gerne um das eine oder andere kümmert. Seine Zeit verbringt er oft mit Ares in der Bibliothek. Er kennt sich mit den schwierigsten Zaubern aus, was ihm großen Respekt verschafft. Zur Zeit ist er 21 Jahre alt.
Zusammen bilden die Freunde ein fast unschlagbares Team, dessen Kräfte auch weit außerhalb des Landes Hyrule bestens bekannt sind.
Weiterhin werden noch vier Freunde die Gruppe unterstützen. Diese Jungs jagen Schwerverbrecher, die nie wegen ihrer Taten verurteilt wurden. Ein Fehlschlag oder ein Rückzug wird bei ihnen hart bestraft.
Aya ist kühl und zeigt nie Gefühle. Seine Aufträge erledigt er ohne "wenn" und "aber" und scheint auch so nie nach dem Grund zu fragen. Für die Anderen ist er sehr geheimnisvoll, da er manchmal einfach verschwindet... Zudem ist er der stille Anführer der Gruppe. Auch wenn er so tut, als ob ihm die Jungs egal wären, so ist es ihm dennoch sehr wichtig, wie es den Anderen geht. Seinen Namen bekam er von Yohji: Nach einer größeren Schlägerei mit Ken, wacht Yohji eine Weile über dem bewusstlosen Ran. Dieser ruft im Traum nach seiner Aya. Und da das neue Mitglied Yohji seinen Namen nicht sagen will, tauft er Ran eben "Aya". Er ist 20 Jahre alt.
Kenist ziemlich naiv und hitzköpfig, dadurch hat er manchmal Probleme mit seinen Aufgaben bei Weiss, da er es nicht schafft seine Gefühle dabei zu unterdrücken. Dennoch besitzt er einen hohen Gerechtigkeitssinn. Mit seiner Arbeit als Assassin versucht er einen Teil seiner Seele selbst zu reinigen, um ständigen Selbstvorwürfen zu entgehen. In jeder Sache sieht er etwas Gutes und weiß wofür er sich einsetzt. Man sagt, Ken wäre der normalste der Jungs. Man erfährt auch nicht sehr viel Hintergrund über ihn. Seine Umgehensweisen mit den Anderen und sein herzliches Verhalten, machen ihn sehr liebenswert. Ken ist 19 Jahre alt.
Yohji ist ein echter Playboy und der Meinung, dass ihm keine Frau wiederstehen kann. Er drängelt sich in jede Angelegenheit und versucht jedem in Liebe Ratschläge zu geben. Wie ein großer Bruder verhält er sich den Jungs gegenüber und ist immer auf ihre Psyche bedacht, er behandelt sie, wie seine Familie. Obwohl er mit allen fünf Jungs sehr verbunden ist, zieht es ihn dennoch mehr zu Aya hin. Es scheint sogar, als könnte er den introvertierten Jungen sehr gut verstehen. Er ist der älteste der vier mit 22Jahren.
Omi ist ziemlich kindlich und hat ein sehr weiches Herz. Er ist immer für die anderen da und sehr hilfsbereit. Man nennt ihn deshalb auch den 'Kopf' von der Gruppe, da er auch sehr clever ist. Obwohl er sehr durch seine Amnesie leidet und depressiv wird, lässt er sich vor den andern nichts anmerken. Als kleiner Junge wurde er von Unbekannten entführt, die Geld erpressen wollten. Doch sein Vater hatte nie vor, das Lösegeld zu bezahlen und so wäre Omi beinahe gestorben. Perser konnte ihn retten und gab ihm den Namen Omi. Er zog den Jungen als Assassin auf, mit der Hinsicht, dass er bald seine Kindheit durch Amnesie vergessen würde. Omi ist der jüngste mit 17 Jahren.
Mysteriös und gefährlich - so könnte man
Setsuna Alexiel beschreiben. Keiner weiß etwas über seine Vergangenheit oder ob dieser Name sein wirklicher ist. Zu allem leidet er unter Amnesie. Er erledigt seine Aufträge als Assassin ohne je nach dem Grund zu fragen oder sich Gedanken über sein Tun zu machen. Gegen jeden entwickelt der Junge Misstrauen, was ihn für manche zu einen unangenehmem Zeitgenossen macht. Setsuna besitzt die Fähigkeit der Telekinese, die er nicht gerade selten einsetzt. Aufgrund seiner Jugend wird der Junge oft als naiv bezeichnet, obwohl er am grausamsten vorgeht. Sein Alter ist unbekannt.
Kapitel 1: Die Hochzeit
Es war ein Abend vor Link's Hochzeit. Er hing seinen Erinnerungen an die vergangenen zwei Jahre nach. Diese Zeit war die beste seines Lebens. Auch wenn Zeldas Vater sich noch nicht ganz mit dem Herrn der Zeiten angefreundet hatte, gab er seiner Tochter seinen Segen. Der Elf lag noch wach im Bett. In seinen Armen lag die Prinzessin, welche friedlich schlief. In wenigen Stunden würde er einen neuen Abschnitt seines Lebens beginnen. . . .
Am nächsten Morgen weckte die Prinzessin ihren Verlobten mit einem Kuss. "Na, mein Liebster, endlich ausgeschlafen?" fragte sie vorsichtig. "Sieht man das nicht?" lautete die Antwort. "Lugia hatte dich gewarnt, so sagte er es mir jedenfalls." erzählte sie. "Schon, aber das sich das Maß von vier Gläsern dieses Weines auf Halbdämonen bezieht, hat er nicht gesagt." meinte der Herr der Zeiten. Zelda lächelte.
Bei der Junggesellenparty letzte Nacht hatte es Link schon nach einem Glas umgehauen, genau wie Liro und Nyura. Doch die anderen Freunde, bis auf Lugia, fielen nach spätestens dem dritten Glas um. Das einzige, was dem Elf nach dieser Nacht blieb, war ein schlimmer Kater.
"Link! Zelda! Ich störe ja nur ungern, aber denkt daran, das ihr heute heiratet." sprach Impa durch die verschlossene Tür. "Was meinst du, sollten wir aufstehen, oder kuscheln wir noch ein bisschen?" fragte die Prinzessin. "Wie du möchtest mein Engel." antwortete der Herr der Zeiten, zog sie sanft an seinen Körper und küsste sie auf die Stirn. Nach einer Weile standen die beiden liebenden auf. Mit einem Fingerschnippen trug Link seine Kleidung als Herr der Zeiten und verließ das Zimmer. Zelda kleidete sich normal an. Etwas neidisch war sie ja auf ihn; solche Zauberkraft hätte sie auch gerne . . .
Noch vor wenigen Jahren besaß er kaum einen Funken Magie. Und nun war er einer der mächtigsten Elfen in ganz Hyrule. Die Prinzessin konnte bald nicht mehr mithalten.
Nachdem die beiden gefrühstückt hatten, begab sich die Prinzessin zum Ankleidezimmer, denn es dauerte eine ganze Weile, bis so ein Brautkleid angezogen war. Link hielt sein Hochzeitsgewand für zu aufwendig (er kam ja nicht aus dem Adel ...). Aber für Zelda würde er einfach alles tun.
Nach drei Stunden kam Arak in Links Zimmer. "Na, aufgeregt Kleiner?" grinste der Herr des Eises. Eigentlich hätte Liro sein Trauzeuge sein sollen, jedoch war Malon vor zwei Tagen spurlos verschwunden. Der Herr des Feuers war mit seinen Nerven am Ende, deshalb meldete sich Arak, obwohl diese Sache auch ihn ziemlich traf. "Aufgeregt?! Das ist noch untertrieben! Ich sterbe gleich!" meinte der Herr der Zeiten.
Arak musste lachen. "Warum denn? Sei froh; du heiratest das schönste Mädchen des Landes, ihr passt perfekt zusammen. Wenn ich du wäre, würde ich überglücklich sein." meinte der Herr des Eises. Irgendwie war Link beruhigt, wenn auch nicht sehr viel. "Ich glaube es wird Zeit das du dich langsam mal umziehst." sprach Arak nach einer Weile. "Irgendwie bin ich froh, das es nur einmal im Leben eine Hochzeit gibt." bemerkte der Herr der Zeiten. Arak verstand nicht ganz.
Der Elf zeigte ihm, was er meinte. Der Herr des Eises prustete los: "Jetzt weiß ich was du meinst, aber selbst du hast so etwas nicht verdient." Link trug eine helle Gardeuniform, die ihm kein bisschen stand. "Hier muss mal ein echter Künstler ran!" beschloss der ältere Junge. Er setzte seinen rechten Handschuh ab, richtete den Zeigefinger auf seinen Freund und blaue Funken umschwirrten den Herrn der Zeiten. "Hmm, da fehlt noch was . . . ah ja, das Schwert." bemerkte Arak.
Jetzt stand Link in einer blauen Uniform vor ihm. Seine Beine steckten in schwarzen Hosen und gleichfarbigen Stiefeln. Der dunkelblaue Umhang wurde durch eine goldene Kordel auf den Schultern gehalten. An der Hüfte trug er das . . . Masterschwert?! "Wie bist du an das Masterschwert herangekommen?" fragte der Elf neugierig. "Lange Geschichte . . aber wird es nicht langsam Zeit? Schließlich solltest du deine Braut nicht warten lassen." lächelte der Herr des Eises.
Nervös stand Link vor dem Altar. Er schaute in die Menge der anwesenden Gäste. Zelda hatte ihm alle vorgestellt. Doch zwei Gesichter erkannte er nicht. In der letzten Reihe standen zwei junge Männer. Der Herr der Zeiten konnte sie nicht einordnen. Sie konnten weder aus Hyrule, noch aus Termina oder aus irgend einem anderen Land, welches er bereits erforscht hatte, stammen. Doch wollte er auf Nummer sicher gehen. Mit dem Ellbogen stieß er Arak unauffällig in die Rippen. "Was ist?" flüsterte dieser. "Kennst du die beiden Männer in der letzten Reihe? Die mit der kalten Ausstrahlung?" fragte Link hinter hervorgehaltener Hand. "Nein, die hab ich noch nie in meinem Leben gesehen." antwortete der Trauzeuge.
Da kam plötzlich Zelda herein. In ihrem langen weißen Brautkleid, wirkte sie wie ein wahrer Engel. Er war geblendet von ihrer Schönheit. Doch immer wieder machte Arak ihn auf die zwei Gestalten aufmerksam. "...Sollte irgendjemand einen Grund vorbringen wollen, weshalb diese beiden nicht den heiligen Bund der Ehe eingehen sollten, so möge er jetzt sprechen oder für immer schweigen." sprach der Priester schließlich.
"Ja! Wir haben einen Grund!" drang die Stimme aus der hintersten Reihe. Zelda drehte sich genauso wie Link erschrocken um. Der Herr der Zeiten blieb ruhig stehen, führte seine Hand unter den Umhang, wo er den Stab der Jahreszeiten erscheinen ließ. Mit einer schlimmen Vorahnung umfasste er ihn so fest er konnte.
"Die Prinzessin muss mit uns kommen, so wünscht es unsere Königin." sprach der Rotschopf der beiden. "Frechheit!" rief Zelda. Doch dann sprangen die beiden über die Masse der Menschen vor die beiden. Arak verwandelte sich, genau wie sein Freund. "Vergesst es! Ihr habt keine Chance!" warnte der grauhaarige. "Sei ruhig!" schrie der Herr des Eises. Link wollte ihn aufhalten, doch es war zu spät. Der Rothaarige erhob die Hand, aus der ein Energiestrahl hervortrat. Dieser Strahl durchdrang Araks Brust. Mit einem Schmerzensschrei sank der Halbdämon zu Boden. "Schade das einer wie du auf der falschen Seite steht." meinte der Junge.
Schützend stellte sich der Herr der Zeiten vor seine Verlobte. Über seine Gedanken versuchte er mit den restlichen Herren der Elementen Kontakt aufzunehmen. Jedoch hörten nur Lugia und Laguna ihn. Sofort machen die zwei sich auf den Weg.
"Glaubst du wirklich, dass du uns aufhalten kannst? Du hast doch gesehen, wie es deinem Freund ergangen ist!" rief der Rotschopf. Link rammte den Stab in den Boden. Ein gleißendes Licht breitete sich aus. Die Zeit stand momentan still. Niemand anderes außer ihm, Zelda und Arak schien sich bewegen zu können, jedenfalls für den ersten Moment. "Netter Zauber. Aber er kann uns nichts anhaben! Eins!" rief der grauhaarige, worauf eine schwarzes Brett hinter Zelda erschien. "Zwei!" bei diesem Wort wurde die Prinzessin an Händen und Füßen gefesselt.
"Und Drei!" vervollständigte zu allen Verwunderung Arak. Ein Elektroschock durchfuhr Zeldas Körper, die daraufhin ihr Bewusstsein verlor. "Nein!" schrie Link aus Verzweifelung. Er war machtlos. Seine Magie hatte keine Wirkung auf diese Wesen oder doch? Ihm blieb nichts anderes übrig. Eine Technik, die sein Bruder ihm beigebracht hatte - die Gabe jedes Wesen seiner Lebensenergie zu berauben - schien die einzige, wenn auch lebensgefährliche Methode zu sein. Ohne Hautkontakt konnte diese Technik leider nichts ausrichten.
Er rannte auf den grauhaarigen zu, verschwand plötzlich und tauchte hinter diesem wieder auf. Der Elf hatte den Dämon in den Schwitzkasten genommen. "Glaubst du wirklich, dass so ein billiger Trick mich aufhalten kann?!" "Nein, aber dieser vielleicht!" er fasste ihn mit einem Finger an die Wange des Jungen, worauf dieser bald zusammenbrach. Erschöpft blickt Link zu dem anderen Jungen. "DU! Na ja, Roy war schon immer ein Schwächling, geschieht ihm recht! Die Prinzessin wirst du so oder so nicht vor ihrem Schicksal retten können! Machs gut!" mit diesen Worten verschwand der rothaarige mitsamt der Prinzessin.
"Nein! Zelda!" rief er verzweifelt. Arak lag schwer verwundet auf dem Boden. "Dir hab ich vertraut du Verräter!" rief Link mit Tränen in den Augen. Da trafen der Herr des Wassers und der Herr der Lüfte ein. Der Elf rannte mit Tränen in den Augen an ihnen vorbei. Der Herr des Eises sah zu Boden. Warum musste ausgerechnet in diesem Augenblick sein dämonisches Ich hervortreten. Er hatte Link enttäuscht; ihn um sein Vertrauen gebracht.
Link war in das Gebirge gerannt. Er hatte mit dem Gedanken an Selbstmord gespielt, gab diesen aber auf. Da tauchte Liro auf. Er ging auf seinen Bruder zu und gab ihm eine Ohrfeige. Erschrocken sah der Elf auf. Doch dann verstand er. "Ich hoffe, Link, du weißt was ich von dir halte. Jetzt überlege noch einmal: was wirst du tun?" sprach der Herr des Feuers. "Ich werde Zelda suchen. Koste es, was es wolle!" meinte Link. Sein Bruder lächelte. "Komm, wir gehen zu den anderen. Allein werden wir es nicht schaffen." mit diesen Worten verwandelten sich die Zwillinge in Energiekugeln. Ihr Ziel war das ehemalige Dürretal.
Ares hatte den grauhaarigen Jungen verhört. "Vergesst es, Grauzone will nicht reden." sprach der Herr der Seelen enttäuscht. "Moment mal! Wie viele Länder werden derzeit von Frauen regiert?" fragte Link plötzlich. "Ungefähr sechs," antwortete Laguna, "aber warum willst du das wissen?" "Nun, der Rotschopf sprach von einer Königin, die Zelda brauchen würde." sprach der Herr der Zeiten. "Weißt du noch mehr?" fragte Nyura. Der Elf schüttelte den Kopf.
"Gut! Ich suche die Länder heraus, während ihr schon mal auslosen könnt, wer auf die Reise gehen darf." beschloss Ares und verschwand Richtung Bibliothek. "Ich komm auf alle Fälle mit!" rief Nyura. Alle anderen wollten auch mitkommen, so musste Ares in Terranigma bleiben. Denn diese Reise war nicht ungefährlich. Allen war klar, das dieses Mal nicht nur ein Leben erlöschen würde und das Blut nicht nur ein kleiner Schatten sein würde, den niemand weiter beachtete. Ares wollte selber mitgehen, jedoch würde die Welt aus den Fugen geraten, wenn schließlich jeder einzelne der Herren der Elemente sterben würde.
Um das genauer zu erläutern: Unsere Welt besitzt zwei Seelen. Ein äußeres und ein inneres Antlitz; eine Licht und eine Schattenseite. Während sich auf der Lichtseite neues Leben entwickelte, erstarrte die Schattenseite im ewigen Eis. Die Herren der Elemente waren die mächtigsten sterblichen Vertreter der Lichtseite; die Dämonen die stärksten sterblichen Vertreter der Schattenseite. Würde nur eine Macht das Gleichgewicht stören, indem sich seine Kraft erweitern würde, so waren die Ausmaße des Schadens gewaltig. Würde alles Licht oder jeder Schatten verschwinden, wäre das Gleichbedeutend mit dem Ende allen Lebens, egal ob gut oder böse.
Die Schatten versuchten einen Ausgleich zu schaffen. Es sollte eine Einheit unter den Lebewesen geben, doch dieser Vorschlag wurde vom Licht nicht angenommen. So entstand der Kampf, der schon seit Ewigkeiten existiert: Gut gegen Böse. Und alles nur wegen einer Meinungsverschiedenheit? Wer weiß das noch genau?!
"Also, wer will nach Toronia? Dort gibt es blutige Rituale mit Feindlichkeiten gegen magische Wesen. Folter eingeschlossen. Wer will?" sprach Ares, als wäre er ein Reiseleiter. "Den Job übernehme ich!" rief Nyura.
"Ok. Dann wäre noch Guian. Auch bekannt als das Land der fliegenden Inseln. Freiwillige vor!" "Ich übernehme das!" meldete sich Laguna. "Ah ja. Norvesta. Das Land der endlosen Wälder. Das ist doch was für dich Aran, oder?" "Klar, da sag ich doch nicht nein." freute sich der Herr des Waldes.
"Astrika, dort geht es ähnlich zu wie in Hyrule, nur mit dem Unterschied, dass dieses Land eines mit der besten High - Technik ist. Magie ist dort nicht unbedingt angesehen." "Das übernehme ich." riefen Link und Arak gleichzeitig.
"Oh, na gut, dann geht ihr zwei. Ach so, dann haben wir noch Loire, ein kleines Land, das einer verschwenderischen Königein untersteht. Auch bekannt als Land der Ozeane." "Ich, ich, ich!" rief Lugia wie ein kleines Kind. "Liro, dann bleibt für dich nur noch Krysta, das Nachbarland von Astrika." "Wenn's sein muss." nuschelte der Herr des Feuers vor sich hin.
"Warum hast du dich bei Astrika gemeldet, Arak?" fragte Link. "Ich könnte dich zwar dasselbe fragen, aber ich habe eine schlimme Vorahnung. Eine große Macht geht davon aus. Und schließlich war es meine Schuld, dass deine Verlobte entführt wurde." sprach er. In seiner Stimme war ein Funken Angst zu spüren. "Wird schon schief gehen!" grinste Liro, der mit seinem kleinen Land, wo es eigentlich nichts gab, ganz zufrieden war.
"Hier, tragt bitte diese Amulette. Damit können wir euch ausfindig machen, wenn ihr in Gefahr seid. Es ist vielleicht eure letzte Hoffnung auf Rettung. Wir dürfen kein Risiko eingehen. Euer Leben ist unsere Zukunft, denkt immer daran." sprach der Herr der Seelen. Jeder erhielt ein Amulett mit seinem Symbol. Arak einen Schneestern, Aran ein Blatt, Lugia einen Wassertropfen, Nyura eine Spirale, Laguna eine Feder und Liro eine Flamme. Links Zeichen der silbernen Monde war zu kompliziert, um ein Amulett anzufertigen. Deshalb erhielt er ein einfaches Kreuz.
An diesem Abend legten sich die Jungs zeitig schlafen. Ares jedoch blieb noch etwas auf. Er erwartete Naboru, die er vor knapp zwei Jahren zur Frau genommen hatte. Gegen zehn Uhr abends erschien sie. Die beiden zogen sich zurück in den Tempel der Seelen. "Link hatte recht mit dem was er sagte." sprach sie nach einer Weile. Der Herr der Seelen verstand nicht ganz. "Vor zwei Jahren waren wir noch wie Hund und Katz. Er sagte, als wir mitten in einem Streit waren, dass wir irgendwann heiraten würden und er hatte recht." sprach sie.
Ares kicherte. "Ja wir konnten uns kein bisschen ausstehen und jetzt bist du zu meiner einzigen Liebe geworden. Ob das Schicksal ist?" sprach er. "Das wissen nur die Göttinnen . . ." antwortete Naboru. Der Herr der Seelen zog sie zu sich. Die beiden küssten sich zärtlich. Das Licht der Kerzen tauchte den Raum in romantisches Licht. Schließlich schliefen die beiden in einer festen Umarmung ein.
Kapitel 2: Aufbruch ins Ungewisse
Der nächste Morgen war von bedrückter Stimmung. Nach einem Frühstück begaben sich alle zum Schrein. Sie legten ihre rechten Hände übereinander, verwandelten sich in Lichtkugeln und teilten sich in verschiedene Himmelsrichtungen auf.
Nyura kam unsanft auf dem kargen Boden auf. "Wie ich's mir gedacht habe: endlich einmal etwas aufregendes!" meinte er mit Schmerz verzerrtem Gesicht. Eine schier endlose Steppenlandschaft umgab ihn. Oder war dies nur eine Täuschung? Ein kleines Spielchen seiner Macht erlaubte den Blick hinter die Kulissen. Er befand sich in einem großen Wald. Von weitem hörte man Hufdonnern. Vor ihm erschienen vier Reiter.
"Wer seid ihr? Was veranlasst euch in diesen Wäldern zu verharren?" riefen sie ihm zu. "Ich bin Nyura, komme aus dem Ausland und habe mich hier verlaufen." antwortete der Junge. "Wenn das so ist, dann folgt uns. Diese Wälder gehören dem Fürsten Berugan, er mag es nicht wenn sich so ein Pack hier herumtreibt." Nach einer Weile begann plötzlich das Amulett des Herrn der Geister zu leuchten. Er holte es aus seinem Hemd hervor. "Ein Magier! Packt ihn!" rief plötzlich der eine Reiter. Darauf sprangen die anderen drei vom Pferd. Vergeblich versuchte Nyura zu entkommen, jedoch war es umsonst. Die Männer waren stark wie Gorillas.
Gefesselt wurde er abgeführt. In der Stadt angekommen wurde er in eine Folterkammer geführt. Die Männer beraubten ihn seines Umhangs und seines Hemdes. "Woher kommst du?" fragte der Henker. "Kann euch doch egal sein!" erwiderte der Herr der Geister. "Antworte gefälligst!" herrschte ihn der Mann an. Er gab einem der anderen Männer ein Zeichen, der den Jungen darauf einem Peitschenhieb aussetzte. "Also noch einmal, woher kommst du?" "Aus Terranigma." antwortete Nyura wahrheitsgemäß. "Falsche Antwort! Dieses Land existiert nicht! Du kommst aus Astrika." meinte der Henker. "Hab ich doch gesagt, dass es euch egal sein kann!" fauchte der Junge, worauf er zwei Peitschenhiebe bekam.
"Nächste Frage: Was willst du hier?" setzte dieser fort. "Ist doch nicht euer Problem. Selbst wenn ich es euch sagen würde, würdet ihr mir eh nicht glauben!" Dafür bekam er zwei weitere Hiebe. "Aber wenn ihr es unbedingt wissen wollt: ich suche die Verlobte meines Freundes." erzählte er. "Falsche Antwort: Du willst uns nur ausspionieren! Doch sage mir erst, wer dich geschickt hat und was du für ein Wesen bist!" nach einem weiteren Hieb sprach Nyura: "Mich schickt niemand! Ich bin freiwillig hier. Was meine Herkunft angeht bin ich ein Halbdämon und einer der Herren der Elemente!" rief Nyura.
Er bekam noch zwei weitere Hiebe wegen den angeblichen Lügen. Der Junge kochte schon vor Wut. Plötzlich verwandelte er sich in einen Onikrieger. Er trug eine schwarz - weiße samuraiähnliche Rüstung. Sein Schwert bestand aus zwei Klingen, die Parallel zueinander verliefen und in einer Spitze sich vereinten. Sein Haar hatte sich silbern verfärbt und seine Augen waren kalt, leer und hässlich. Bis auf den Henker schlachtete er alle ab, die unter seine Schwertklinge kamen. Die Gorillas hatten versucht etwas auszurichten, jedoch waren sie der Kraft des Jungen erlegen. Seine Wut war nach einer Weile verblasst und ebenso seine Macht als Onikrieger. Bewusstlos sank er zu Boden.
Der Henker rief zwei Wachen, die den Jungen in eine Zelle warfen. Als er wieder sein Bewusstsein erlangt hatte, sah er ein Mädchen, welches nicht älter als 16 Jahre war. "Beweg dich nicht!" sprach sie mit beruhigender Stimme. Sie legte eine Hand auf seine nackte Brust. Ein warmes Gefühl durchströmte Nyuras Körper. Die Wunden der Peitschenhiebe schlossen sich. Der Herr der Geister setzte sich auf.
"Du bist eine Heilerin?" fragte er vorsichtig. "So kann man das nun auch nicht nennen. Ich besitze nur beschränkt die Kräfte der Heilkunst. Aber sag mir wer oder was du bist." sprach das Kind. "Ich bin der Herr der Geister, Nyura, und zugleich ein Halbdämon." murmelte er vor sich hin. "Das ist doch ein Witz?! Die Herren der Elemente sind die mächtigsten Wesen diesseits des Landes. Sie würden nicht einmal daran denken in diese schreckliche Gegend einzudringen." "Kein Witz! Ich bin tatsächlich einer von ihnen, aber mir glaubt ja sowieso keiner hier. Ich musste ja auch so verrückt sein und ausgerecht dieses Land auswählen, dabei ist Astrika gar nicht mal so schlecht." nuschelte er.
"Woher kommst du eigentlich und wie lautet dein Name?" fragte er nach einer Minute des Schweigens. "Ich komme aus Astrika. Mein Bruder war mit mir auf einer Reise. Dabei verlor ich ihn und jetzt siehst du ja, wo ich bin. Mein Name lautet Carmen." erklärte sie. Die Kerkertür wurde aufgestoßen. Herein trat der Henker. Carmen rückte ängstlich an Nyura, der sie beschützend in die Arme nahm. Der Mann lachte kalt. "Freut euch noch eine Nacht eures Lebens, denn morgen werdet ihr beide hingerichtet." grinste er. Mit einem kalten Blick sah der Halbdämon den Typen an. Er warf dem Jungen noch sein Hemd und den Umhang zu. Danach verlies er den Raum laut lachend.
"Am liebsten würde ich ihn umbringen!" schoss es Nyura durch den Kopf. Er zog sich schnell das Hemd über. Da begann sein Amulett zu leuchten. Es erfüllte den ganzen Raum mit dunklem Licht. Jetzt konnte er Carmen näher betrachten. Sie war wunderschön. Ihr langes, blondes Haar reichte bis zu Hüfte. Die klaren, blauen Augen sahen ihn flehend an. Jetzt fiel ihm erst auf, dass das Mädchen halb nackt war. Nur einige Stofffetzen bedeckten das nötigste. Nyura merkte wie er bei ihrem Anblick errötete. Aus Höflichkeit überreichte der Herr der Geister Carmen seinen Unhang.
Das Amulett verwandelte sich in einen kleinen Geist, besser gesagt in ein Geistermädchen. "Such Hilfe!" befahl Nyura, worauf das kleine Geistermädchen verschwand.
Carmen begann zu weinen. Tröstend nahm er sie in die Arme. Ihm tat die junge Frau Leid. Wie konnten diese Menschen nur so grausam sein? Nur weil jemand anders war als sie? "Danke." sagte die Kleine. "Wofür?" erkundigte sich der Junge. "Dass du mir den Umhang gegeben hast." erwiderte sie. "Das war doch selbstverständlich." meinte er nur. Das blasse Licht des Mondes erhellte den Raum. Es war schon nach Mitternacht. Carmen schlief ruhig in den Armen von Nyura. Sie schien so glücklich wie noch nie zuvor zu sein. Ihr schien gar nicht bewusst, dass morgen früh ihr Leben beendet würde.
Der Herr der Geister wartete auf das kleine Geistermädchen. Schon mehr als drei Stunden waren ohne ein Zeichen von ihr vergangen. Schließlich übermannte ihn die Müdigkeit und er schlief ein. Wenn der Geist nicht rechtzeitig auftauchen würde, gäbe es nur einen einzigen winzigen Hoffnungsschimmer für die beiden: noch einmal eine Verwandlung in einen Onikrieger.
Früh erwachte Nyura. Er lag fest umschlungen neben dem Mädchen. Vorsichtig befreite der Junge sich aus der Umarmung. Er lies seinen Stab erscheinen. Die Prismalanze brach das Tageslicht. Inzwischen war Carmen aufgewacht. Die sah den Jungen sich neben die Tür stellen. "Hast du wirklich vor zu kämpfen?" flüsterte sie. Nyura nickte. Da traten auch schon die Henkergesellen ein. Zwei der Gorillas konnte der Herr der Geister besiegen, doch der Henker paralysierte ihn mit dem Puder von Stachelsporen. "Dieser Junge ist äußerst widerspenstig!" murmelte er vor sich hin.
Der Henker wolle dem Jungen bereits den Gnadenstoß geben, jedoch lies er in letzter Sekunde das Schwert sinken. "Nein Junge! Den Gefallen tue ich dir noch nicht! Du sollst für deine Widerspenstigkeit leiden, indem du als erster vor allen Bewohnern hingerichtet wirst. Unsanft stieß einer der Henkersgesellen den Jungen vor sich her. Vor versammelter Menschenmasse wurde er in die Knie gezwungen um die Hochachtung vor dem Landesfürsten Berugan auszudrücken.
Danach wurde er zu an eine Wand gedrückt. Er sollte erschossen werden. Dies war die schrecklichste Variante um jemanden die Lebensgeister auszublasen, denn die Schützen waren meist unbegabte Bauern.
"Nicht! Lasst Nyura in Ruhe!" rief Carmen in der Hoffnung, dass sie von dem Jungen ablassen würden. "Ah! Du magst ihn also! Dann darfst du gern zuerst sterben, du Hexe!" sprach der Henker. Mit einer schnellen Handbewegung riss er ihr den Umhang vom Körper. Nyura war von Wut und Hass erfüllt. Fast nackt stand das Mädchen vor ihnen. Da geschah es wieder. Der Herr der Geister wurde zu einem Onikrieger. Doch man sah, dass er diesmal nicht so schnell seine Kraft verlieren würde, da seine Augen rot glühten. Ohne Vorwarnung griff er den Henker an. Dieser wich aus. Nyura wandte sich den Gorillas zu. Ohne mit der Wimper zu zucken brachte er sie kaltblütig um. Der Henker wollte ihn mit dem Schwert erledigen, wie er es schon vorhatte, scheiterte jedoch kläglich. Diesen Fehler bezahlte er mit seinem Leben.
Die Menschenmasse rannte in Panik auseinander. Doch Nyuras Wut beschränkte sich nicht nur auf die Gorillas und den Henker, sondern auch auf die Menschen, die das alles zuließen. Etwa die Hälfte der Masse starb bevor der Junge zusammenbrach. Da tauchte auch sein ausgesandter Geist auf. Ihn begleiteten drei junge Männer. Carmen rannte zu dem Herrn der Geister. Sie setzte ihre Kraft ein um die stark blutenden Wunden zu schließen. Es gelang ihr aber nicht. Da schwebte das Geistermädchen zu ihrem Herrn. Glitzernder Staub fiel in die Wunden, welche sich darauf regenerierten.
Als Nyura die Augen aufschlug, verspürte er einen stechenden Schmerz in der Seite. Seine eigene Waffe hatte ihn schwer verwundet. Wie dies passiert war, wusste niemand. "Wie geht es dir?" fragte er unter Schmerzen. "Mir geht es dank dir gut. Mein Bruder ist gekommen, er wird uns ins Schloss bringen." antwortete Carmen. Der Herr der Geister lächelte. Mühsam richtete er sich auf. "Hier, das solltest du dir besser anziehen." meinte er und reichte ihr seinen Umhang. Sie lief rot an, da sie immer noch halb nackt vor ihm stand. Schnell warf sie diesen über die Schultern.
"Carmen!" rief ihr Bruder. Sie fielen sich um den Hals. "Ist alles in Ordnung mit dir?" fragte er besorgt. "Ja, dank Nyura." sie warf ihrem neuen Freund einen Blick zu. Da tauchte eine grüne Lichtkugel neben dem Jungen auf. Diese materialisierte sich zu Aran. "Was machst . . .du denn . . .hier?" keuchte der Herr der Geister. "Ich hab mir Sorgen um dich gemacht. Ares hat die Mission in Norvesta abgebrochen. Zelda ist nicht wie erhofft dort gewesen." erklärte Aran. "Du siehst ganz schön mitgenommen aus." setzte er überflüssigerweise noch hinzu. "Ich danke euch für die Rettung meiner Schwester. Meine Mutter, die Beraterin der Königin von Astrika, wird sich erkenntlich zeigen. Folgt uns bitte." sprach Carmens Bruder.
"Schaffst du das?" erkundigte sich der Herr des Waldes. "Glaub schon, kannst du mir etwas gegen die Schmerzen geben?" Mit schmerzverzerrtem Gesicht blickte der Jüngere seinen Freund an. Aran hockte sich auf den Boden, legte seine Hand darauf, lies sie aufleuchten und an genau dieser Stelle wuchs eine kleine Pflanze, die grüne Beeren trug. "Hier, damit müsste es dir besser gehen." sprach der Herr des Waldes Nyura eine Beere gab, die dieser schnell aufaß.
"Wir wären soweit." rief Aran den anderen zu. Carmens Bruder gab ein Zeichen, worauf ein heller Lichtkreis die Gruppe umgab. "Warum hast du mir nicht gesagt, das du die Teleportation beherrschst?" fragte der Herr der Geister. "Ich beherrsche sie auch nicht, das kann nur mein Bruder." flüsterte das Mädchen.
Aran stützte seinen Freund als sie vor die Mutter der beiden Geschwister traten. "Ich danke Euch, dass ihr meine Tochter gerettet habt. Ihr dürft natürlich solange Ihr wollt Euch hier aufhalten." "Vielen dank." bedankten sich der Herr des Waldes und der Herr der Geister. Ein Diener zeigte ihnen den Weg zu den Zimmern. Nyura legte sich erschöpft ins Bett während Aran aus dem Fenster blickte.
"Ein Wunder das er noch lebt. Solche Grausamkeiten habe ich noch nie gesehen. Es wird bestimmt einige Zeit dauern, bevor er völlig gesund ist." überlegte der Herr des Waldes. Er legte seine Hand auf Nyuras Stirn. Diese glühte vor Fieber. "Oh nein. Auch das noch. Hoffentlich geht das Fieber runter, sonst war's das mit seinem Leben." schoss es ihm durch den Kopf.
Er ging hinaus, wo er gleich mit Carmens Bruder zusammenstieß. "Was ist denn los mit dir?" fragte dieser verwirrt. "Mein Freund hat hohes Fieber." erklärte der Herr des Waldes. "Und wo willst du hin?" fragte er vorsichtig. "Nach draußen, eine Pflanze die das Fieber senkt suchen." "Das ist sinnlos. Hier gibt es keine Heilpflanzen die Fieber senken können!" "Unterschätz mich nicht! Notfalls lass ich eine wachsen." rief ihm der 22jährige zu.
Da Aran keine Pflanze fand, lies er eine hinter dem Haus gedeihen. So schnell er konnte pflückte der junge Mann die Beeren und brachte sie zu seinem Freund. Leicht senkte sich das Fieber über Nacht, jedoch hatte Nyura das Schlimmste noch nicht überstanden. "Leg dich eine Weile hin, du hast die ganze Nacht nicht geschlafen. Ich pass solange auf ihn auf." sprach Carmen den Herrn des Waldes an.
Dieser willigte ein. Nachdem er den Raum verlassen hatte, setzte sich die junge Dame an das Bett ihres Freundes. Sanft streichelte sie ihm über die Stirn. Ihr tat der Junge Leid. Nur wegen ihr musste er das alles durchmachen. Nyura öffnete die Augen. Sanft ergriff der Halbdämon ihre Hand. Carmen lächelte ihn an. Der Junge setzte sich auf. "Tust du mir einen Gefallen?" fragte er vorsichtig. "Sprich! Ich erfülle dir jeden Wunsch."
"Es geht um meine Freunde. Aran hat mir nicht helfen können, da es außerhalb seiner Macht liegt, auch wenn er der Herr des Waldes ist. Aber Link kann es, da er als einziger über die Zeit bestimmen kann. Der Junge ist mit Arak zusammen, dem Herrn des Eises. Sie halten sich irgendwo in Astrika auf. Bitte such sie." bat der Herr der Geister.
"Ich verspreche es dir." sprach die junge Frau. Glücklich ließ sich der Junge zurück ins Bett gleiten. "Ich danke dir, Carmen." waren seine letzten Worte bevor er erschöpft einschlief.
Der Herr des Waldes wusste, wie schlecht es um seinen Kameraden stand. Link war wirklich der einzige, der ihm noch helfen konnte. Für ihn war es kein Problem das Geschehene ungeschehen zu machen. Doch wo war er; jetzt da sie ihn brauchten?
Das Mädchen trat nach einigen Stunden aus dem Zimmer. Wenn auch noch nicht ganz ausgeschlafen, übernahm Aran wieder Wachstellung bei seinem Freund. "Was hast du in Norvesta alles angestellt, dass du schon nach kurzer Zeit wusstest, dass die Prinzessin nicht dort ist?" fragte Nyura als er wieder einmal das Bewusstsein erlangte. "Ach nicht viel. Ich hab bloß eine Monarchie beendet, ein gesamtes Schloss in Tiefschlaf versetzt und einen kleinen Jungen mit übersinnlichen Kräften getroffen . . ." meinte der Herr des Waldes.
Nyura grinste matt. "Erzähl von Anfang an!" forderte er seinen älteren Freund schließlich auf.
Kapitel 3: Abenteuer in Norvesta
Aran landete unsanft auf dem feuchten Boden des Norvesta Waldes, der das halbe Land einnahm. Nachdem er sich den Dreck von der Kleidung geklopft hatte, begab er sich zu der nahe gelegenen Stadt. Zuerst schien es wie jede andere Stadt ein ruhiges Plätzchen zu sein. Doch der Schein trübte. Unabsichtlich lauschte er dem Gespräch zweier Frauen, die durch die Straßen gingen.
"Hast du schon gehört? Der König sucht einen Mann für seine Tochter." sprach die eine. "Ja. Derjenige, der sie wieder zum sprechen bringt, soll der Bräutigam werden." erwiderte die andere. "Mir tun die armen Männer Leid. Es muss schrecklich sein sich so zu blamieren. Die Amnesie wird bestimmt keiner heilen können."
Wenige Meter nach den alten Weibern beobachtete er eine Gruppe Junge Männer, die einen Kreis um einen Jungen gebildet hatten. "In den Wäldern haust der Teufel!" rief der Junge immer wieder während er auf und ab ging. "Ich habe gehört, das er nur knapp den Weg aus den Wäldern gefunden hat. Ohne die Hermesglocke soll man dort sich nicht zurecht finden können." flüsterte einer der älteren, der den Jungen die ganze Zeit schon beobachtete.
Von weitem drangen die Rufe eines wütenden Obstverkäufers, der einen Dieb erwischt hatte. "Nun kleiner. Ich hoffe du kannst den Apfel bezahlen, denn sonst muss ich dir wehtun." grinst der Mann. Vergeblich versuchte der kleine Junge sich zu befreien. "Hier! Das müsste reichen!" rief Aran und warf eine Goldmünze dem Verkäufer zu. "Da hast du noch einmal Glück gehabt Junge. Lass dich aber nie wieder bei mir blicken!" mit diesen Worten stieß er das Kind von sich zu dem Herrn des Waldes.
"Vielen Dank Sir." bedankte sich der kleine. "Keine Ursache, ich weiß wie es ist, Not zu leiden." sprach Aran. "Sie sind nicht von hier Mister." bemerkte das Kind. "Stimmt." "Wenn sie wollen zeige ich Ihnen die Stadt." "Das wäre sehr freundlich von dir." "Na ja irgendwie muss ich mich ja für den Apfel bedanken." grinste der Junge frech.
Nach einer kleinen Stadtbesichtigung brachte der Junge Aran zum Gasthof. "Seinen sie vorsichtig. Der Wirt Lucien ist gemein und geizig. Nehmen sie besser keinen Wein an, sonst sind sie ihr Geld für immer los." warnte der kleine ihn noch, bevor er verschwand.
Aran hatte gerade die Tür hinter sich geschlossen da kam auch schon der Wirt angerannt. Er schubste ihn unsanft zu einem Tisch. "Marie! Bring den Wein für unseren Gast!" schrie er das Mädchen hinter dem Tresen an.
"Wir bieten Ihnen alles. Gute Weine, schöne Mädchen und exotische Tänze." sprach Lucien. In dem Moment kam das Kind wieder herein, füllte zwei Gläser mit Wein, stellte sie den Männern auf den Tisch und begann zu Tanzen.
"Und das alles kostet sie nur 1 0 0 0 0 0 0 Goldstücke." bemerkte er schließlich. "WAS?! Das ist doch wohl ein schlechter Scherz!" rief Aran fassungslos. "Kein Scherz! Los bezahl!" giftete der Wirt ihn an. Da wurde die Tür aufgestoßen und herein trat "Lady Fyda!" rief der Wirt entsetzt.
Sie war eine schöne Frau von ungefähr 29 Jahren in roter Rüstung. Die Schwertscheide war deutlich an ihrer Hüfte zu erkennen. Ihre leicht rötlichen Haare reichten kaum bis zu den Schultern. Die blauen Augen schienen erzürnt.
"Ich habe zufällig mitgehört; du hast deine Hände im Spiel Lucien. Ich habe es dir immer gesagt: Denke zuerst nach bevor du es bereust!" meinte sie abweisend. "Lady Fyda ... Ich ... äh ... Das ist nur meine neue Art von Werbung: erst erschrecken und das die tollen Angebote." versuchte er sich aus der Affäre zu ziehen. "Soso. Ich werde diese Art von Werbung dem Volk nahe legen." zwinkerte sie ihm zu. "Lady . . . Fyda ... D-danke . . ." der Wirt verzog sich mit diesen Worten in hinter den Tresen.
"Ich entschuldige mich für diesen Vorfall, aber es ist nun mal so, dass unsere Königin die Steuern erhöhen ließ. Seitdem versuchen alle etwas dagegen zu unternehmen. Die einen Demonstrieren, die anderen gehen zum Diebstahl über. Dem Jungen, dem Ihr geholfen habt, war kein Einzelfall. -
seufz- Hoffentlich finden sie bald einen Reichen Mann für die Prinzessin, dann hätten unsere Sorgen ein Ende. Wenn Ihr euch bewerben wollt, kommt morgen zum Schloss. Ich muss weiter. Ich hoffe ich treffe Euch im Schloss. Mögen die Göttinnen Euch beistehen." nach dieser kurzen Unterhaltung verließ sie den Gasthof wieder.
Kurz nachdem die Dame mit dem Schwert das Gebäude verlassen hatte trat der Junge von vorhin ein. "Hallo Großer!" begrüßte er Aran. "Hey Lucas! Anstatt hier nur so herumzustehen könntest du unserem Gast lieber Mal das Zimmer zeigen!" herrschte ihn der Wirt an. "Ja, ja." antwortete der Junge genervt. "Komm mit!" forderte er den Herrn des Waldes schließlich auf.
Das Zimmer war sehr schön eingerichtet. "Lucien kann manchmal ganz schön nerven, aber er zahlt gut." bemerkte Lucas. "Wie kommt ein Junge wie du eigentlich zu so einem Job?" fragte Aran. "Ich hab sechs Geschwister und mein Vater ist ein Trinker. Ich muss hier arbeiten ob ich will oder nicht. Er hat mich sozusagen verkauft." sprach Lucas betrübt. "Das ist ja noch besser als meine Vergangenheit." meinte der Herr des Waldes. "Erzähl es mir! Bitte!" Aran setzte sich auf das Bett und begann zu erzählen.
Stunden später . . .
"So war das bei mir . . ." beendete der 22jährige die Erzählung. "Dagegen ist mein Leben ja noch richtig ordentlich." bemerkte der Junge. "Hast du besondere Kräfte?" fragte Lucas nach einigen Minuten des Schweigens. Als Antwort bekam er ein Nicken. Der Herr des Waldes deutete auf die Knospe der Blume, die auf dem Tisch in einer Vase stand. Innerhalb weniger Sekunden blühte sie auf. "Wow . . . Das ist ja im Gegensatz zu meiner Fähigkeit etwas wirklich sonderbares." bemerkte er staunend. "Welche Fähigkeit hast du?" erkundigte der junge Mann. "Hast du ein Bild?" fragte der Junge zuerst. Aran kramte in seinen Taschen ein Bild, das Liro einmal angefertigt hatte, hervor. Es stellte einen Gibdo dar, die Mullbinden aus der Ikana Gegend von Termina.
Lucas riss es ihm regelrecht aus den Händen. Er konzentrierte sich und wenige Sekunden später stand ein waschechter Gibdo vor den beiden. Erschrocken sprang Aran auf. "Du brauchst dich nicht zu fürchten, das ist nur eine Illusion." kicherte der Junge. "Dafür sieht sie aber ziemlich real aus." meinte der Herr des Waldes, der sich mit diesem Gedanken noch nicht angefreundet hatte.
"Gehst du morgen zu der Prinzessin? Wenn ja, dann lass dir von mir sagen, dass es sinnlos ist. Zelda, so lautet ihr Name, ist sehr arrogant und unfreundlich. Sollte sie dich ignorieren, ist das noch das wenigste. Keiner konnte sie bis jetzt zum sprechen bringen." erklärte der kleine.
"Ich habe da schon eine Idee, wie ich sie zum sprechen bringe, aber du musst mir helfen. Könntest du ein Portrait von ihren Eltern finden?" "Ich glaube nicht, sie ist ein Waisenkind und nur adoptiert worden. Ursprünglich stammte sie aus Luran, einer Stadt im Norvesta Wald. Damals gelang es der Königin mit Hilfe der Hermesglocke, die MEIN Vater ihr aushändigte, den Wald zu durchqueren. Sie erhoffte sich einen Schatz in den Wäldern, der nie gefunden wurde, jedenfalls bis jetzt. Alle Bürger, bis auf Zelda, wurden als Verräter getötet." "Woher weißt du soviel darüber?"
"Lady Fyda hat mir viel darüber erzählt. Sie ist in gewissen Maßen meine Mutter. Einst als mein Vater noch jung war, trat er mit ihr der Armee bei. Sie lernten sich kennen und lieben. So kam es dazu, dass die beiden zusammen im Bett landeten. Tja, so wurde ich geboren. Aber anstatt Fyda zu heiraten, begann er zu trinken. Er schien alles vergessen zu haben. Fast jede Nacht brachte er eine Dirne mit nach Hause. Die einst sich liebenden trennten sich. An einer der Frauen, die er immer mit sich schleppte, schien gefallen an ihm gefunden zu haben. So wurden vier meiner Geschwister geboren. Als meinem Vater klar wurde, was er getan hatte, verschwand er. Mich lies er mit der Dirne zurück. Die Frau war nicht besser als er. Jedoch heiratete sie und gebar noch zwei Kinder. Beim letzten verstarb sie. Und nun siehst du ja, was aus mir geworden ist." beendete er seine Erzählung.
Jetzt fiel Aran auch seine Ähnlichkeit mit der Frau auf. Die blauen Augen und das leicht rötliche Haar schien Lucas von ihr geerbt zu haben. Plötzlich begann der Junge zu weinen. Ihn schien das ganze ziemlich mitgenommen zu haben. Er fiel in Arans Arme. Tröstend streichelte er ihm über den Kopf. Nachdem sich der kleine beruhigt hatte - es war bereits spät am Abend - legten sich beide schlafen.
Der Herr des Waldes war schon sehr früh aufgestanden. Sein Ziel war das Schloss. Vielleicht war die Zelda ja die Prinzessin aus Hyrule. Auch wenn dies unwahrscheinlich war, jedenfalls wenn er Lucas glauben schenken konnte. Ein Wächter zeigte ihm den Weg zum Warteraum. Dort sah er einen Mann, der etwa im selben Alter wie Lady Fyda sein musste. Aran hatte Glück; er wurde als erster aufgerufen. Ein Diener erklärte ihm die Regeln. "Mach zuerst der Königin und dann der Prinzessin deine Aufwartung!" befahl er. Aran verneigte sich zuerst vor der Königin, dann vor der Prinzessin.
Im ersten Moment schien es ihm, als hätte er Links Verlobte gefunden. Doch als er ihren Handrücken betrachtete, auf welchem kein Abdruck des Triforcefragment der Weisheit vorhanden war, gab er auf. Damit wäre die Suche eigentlich zu Ende gewesen, aber dem Herrn des Waldes tat das Mädchen Leid: er beschloss ihr zu helfen. Was hatte er denn schon zu verlieren?
Wie Lucas es bereits erwähnte ignorierte die Prinzessin ihn völlig. "Hör zu. Du wirst nach einem Mittel suchen, dass der Prinzessin helfen kann. Sobald du etwas gefunden hast, gibst du uns bescheid. Du bekommst eine Frist von drei Tagen. Wenn du bis dahin kein Mittel in Betracht gezogen hast, welches wirkt, wird der Nächste an die Reihe kommen." erklärte der Bedienstete.
Aran verlies das Schloss. In dem Gasthof braute er ein Schlafmittel zusammen, was er morgen in den Kessel der Küche werfen wollte. Gesagt getan: zum Mittagessen war der Schlaftrunk gegeben worden. Jeden Büffel hätte es bei der kleinsten Dosis schon umgehauen, genauso wie es jetzt das gesamte Schloss in Tiefschlaf versetzte. Jedoch verblieb dem Herrn des Waldes nur zwei knappe Stunden, bis alle wieder erwachen würden.
So eilte er hinauf in die Gemächer der Königin. Auf einem Flur traf er Zelda. Scheinbar hatte sie zu wenig oder überhaupt nichts gegessen - vielleicht wusste sie es auch - denn sonst hätte sie jetzt geschlafen. Jedoch zog sie sich, obwohl sie Aran bemerkt hatte, erhobenen Hauptes in ihr Zimmer zurück. Noch zwei Wachen musste der junge Mann aus dem Weg schieben, bevor er zur Goldstatue, welche sich im königlichen Zimmer befand, gelangte. Hinter dieser fand er einen engen Tunnel. "Durch diesen passt nur ein Kind oder eine Pflanze." schoss es ihm durch den Kopf.
Er wollte bereits aufgeben, als ihm derselbe Gedanke noch einmal kam. Natürlich! Warum war er denn sonst der Herr des Waldes? Er lies mitten im Zimmer eine Ranke keinem, deren Wuchsrichtung durch das Loch führte. Irgendwann hörte er ein leises Klingeln. Er lies die Pflanze wieder in ihren ursprünglichen Status zurückwachsen.
An einem Rankenarm hang die Hermesglocke. Nun war der Wald kein Problem mehr für den 22jährigen. So schnell er konnte verlies er das Schloss. Gerade noch rechtzeitig, denn er hörte die Wachen schon gähnen.
Ohne noch länger nachzudenken begab er sich zum Norvesta Wald. Die Hermesglocke erklang mit leisen Tönen, wenn Aran die richtige Richtung einschlug. Doch seine Enttäuschung war groß als er vor der zerstörten Sternenbrücke von Luran stand. Er wollte schon umkehren als er sich plötzlich mit der flachen Handfläche auf die Stirn schlug. Er lies einfach ein Gewirr aus Sträuchern über den See wachsen.
Da bemerkte er, dass ihm jemand verfolgte. Der junge Mann ging weiter, bis er eine Gelegenheit erkannte, seinen Verfolger zu stellen. Lucas war die ganze Zeit hinter ihm gewesen. "Ich dachte, du brauchst Hilfe, aber scheinbar bist du auch ohne mich gut zurecht gekommen." grinste er frech. Da es für den Rückweg zu weit und wertvolle Zeit verloren gehen würde, durfte der kleine Junge mitkommen.
Aran blieb Fassungslos am Eingang des Dorfes stehen. Es ähnelte nicht nur seinem Heimatdorf, sondern glich diesem Haargenau. Nachdem er geistig wieder anwesend war, untersuchte er das Dorf genauer. Alle Türen, bis auf eine, schienen verschlossen zu sein. Gerade als er diese eine öffnen wollte, stieß ihn ein Wolfheimer zurück. Immer mehr dieser großen, blutrünstigen Wölfe trafen ein. Da blieben im ersten Augenblick nur zwei Möglichkeiten: Kampf oder Flucht.
Gerade als die Lage aussichtslos schien zuckte Aran seine grüne Okarina. Er spielte auf ihr das Lied der Befreiung, das er von Link einst erlernte. Es zeigte Wirkung. Wie es der Herr des Waldes sich gedacht hatte, waren die Wolfheimer die Inkarnationen von den verstorbenen Seelen der Dorfbewohner. Endlich hatten diese Frieden gefunden. Zahm wie Lämmer gewährten die Wölfe ihnen den Zutritt zum Haus. In einer Schublade fand Lucas ein Portrait von Zelda und ihren Eltern.
"Ich beneide sie. Auf diesem Bild ist die Prinzessin so glücklich. Kaum zu glauben das dieses Kind sie einst einmal war." "Schön und gut, aber kannst du ihre Eltern erscheinen lassen?" erkundigte sich Aran nochmals. "Null Problemo! Wir treffen uns im Schloss wieder. Sei pünktlich um zehn Uhr morgen dort." mit diesen Worten übergab er das Portrait und verschwand. Nach einer Weile ging auch Aran hinterher.
War es Zufall oder Schicksal, dass dieses Dorf seinem so glich. War es Bestimmung der Göttinnen, dass es ihn an diesen Ort verschlagen hatte? Fragen über Fragen schwirrten ihm durch den Kopf, jedoch fand er keine Antwort. Mit der Zeit würde sich bestimmt alles erklären.
Der nächste Vormittag verlief zunächst nach Plan. Wie versprochen wartete Lucas auf Aran. Dieser übergab das Bild und begab sich in den Thronsaal. "Ihr habt tatsächlich ein Mittel gegen die Amnesie der Prinzessin gefunden? So beeilt euch! Heilt sie!" befahl sie Königin. Der Herr des Waldes überlegte ernsthaft, ob er es tun sollte, da eine gewisse Unruhe der Stimme der Majestät zu entnehmen war.
Doch er gab trotz seiner üblen Vorahnung Lucas das Zeichen. Darauf verschwamm das Bild des Saals zu dem Dorfplatz Lurans. Erschrocken blickte die Königin sich um. Da traten Zeldas Eltern zu ihrem Kind. "Was?! Wie kann das sein?! Ich lies die Eltern töten!" rief die Frau aufgebracht. "Eure Majestät. Wir sind nur Spiegelbilder der Seele Zeldas. Sie soll endlich aus ihrem Alptraum erwachen. Sie soll ihr Herz nicht länger verschließen." erklärte ihr Vater.
Die beiden redeten behutsam auf ihre Tochter ein. Dann verschwanden sie wieder. Das Bild verschwamm wieder zum Thronsaal. Die Prinzessin sprang auf. "Mutter . . . Vater . . . Lasst mich nicht allein . . .NEIN!" stammelte sie.
Alle Anwesenden waren erstaunt. "Die Prinzessin fühlt sich heute nicht wohl, sagt alle Feierlichkeiten ab und werft diesen Typen hier heraus!" befahl die Königin streng.
Vor dem Schlosstor wartete bereits Lucas. "Und? Wie war's?" fragte er grinsend. "Sieht man doch! Sie werfen mich raus!" meinte Aran, in dem die Wut schon aufkeimte. "Egal! Lass uns was essen gehen, ich hab Hunger." bemerkte der Junge. Der Herr des Waldes willigte ein und sie gingen zum Gasthof.
Am nächsten Morgen wachte Aran erst sehr spät auf, was wohl an der Überdosis Wein, die er gestern getrunken hatte, lag. Ihm brummte fürchterlich der Schädel. "Nie wieder Alkohol vor Links Hochzeit!" beschloss er.
Er zog sich an und stieg nichts ahnend die Treppe herunter. "Pass auf wenn du hinaus gehst! Die Königin wurde ermordet!" rief ihm Lucien noch zu. Verträumt lief er durch die Straßen. Da begann sein Amulett zu leuchten. Er verzog sich in eine dunkle Gasse, wo er das Amulett herausholte. Es bildete ein Hologramm von Ares. "Aran, du musst dich beeilen! Nyura schwebt in Lebensgefahr! Er befindet sich in der Hauptstadt von Toronia, Ahola. Hier hast du alles erledigt, Prinzessin Zelda ist nicht wie vermutet hier, also setzt dich in Bewegung und hilf deinem Kameraden!" sprach Ares etwas aufgebracht.
Aran materialisierte sich zu einer grünen Lichtkugel und flog geradewegs nach Toronia.
Kapitel 4: Das Ende des Kriegers
Nyura war, während Aran erzählt hatte, eingeschlafen. Sein Fieber sank in einen ungefährlichen Bereich. Nur beunruhigte den Herrn des Waldes noch die Wunde, die nicht heilte. Seine Zauberkraft reichte nicht aus, um diese zu schließen. Doch gab es noch ein anderes Problem: Carmens Bruder waren die beiden Fremden nicht geheuer. Er hatte versucht mehr über die Männer herauszufinden, was umsonst war.
Aber ein dummer Zufall ließ ihn die Macht der beiden Elementar Herren erkennen. Nun versuchte er seine Schwester von der Gefahr, die von den jungen Männern ausging, zu überzeugen. Carmen jedoch wollte es nicht wahr haben. Sie hatte sich in Nyura verliebt, was ihre Vorsicht stark senkte.
Wie jede andere Nacht auch unterhielt sich Aran mit Ares, der nicht seinen Posten verlassen konnte, aber durch die Hinweise seiner Freunde versuchte, die Prinzessin ausfindig zu machen.
Nyura litt immer noch unter der offenen Wunde, welche durch seine eigene Waffe entstanden war. Langsam dämmerte es Aran. Da der Herr der Geister zur Hälfte ein Dämon war, wehrte sein Körper sich gegen die heilende Kraft der Prismalanze. Diese besondere Waffe besaß die Macht, eine warme Aura in den Körper eindringen zu lassen, welche eine regenerierende Wirkung auf den Verletzten besaß. Bei Mischlingen gab es aber Probleme, da diese Aura nur eine Kraft verstärkte, was unter umständen für den Leidenden tödlich sein konnte.
Nyuras Leben hing an einem seidenen Faden. Ein einziger Fehler würde ihm das Leben kosten. Deshalb hatte Aran Carmen verboten, ihre Kräfte in seiner Nähe einzusetzen.
Sie wusste anfangs nicht, was sie davon halten sollte. Sie dachte sogar, das der Herr des Waldes ein gefühlloses Wesen sei, da sie nicht die Umstände von dem Herrn der Geister kannte. Nyura erklärte ihr alles. Aber auch ihr Bruder wusste nun, wie es um den jungen Mann stand. Ein kleiner Tropfen Lebenselixier hätte ausgereicht, um ihn umzubringen. Seiner Schwester zu Liebe, ließ er diesen Plan offen.
Wie versprochen hatte Carmen sich auf die Suche nach Link und Arak gemacht, besser gesagt, sie sandte einige Krieger aus. Leider verstanden die Soldaten etwas anderes unter dem Befehl: "Sucht die beiden jungen Männer Link und Arak!". So wurde ein Kopfgeld auf die beiden ausgesetzt. 1000 Rubine für denjenigen, der sie finden würde; tot oder lebendig. Carmen wusste nichts von dem falsch verstandenen Befehl, nur ihr Bruder, der es ihr aus Eifersucht verheimlichte.
Einige Tage waren schon ohne ein Lebenszeichen von den beiden vergangen. Nyura wusste bereits, das sein Leben schon bald ein Ende haben würde, denn erneute bekam er Fieber. Link war jetzt die letzte Hoffnung. Aran hatte mit seinem Freund abgestimmt. Wenn der Herr der Zeiten nicht innerhalb von drei Tagen auftauchen, so würde er Nyura zurück nach Terranigma bringen.
Der Herr des Waldes sah sich etwas auf den Marktplätzen um, die sich in den nahe gelegenen Dörfern befanden. Dort stellte er bereits fest, was Cevin, Carmens Bruder, die ganze Zeit wusste; das Kopfgeld auf den Herrn der Zeiten und auf den Herrn des Eises ausgesetzt worden war. Als der Herr der Geister davon erfuhr, hatte er nur noch eine Bitte: einen schmerzlosen Tod. Er hatte keine Hoffnung mehr auf Rettung und das war immer noch besser, als am Ende unter Qualen zu sterben.
Eine Nacht lang überlegte Aran, ob er ihm den Gnadenstoß geben sollte, oder noch warten. Aber der gequälte Blick seines Freundes ging ihm nicht aus den Kopf. Auf der einen Seite wollte er seinen Freund nicht verlieren, auf der anderen sollte der Herr der Geister nicht unnötig leiden. Er sprach mit Ares, der nach einer geringen Zeit des Nachdenkens meinte, dass Nyura den Gnadenstoß bekommen sollte, da es unmenschlich wäre, ihn so verenden zu lassen.
Mit einem betrübten Gesicht betrat am nächsten Morgen Aran das Zimmer seines Kameraden. "Und . . .Wie hast du dich entschieden?" fragte der Herr der Geister. "Nach Abstimmung mit Ares sollst du den Gnadenstoß bekommen. . ." flüsterte dieser. Es war deutlich zu erkennen, das es ihm leichtfiel, seinen Freund zu töten.
Nyura lächelte ihn zuversichtlich an. "Ich danke dir . . . Endlich hat alles ein Ende . . ." meinte er erleichtert. Der Herr der Geister schloss die Augen. Aran legte seine Hand auf Nyuras Brust. Ein grünes Licht hüllte den Körper des Halbdämons ein. Nach wenigen Sekunden löste sich auch dieser Körper auf. Zurück blieb eine dunkle Lichtkugel, welche nach einigen Sekunden im Nichts verschwand.
Der Herr des Waldes sank auf die Knie. Er konnte es selbst nicht fassen, was er getan hatte. "Es tut mir leid Nyura. . .Es tut mir leid. . ." flüsterte er. Dann begann er zu weinen. Mit Tränen in den Augen verlies er das Zimmer. Carmen hatte alles beobachtet. Sie lief traurig hinaus, das Schwert ihres Bruders in der Hand.
Tränen rannen ihr die Wangen hinunter und liefen auf die Klinge des Schwertes, das sie sich an die Kehle hielt. Es war zu viel für sie. Die junge Frau wollte ihrem Leben ein Ende setzten. Aran jedoch sah sie. Mit dem Ärmel hatte er sein Gesicht abgewischt. "Carmen, bitte überleg es dir noch einmal. Dein ganzes Leben liegt noch vor dir. Warum willst du es beenden?" redete er auf sie ein.
"Du weißt nicht wie es ist, einen Menschen, den man liebt, zu verlieren!" schluchzte sie. "Oh doch, ich habe diese Situation am eigenen Leib erfahren. Meine Freundin starb vor vielen Jahren in meinen Armen. Aber es war kein Grund, meinem Leben ein Ende zu Setzten. Das Leben ist grausam, doch es bringt auch seine Freuden mit sich. Bevor du Nyura kennen gelernt hast, war dein Leben ohne Sorgen. So sollte es auch jetzt bleiben. Er lebt in unseren Herzen weiter und das ist was zählt. Denn nur vergessen zu werden, heißt wirklich zu sterben." antwortete der Herr des Waldes.
Die Klinge entfernte sich von ihrem Hals und schließlich lies Carmen das Schwert ganz los. Sie fiel bitterlich weinend in Arans Arme. Der Herr des Waldes tröstete sie. Ihr Bruder hatte die beiden beobachtet. Da fiel ihm der Befehl ein. Jetzt wo der Herr der Geister nicht mehr unter den lebenden weilte, konnte die Suche abgebrochen werden.
Einige Tage später verlies Aran die Villa. Er machte sich auf den Weg zurück nach Terranigma. Nyuras Tod blieb ihm immer noch im Gedächtnis. Auf seinem Weg waren alle Plakate, auf denen das Kopfgeld für Arak und Link ausgesetzt war, verschwunden.
Mit einer neuen, wenn auch nicht guten Erfahrung, kehrte der Herr des Waldes zurück in seine Heimat. Irgendwann würde er es seinen Freunden sagen müssen, aber das hatte noch Zeit. . .
Kapitel 5: Der dunkle Engel
Laguna spürte, wie eine große Kraft erlosch, aber wem gehörte sie? Je wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als er fast eine Klippe herabgestürzt wäre. Gerade noch rechtzeitig konnte er sich an einem Felsvorsprung festhalten. Ein stechender Schmerz durchzuckte seinen rechten Arm. Erleichtert atmete er auf. Laguna lies seine Blicke schweifen. Scheinbar gab es nur diesen einen Felsvorsprung. Die Wände waren zu steil, anstatt an ihnen hinaufklettern zu können.
"Verflucht! Warum muss ausgerechnet mir so etwas passieren?!" fluchte er, während er sich mühsam an dem Vorsprung hinaufzog. "Da kommen nur Vögel hinauf. . ." schoss es ihm durch den Kopf. Er überlegte eine Weile, bevor ihm ein endlich eine verrückte Lösung einfiel. Er überkreuzte die Arme vor seiner Brust. Mit einem Schmerzensschrei schossen zwei Flügel aus seinem Rücken. Für einen kurzen Moment schwanden ihm die Sinne. Erschöpft richtete der junge Mann sich auf.
Vor vielen Jahren verlor er diese Flügel im Kampf. Unmenschlich waren die Qualen der Schmerzen, die ihm der Verlust der Flügel einbrachte. Wenn Ares nicht gewesen wäre, der ihm in dieser Zeit beigestanden hatte, würde er schon seit vielen Jahren nicht mehr unter den Lebenden Weilen.
Nun begann alles für den Herrn der Lüfte von neuem. Laguna lehnte sich gegen die Felswand, da er zu schwach war, um die Schwingen auszubreiten. Bis der junge Mann sich nicht erholt hatte, war alles andere Zwecklos. Es konnte sich nur um Stunden handeln.
Als Laguna zum größten Teil im Besitz seiner vollen Kräfte war, versuchte er es erneut. Diesmal gelang ihm der Flug. Die Flügel trugen den Herrn der Lüfte aus der Schlucht. Wie einen Umhang lies er die Schwingen seinen Körper umschließen. Einen Schlafplatz zu finden war jetzt sein einziger Wunsch. Aber wie sollte er durch diesen Wald finden?
Er kletterte auf einen Baum, wo er sich in eine Astgabel legte. Bis zur Morgendämmerung schlief er ruhig. Geweckt wurde er von einer Gruppe Amazonen. Das kriegerische Frauenvolk (die Gerudos sind im Vergleich zu diesen Frauen sanft wie Lämmer) duldete keine Fremden Wesen in ihrem Revier.
Alle waren mit einem Bogen, einem Köcher und zwei schweren Säbeln ausgerüstet. Wenn sie Laguna zu Gesicht bekommen würden, könnte er bald die Radieschen von unten betrachten. Als er die Flügel ausbreitete und durch die Baumkrone in die Lüfte schoss, verriet ihn beinahe eine seiner Federn.
"Seht mal! Glaubt ihr, das jemand hier eingedrungen ist?" sprach einer der Kriegerinnen. "Nein, das ist doch nur eine normale Schwanenfeder! Die findest du um diese Jahreszeit fast überall, Niru." entgegnete eine andere. Da hatte Laguna noch mal Glück gehabt. Er schoss hinauf in eine Höhe, in der er vor den Pfeilen der Amazonen sicher blieb.
Nach eine Weile entdeckte er eine Stadt. Vorsichtshalber beobachtete er sie eine Weile von der Vogelperspektive aus. Der Herr der Lüfte rief eine Schwalbe, die in der Gegend lebte. "Dies ist das Dorf der Engel. Dort bist du vor den Amazonen sicher." zwitscherte sie. "Könntest du mir noch einen Gefallen tun? Ich suche eine junge Frau, etwa 19 Jahre alt. Sie ist die Prinzessin der Hylianer. Kennst du ein Mädchen wie sie?" bat er. "Eine Prinzessin lebt nicht in diesem Land, aber eine Hylianerin, die etwa im selben Alter ist, wie du. Ich werde einige der Zugvögel nach deiner Lady befragen. Bis dahin warte im Gasthof "Zum Einhorn" auf mich. Wir sehn uns!" rief der Vogel ihm noch hastig zu, bevor er verschwand.
Unbemerkt landete Laguna vor den Stadttoren. Seinen Umhang lies der junge Mann im Nichts verschwinden. Die Schwingen legte er so um seinen Körper, dass sie wie ein Mantel aus Federn wirkten.
Der Wächter lies ihn ohne weitere Fragen passieren. Eine ganze Stunde hatte es gedauert, bis Laguna den Gasthof fand. Da niemand am Tresen stand, wartete der Herr der Lüfte eine Weile. Nach wenigen Minuten kam eine junge Frau heran. Laguna traute seinen Augen nicht. "Riona?!" flüsterte der junge Mann vor sich hin. Bevor Laguna sich den Herren der Elemente angeschlossen hatte, lebte er gemeinsam mit dieser Freundin in Hyrule, die er beim Studium kennen gelernt hatte.
"Sie wünschen?" fragte Riona. Sofort besann sich der junge Mann wieder. "Ein Zimmer für die nächsten fünf Nächte bitte." sprach der Herr der Lüfte. "Auf welchen Namen soll das Zimmer berechnet werden?" "Auf Laguna." "Laguna aus Hyrule?" fragte sie noch einmal nach. Der angesprochene nickte.
Sie kam hinter dem Tresen hervorgerannt und fiel ihrem Freund um den Hals. "Ich dachte, ich würde dich nie wieder sehen." schluchzte sie. Freudentränen rannen über ihr Gesicht. Freundlich lächelte er sie an. Nie hätte er daran gedacht, sie wiederzusehen. Aber unter diesen Umständen? Sie gab ihm den Zimmerschlüssel, nachdem Laguna ihr den Grund seines Aufenthaltes genannt hatte.
Für die fünf Tage, die er hier blieb, brauchte der junge Mann nichts bezahlen, da es ein kleines Wiedersehensgeschenk seiner Freundin war. Das Zimmer war normal eingerichtet. Ein Bett, ein Tisch, eine kleine Kommode und ein Kleiderschrank standen in dem kleinen Raum. Der Herr der Lüfte hatte sich mit Riona um Mitternacht in ihrem Zimmer verabredet, da ein weiter Gast angekommen war.
Verträumt lies er sich zurück aufs Bett fallen. Das Gefühl der Liebe spürte er wie noch nie zuvor. Da klopfte etwas an das Fenster. Es war die Schwalbe von eben. "Hey! Herr der Lüfte! Mach das Fenster auf!" piepste sie aufgeregt. "Nun mach mal keine Hektik!" rief der junge Mann genervt. Er öffnete das Fenster, worauf der Vogel aufgeregt im Zimmer herumflatterte.
"Wir haben sie gefunden! Eine Wüstenkrähe berichtete mir, dass sich die gesuchte Person in einem verborgenen Tempel von Astrika aufhalten soll! Pack also deine Sachen und mach dich auf die Socken!" rief sie hektisch und flog sofort wieder davon.
"Na großartig!" dachte Laguna. So schnell wie möglich musste er zu den anderen, aber einfach so ein Versprechen zu brechen lag nicht in seiner Natur. Über das Amulett berichtete er Ares von seinen neuen Erkenntnissen.
"Wenn das so ist, warum bist du dann noch nicht auf dem Weg dorthin?" fragte der Herr der Seelen. "Ich habe eine alte Freundin hier wiedergesehen und ihr versprochen, mich mit ihr heute Nacht zu treffen." entgegnete der Herr der Lüfte. "Okay. Das geht schon in Ordnung. Bleib aber bitte nur so lange wie nötig. Ich möchte nicht, dass wegen dir die anderen in Gefahr kommen. Wir sehen uns in Astrika!" nach diesen Worten brach die Verbindung zusammen.
Um Mitternacht ging Laguna zu Riona. Die beiden legten sich nebeneinander in ein großes Bett, wo sie über die Zeit, in der sie sich nicht gesehen hatten, sprachen. Erst jetzt fielen ihr die Flügel auf, die aus dem Rücken des jungen Mannes ragten. "Seit wann hast du diese Flügel?" fragte sie plötzlich. Laguna sah sie aus den Augenwinkeln an. "Gestern hab ich sie mir wachsen lassen." antwortete er kühl. "Warum hast du das getan? Willst du wieder ins Koma fallen, nur weil sie dir beim Kampf abgerissen werden?" "Ich habe dazugelernt! Es wird nie wieder so kommen!" "Wenn du meinst. Aber ich habe trotzdem Angst um dich. Nicht noch einmal möchte ich dich verlieren." "Du brauchst dir keine Sorgen machen! Sobald wir die Prinzessin gefunden haben, kehre ich zu dir zurück, versprochen!" sprach Laguna.
Riona lächelte ihn an und legte sich in seine Arme. Eng umschlungen schliefen die beiden schließlich ein. Am nächsten Morgen wachte der Herr der Lüfte zeitig auf. Er zog sich an, verabschiedete sich noch von seiner Freundin und ging mit einem flauen Gefühl in der Magengegend von dannen. Ein Versprechen, dass sich nie erfüllen würde, dass sich nie erfüllen sollte, hatte er ihr gegeben.
Eine lange, schwere Reise stand ihm bevor, denn Astrika lag nicht gleich um die Ecke. Verträumt ging er durch den Wald. Dabei bemerkte er nicht die menschlichen Schädel, die als Warnung vor dem Revier der Amazonen dienten. Erst als ihn eine Gruppe dieser kriegerischen Frauen angriff, merkte er, dass diese Unachtsamkeit ihm zum Verhängnis wurde.
Zu viele waren es, anstatt er gegen sie kämpfen hätte können. Ihm blieb nur ein Weg: durch das Blätterdach des Waldes zu brechen. Einer Attacke nach der anderen wich er geschickt aus, bevor der junge Mann die Gelegenheit erkannte. Wie ein Pfeil schoss er durch das Laub der Bäume. Die Frauen jedoch zückten Pfeil und Bogen. Die Anführerin setzte erneut zum Schuss an . . . und traf einen Flügel. Ein stechender Schmerz durchzuckte Laguna. Sekunden lang schwebte er nur in der Luft, bevor eine Schar Krähen sich plötzlich auf die Amazonen stürzte. Eine von den Weibern schoss aus Panik ein Wespenest ab, worauf einige dieser Insekten sie angriffen. Schreiend liefen sie davon.
Dann schwanden Laguna die Sinne. Er stürzte zurück auf den Boden. Zum Glück kam er nicht mit dem Kopf auf. Jedoch erlangte er nicht das Bewusstsein wieder. Ein seltsames Mädchen, das die Kleidung der Amazonen trug, aber dennoch nicht zu diesem Stamm gehörte, fand ihn. Sie bastelte eine Trage, worauf sie den jungen Mann zu ihrer Höhle schleifte.
Dort behandelte sie seine Wunde. Doch nicht nur der Flügel war verwundet, sondern bei dem Aufprall verletzte er sich auch noch den rechten Arm. Genauer gesagt, der Knochen war an einigen Stellen gebrochen, sowie gesplittert. Ihr schien Lagunas Zustand sehr am Herzen zu liegen.
Da sie keine magischen Fähigkeiten besaß, behandelte sie ihn eben auf die alternative Art. Nach drei Tagen erlangte der Herr der Lüfte sein Bewusstsein wieder. Er lag auf einem Strohhaufen, der mit einem Leinentuch überzogen war. "Ich dachte schon, du wachst nie mehr auf." sprach das Mädchen. Kurz sah sich der Herr der Lüfte um. "Wo ... bin ich?" fragte er nach einer Weile des Schweigens. "In meiner Höhle, im Wald der Amazonen." entgegnete die kleine.
"Aha." bemerkte er beiläufig. Als der junge Mann sich aufrichten wollte, durchzuckten starke Schmerzen seinen rechten Arm. "Beweg dich nicht! Mit deinem zersplitterten Arm solltest du jede Bewegung vermeiden." Laguna traute seinen Ohren nicht. Er hatte zwar damit gerechnet, dass sein Arm gebrochen war, aber das dieser beim Aufprall vollkommen zersplittert sein musste, schien er nicht wahrhaben zu wollen.
"Leg dich lieber wieder zurück. Es wird wohl noch vier Monate dauern, bevor du wieder weiterziehen kannst." sprach das Kind vorsichtig. "Solange kann ich nicht warten! Ich muss sofort los!" rief der Herr der Lüfte. "Du bist echt verrückt. In deinem Zustand ist es lebensgefährlich jetzt loszuziehen." "Ich kann nicht! Meine Freunde sind in Gefahr, ich kann sie nicht im Stich lassen!" "In deinem Zustand bist du ihnen keine Hilfe! Bist oder tust du so stur?" Diese Worte trafen Laguna hart.
Es stimmte: er würde ihnen nur im Weg stehen mit seinen Verletzungen. "Ich versteh dich: auch mir erging es vor langer Zeit so. Ich glaubte meine Freunde verraten zu haben, da sie schwer verwundet aus einer Schlacht wiederkehrten. Durch diese Vorwürfe, die ich mir machte, wurde ich zum Einsiedler. Bitte höre auf mich, du wärst deinen Freunden nur ein Klotz am Bein." meinte das Mädchen. Laguna legte sich zurück.
Freundlich lächelte das Kind ihn an. Trotzdem, irgendwas sagte ihm, dass sie ihn brauchen würden. Von der ganzen Grübelei schlief er letztlich ein. Das Mädchen setzte sich neben den Schlafenden und strich vorsichtig eine Haarsträne aus seinem Gesicht. Solche Aufrichtigkeit gegenüber Freunden hatte sie selbst nie erlebt. Für sie war er ein Verrückter und ein Held zugleich.
Wie gern hätte sie ihm geholfen, jedoch lag dies außerhalb ihrer Macht. Plötzlich kam ihr ein wahnwitziger Plan. In dem Dorf der Kanadanen, einem Katzenvolk, welches mit den Amazonen eine enge Freundschaft pflegte, sollte eine alte, einäugige, mutierte Hauskatze leben.
Ihr wurden magische Kräfte nachgesagt, die über die natürlichen Heilmächte hinausgingen. Vielleicht konnte der junge Mann doch noch zu seinen Gefährten zurückkehren.
Gleich am nächsten Morgen, als Laguna aufgewacht war, stand schon das Kind neben ihm. "Komm mit, ich glaube, ich habe eine Möglichkeit gefunden, dass du doch noch zu deinen Freunden zurückkehren kannst." freute sie sich. "Ehrlich?! Welche?" fragte der Herr der Lüfte aufgeregt. "Es wird zwar etwas anstrengend für dich werden, aber einen vier Stunden Marsch von hier liegt das Dorf Kanadan, dort gibt es eine Heilerin, sie wird dir bestimmt helfen." sprach das Mädchen.
Motiviert von dieser Aussage richtete der junge Mann sich auf. Für ihn gab es neue Hoffnung. Das Mädchen stützte ihren neuen Freund, während sie auf dem Weg nach Kanadan waren.
Als sie ankamen, trauten sie ihren Augen nicht. Alles war wie leergefegt. Keine Kinder tollten auf den freien Plätzen herum, oder spielten an dem Bach, der durch den Bereich floss. Keine Frauen, die sich unterhielten, waren zu sehen. Nichts deutete mehr daraufhin, dass dieses Dorf einmal besiedelt wurde. Trotz der schlechten Vorahnung schleppten sich die beiden weiter.
"Wer ist da?! Verschwindet, wenn ihr keine unseres Stammes seit!" hörten sie die Frau durch die Tür kreischen. "Bitte Frau Medusa, wir brauchen deine Hilfe! Ich bin es, Kitty! Also lass uns bitte eintreten!" rief das Kind. Das typische Geräusch, dass erklang, wenn man eine Tür aufschloss, drang in ihre Ohren. Aus dem dünnen Spalt lugte ein Auge, welches die beiden hilfesuchenden auf jedes noch so kleinste Detail musterte.
"Was stehst du denn noch da draußen herum?! Komm herein! Und bring den Herrn der Lüfte auch mit!" befahl die alte. Kitty war äußerst überrascht über diese Aussage. Jedoch gab es wichtigeres als über die Herkunft des Jungen zu diskutieren.
"Zeig mir mal deinen rechten Arm!" forderte Medusa Laguna auf. Mit schmerzverzerrtem Gesicht krempelte er den Ärmel hoch. "Hmm . . .Hmm! zersplitterter Knochen! Du bist abgestürzt, als ein Pfeil dich in einen Flügel getroffen hat, stimmt's oder hab ich recht?" grinste die alte. Der Herr der Lüfte nickte.
"Lass mich mal kurz nachdenken! Wo hab ich nur diese Elixier hingestellt? Ich hielt es eben noch in den Händen!" murmelte sie. Lagunas Augen färbten sich weiß. Keine Pupille war mehr zu erkennen. Einen Moment später stand er als Onikrieger vor den beiden. Ein Luftzug lies die Laden des Wandschrankes klappern. "Ah ja! Danke junger Freund!" freute sich der Mutant. Laguna erwiderte nichts.
Die Katzenfrau ging zu ihm, schmierte die Salbe auf seinen blanken Arm und legte ihm einen Verband an. "Kitty, ich werde ihn noch eine Nacht zur Beobachtung hier behalten. Außerdem wäre es zu gefährlich, wenn er dich in dieser Gestalt begleiten würde." meinte die alte. "Jawohl, Frau Medusa." sie verabschiedete sich noch von dem Herrn der Lüfte, der sie mit den leeren Augen bittend ansah, jedoch bemerkte sie es nicht.
Kurz nachdem das Mädchen das Haus verlassen hatte, verwandelte sich Laguna zurück. Er sank zu Boden, richtete sich aber bald wieder auf. "Du solltest deine Kräfte eigentlich besser kontrollieren können, Laguna. Oder sollte ich sagen Sohn des Eklemata?" grinste die alte. Erschrocken blickte der junge Mann sie an. "Was . . . wissen sie über meine Vergangenheit?" stammelte er.
"Oh, da hab ich wohl etwas zu viel ausgeplappert. Ich bin wirklich eine alte Tratschtante." meinte sie. "Erzählen sie mir bitte alles, was sie über meine Familie wissen! Bitte! Es ist sehr wichtig für mich!" bat Laguna. "Du bist genau wie dein Vater. Alles wissen zu wollen kann manchmal aber nicht gut sein." "Das ist mir egal! Ich will wissen, was in meiner Vergangenheit passiert ist!"
"Nun kleiner, alles was ich weiß ist das, was deine Mutter mir erzählte und ich selbst sah. Sie hatte einen jungen Mann im Ausland kennen gelernt. Als sie ihn wiedertraf und dich auf ihren Armen hielt, wollte der Mann nichts mehr mit ihr zu tun haben. Ich ging auf die Suche nach dem Mann, der, wie sich herausstellte, ein Magier war. Bei deiner Geburt waren die magischen Kräfte jenes Mannes auf dich übergegangen. Ich fand ihn mit deiner Mutter allein an einer Lagune. Hinter seinem Rücken hielt er einen Dolch fest umklammert. Er schrie sie an, sie solle ihm dieses Kind geben. Deine Mutter lehnte aber ab. So kam es dazu, dass dein Vater sie tötete.
Geschockt sah ich zu. Als er sich umsah, bemerkte ich erst, dass sie dich versteckt hatte. Anscheinend ahnte sie bereits alles. So machte ich mich auf den Weg, dich zu suchen. Nach kurzer Zeit fand ich dich in dieser Hütte. Würde dein Vater herausfinden, dass du bei mir wärst, dann würde er bestimmt alles tun, um auch mich aus dem Weg zu räumen. So nahm und brachte ich dich zu der Lagune. Jede Nacht kam der Postbote dorthin. Um deinem Schicksal entgehen zu können gab ich dich dem Boten mit. Jede Nacht wartete ich, dass er mir sagen würde, dass du in Sicherheit wärst.
Dann, eines Nachts, kam er. Eine reiche Familie hatte dich aufgenommen. Jedoch verstand deine Stiefmutter nicht das geringste von Kindern. Eines Tages, du warst etwa sechs Jahre alt, liefst du weg. Du wolltest nicht mehr bei deiner neuen Familie bleiben. Dein einziger Freund, der Hadeshund, begleitete dich. Dein Instinkt trieb dich an diese Stelle. Seit langem sahen wir uns dort wieder. Als ich dich nach deinem Namen fragte, antwortetest du nicht. So nannte ich dich Laguna, aufgrund der Lagune, an der wir uns trafen. Ein Jahr lebtest du bei mir, bevor du bei einem Unfall dein Gedächtnis verlorst. Wenige Tage nach dem Unglück tauchte ein Junge auf, der nicht älter als 14 Jahre war. Er nahm dich mit, denn ein vertrautes Gefühl sagte mir, dass du bei ihm richtig wärst. Und nun stehst du hier." erzählte sie. Langsam bereute Laguna es, dass er gefragt hatte.
Einen gewissen Hass strahlte er aus. "Ares! Warum hast du mir das nie gesagt!" flüsterte er. Der Herr der Lüfte sank auf die Knie und schlug mit den Fäusten auf den Boden. "Ich hatte dich gewarnt." bemerkte die alte. "Nein deswegen nicht! Der Junge den du erwähntest, hat mich die ganze Zeit angelogen! Deswegen! Ich werde noch eine Weile hier bleiben. Sollen die anderen doch sehen, wie sie klarkommen!" meinte der junge Mann eiskalt. "Sei nicht so streng mit deinen "Freunden"" beschwichtigte ihn die alte. Jedoch ignorierte er sie. Er riss den Verband von seinem Arm. Rieb mit dem gesunden darüber und stürmte aus dem Haus.
"Warum? Ares?! Warum hast du mir das angetan?!" schluchzte er. Die alte Frau grinst. Hinter ihr erschien ein Mann. "Gute Arbeit Medusa, er ist so leichtgläubig, dass er deine Geschichte geglaubt hat!" lobte er. "Vielen Dank, Kunzite. Es war mir ein Vergnügen." grinste sie. "Den Rest der Arbeit überlass bitte Riona. Sie wird die einzige sein, der er noch vertrauen wird." befahl er. Beide lachten über die Leichtgläubigkeit des jungen Mannes.
Wie erwartet rannte Laguna zu seiner Freundin. Die ihn natürlich nach der Ursache seines plötzlichen Sinneswandels fragte. Laguna log ihr etwas vor und warf sein Amulett unbemerkt weg. Damit hatte er sich sein Todesurteil geschrieben. Abends trafen sie sich wieder in Rionas Zimmer. Nach einem kurzen Gespräch trat Stille ein. "Es tut mir Leid!" sprach sie plötzlich. "Was tut dir Leid?" fragte Laguna nach. "DAS!" rief sie und erstach ihren "Freund". "Warum?" war das letzte, was er zu ihr sprach, bevor sein Leben verwirkte. "Weil es Lord Kunzite befohlen hat!" antwortete sie ihm.
Ares stand im Tempel der Seelen. Zu der ruhelosen Seele Nyuras gesellte sich nun auch Lagunas Seele. Eine Träne rann über das Gesicht des Herrn der Seelen, denn ein Funken Wahrheit lag in der Geschichte des alten Mutanten. Der Herr der Lüfte hatte sein Gedächtnis verloren und wurde schließlich von Ares unter Lügen aufgezogen. Der Herr der Seelen bereute alles, was er Laguna verheimlicht hatte.
Er versuchte die Aktion abzubrechen, jedoch bekam er von allen, die er erreichen konnte, ein "Auf keinen Fall! Wir haben es versprochen, also halten wir dieses Versprechen auch!". Ares wusste nicht, warum er so verrückt war, und sich selbst auf den Weg machte, um seinen Gefährten beizustehen, oder gab es doch einen anderen Grund?
Kapitel 6: Feuer und Wasser
Liro hatte schon von Nyuras Tod erfahren, dass aber auch Laguna das Zeitliche gesegnet hatte, war ihm noch unbekannt. Er hatte schon Krysta durchsucht. Außer dem kleinen Dorf und der Hauptstadt, gab es nichts als Wald, Steppe und Wüste. Deshalb wurde er nach Loire geschickt.
Dort hatte er bereits Lugia aufgesucht. Jedoch teilten sich verschiedene Ansichten über Loire. Lugia fand es wunderschön hier. Denn nicht umsonst wurde dieses Land als "Land der Ozeane" bezeichnet. Bis auf einige kleine Inseln (Was heißt hier klein?) war nichts außer Wasser. Alles schön und gut für einen, der zur Hälfte ein Wasserdämon ist, aber für einen, dessen Element das Feuer ist, war diese Art von Land ein Alptraum.
"Sag bloß du bist wasserscheu?!" lachte der Herr des Wassers als Liro auf seinem Rücken saß und ihn für verrückt erklärt hatte, weil der Dämon durch das Wasser getaucht war. "Ich bin nicht wasserscheu! Ich habe nur eine gewisse Abneigung gegen dieses nasse Element!" meinte der Herr des Feuers. "Sag ich doch! Wasserscheu!" Beide konnten bald nicht mehr vor lachen.
So gut sich die beiden auch verstanden, es sollte ihnen nicht vergönnt sein, so gute Freunde zu bleiben, denn einer ihrer Gegner, war früher selbst ein Mitglied der Elementar Herren, wurde jedoch verstoßen, da er seine Kräfte missbrauchte. Seine Taktik war gefährlich, denn er griff nicht mit Gewalt an, sonder verletzte sie tief in ihrer Seele. So hatte er es mit Hilfe von Medusa dazu gebracht, Laguna etwas vorzulügen, was dem Jungen sein Leben kostete.
Kunzite musste nur den verletzbaren Punkt der Jungs finden und diesen ausnützen. Liro war sein nächstes Ziel. Wenn er den 19jährigen gegen seinen Freund aufzuhetzen würde, würde der Kampf den Rest erledigt. Aber wie sollte der Dämon erreichen, ihn allein zu sprechen? Da kam ihm eine geniale Idee. Die beiden Freunde waren so freundlich, das sie bestimmt mit einem Kind spielen würden.
Als sie auf einer Insel landeten, um ihre Kleidung zu trocknen, sahen sie ein maskiertes Kind. Es trug die Maske von . . . Majora?! "Ach . . .Schönes Wetter heute . . .findet ihr nicht?" sprach es die jungen Männer an. Die beiden stimmten zu. "Würde einer von euch . . . mit mir spielen?" fragte es nach einer Weile. "Spiel du mit ihm! Ich seh' zu, dass unsere Klamotten endlich trocknen." meinte Lugia, warf seinem Kameraden ein trockenes Hemd ins Gesicht und zog von dannen.
Der Herr des Feuers warf sich das Hemd über. "Spielen wir . . .verstecken?" bat der Maskierte. Der junge Mann wusste nicht, warum er es lassen sollte. "Okay . . . Ich verstecke mich . . . Mal sehen, ob du mich findest . . ." mit diesen Worten lief es davon. Nach einer Stunde fand Liro den Maskierten auf einem Baum sitzend.
"Kann ich dir . . .eine Frage stellen?" zögerte es. "Sicher!" erwiderte der junge Mann. "Deine Freunde . . .Was sich das für Menschen?" Der Herr des Feuers war erstaunt über diese Frage. "Ich meine . . . Sind sie dir gegenüber aufrichtig? Haben sie dir gesagt, dass du wegen ihnen von deiner Familie getrennt wurdest?" Liro ging in die Hocke, um dem Maskierten ins Gesicht sehen zu können. "Was weißt du über meine Vergangenheit?" mit durchdringenden Blicken sah er das Kind an.
"Nur das, was Ares mir sagte. . ." "Erzähl es mir! Bitte!" "Na ja . . .Er sagte, dass er dich als Kind von deiner Familie trennte, da er dich mit deinem Bruder verwechselte. Er hatte nie vor, dich zu einem der Herren der Elemente zu machen, jedoch konnte er nicht mehr zurück, da dein Bruder bereits sein Schicksal erfüllte. Er bildete dich aus, weil ihm nichts anderes übrig blieb. Dein Bruder - hat er sich je um dich gekümmert? Und deine Freunde - haben sie dir jemals deine wahre Herkunft erzählt? So weit ich weiß, hassen sie dich. Niemand deiner Kameraden kümmerte sich je um dich. Du warst ihnen nur im Weg. Vor allem dein Bruder nützt seine Berühmtheit aus, um über dich herzuziehen. Soll ich dir etwas sagen? Du bist es nicht Wert zu leben." die letzten Worte waren zuviel für den Herrn des Feuers.
Es stimmte; seine Freunde hatten ihm nie seine wahre Herkunft erzählt. Auch scherten sie sich einen Dreck um ihren Kameraden. Der Maskierte grinste. Er hatte es geschafft Liro aufs Schlimmste zu Verletzen. Um die Auswirkungen, die seine Wut hervorbringen würde, zu verstärken, lies er einen Dämon in das Amulett, welchen den jungen Mann beschützte (oder beschützen sollte), einziehen. Dieser war aber zu schwach, anstatt immer in dem Flammensymbol bleiben zu können.
Für den Moment jedoch konnte der Geist den schwachen Willen von Liro ausnutzen. Die Augen des Jungen färbten sich schwarz. Er ging schnell zu Lugia zurück. Dieser verstand erst nicht, was sein Gefährte wollte, als dieser ihn aber angriff, verstand der Halbdämon. Ein Kampf entbrach zwischen den beiden. Irgendetwas stimmte nicht mit dem Herrn des Feuers, soweit war Lugia schon. Aber gegen einen Freund zu kämpfen vermochte der Herr des Wassers nicht. Zwar wich er den Attacken aus, einen Gegenangriff wagte er jedoch nicht.
Plötzlich stolperte Lugia. Seine letzte Stunde hatte geschlagen. Als Liro mit erhobenem Schwert über ihm stand, bemerkte er erst, dass etwas nicht mit dem Amulett stimmte. Er redete auf seinen Kameraden ein, was scheinbar im ersten Moment seine Wirkung tat. Der Herr des Feuers lies das Schwert sinken. Erleichtert atmete der Halbdämon auf. In diesem Moment übernahm, zu Lugias Pech, der Dämon wieder die Oberhand über Liros Körper. Erneut erhob dieser das Schwert. Doch diesmal, zögerte er nicht. Er brachte seinen Freund um. Nach dieser Tat verlies der Dämon den Körper des Herrn des Feuers.
Dieser brach zusammen. Eine Blutlache breitete sich um die beiden aus - Lugias Blut. Als Liro sein Bewusstsein wiedererlangt hatte, glaubte er zu träumen. Er betrachtete sein Schwert, dessen Klinge mit Blut beschmiert war. "Nein! Das darf nicht wahr sein! Was habe ich getan?" stotterte der Herr des Feuers. Er wusste alles. Link würde ihm das bestimmt nicht verzeihen, soviel war sicher. Zu eng war die Freundschaft zwischen den beiden.
Das einzige, was er für seinen Exkameraden noch tun konnte, war, ihn zu beerdigen. Das Amulett, welches der Herr des Wassers um den Hals trug, befestigte er an dem Gedenkkreuz. "Warum musste das alles passieren?" schluchzte der junge Mann. Mit einem kräftigen Ruck riss er sich das Amulett vom Hals und warf es weit hinaus in das Meer.
Stunden blickte er ausdruckslos auf den Ozean hinaus, bevor er betrübt seinen Weg fortsetzte. Sein Ziel war die Hauptstadt Astrikas. Link würde dort früher oder später vorbeikommen und sein Bruder würde ihn erwarten . . .
Kapitel 7: Die Jungs von Weiss
Link und Arak irrten Ziellos in den Ebenen von Astrika herum. In einem Wald suchten sie einen Platz für das Nachtlager.
Zur gleichen Zeit in dem Schloss der Hauptstadt . . .
"Wo sind die Jungs, wenn man sie einmal braucht?" fluchte Kunzite, der sich in einen schwarzen Mantel gehüllt hatte. Eine Sonnenbrille verdeckte seine Augen. "Ihr habt uns gerufen?" sprach ein rothaariger junger Mann (nicht der, der Zelda entführt hatte). "So Aya, hier ist euer neuer Auftrag: die zwei Männer hier sind das Ziel. Und Omi, Ken, diesmal keinen Pfusch! Verstanden!" befahl der dunkle Mann.
"Jawohl!" riefen alle gleichzeitig, verbeugten sich und zogen von dannen. Sobald die vier außerhalb der Burg waren, packte Omi seinen Laptop aus. Er öffnete ein Programm, welches einen Radar auf den Bildschirm schaltete. "Okay, ich hab sie! Im Wald zehn Kilometer von uns entfernt." sprach er, schaltete den Computer aus und verstaute ihn in seinem Rucksack. "Na worauf warten wir dann noch?" freute sich Ken, während er seine Krallenhandschuhe überzog.
Zur gleichen Zeit im Wald . . .
"Wir sollten lieber ein Lager aufschlagen. In dieser Dunkelheit lohnt es sich nicht weiter zu gehen. Man sieht ja die Hand vor Augen nicht!" bemerkte Arak. Link hatte nichts dagegen, denn es war sinnlos in der Nacht weiterzuziehen. Nachdem sie ein Lagerfeuer entfacht hatten, knobelten sie aus, wer zuerst Wache halten durfte. Link war wenig begeistert, dass er verlor.
Ihm war nicht ganz wohl in seiner Haut. Er fühlte, dass etwas sich auf sie zubewegte.
Um seine Vermutung zu bestätigen verwandelte er sich in eine Sonnenkatze. Diese besonderen Katzen besaßen ein vollkommen weißes Fell. Auf ihrer Stirn befand sich ein Rubin, der im Sonnenlicht in den verschiedensten Farben erstrahlte. Mit einer Größe von 1,2 m gehörten sie mit zu den größten Vertretern der magischen Katzen. Bevorzugt jagten sie am Tag, was ihnen ihren Namen einbrachte.
Innerhalb weniger Sekunden war der Herr der Zeiten auf den Baum geklettert.
Vor Schreck wäre er fast heruntergefallen. Eine Gruppe von vier Männern bewegte sich auf sie zu. Soviel konnte er erkennen. Jedoch um genaueres sehen zu können, bräuchte er bessere Augen. Er kletterte so schnell wie möglich von dem Baum.
Als Katzenwesen weckte er Arak, der sofort das Feuer löschte und sich in eine Eiskatze verwandelte. Diese Wesen besaßen statt einem Fell Schuppen, deren Struktur der von Wassermolekülen ähnelte. Das brachte ihnen einen Vorteil beim Jagen im kühlen Nass. Sie waren 1,22 m groß und gehörten ebenfalls mit zu den größten Vertretern der Katzenwesen. Ein Schwanz, den man am ehesten für den einer Nixe halten konnte, lieferte einen weiteren Vorteil beim Schwimmen.
Doch um zu fliehen, war es zu spät: die Männer waren bereits eingetroffen. Die Katzenwesen fuhren die Krallen aus und gingen in Verteidigungsposition. Yohji kniete nieder und berührte die Asche. "Sie können noch nicht weit sein, die Glut ist noch warm." bemerkte er. Da vernahmen sie zum ersten Mal das Fauchen der Gestörten. Der älteste der Gruppe holte seine Schlingen hervor. Die dünnen Drähte schimmerten im blassen Mondlicht.
Doch nicht die Männer waren die Gefahr, die Link spürte, sondern etwas anderes. Plötzlich sprang die Sonnenkatze über den Kopf Yohjis, schlug einen Haken und sprang die Person, die sich hinter einem Baum versteckte, an. Diese verlor vor Schreck das Gleichgewicht, was zur Folge hatte, dass er stürzte. Ein Schrei brach aus dem am Boden liegenden hervor. Sofort rannte die jungen Männer zu der Stelle.
Das Katzenwesen fletschte die Zähne und führte eine der messerscharfen Krallen an den Hals der Person, während sie fragte: "Wer bist du? Was wolltest du von uns?". Stotternd antwortete dieser: "Mein Name lautet Perser. Ich will nichts von euch, sonder von "Weiß"" Link lies von dem ängstlichen ab. Dafür übernahm nun Aya den Mann. Er packte ihn an seinen Sachen und zog ihn zu seiner Augenhöhe. "So Perser! Nun rück mal raus mit der Sprache!" blaffte der rothaarige ihn an. "Ich wurde im Auftrag von Kunzite zu euch geschickt! Ich sollte euch erledigen, nachdem ihr euren Auftrag ausgeführt habt. Aber leider ist mir eines euer Opfer in die Quere gekommen!" stammelte er.
"Nun hör mal zu! Du weißt doch, was einem Feind von uns erwartet!?" grinste Ken. "Es ist mir egal! Kunzite wird euch bestrafen, auch wenn ich nicht mehr lebe." lachte der Mann. "Du redest zu viel!" mit diesen Worten rammte Aya ohne Vorwarnung sein Schwert in den Bauch des Verhörten.
Mit einem erstickenden Laut sank dieser zu Boden. "Ein Problem weniger . . ." murmelte Ken vor sich hin. Link und Arak saßen ruhig im Schatten des Baumes. Sie ließen ihre Schwänze umherschlängeln. "Was habt ihr nun vor? Jetzt, wo dieser Perser beseitigt ist." fragte die Sonnenkatze.
"Natürlich werden wir den Auftrag ausführen. . ." entgegnete Aya. Link trat ins blasse Mondlicht. "Wie schade, ich dachte, du hättest deine Meinung geändert. Na ja, dann eben nicht." meinte Link. Er wandte sich von dem Anführer ab. "Komm wir müssen weiter, die Sonne geht bereits auf!" sprach er an Arak gewand. "Was schon sechs Uhr durch!? Leute unser Laden öffnet in knapp einer Stunde!" bemerkte Omi als er auf seine Armbanduhr blickte. Erschrocken sahen die anderen ihn an. "Warum hast du das nicht eher gesagt?!" giftete Yohji den Jungen an.
"Sorry Yohji. Aber wir können die beiden auch noch später suchen, jetzt ist erst mal wichtiger, dass wir zum Blumengeschäft kommen. Ich will nicht noch einmal Ärger haben." sprach Omi. Doch Aya und Ken grinsten. "Wieso feixt ihr?" erkundigte sich der jüngste. "Sag bloß du willst Samstags arbeiten?" kicherte der Anführer. Daraufhin zog der Kleine nur seine große Sonnenbrille ins Gesicht um seine Schamesröte zu verdecken.
Daraufhin mussten alle lachen. "Ihr seid gemein . . ." nuschelte Omi. "Wo wollt ihr hin?" fragte der Älteste an die Katzenwesen gewandt. "Wir machen uns wieder auf die Suche." erwiderte Link. "Ihr habt uns geholfen also werden wir auch euch helfen." beschloss Aya.
"Danke, dass ist freundlich gemeint, aber ihr dürftet euren Auftrag nicht ausführen, solange wir nicht gefunden haben, was wir suchen . . ." "Wieso denn das? Ihr habt doch gar nichts mit unserem Auftrag zu tun, oder?" entgegnete Yohji. "Leider haben wir sehr viel mit eurem Auftrag zu tun . . ." mit diesen Worten verwandelte sich Link zurück.
Die anderen erschraken. "Link, du bist lebensmüde!" rief die Eiskatze. Jedoch lies sich der Elf nicht einschüchtern. "Nun, werdet ihr mir immer noch helfen?" fragte er vorsichtig. Einen Moment lang sahen die vier Jungs ihn wortlos an, bevor Aya nickte. "Du hast Mut, dass muss man dir lassen. Bis jetzt hat es niemand gewagt, so offen zu Weißkreuz zu sprechen." bemerkte der älteste. "Also, worauf warten wir noch?" fragte Omi. Daraufhin verwandelte sich Arak, der misstrauisch gegenüber den neuen Verbündeten war, zurück.
"Eines müssen wir noch klären ihr beiden. Ihr müsstet eine neue Identität annehmen, denn sonst seit ihr leichte Beute für Lord Kunzite." meinte Ken. "Da muss ihm recht geben. Es wird schwer werden, wenn ihr euch nicht irgendwie verändert." stimmte der Anführer zu. Link und Arak sahen sich an; keiner der beiden wusste was sie tun sollten.
"Am besten kommt ihr erst einmal mit zu uns. Das wäre doch gelacht, wenn wir das nicht in die Reihen bekommen." freute sich der 17jährige. So folgten die beiden Elfen den Jungs. Aya nahm den Herrn der Zeiten bei sich auf, während der Herr des Eises bei Yohji unterschlüpfte.
Der Anführer von Weißkreuz gab Link ein paar seiner Klamotten. Auch musste der 19jährige auf seine normalen Ohrringe verzichten, stattdessen bekam er welche von dem rothaarigen. Nachdem der junge Mann auch noch die blonden Haare gekürzt hatte, war er fast nicht wiederzuerkennen. Mit den schwarzen Sachen sah er nun vollkommen wie ein Mitglied der Bande aus. Jetzt fehlte nur noch ein anderer Name. "Wie wäre es mit Sinian?" fragte Aya nach einer Weile.
Link sah ihn misstrauisch an. "Für dich mag es vielleicht seltsam klingen, aber bei uns ist es ein Name wie jeder andere auch." erklärte der Anführer. Der Herr der Zeiten war damit einverstanden.
Arak bekam ein paar Sachen von Yohji. Nachdem auch seine Haare gekürzt worden, er sich ein Ohrloch stechen lassen musste (kein Kommentar seinerseits dazu) und einen neuen Namen (Sinier) bekam, konnte man ihn nicht mehr von den anderen Mitgliedern unterscheiden. "Nicht schlecht, wenn man das mal so sagen darf." lobte Ken.
Link trug jetzt ein schwarzes T-Shirt mit einem tiefen Ausschnitt, der nur von dünnen Bändern einiger Maßen zusammen gehalten wurde, gleichfarbige Hosen und Schuhe. An dem Ohrstecker war ein Metallstift befestigt, welcher bis zu den Schultern reichte. Arak trug im Gegensatz zu seinem jüngeren Kameraden ein braunes Hemd, schwarze Hosen, durch die ein Gürtel gezogen war und dunkle Schuhe. Auf dem Rücken trugen beide ihre Waffen.
"So, jetzt fehlt nur noch, dass wir finden, was ihr sucht." bemerkte Omi. Link, oder besser Sinian, sah ihn ausdruckslos an. "Du nimmst das auf die leichte Schulter, aber es ist alles andere als das. Ich suche meine Verlobte, Zelda, die Prinzessin von Hyrule." erklärte Sinian. Die Jungs von "Weiß" rissen die Augen auf. "D - Du b - bist mit der Prinzessin von Hyrule verlobt?!" stammelte Omi unglaubwürdig. Sinier nickte zur Bestätigung. "Zelda? . . .Wo hab ich den Namen schon Mal gehört." fragte Aya sich selbst. Da fiel es ihm wider ein.
"Natürlich! Ich hab zufällig mit angehört als Kunzite mit einem der Söhne der Königin sprach, ich glaube, es war Jade. Er sprach von einer jungen Frau, die seine Mutter hatte entführen lassen. Soweit ich das richtig verstanden habe, befindet sie sich bis zum Tag der Opferung im "Tower of Wizards"." erklärte der Anführer.
"Na wenn das so ist, dann holt schon Mal die Motorräder aus der Garage!" befahl Ken und stürmte aus dem Zimmer. Omi und Yohji folgten ihm. Während die drei die Maschinen herausholten, brachte Aya ihnen die Helme. "Aya, du fährst mit mir! Sinian, du begleitest Ken und Sinier kommt mit Omi!" meinte Yohji. Nachdem alle ihre Helme aufgesetzt hatten, ging es los.
Mit hoher Geschwindigkeit rasten sie Richtung Westen. Nach sechs Stunden der Fahrt kamen sie endlich zum Turm.
Kapitel 8: Tower of Wizards
Bevor Link sich mit den Jungs verbündete, wurde über Zeldas Schicksal entschieden. Im Schloss von Astrika stritt gerade Kunzite mit Jade, dem ältesten Sohn der Königin. Er war etwa 19 Jahre alt. Seine weißen Haare reichten knapp bis zu den Schultern. Auf seiner rechten Schulter saß ein Todpicker, ein riesiger Steinadler mit rasiermesserscharfen Krallen. Durch eine Aluminiumplatte, die Bestandteil der Kleidung war, spürte er nicht diese Klauen, die sich sonst tief ins Fleisch gegraben hätten.
"Auch wenn es meine Mutter befohlen hat, eine Frau einfach so von dem Altar entführen zu lassen ist wirklich würdelos." sprach Jade gereizt. "Befehl ist Befehl, da könnt ihr nichts daran ändern Prinz." meinte der dunkle Lord kühl. "So, dann befehle ich euch sie freizulassen!" rief der junge Mann. "Ihr wollt euch tatsächlich gegen eure Mutter wenden? Habt ihr denn nichts daraus gelernt, dass euer jüngerer Bruder verbannt wurde, weil er sich gegen sie stellte um dieses Bauernmädchen zu beschützen? Nun Prinz, was wollt ihr tun?" argumentierte Kunzite. Der Prinz senkte den Kopf. Sein Bruder wurde verbannt, weil er um die Freilassung von Malon bat. Wie gewünscht schenkte man ihr die Freiheit. Doch um ihn zu bestrafen, verschleppte man den jüngsten Sohn der Königin, auf ihren Befehl.
"Sie wird in den Tower of Wizards gebracht. Bis es soweit sein wird, dass die schwarze Lady ein Opfer erhält, wird sie dort bleiben. Und versuche erst gar nicht sie zu befreien, du kennst das Gesetz." grinst der Lord.
Oh ja, Jade kannte das Gesetz, aber er wollte dem Mädchen helfen, denn seit er seiner Mutter die Pflanze schenkte, hatte diese sich verändert. Diese rote Blume schien ihren Geist zu manipulieren. Warum sonst hätte sie einen ihrer eigenen Söhne verbannt?
"Die Prinzessin, Zelda, um genau zu sein, wird geopfert und danach wird Astrika ein blühendes Land werden, wie es so eines noch nie gab." meinte der Mann. "Ihr seid wirklich leichtgläubig, Lord Kunzite. Glaubt ihr wirklich, Astrika würde zu einem blühenden Land werden? Es wird ein Reich der Dunkelheit werden, wenn wir nichts unternehmen! Hyrule ist das schönste Land, dass in dieser Welt existiert. So war es schon immer und so wird es auch immer bleiben." sprach Jade.
"Mir ist es egal, ob sie mich verbannt, aber genug Mädchen haben gelitten, um ihren Machtdurst zu stillen. Es muss endlich aufhören!" sprach er schließlich. "Ich stehe nicht gern auf der Seite der Verlierer. Ich bleibe unserer Königin treu." meinte Kunzite. Der Prinz verlies den Raum. Eher unfreiwillig hatte Aya zugehört. Er war erst seit wenigen Wochen im Dienste des Lords und auch unfreiwillig.
Er und seine Schwester wurden bei einem Unfall verletzt, kurz nachdem auch ihre Eltern von ihnen gegangen waren. Ran wurde schon nach einem Tag aus dem Krankenhaus entlassen. Seine Schwester, Aya, jedoch lag im Koma. In dem Blumenladen, in dem er bis jetzt arbeitete, verdiente er zu wenig Geld. Auch in der Nachtbar, in der er als Pianist gelegentlich auftrat, bekam er kaum die Miete zusammen, geschweige denn die Arztrechnung zu bezahlen.
So kam er zum Weißkreuz. Um das Leben seiner Schwester zu retten, ging er über Leichen. Durch Zufall erlangte er die Gabe der Magie, die ihn zum Priester of Time werden lies. Seine Kameraden merkten dies nicht.
Jedoch interessierte es ihn nicht weiter. Deshalb setzte er seine Arbeit wie geplant fort. Jade jedoch ging zu seiner älteren Schwester. "Du siehst so nachdenklich aus kleiner Bruder . . ." bemerkte sie. "Bitte hilf mir Gold, die junge Frau, welche Lord Kunzite in den Tower of Wizards bringen lies, ich möchte ihr helfen, koste es, was es wolle." rief Jade ihr zu. "Nun mal langsam! Du willst also der Prinzessin von Hyrule helfen zu fliehen? Hast du eigentlich daran gedacht, das du dabei sterben kannst?" bemerkte seine Schwester. "Deshalb bin ich ja zu dir gekommen, du bist doch so ein Genie, also lass dir was einfallen!" blaffte er sie an.
"Nicht in diesem Ton Kleiner! Ich lasse mir etwas einfallen, aber dazu brauche ich Zeit. Ich sag dir Bescheid, wenn mir etwas eingefallen ist." sprach sie schließlich. Der Prinz verlies ihr Zimmer. Auch seine Schwester wollte Zelda helfen, doch dafür gefährdete sie ihr eigenes Leben. Was die Prinzessin brauchte, war ein idiotensicherer Plan. Einer der bis aufs kleinste Detail ungefährlich blieb. Doch das war leichter gesagt als getan.
Mit ihrem Computer konnte sie eine Karte vom Tower of Wizards erstellen. Eine der Wachen fragte sie nach den Zeiten der Ablösung. Mit diesen Daten konnte sie einen Zeitplan erstellen und mit den Informationen ihres Bruders war alles notwendige vorhanden. Zwischen 20 und 21 Uhr war Wachablösung. In dieser Zeit blieb der Hauptweg unbewacht.
Doch selbst konnten sie nicht in den Tower gelangen; sie brauchten Hilfe. Doch wer würde so wahnsinnig sein und freiwillig in den berüchtigsten Turm ganz Astrikas eindringen. Dieser Turm war ungefähr mit der Bastille von Frankreich vergleichbar. "Was ist eigentlich aus "Weiß" geworden?" fragte Jade eher an sich selbst gewand. "Gute Frage . . . Soweit ich weiß, haben sie momentan viel zu tun . . ." bemerkte Gold. Ihnen blieb daher nichts anderes übrig als selbst die Prinzessin zu befreien.
Sofort begaben sie sich auf den Weg zum Tower of Wizards. Die beiden trafen zur gleichen Zeit ein wie die Jungs von Weiß mit ihren zwei neuen Freunden. Der Turm sah schon von Weitem abschreckend aus. Jede Menge Dämonen bewachten den Eingang. Für normale Sterbliche wäre es unmöglich gewesen in dieses Gefängnis einzudringen . . .
"Bei diesem Anblick bekomme ich eine Gänsehaut . . ." meinte Omi. "Verdammt, da kommen wir nicht hinein. Höchstens wenn sie uns für einen von ihnen halten. . ." bemerkte Sinier. Die Gruppe versteckte die Motorräder und beobachteten von weitem das Geschehen. "Sinier, du hast doch gesagt, dass wir einer von ihnen sein müssten, um hinein zu kommen . . .Ich hab da eine Idee. . ." sprach Sinian. Hastig schüttelte Arak mit dem Kopf. Seine Vermutung wurde zum Glück nicht bestätigt, denn statt dem Gesicht der grimmigen Gottheit holte er die Maske der Gibdos, der Mumien aus der Ikanagegend von Termina, hervor.
"Glaubst du wirklich das diese Dämonen uns das abnehmen? Damals hat es zwar geklappt, aber ich glaube nicht, das es ein zweites mal funktionieren wird, vor allem da wir erwachsen sind . . ." meinte der Herr des Eises. "Gib mir mal dieses Teil, vielleicht finde ich mehr heraus." sprach Omi. Nach einer kurzen Analyse setzte der Jüngste die Maske auf.
Ein Schrei entfuhr ihm. Sinian griff sich an den Kopf. "Vielleicht hätte ich ihn warnen sollen." schoss es ihm durch den Kopf. "Man, das ist ja echt abgefahren." bemerkte Ken. Omi hatte sich zu aller Verwunderung verwandelt. Die Haare färbten sich lavendel. Um den Kopf trug er Bandagen, genau wie um Arme und Beine. Ein zerschlissener Kilt, und ebenfalls zerschlissene kurze Hosen gehörten zu seiner Kleidung. "Setz die Maske bitte wieder ab." bat Sinian. Doch Omi schien nicht in der Lage zu sein, der Macht der Maske zu entrinnen.
Mit einem Seufzer holte Link seine Okarina hervor, auf welcher er das Lied der Befreiung spielte. Daraufhin zog sich der Geist, der auf Omi übergegangen war, zurück in die Maske. Der Kleine brach zusammen. Aya funkelte Link böse an. Doch dieser erwiderte den Blick. "Am besten gehe ich allein hinein." Beschloss der Herr der Zeiten. "Auf keinen Fall! Allein bist du doch hoffnungslos verloren!" warf der Anführer ein. "Ich komm auch mit!" meldete sich nun auch Yohji. Seinem Beispiel folgten auch Arak, Ken und Omi, nachdem er sein Bewusstsein wiedererlangt hatte.
Doch soviel Masken besaß Sinian nicht, anstatt er alle hätte hineinschmuggeln können. "Aya und Omi, ihr beide kommt erst einmal mit mir. Nachdem wir im Turm sind und ein unbewachtes Fenster gefunden haben, könnt ihr drei nachkommen." erklärte Link. Mit dem Helm des Hauptmannes auf dem Kopf zog er mit dem verwandelten Jüngsten und dem Anführer, der Garos Maske trug, zum Tower of Wizards.
"Halt! Wer seid ihr?" fragte eine der Wachen. "Sag bloß, dass du einen Vorgesetzten nicht erkennst?!" blaffte Sinian ihn an. Sofort stand der Angesprochene stramm. "V - V - Verzeiht Hauptmann. I - Ich hatte euch nicht wiedererkannt. Bitte tretet ein!" mit dieses Worten öffnete die Wache den Eingang. Als sie außer Sichtweite waren, begannen die drei zu lachen, na ja, alle außer Aya.
Ein einziges Fenster war unbewacht. Alle nahmen die Masken ab. Je eine Wurde an einem Pfeil befestigt. Omi und Link spannten die Bögen, worauf zwei Pfeile zu den restlichen drei flogen. Doch um die Letzte Make auch zu den Freunden zu schicken, war es zu spät. Eine Wache bog um die Ecke. Zum Glück hatte Sinian den Helm des Hauptmannes noch griffbereit.
"Was macht ihr da? Verschwindet!" schrie die Wache die Gruppe an. "Was fällt Dir ein einem Vorgesetzten Vorschriften zu machen, Soldat?" rief der Herr der Zeiten. "I - Ich bitte um Verzeihung Hauptmann. Ich erkannte euch nicht." "Gut. Du könntest deinen Fehler wieder gut machen, indem du uns die Zelle der Gefangenen, der Prinzessin von Hyrule, zeigst." "Jawohl Sir." "Aber warte bitte noch einen Moment, zwei meiner Leute sind noch nicht eingetroffen." So warteten sie noch einige Minuten, bis auch Yohji und Ken erschienen. Ihnen folgte Arak, den sie als Gefangenen ausgegeben hatten.
Wenige Minuten später standen sie vor der Zelle der Prinzessin (es war bereits 20 Uhr). "Ich möchte ungestört mit der Gefangenen sprechen!" befahl Link. So entfernten sich die Wachen. In einer Nische warteten die restlichen Männer auf ihren Freund.
Als sich Sinian vergewissert hatte, dass niemand mehr da war, nahm er die Maske ab. Vorsichtig öffnete er die Kerkertür und trat ein. Zelda stand mit dem Rücken zu ihm gewand. Erschrocken drehte sie sich um. "Link?" flüsterte sie. Der Angesprochene nickte. Sofort fiel sie ihm in die Arme. "Ich dachte schon, du würdest nicht mehr leben . . ." schluchzte sie. "Hey! So schnell kann man mich nicht erledigen. Aber wir müssen uns beeilen. Ich weiß nicht, wie lange die Monster noch glauben, dass ich der Hauptmann sei. Also komm." sprach er. Zelda nickte zustimmend.
Erneut setzte er die Maske auf, um seine Freunde nicht unnötig in Gefahr zu bringen. Doch Gold und Jade erwischten sie auf der Flucht. "Halt! Stehen bleiben! Was habt ihr mit der Prinzessin vor?" rief der Prinz aufgeregt. "Was geht euch das an?" erwiderte Yohji. "Sehr viel! Wir werden nicht zulassen, dass ihr sie mitnehmt!" mischte sich nun Gold ein. Daraufhin entbrach ein Kampf zwischen den beiden und Weißkreuz. "Hört auf!" rief plötzlich Sinian.
"Wir haben keine Zeit um uns hier zu streiten, also setzt euch in Bewegung!" befahl er den Vier. Plötzlich verdunkelte sich der Raum. Als die Gruppen wieder etwas sehen konnten, trauten sie ihren Augen nicht. Sie befanden sich in einer Art Tempel. Da ertönte ein Schrei von Zelda. Dünne Schlingen wanden sich um ihrem Körper.
Als ein Stromschlag sie durchfuhr, verlor die Prinzessin ihr Bewusstsein. Der Herr der Zeiten wollte zu ihr eilen, jedoch schossen Schlingen aus einem Hinterhalt und fesselten ihn. Dasselbe geschah auch mit Omi, Ken, Yohji, Aya, Jade und Gold. Ein grässliches Lachen ertönte und aus der Dunkelheit erschien . . . die Königin von Astrika. Neben ihr stand zu aller Verwunderung Ares, der Herr der Seelen. Mit einem Fingerschnippen erschienen fünf Kristallkreuze. An ihnen hingen die toten Körper von Lugia, Laguna, Nyura und auch die von Liro und Aran.
"Sie sind alle so leichtgläubig . . .Das war ihr Verhängnis." sprach der 28jährige. "Ares, was hat das zu bedeuten?" rief Arak. "Nun kleiner, dank eurer Amulette hatte ich jeden eurer Schritte verfolgen können. Liro hatte als einziger den Trick durchschaut, aber leider lebte er nicht mehr lang genug, um es euch zu sagen . . ." sprach er mit gespielter Betroffenheit. "Du falsche Schlange!" rief Link ihm zu. "Na, na, na, wer wird denn gleich ausrasten. Sei froh, das du nicht mit zu ihnen gehörst. Du darfst teilhaben an einer wundervollen Zeremonie. Zelda wird nämlich Xaide, der Herrin der Leere, geopfert werden und dann wird endlich eine Einheit zwischen den Mächten des Lichts und des Schattens herrschen." lachte er.
"Da werde ich nicht zulassen!" mischte sich nun Aya ein. "Ach, sieh mal einer an, der Priester of Time will also tatsächlich kämpfen . . . Tz, tz, tz, ich dachte, du hättest damals dazugelernt, aber scheinbar nicht . . ." höhnte er. Daraufhin spuckte ihm der Anführer ins Gesicht. Angewidert wischte er sich den Speichel mit dem Ärmel ab. "Vielleicht hilft dir diese Erkenntnis, nicht so stürmisch zu reagieren!" Mit einem gezielten Hieb schlug Ares ihm ins Auge, das darauf begann heftig zu bluten. Auch versetzte er ihm einen Schlag an die Schulter. Aus drei tiefen Wunden quoll das Blut.
"Lord Kunzite, beginnt nun mit der Zeremonie!" forderte ihn die Herrscherin auf. "Jawohl eure Majestät." Er hob die bewusstlose Prinzessin vom Boden auf und legte sie auf den Steinaltar. Von zwei Helfern wurde sie an Händen und Füßen gefesselt. Der Herr der Seelen sprach eine Zauberformel, die das Tor zu einer anderen Welt öffnete. Eine gigantische Krallenhand erschien aus dem Portal. Ihr folgte bald eine zweite.
"Xaide, Herrin der Leere, nimm das Opfer an und bring uns die Schatten der Unterwelt!" rief die Königin. "Warum habt ihr uns aufgehalten?, Ohne euch wäre das nie passiert!" blaffte Ken Jade an. "Wir - Wir wollten ihr doch nur helfen . . ." sagte dieser kaum hörbar. "Nun seht ihr, was ihr angerichtet habt! Wir haben alles verloren!" setzte Yohji überflüssiger Weise hinzu.
Aya sah zu Boden. "Wenn wir doch nur mehr Zeit hätten . . ." schoss es ihm durch den Kopf. "Hört auf euch zu streiten! Das hilft uns auch nicht weiter!" mischte sich Link ein. Er war machtlos. Niemand hätte mehr dieses Vorhaben verhindern können . . . Er wandte seine Blicke von der Prinzessin ab. Der Elf konnte nicht zusehen, wie sie litt.
Die Krallenhände schossen mit enormer Geschwindigkeit auf Zeldas Herz zu. Mit einem letzten Schrei, verwirkte die Prinzessin ihr Leben. Die Jungs von Weiß waren geschockt. . . Als die zwei Hände ein Goldenes Dreieck aus dem Körper der Prinzessin herausholten, wusste jeder der Jungs, dass es vorbei war . . .
Sie hatten verloren. . . alles . . .
"Ist jetzt wirklich alles aus? Haben wir all diese Verluste und Qualen durchlebt, nur um am Ende zu erfahren, dass alles umsonst war? Das kann nicht sein! Ich will es einfach nicht wahrhaben!" schoss es ihm durch den Kopf. Eine Träne rann dem Elfen übers Gesicht. Daraufhin verwandelte er sich in eine weiße Energiekugel, die sich im Nichts auflöste. Wenige Minuten später geschah dasselbe mit Aya . . .
Kapitel 9: Eine zweite Chance
Aya und Link standen in der Halle der Unendlichkeit, die nur Priester und Gesandte der Göttin der Zeit betreten durften. Da erschien vor ihnen die oberste Priesterin. Sie geleitete die beiden jungen Männer in einen Raum, der von hellem Licht erfüllt war. Danach lies sie die zwei allein. Eine Frau, die in weiße Gewänder gekleidet war, erschien vor ihnen. Der Herr der Zeiten und der Priester of Time knieten nieder. "Erhebt Euch, meine treuen Diener!" befahl sie. Ein wütender Unterton erfüllte ihre Stimme.
Die Göttin der Zeit ging auf die Jungs zu. Beide erhielten eine Ohrfeige. Dennoch schwiegen sie. "Ihr habt versagt! Nun hat die Leere doch gewonnen . . . Ich hatte besonders von Dir, Herr der Zeiten, erwartet, dass Ihr es schafften würdet, aber Ihr seid kläglich gescheitert." tadelte die Frau.
Link und Aya sahen sich eine Weile an. Immer noch erkannte man das Blut auf der Kleidung. Etwas tropfte sogar zu Boden. Ein kleines Rinnsal lief über die Stirn des 19jährigen, während das Auge des Anführers stark blutete.
"Versager wie Euch brauchen wir hier nicht! Also verschwindet aus dem Palast und kehrt nie wieder zurück!" befahl sie. Jetzt wurde es Aya zu viel. Warum musste er sich so etwas anhören, nachdem was die zwei geleistet hatten. Sicher, sie konnten Zeldas Opferung nicht verhindern, aber ihnen blieb zu wenig Zeit. Vor allem da sich Ares als Verräter entpupte.
"Was bildest du dir eigentlich ein? Nur weil du eine Göttin bist, hast du noch lange nicht das Recht, uns so zu verurteilen! Sicher, wir haben Fehler gemacht, aber wir haben nun mal Gefühle, die unser Handeln beeinflussen. Ihr Götter wisst doch nicht, wie es ist, Leid, Liebe, Trauer und Schmerz zu empfinden!" schrie er die Frau an.
"Schweigt! Ihr wisst wohl nicht, wen ihr vor euch habt!?" erwiderte sie. "Bitte, Göttin der Zeit, gebt uns eine zweite Chance!" bat Link. "Nein! Auf gar keinen Fall! Ihr hattet eure Chance und habt sie nicht genutzt." "Nun, dann könnt ihr ja selbst etwas gegen Xaide unternehmen, uns geht das ja nichts mehr an." Mit diesen Worten wollte Link den Raum verlassen. "Wartet Herr der Zeiten. Ich werde euch eine zweite Chance geben. Aber vergeudet diese nicht!" sprach sie schließlich. "Siehst du, so macht man das." flüsterte Link zu Aya.
"Nun, dennoch kann ich euch nicht ohne eine Strafe gehen lassen: Ich werde euch eure Macht über die Zeit nehmen, um euch aber etwas Magie zu geben, werde ich Dir Herr der Zeiten das Weißkreuz anvertrauen. Es wird dir eine begrenzte Zahl an Wünschen erfüllen. Solltest du versuchen seine Macht zu missbrauchen, wird Orin dich einen Teil deiner Macht berauben." erklärte sie noch, bevor die Frau sie in die Vergangenheit schickte.
Ein gleißendes Licht umgab die zwei. Sie schlossen die Augen. Die Zeit drehte sich zurück zu dem Zeitpunkt, an dem sich Der Herr der Zeiten und Zelda eigentlich verlobt hätten . . .
Zwei Jahre früher in Hyrule . . .
"Was wollen wir jetzt machen? Ich mein, da jetzt alles normal ist, sollte man das doch irgendwie Feiern." sprach Lugia. Da niemand etwas gegen diese Idee einzuwenden hatte, stieg einige Stunden später auf der Lon-Lon Farm eine riesige Feier. Alle Völker waren anwesend und amüsierten sich. Nur Link saß nachdenklich etwas abseits an einem Baum. Er betrachtete für einen Augenblick seinen Handrücken, auf dem das Triforcefragment des Mutes abgebildet war. Zwei Schlangen, die sich ineinander verwunden hatten, umgaben es, sodass das heilige Licht kaum noch eine Wirkung besaß.
Zelda bemerkte das und gesellte sich zu ihm. "Was ist mit dir? Du bist so still." fragte die Prinzessin. "Ach nichts - ich hab nur nachgedacht." entgegnete der Elf. "Komm mit, lass uns tanzen." forderte sie ihn auf. Doch er schüttelte nur den Kopf. "Ich muss noch etwas erledigen. Es kann eine Weile dauern bis ich zurückkomme." Mit diesen Worten richtete er sich auf und verlies das Fest.
Die Prinzessin verstand den Jungen nicht ganz. Es interessierte sie auch nicht weiter und deshalb amüsierte sie sich weiter auf dem Fest. Link inzwischen versuchte sich an das Geschehene zu erinnern. Langsam kamen seine Erinnerungen wieder.
Als er in die Tasche seines Gewandes griff, spürte er einen unbekannten Gegenstand. Er holte ihn hervor. Es war ein weißes Kreuz, das anders als normale aussah. "Das ist also das Weißkreuz." murmelte der Elf vor sich hin.
Er rannte ins Dürretal. Dort hoffte er mehr über Xaide zu erfahren. Doch in keinem Buch stand etwas über dieses Wesen. Es schien, als hätte jemand diese Seiten herausgerissen. "Ares hat ganze Arbeit geleistet!" bemerkte der Elf. Er schlich sich in das Zimmer des Herrn der Seelen, um dort einige Nachforschungen anzustellen. Link durchsuchte alle Schieber, doch nirgendwo war ein einziger Hinweis zu finden. Da fiel Link der Brief auf, der auf dem Schreibtisch lag. Darauf stand:
Seid gegrüßt Lord Kunzite,
Wir haben alle Vorbereitungen getroffen.
Nun liegt es an Euch die Herren der Elemente zu vernichten.
Wir verlassen uns auf Eure Mithilfe.
Königin Esmeraude
"Dieser Verräter! Und ihm habe ich auch noch vertraut!" schoss es Link durch den Kopf. Er rannte hinaus. In der Werkstadt bastelte er an einem Motorrad. Omi hatte ihm alles notwendige erklärt. Wenige Stunden später trafen auch Liro und der Rest der Herren der Elemente ein.
"Link, wieso warst du nicht auf dem Fest? Immerhin haben wir Black Lady besiegt!" wollte sein Bruder wissen. "Ich hab noch etwas zu erledigen. Zum Feiern ist keine Zeit geblieben." erklärte er. "Hättest dich wenigstens bei Zelda entschuldigen können, wenn du schon das Fest verlässt!" setzte Lugia hinzu. "Ja, ja, mach ich später vielleicht noch . . ." bekam er als Antwort.
"Was soll das eigentlich werden wenn's fertig ist?" erkundigte sich Arak. Er erhielt jedoch keine Antwort. Schulterzuckend verlies der Herr des Eises den Raum. So ging das einige Tage. Außer um sich etwas zum Essen zu holen lies der Elf sich nicht blicken. "Ich werd aus dem jungen nicht schlau. Was hat er nun wieder vor?" murmelte Aran.
"Wer weiß . . . Bestimmt will er bloß etwas ausprobieren - der wird schon wieder normal." meinte Nyura. "Ich für meinen Teil glaube, dass er etwas weiß, wovon wir nichts erfahren sollen . . ." sprach Ares. "Jetzt wo du es erwähnst; in letzter Zeit benimmt er sich äußerst gereizt dir gegenüber. Da muss es einen Zusammenhang geben!" bemerkte Lugia.
Plötzlich hörten sie ein knatterndes Geräusch von draußen. Link hatte sich ein Motorrad aus den verschiedensten Materialien zusammengebastelt, welches offensichtlich funktionierte. "Super! Omi ist ein echtes Genie!" meinte der Elf zufrieden.
Er stellte es zurück in die Werkstatt und schlich sich auf sein Zimmer. Seltsamerweise fand er dort die Sachen, die Aya ihm in der Zukunft geben würde, vor. Ein Zettel lag zwischen den Klamotten.
Willkommen in der Vergangenheit Herr der Zeiten!
Ich hoffe, dass Ihr inzwischen Eure Erinnerungen wiedererlangt habt. Zögert nicht länger und begebt Euch nach Astrika.
Viel Erfolg bei Eurer Mission
Er zerknüllte das Papier und warf es auf den Boden. Nachdem er sich umgezogen hatte, wollte er sofort aufbrechen. Er schob die Maschine aus der Werkstatt. "Willst du etwa verschwinden, ohne dich von Zelda zu verabschieden?" hörte er eine Stimme. "Was willst du Ares?!" sprach er ohne sich umzudrehen. "Nichts, ich wollte dich nur auf deine große Liebe hinweisen, die sich schon sorgt." meinte der Herr der Seelen.
"Zelda soll nichts davon erfahren! Außerdem . . . Wieso sollte ich auf einen Verräter hören, Ares, oder sollte ich sagen Lord Kunzite? Eines kann ich dir schon versprechen; ich rechne noch mit dir ab! Aber erst einmal habe ich Wichtigeres zu erledigen! Wir sehen uns wieder, Verräter!" mit diesen Worten warf er die Maschine an und raste in Richtung Astrika davon. "Du hast es also herausgefunden, aber du wirst nicht lange genug Leben um es den anderen zu sagen!" lachte Ares.
Dadurch, dass der Herr der Zeiten das Land verlassen hatte, konnte Ares die Freunde des Herrn der Zeiten Freunde manipulieren. Ihnen etwas vorzulügen schien nicht schwer, doch kannte er den Sinn der Gerechtigkeit, der in den Freunden des Jungen wohnte. Er brauchte Beweise, die ein eventuelles Vorhaben andeuteten.
Er hatte ja Zeit um alles vorzubereiten . . .
Kapitel 10: Ein neues Leben beginnt
Link fuhr durch die Stadt. Er suchte einen Blumenladen. In der Hauptstadt gab es zum Glück nur einen, der dazu noch einen ziemlich merkwürdigen Namen hatte (Kitty in the House). Schon als er in den Laden kam, erweckte er in Ken misstrauen.
Wortlos ging er zu dem Jungen. "Du bist doch ein Mitglied von Weiß, oder? Ken, wenn ich mich nicht irre." flüsterte er. "Woher weißt du das?" fragte dieser. "Nun, ich habe so meine Quellen." "Was willst du von uns?" "Ich möchte nur in eurer Gruppe aufgenommen werden." "Das geht nicht! Wir können nicht jeden dahergelaufenen aufnehmen!" "Ach ja? Ich gehöre aber nicht zu diesen Leuten!" "Wenn du dir so selbstsicher bist, dann komm heute um Mitternacht in den Park im Norden der Stadt. Ich werde an der Statue auf dich warten." "Ich werde da sein." mit diesen Worten verlies Link den Laden.
Er hatte noch jede Menge Zeit bis es so spät war. Deshalb sah er sich noch etwas in der Stadt um. Mit Anbruch der Dämmerung ging er zum Park. Dort sah er Aya, der mit seiner Schwester spazieren ging. Etwas neidisch war der Elf ja, als er die beiden so sah. Das aus diesem jungen Mann einmal ein Mörder werden sollte, wollte er nicht ganz wahrhaben.
"Komm Ran, ich möchte mir noch einmal die Statue ansehen!" sprach sie und zog ihn mit sanfter Gewalt zu dem Steinbildnis. "Du kannst wohl nie genug davon bekommen?" lächelte ihr Bruder. Er ging mit ihr noch einmal zu der Stelle. Eine kurze Zeit nachdem sie verschwunden waren, ging Link denselben Weg. "Komm wir sollten nach Hause gehen, es ist schon dunkel." sprach Ran. Seine Schwester stimmte zu.
Noch eine ganze Weile starrte der Elf die Statue an, die vor einem großen See erbaut worden war. Sie stellte ein Antikes Liebespaar dar. Je länger er es betrachtete, desto mehr erinnerte er sich an Zelda, die er ohne etwas zu sagen verlassen hatte. Er sah an zu Himmel hinauf - nur noch eine Stunde blieb ihm. Geduldig wartete er.
Plötzlich sprang von einem Baum Ken. Ihm folgten Yohji und Omi. "Du willst also bei uns mitmachen?" erkundigte sich der Älteste. Link nickte. "Gut, dann werden wir dich einem Test unterziehen. Wenn du es schaffst mich zu besiegen, bist du einer von uns, wenn nicht, dann wirst du die Radieschen von unten betrachten." erklärte der jetzige Anführer. "Dich zu besiegen, Yohji, ist nicht schwerer, als einem Kind den Lutscher zu klauen." sprach der Elf. "Das sind große Worte für einen, der nicht besser als ein Bauer kämpft." erwiderte der Angesprochene.
Ein Kampf entbrach zwischen den beiden. Fairer Weise benutzte der Anführer nicht seine Schlingen. Doch hatte er Schwierigkeiten Link überhaupt zu treffen. Zwar in der Größe überlegen, doch in seiner Schnelligkeit eingeschränkt, verlor Yohji schließlich. "Nicht schlecht! Du bist unglaublich schnell. Ich freue mich, dich bei Weiss willkommen zu heißen." sprach der Anführer schließlich.
"Wie lautet dein Name?" fragte Ken, der über den plötzlichen Sieg überrascht war. Der Elf antwortete nicht. "Wenn du mir nicht deinen Namen sagst, werden wir einige Probleme bekommen. . . Wie wäre es mit Setsuna?" fragte Yohji. Eine Weile überlegte der Herr der Zeiten. "Hmm . . .Setsuna . . . Okay, nenn mich so!" sprach er nach einer Weile. "Was?! Ist das dein ernst?! Na gut, soll mir ja egal sein. Also gut - Setsuna."
"Apartment 105 ist noch frei. Es liegt direkt neben dem von Omi. Hier hast den Schlüssel. Morgen früh um acht Uhr kommst du in den Blumenladen. Etwa gegen sechs Uhr abends ist Schluss. Dann komm ich dich abholen, wir müssen doch noch eine Waffe für dich aussuchen." sprach der älteste und übergab dem Elfen den Zimmerschlüssel.
Ihre Wege trennten sich vorerst. Link war ganz zufrieden mit seiner Wohnung. Ein großes Bett, ein Schreibtisch, ein Kleiderschrank, ein ordentliches Bad und eine kleine Küche enthielt die Wohnung. So gut hatte es der Junge schon lange nicht mehr gehabt. Doch immerzu musste er an seine Freunde denken, die nicht einmal ahnten, was der Junge vorhatte.
Zuerst sah er sich um. In dem Schrank befand sich ein dunkler Mantel und die Kleidung für die Einsätze. Mehr schien es hier jedoch nicht zu geben. Da es schon sehr spät war, legte er sich schlafen.
Am nächsten Morgen wachte er zeitig auf. Er zog sich an und ging zum Blumenladen, wo bereits Ken wartete. "Du bist ja ganz schön zeitig hier Setsuna. Hättest noch eine ganze Stunde schlafen können." rief ihm der Junge zu, während er eine Pflanze goss. "Kann ich dir irgendwie helfen, Ken?" erkundigte sich der Elf. "Ja, du könntest mir helfen die Pflanzen zu gießen und einige hereinzuholen. Ich muss gleich in die Schule; gegen zehn kommt Yohji, bis dahin musst du allein bleiben." erwiderte der Junge. So half er schon von früh an mit.
Die alte Frau, die den Blumenladen leitete, freute sich sehr über den Neuen. Gegen sechs Uhr abends beendete der Elf seine Arbeit. Er war eine große Hilfe für die drei Jungs von Weiß. Yohji kam mit einem Motorrad zum Laden und holte Setsuna ab. Die Zwei fuhren zu einem Freund. Der Junge erhielt als erstes einen Bogen. Damit sollte er dreimal ins Schwarze treffen. Für ihn war das keine Kunst mehr. Jeder Treffer saß. Danach erhielt er ein Samuraischwert.
Sein Ziel war eine Strohpuppe. Mit nur einem Hieb zerstörte er diese. Nachdem er auch noch Schlingen, einen Krallenhandschuh und einen Bummerrang testen musste, erhielt er schließlich das letztlich genannte und eine Katana, ein japanisches Schwert. Das war auch schon der ganze Test.
"So einen Jungen habe ich noch nie gesehen. Er scheint früher schon einmal einen ähnlichen Beruf ausgeübt zu haben. Mit dem Schwert, dem Bogen und dem Bummerrang geht er um wie kein Zweiter, doch mit den Schlingen und dem Krallenhandschuh schien er einige kleinere Probleme zu haben. Seine Verteidigung ist nahezu perfekt, aber eines macht mich stutzig - kein Stil ist erkennbar. Seine Vorgehensweise war jedes Mal anders. Scheinbar hat er nur das Ziel vor Augen. Nur dieser Punkt zählt für ihn, den Rest ignoriert er." erklärte der Trainer. "Dann haben wir also ein neues, starkes Mitglied gefunden." schlussfolgerte Yohji.
Er brachte Setsuna noch zu seiner Wohnung, bevor er ihm noch eine Armbanduhr zuwarf. "Hier, vielleicht hilft dir das." rief er noch, bevor er verschwand. So ging das eine ganze Weile und mit der Zeit gewöhnte sich der Elf daran. Vier Aufträge im Monat waren keine Seltenheit. Man merkte am Anfang deutlich, dass ihm die Arbeit als Assassin schwerfiel, aber der Älteste half ihm, einige der Probleme zu lösen.
Wider Willen veränderte sich sein Aussehen. Er veränderte sich nicht sehr viel. Seine Augen nahmen nun die Farbe an, die für Hylianer normalerweise das Todesurteil bedeutete: die des Bernsteins. Uralte Magie in einem dieser Elfenkörper lies die Augen eine bestimmte Farbe annehmen, wenn derjenige ein Verbrechen begangen hatte. Für Mord stand der Bernstein, für Verrat der Feueropal und so weiter. (Würde man alles aufzählen, käme man auf über 50 verschiedene Edelsteinfarben) Doch was machte das nun noch für einen Unterschied?
Von seinem Gehalt hatte er sich erst einmal neue Sachen gekauft. Ein helles Hemd und ebenfalls helle Hosen. Nicht einmal sein Bruder hätte ihn in diesem Aufzug wiedererkannt. Inzwischen arbeitete er auch in derselben Nachtbar wie Aya als Barmixer.
Drei Monate waren bereits vergangen. Immer wieder dachte er an Zelda. In knapp zwei Jahren würde er sie erst wiedersehen, doch würde sie ihn noch als einen Freund anerkennen, oder als Feind betrachten? Vielleicht hätte er nicht hierher kommen sollen, aber da ihm nicht mehr die Gesetzte der Zeit unterlagen, blieb ihm letztlich nichts anderes übrig.
Link hatte diesen Weg gewählt, doch was würde dieser für eine Zukunft bringen?
Kapitel 11: Die Suche nach dem Herrn der Zeiten
Während Link in Astrika ein neues Leben begann, versuchte Ares die Herren der Elemente gegen den Jungen zu hetzen. Nur bei Lugia und Liro stieß er auf Widerstand, denn die beiden glaubten nicht, dass der Herr der Zeiten ein Verräter sein sollte. Doch als der Herr der Seelen den beiden den Zettel, den der Elf damals auf den Boden geworfen hatte, vorwies, begannen die zwei zu zweifeln.
So hatten sich bald alle der Gruppe gegen Link verschworen. Der Herr des Wassers jedoch hielt sich daraus. Er war zu unsicher. Wenn der Junge wirklich ein Verräter war, hätte er es nicht übers Herz gebracht ihn zu töten.
Heimlich vermählten sich Ares und Naboru. Die beiden schienen sich wirklich ineinander verliebt zu haben. Zelda sollte auch heiraten, aber für sie gab es nun einmal nur Link. Sie wusste nicht, ob sie ihn suchen sollte, oder warten. Impa, die Weise der Schatten und Amme der Prinzessin, riet ihr, noch etwas zu warten.
Eines Tages erschien Ares. Sofort erkundigte sich die Prinzessin nach ihrem Geliebten, da sie sich erhoffte, er würde sich die ganze Zeit im Dürretal aufhalten. "Es tut mir Leid dir das sagen zu müssen Zelda, aber Link ist ein elender Verräter. Er hat sich auf den Weg nach Astrika gemacht, um dort einige Verbündete zu treffen. Er ist zu einem Assasin geworden. . ." sprach der Herr der Seelen.
Zelda glaubte sich verhört zu haben. Link ein Mörder? Das konnte unmöglich wahr sein! Doch alles sprach dafür: der unerwartete Aufbruch, der Zettel, die seltsame Maschine . . .
Sie wollte es selbst herausfinden, was mit ihrem Freund geschehen war. Doch leider lies ihr Vater sie nicht gehen. "Zelda, du siehst doch, dass ihm an dir nicht sehr viel liegt! Also warum willst du diesem Streuner hinterherlaufen? Du würdest doch nur enttäuscht werden. Such dir doch lieber einen anderen, es gibt viele, die dich begehren . . ." sprach ihr Vater, wobei er nicht ganz unrecht hatte. Sehr viele junge Männer waren an der Prinzessin interessiert, aber sie wollte nicht aus Vernunft heiraten, sondern aus Liebe . . .
Sie überlegte eine ganze Weile. Fragen über Fragen gingen ihr durch den Kopf, aber keine Antwort. So kam es dazu, dass sie sich als Shiek verkleidete und sich trotz des Verbotes ihres Vaters auf den Weg machte. Dabei begleitete sie Impa.
Obwohl sie ritten dauerte es eine Woche, bis sie in Astrika ankamen. Zum Glück waren sehr viele Touristen zu dieser Zeit in der Hauptstadt, sodass die beiden in ihrer sonderbaren Kleidung nicht auffielen. "Mal überlegen . . . Wo sollen wir mit suchen anfangen?" sprach Impa vor sich hin. "Ich hab's! Wohin gehen Jungs, wenn sie Probleme haben?" entgegnete Zelda. Die Shiekah zuckte mit den Achseln. "Natürlich in Nachtbars!" rief die Prinzessin schließlich. "Na wenn das so ist . . ." So warteten sie bis zum Anbruch der Nacht.
Sie gingen in die Bar, wo gerade Setsuna arbeitete. Aya spielte auf einem Flügel, während er gerade einige Gläser abtrocknete. Als der Assassin Zelda erblickte, wäre ihm vor Schreck fast das Glas aus der Hand gefallen. Die beiden Frauen setzten sich an einen Tisch. Der Junge setzte trotzdem seine Arbeit fort; in diesem Aufzug hätten sie ihn nicht erkannt.
Impa lies ihre Blicke durch die Menge der Besucher schweifen. Keiner ähnelte in irgendeiner Weise dem Herrn der Zeiten. "Was darf ich ihnen bringen?" fragte die Bedienung. "Ich möchte nichts, danke." sprach die Prinzessin. "Ich würde einen Rum nehmen." sprach die Weise der Schatten. "Mit Rum haben wir nur Mixgetränke, wollen sie eines davon probieren?" erklärte die Frau. Die Shiekah stimmte zu.
So ging sie zum Barmixer und überreichte ihm die Liste. "Wenn du mich fragst Setsuna: mit den beiden stimmt irgendwas nicht!" bemerkte sie. "Was soll mit den beiden nicht stimmen? Die kommen aus meinem ehemaligen Heimatland - die sind ganz normal Birthe." erwiderte der Barmixer. "Beeil dich mal ein bisschen und mach nicht so viele Kunststücke!" herrschte sie ihn an, während er gerade wieder einen Drink vorbereitete. "Wenn du es besser kannst, können wir gerne tauschen . . ." grinste er.
Diesen Spruch hörte sie immer, wenn er etwas länger brauchte. Aber dafür waren die Getränke immer einwandfrei. Er füllte noch schnell die Gläser ein und widmete sich den nächsten Aufgaben. "Birthe! Pass auf das rechte Glas auf, das ist leicht zerbrechlich!" rief er ihr noch hinterher.
"Das macht dann zehn Taler." sprach die Bedienung schließlich. Impa und Zelda sahen sich an, denn sie besaßen nur Rubine. "Hey Setsuna! Komm mal her! Ich hab hier ein kleines Problem!" rief sie dem Assassin zu. Der Angesprochene unterbrach seine Arbeit und kam zu ihr. "Die beiden haben nur Rubine! Was sollen wir machen?" fragte sie. "Nun, wie viele Taler schulden sie uns denn?" "Zehn." "Das sind umgerechnet 20 Rubine." bemerkte er. Jetzt erst fielen Impa die spitzen Ohren auf. Auch die bersteinfarbenen Augen waren nicht zu übersehen.
"Hey! Bedienung!" rief plötzlich einer aus der hintersten Ecke. Aya sah zu Setauna hinüber. Birthe rannte weg und lies ihn allein. Die Wiese der Schatten legte die zwanzig Rubine auf den Tisch. Er hielt bereits das zerbrechliche Glas in der Hand als er die Rubine mit der freien nehmen wollte. Plötzlich rempelte ihn jemand an. Daraufhin drückte der Assassin das Glas zu fest, sodass es in seiner Hand zersprang. Die Scherben fielen klirrend auf den Boden.
"Kannst du nicht aufpassen?!" blaffte ihn ein betrunkener Mann an. Der Barmixer sammelte ohne darauf zu antworten die heruntergefallenen Scherben auf. Er steckte die Rubine schnell in seine Hosentasche. Setsuna wollte gerade zurück zum Tresen gehen, als der Mann ihn nochmals ansprach. "Kannst du dich nicht entschuldigen!?"
Als der Angesprochene ihn immer noch ignorierte, wurde der Mann gewalttätig. Der Betrunkene zog ihn an der Schulter zurück und hob ihn zu seinen Augen. "Du wirst dich sofort entschuldigen!" blaffte er den Elfen an. Doch als Antwort erhielt er nur eine ruhige Verwarnung. "So, du mich willst also wirklich herauswerfen? Versuch es doch Kleiner!"
Der Mann wusste zu diesem Zeitpunkt nicht, was ihn erwarten würde. Setsuna löste sich aus dem Griff. Er packte den Mann am Arm und warf diesen auf den Rücken. Danach schleifte er den Betrunkenen zur Tür. Ohne mit der Wimper zu zucken warf er den Mann auf die Straße. "Lass dich nie wieder hier blicken!" rief er ihm noch hinterher, als dieser so schnell er konnte wegrannte.
Aya hatte sein Spiel unterbrochen und kam genau wie Birthe zu dem Jungen. "Alles in Ordnung?" erkundigte sich der Pianist. "Mir geht's gut." meinte der Angesprochene kühl. So setzten die drei ihre Arbeit fort.
Zwei Uhr morgens schloss die Bar und Setsuna machte sich auf den Weg nach Hause. Völlig erschöpft lies er sich aufs Bett fallen. Da klopfte es an seine Tür. "Alexiel, beeil dich! Wir haben einen neuen Auftrag!" hörte er Yohji rufen. Sofort sprang er auf und warf sich die Assassin Kleidung über. "Weißt du eigentlich wie spät es ist Balinese?" rief er dem Anführer zu. "Ja, halb drei morgens . . . Aber das ist jetzt unwichtig! Der Besitzer der Nachtbar ist unser Ziel." sprach er. "Hättest du mir das nicht eher sagen können? Ich war gerade dort!" rief Alexiel aufgebracht.
"Ich wollte es dir ja sagen, aber du warst heute im Laden so abwesend, dass ich es aufgab." meinte er schließlich. "Okay, ich zieh die Sache alleine durch. Immerhin bin ich der einzige, der noch Zutritt zur Bar hat." "Na dann mach's gut!"
So ging Setsuna noch einmal zurück zur Bar. "Wenn man schon einmal Zeit zum schlafen hat, muss Yohji einen gleich wieder wecken! Wenn ich die Sache schnell hinter mich bringe, kann ich mich noch eine Weile hinlegen. Warum muss das Leben nur so kompliziert sein?" fluchte er gedanklich.
Seltsamer Weise war die Tür der Bar noch offen. Zelda und Impa kam der junge Mann in den schwarzen Gewändern suspekt vor. Deshalb schlichen sie ihm hinterher. Er eilte hinauf in das Zimmer des Besitzers der Bar. Jedoch fand er keinen Menschen vor. Plötzlich hörte er die Tür knarren. "Beweg dich nicht!" sprach eine Stimme. Der Barbesitzer drückte ihm eine Pistole an den Rücken. "Ich weiß warum du hier bist! Jetzt ist nur die Frage wer wen tötet!" rief er ihm zu.
Dabei bemerkte er nicht wie Setsuna seinen Bumerang unter dem Mantel hervorholte. Er warf ihn Richtung Fenster. Das Timing musste genau stimmen, denn wenn er zu früh abtauchen würde, hätte er wahrscheinlich die Kugel der Pistole abbekommen, duckte er sich zu spät, hätte seine eigene Waffe ihn tödlich verwundet. . .
Ein leises zischen durchschnitt die Stille. Eine Sekunde bevor die Waffe ihn getroffen hätte, legte er sich flach auf den Boden. Ein Schuss wurde aus der Pistole abgefeuert, worauf feiner Staub von der Zimmerdecke rieselte. Mit einem erstickenden Laut brach der Mann zusammen und starb. Sofort richtete sich Setsuna auf. Er drehte den Barbesitzer auf den Rücken und zog mit einem kräftigen Ruck den Bumerang aus dem Körper.
Dabei musste er aufpassen, dass er nicht mit einem der drei Enden in Berührung kam, denn diese waren schärfer als Rasiermesser. Schweigend zog er davon. Nach kurzer Zeit bemerkte er, dass jemand ihn verfolgte. In einer Gasse warf der Junge seine Assassin Kleidung ab und versteckte sie in einer Tasche. Alexiel tat so, als wäre nichts passiert. Er schlenderte seelenruhig die Straße entlang - direkt in die Arme seiner Verfolger. Wie erwartet kollidierte der junge Mann mit dem Unbekannten. Impa stieß ihn unsanft zur Seite und rannte mit Zelda gerade aus weiter. "Das klappt echt jedes Mal." grinste Setsuna während er nach Hause lief.
"Verdammt! Wir haben ihn verloren!" meinte die Weise des Schattens erschöpft. "Moment Mal! Dieser Junge den du umgerannt hast, könnte er vielleicht der Assassin gewesen sein?" fragte Zelda. Doch dies war unmöglich, denn sie konnten keine Gemeinsamkeiten zwischen den beiden feststellen. So zogen sie betrübt davon. Die beiden Frauen lenkten ihre Schritte zum Stadtpark.
Setsuna hatte sich inzwischen hingelegt. Er war todmüde. Doch plötzlich hörte er Schreie von der Straße. "Kann man denn nicht eine Sekunde in Ruhe schlafen?" grummelte er vor sich hin, öffnete eine Tür und trat auf den Balkon hinauf. Eine Rockerbande griff gerade zwei Frauen an. Ohne großartig weiter darüber nachzudenken sprang er die drei Stockwerke herunter. "Oh nein! Das ist Setsuna! Nichts wie weg hier!" sprach der Anführer und ergriff die Flucht.
Bis auf zwei Mitglieder, die scheinbar neu waren, folgten alle anderen dem Boss. Für seinen schlechten Ruf in dieser Gegend war Link äußerst dankbar. "Du bist also der gefürchtete Setsuna?" erkundigte sich der Eine. Beide übertrafen den Assassin in ihrer Größe bei weitem. "Unser Anführer ist echt ein Angsthase! Fürchtet sich vor einem kleinen Jungen . . ." meinte der Andere. Die letzten zwei Worte hätte er nicht aussprechen sollen, denn klein war Link nun wirklich nicht mehr.
Er streckte seine bloße Hand gegen den einen Mann, worauf dieser wie durch eine unsichtbare Kraft gegen die Hauswand geschleudert wurde. Die telekinetischen Fähigkeiten zahlten sich jetzt aus. Der Zweite glaubte zu träumen. Nach einer Sekunde rannte er schreiend weg. Auch der andere suchte sein Heil in der Flucht.
Ohne sich weiter um diese Angelegenheit zu kümmern ging er an Impa und Zelda vorbei zurück in sein Apartment. Wie gern hätte er Zelda angesprochen, doch dann wäre alles aus. Die ganze Arbeit hätte er umsonst getan, wenn sie ihn entlarven würde. Gleich nachdem er sich erneut auf das Bett geworfen hatte, blickte der Junge auf die Uhr. Nur zwei Stunden blieben ihm, bis er in den Blumenladen musste. Jetzt noch zu schlafen empfand er für sinnlos. Um wenigstens wach zu werden kochte Setsuna sich erst einmal Kaffee.
Die beiden Frauen waren dem Assassin gefolgt, da sie sich für die Hilfe bedanken wollten, doch als sie im Treppenhaus standen, fanden sie es fast unmöglich ihn zu finden. Durch Zufall kam der Junge aus seiner Wohnung. Er ging zum Nachbarzimmer und klopfte an. Ein Fünfzehnjähriger öffnete. "Ach du bist's Setsuna. Komm herein!" forderte der Junge ihn auf, worauf der Angesprochene die Anweisung befolgte. Wenige Minuten später kam er wieder heraus. Erst jetzt fielen ihm die zwei Frauen auf.
"Gibt es noch etwas, was ich für euch tun kann?" fragte er. "Eigentlich nicht, wir wollten uns nur bei dir bedanken wegen vorhin." sprach Zelda. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren wollte er in seine Wohnung gehen, doch Impa hielt ihn noch mit einer Frage auf. "Wir hätten doch noch eine Bitte! Kennst du einen Hylianer namens Link?" "Na ja . . . Sorry, ich muss schweigen." sprach er, während er die Tür hinter sich zuwarf.
"Ich habe eine schlechte Vorahnung was den Jungen betrifft." murmelte Zelda vor sich hin. "Meinst du, dass er mehr weiß, als er zugibt?" Daraufhin nickte die Prinzessin. "Wir sollten erst einmal eine Weile hier bleiben, bis wir mehr wissen." legte sie schließlich fest.
"Das war knapp! Ich muss vorsichtiger sein mit dem, was ich sage, sonst bin ich geliefert!" schoss es ihm durch den Kopf. Jetzt aber war erst einmal eine Tasse Kaffee notwendig. Für einen kurzen Moment ging es ihm besser - zumindest war er nicht mehr müde. Setsuna stellte sich vor einen Spiegel. "Kaum zu glauben das ich das bin . . ." überlegte er, während er seine Blicke über sein Spiegelbild schweifen lies. Nur noch die spitzen, langen Ohren erinnerten an den Jungen von früher.
Der Assassin ging zu einem Schrank, bei dem er die unterste Schublade herauszog. Zwischen vielen Dingen lag das Weißkreuz. Behutsam nahm der Elf es heraus. "Nur wenige Wünsche . . ." nuschelte er vor sich hin. Da der Junge Zeldas Verhalten kannte, wusste er, dass sie ihm sicher nachspionieren würde. Wenn die Prinzessin sein Geheimnis lüftete, könnte er den ganzen Plan fallen lassen. Denn wüsste sie es, wäre Ares auch bald informiert.
Er wünschte sich, dass sie abreisen und ihn vergessen würde. Es wäre das Beste für alle.
Vor Schreck lies Setsuna das Kreuz fallen. Er presste die rechte Hand gegen die Brust und sank auf die Knie. Nach kurzer Zeit verschwand der Schmerz. Sofort blickte er auf seinen Handrücken. Scheinbar erfüllte das Weißkreuz die Wünsche, indem es die notwendige Energie dem Triforcefragment des Mutes entzog, was durch das Orin ermöglicht wurde. Sicherlich hätte es Link egal sein können, wenn das Fragment nicht ein Teil seiner Seele wäre . . .
Nachdem er sich den Motorradhelm geschnappt hatte, schwang er sich auf seine Maschine und fuhr zum Laden. Ken war, wie jeden anderen Tag auch, der erste dort. Doch heute arbeitete der Junge gar nicht. "Moin Ken." begrüßte der Siebzehnjährige seinen Freund. "Morgen." erwiderte Ken ohne aufzusehen. "Ähm Setsuna, kannst du bitte meinen Teil der Arbeit noch übernehmen? Ich muss diesen Text noch übersetzen. . ." Doch anstatt die Arbeit zu erledigen beugte der Angesprochene sich über den Zettel von seinem Freund. "Das hast du falsch übersetzt. Du musst die Stellung des Ablativs beachten!" bemerkte er.
"Sag bloß du kannst die hylianische Schrift lesen!" rief der Junge beeindruckt. "Ist doch nicht schwer . . ." meinte der Junge kühl. "Na dann kannst du mir ja sicher helfen." So übersetzte Ken mit Hilfe seines Freundes den Text innerhalb weniger Minuten. Die beiden hatten danach noch genug Zeit, alles nötige vorzubereiten. "Super, danke Setsuna." Mit diesen Worten verabschiedete sich der Student.
Der Tag verlief normal. Nach Arbeitsschluss ging er nicht wie gewöhnlich nach Hause, sondern fuhr in den Stadtpark. Er betrachtete erneut die Statue, wobei er an seine Geliebte denken musste. Das der Junge sie betrog, um gegen Ares vorgehen zu können, betrübte ihn. Jetzt erst wurde ihm klar, dass er alles verloren hatte.
Zelda trennte sich in der Stadt von Impa, da sie Ausschau nach dem Assassin hielten. Inzwischen war die Prinzessin bis in den Park vorgedrungen. Auch sie betrachtete das Bildnis des Liebespaares. "Ach Link, warum musstest du uns verlassen?" schoss es ihr durch den Kopf. In Gedanken versunken bemerkte sie nicht, wie sie mit Setsuna zusammenstieß. Nachdem sich beide entschuldigt hatten, ging jeder wieder seine eigenen Wege. Fast zu spät bemerkte Zelda das der Junge, den sie unabsichtlich angerempelt hatte, derselbe war, wie am vorherigen Abend.
"Warte bitte noch eine Sekunde! Ich möchte dich noch etwas fragen." rief die Prinzessin ihm zu. Erschrocken wandte sich der Angesprochene um. "Ich merke, dass du mehr über Link weißt, als du zugibst. Deshalb bitte ich dich, mir alles was dir in Erinnerung ist, zu sagen. Es wäre sehr wichtig für mich zu wissen, was mit ihm geschehen ist." sprach sie leise.
"Es gibt nicht viel darüber zu sagen, außer, dass er nicht mehr lebt. Neugier kann manchmal tödlich sein . . ." meinte der Assassin. "Du sagst das, als wäre der Tod des Jungen nicht der Rede wert." bemerkte sie. "Der Tod ist hier etwas ganz normales. Aber du solltest hier schnell verschwinden. Wenn Weiss etwas davon mitbekommt, kann es sehr schnell passieren, dass du ihm Gesellschaft leistest." erklärte er.
Zelda war für einige Augenblicke alles egal. Link hatte sie scheinbar für immer verloren. Setsuna bemerkte ihre Niedergeschlagenheit. "Kopf hoch! Das ist doch noch nicht das Ende. Vielleicht findest du einen anderen, der dir gefällt. Du bist noch jung, also genieße dein Leben." Mit diesen Worten lief er davon.
Im Treppenhaus wartete bereits Ken. "Da bist du ja endlich! Wir haben einen neuen Auftrag, aber diesmal gibt es eine Meinungsverschiedenheit zwischen Yohji und Omi." sprach er. Schon von Weitem hörte man die beiden streiten. "Wir sollen eine Ausländerin erledigen? Das ist doch sonst nicht die Art von Perser! Ich weigere mich diesen Auftrag auszuführen!" schrie Omi. Zum ersten Mal seit Link ein Assassin geworden war, bekam er Angst. Angst zu erfahren, dass Zelda das Ziel war.
"Um wen geht es überhaupt?" erkundigte sich Setsuna. "Unser nächstes Ziel soll die Frau aus dem Asiatenrestaurant sein." erklärte Yohji. Ein Stein fiel in diesem Augenblick Alexiel vom Herzen. "Und worauf warten wir dann noch?" "Darauf, dass Omi endlich mitkommt!" mischte sich nun Ken ein.
"Kurz gesagt: es kann sich nur um Stunden handeln." bemerkte der Junge, während er den Raum verlies. In seiner Wohnung warf er sich schnell die Assassinkleidung über. Den Auftrag zog er allein durch, da es sicher zu viel Zeit in Anspruch nahm, auf die anderen zu warten.
Der Junge schwang sich auf sein Motorrad und fuhr zum Restaurant. Durch ein offenes Fenster gelangte er in das Innere. Eine Totenstille umgab ihn. Sicherlich schlief die Besitzerin schon. Jedoch bemerkte er, dass noch aus einem Türspalt Licht hereinschimmerte. Vorsichtig beobachtete er die Frau, die gerade einen Brief las. Ohne ein auffälliges Geräusch zu verursachen öffnete er die Tür. Unter seinem Mantel holte er die Katana hervor. Ein leises Geräusch entstand als der Junge das Schwert aus der Scheide zog. Blitzschnell wandte sich die Besitzerin um. Doch nicht nur Setsuna war zu diesem Zeitpunkt bewaffnet.
"Verdammter Perser! Dieser Kerl weiß genau, wer für Lord Kunzite arbeitet! Aber warum sind seine Helfer noch so jung?" überlegte sie. Ohne mit der Wimper zu zucken stürmte Alexiel auf die Frau zu, die geschickt auswich. So entbrach in der Wohnung ein Kampf ums überleben.
Jedoch unterlag die Frau den übersinnlichen Kräften des Jungen. Nachdem die Arbeit erledigt war, sah er sich genauer um. In einer Schublade fand er mehrere Briefe von Lord Kunzite vor. Scheinbar versuchte der Auftraggeber von Weiss den Herrn der Seelen zu überführen. Einen anderen Grund sah Setsuna nicht darin, da jeder seiner Opfer einst Ares diente. Er steckte sich die Briefe ein. Gerade als er gehen wollte stürmten die anderen herein.
"Was ist denn hier los?" fragte Siberian (Ken) verwundert. "Tja, wer zu spät kommt verpasst das Beste!" grinste der Angesprochne. "Sag bloß du hast die Agentin allein besiegt!" rief Bombay (Omi). "Ach so, deshalb war die so stark." bemerkte Alexiel. "Na wenn wir hier nichts zu tun haben, dann lasst uns heimgehen." meinte Balinese.
Zelda war inzwischen nach Hause gegangen, sie hatte den Rat des Jungen befolgt. Ihr Leben ging weiter, auch wenn Link nicht mehr unter ihnen weilte. Als Ares das hörte, glaubte er es anfangs nicht. Der Herr der Zeiten war aus de Weg geräumt und ihm blieb freie Bahn. Fast jedenfalls, denn immer noch leistete Perser Widerstand. "Warum musste ausgerecht er sich in meine Angelegenheiten einmischen? Wenn ich doch nur etwas unternehmen könnte, um seine Helfer auf meine Seite zu schlagen!" fluchte Ares gedanklich.
Er wollte um jeden Preis Xaide erwecken, damit er alle Macht bekommen würde. Die Herren der Elemente waren inzwischen zu willenlosen Sklaven des Herrn der Seelen geworden. Nur Lugia durchbrach den Bann. So endete die Suche nach dem Herrn der Zeiten und es begann ein neuer Machtkampf.
Kapitel 12: Winterfreuden, Winterleiden
Inzwischen war der Winter in Astrika eingezogen und die Jungs von Weiss fuhren ins Gebirge. In einer Berghütte wohnten sie für die nächste Woche. Die Freunde freuten sich schon alle besonders auf die Abfahrt. Sie hatten sich Snowboards ausgeliehen. Doch als erstes mussten die Betten verteilt werden. Es wurde ausgelost wer oben und wer unten bei den zwei Doppelstockbetten schlafen durfte. Setsuna und Omi hatten das Glück und erhielten die Erlaubnis oben zu schlafen.
Etwas enttäuscht sahen sich Ken und Yohji an. Nachdem alle ihre Sachen ausgepackt hatten stürzten sie sich in den Schnee. Die weiße Pracht bedeckte alles. Es schien, als sei die Zeit hier stehen geblieben. Setsuna stellte sich auf eines der Snowboards und raste den Abhang hinunter. Ken folgte ihm. Ein Wettfahren entstand zwischen den beiden. Leider unterbrach ein Baum die rasante Fahrt.
Ken konnte nicht mehr schnell genug sein Brett herumreißen und fuhr gegen die Pflanze. Sein Gefährte stellte daraufhin das Brett quer und eilte zu seinem Freund hinauf. Der Gestürzte wies eine Platzwunde am Kopf auf. "Das war's dann wohl mit dem Rennen." bemerkte Alexiel. Er stützte seinen Freund auf dem Heimweg. In der Berghütte wurde Ken erst einmal von Yohji versorgt. "Hab dich nicht so! Ein Assassin der schon bei dem kleinsten Desinfektionsmittel einen Rückzieher macht . . . tz, tz, tz." meinte Yohji.
Siberian hasste dieses Zeug, denn es brannte höllisch auf der Haut. Nachdem er noch den Kopf verbunden bekommen hatte, durfte er wieder losziehen. Für ihn jedoch war der Tag vorüber. Er setzte sich auf das Sofa, welches ein einziger aufgetürmter Haufen aus Kissen war und schnappte sich Omis Laptop. Die anderen drei vergnügten sich draußen bei einer Schneeballschlacht.
Bei Anbruch der Nacht gingen sie zurück. Yohji legte sich in das warme Wasser der Badewanne, während Omi sich im gleichen Zimmer die Haare wusch. "Schade das es nicht für immer so sein kann." bemerkte Omi. "Was? Das Ken sich die Birne einschlägt und Setsuna ihn bis hier herauftragen muss?" grinste Yohji.
"Nein, dass wir endlich einmal alle zusammen sein können. Wir haben so viel zu tun, da sehen wir uns kaum. Und schließlich sind doch schon fast so etwas wie eine Familie." sprach er. "Wo du recht hast, hast du recht." Mit diesen Worten ergriff der Älteste einen Eimer mit eiskaltem Wasser und schüttete es Omi über den Kopf.
"Yohji! Du bist gemein!" schrie der Kleine aufgebracht. Doch Yohji kicherte nur. Beleidigt zog der Jüngste ab. Dabei lies er unbemerkt das Handtuch seines Freundes mitgehen. Als Yohji aus der Badewanne stieg bemerkte er erst, das kein Handtuch mehr da wahr. "Suchst du etwas?" fragte Omi während er das Tuch in den Händen hielt.
"Na warte Omi!" rief der Älteste und hechtete zu dem Jungen hinüber. Dieser wich geschickt aus. "Yohji ist ein alter Mann! Yohji ist ein alter Mann!" lachte dieser und rannte weg. Balinese eilte ihm hinterher. So ging die Verfolgung durch das ganze Haus. Nach einer halben Stunde hatte er endlich sein Handtuch wieder. Omi hatte als Strafe eine Kopfnuss erhalten.
Setsuna und Ken hatten vom Sofa aus fröhlich zugesehen wie die beiden sich verfolgten. Besser hätte der Tag nicht ausgehen können - zumindest für die beiden Jungs auf dem Kissenhaufen. Erst spät in der Nacht legten sie sich schlafen.
Es war ein schönes Gefühl für alle, einmal etwas gemeinsam zu unternehmen, was nicht mit töten zu tun hatte. Am nächsten Tag machten sich Ken und Setsuna alleine auf Erkundungstour. Sie entdeckten eine super Piste. Leider konnten die beiden diese nicht benutzen, da der kleinste Fehler eine Lawine ausgelöst hätte.
So fuhren sie auf den Snowboards zurück zur Hütte. Omi hatte auf seinem Laptop ein Programm installiert, mit dem man fernsehen konnte. Am Abend hatten sich alle auf das Kissensofa geworfen und sahen die Nachrichten auf dem Computer.
"Und nun noch eine Zwischenmeldung. Unbekannte haben innerhalb der letzten Wochen in Astrikas Hauptstadt New Island mehrere Menschen getötet. Vermutet wird, dass die Untergrundorganisation Weiss dahinter steckt, jedoch gibt es keine Beweise dafür." ertönte es aus der Maschine. Omi schaltete das Programm aus. "He-he, bis die herausgefunden haben, wer wir wirklich sind, sollten ruhig ein paar Jahrhunderte vergehen." meinte Ken. "Nimm das mal nicht auf die leichte Schulter! Ein winziger Fehler und die haben uns." meinte Setsuna.
"Nun sieh nicht gleich schwarz! Bis jetzt ist alles gut gegangen. Ken hat recht; wir sind zu gut für die." mischte sich nun Yohji ein. "Es ist schon spät, wir sollten lieber schlafen gehen wenn wir morgen bei dem Skiwettfahren mitmachen wollen." sprach Omi.
So legten sich alle schlafen. Für die Gruppe begann der nächste Tag erst spät. Vor elf Uhr hievte sich keiner aus dem Bett. Als um 14 Uhr auch endlich der letzte aufgestanden war, begaben sich die vier Freunde zu der Piste, wo die Fahrt stattfinden sollte.
"Die Strecke ist drei Kilometer lang. Besondere Schwierigkeiten sind in dem zweiten Abschnitt. Dort wurden künstlich kleine Hügel angelegt um die Schwierigkeit zu erhöhen. Also, wer macht noch mit?" klärte Omi die Truppe auf. "Ich auf alle Fälle." meldete sich Setsuna als erster. Ken und Yohji taten es ihm gleich. So blieb nur der Jüngste zurück.
Bei dem Skiwettfahren war es egal, ob man nun Ski benutzte oder mit einem Snowboard antrat. Ausgeschieden war derjenige, der stürzte. Wie es üblich ist, siegt der, welcher zuerst die Ziellinie überschreitet.
Erst gegen Abend ging es los. Zu aller Verwunderung waren hauptsächlich Frauen an der Fahrt beteiligt. Doch die Jungs störte dies in keiner Weise. Endlich erklang der Startschuss. Wie eine Lawine donnerte die Masse los.
Nach einer Weile setzten sich die ersten vom Feld ab. Darunter Setsuna, Ken und Yohji. Die drei wussten allen Hindernissen auszuweichen. Selbst der zweite Part der Strecke war keine Herausforderung. Kurz vor dem Ziel war nur noch die Frage, wer der Freunde der Erste sein würde.
Mit einem kleinen waghalsigen Trick gewann schließlich Setsuna. Zweiter wurde Yohji und Dritter Ken. Erst jetzt fiel ihnen auf, dass keine der Frauen dass Ziel erreicht hatte. Denn sie hatten bislang zwei Stunden gewartet. "Ich geh mal nachsehen was da oben los ist. Es kann doch nicht sein, dass kein einziger außer uns über die Ziellinie fährt!" beschloss der Anführer.
Die anderen Jungs wollten nun auch wissen, was geschehen war. So folgten sie dem Ältesten.
An der Treppe, die zum Start hinaufführte, sollten eigentlich jede Menge Zuschauer stehen, jedoch handelte es sich um das genaue Gegenteil. Eine Totenstille umgab die Gruppe. Nach dem anstrengenden Aufstieg sahen sie sich die Piste erneut an.
"Vielleicht solltet ihr noch einmal zur Sicherheit die Strecke abfahren. . ." bemerkte Omi. "Kannst du mir noch einmal die Karte der Strecke zeigen?" bat Setsuna worauf der Jüngste ihm die Karte auf dem Laptop zeigte. "Seht euch einmal das an!" rief der Junge mit den übersinnlichen Kräften plötzlich.
Zwischen den einzelnen Streckenabschnitten befanden sich tiefe Schluchten. "Na dann nichts wie hin!" rief Ken und raste den Abhang hinunter. Ihm folgten die anderen zwei. Über Funk verständigten sich die drei mit Bombay, der genau die Karte im Blick behielt um vor eventuellen Gefahren zu warnen.
"Noch zwei Meter . . . Dann müsstet ihr bei der ersten Schlucht sein." übermittelte der Jüngste. Doch als die Gruppe an der genannten Stelle ankam, sahen sie nichts. Alles war genau wie vorher. "Bist du sicher das es hier ist?" erkundigte sich Setsuna noch einmal. "Natürlich! Du stehst genau davor!" "Wenn das so ist. . ." Mit diesen Worten legte der Siebzehnjährige seine nackte Hand auf den Boden. Durch seine Telekinetischen Fähigkeiten erzeugte er ein leichtes Beben, worauf die dünne Schneedecke einbrach.
Vorsichtig sah der Junge in die Tiefe. Zwar erhellten mehrere Scheinwerfer das Gebiet, jedoch sah Setsuna nichts. Keine einzige Spur deutete auf die Mädchen hin. "Wie kann das sein?" fragte Yohji sich selbst. "Wir waren die einzigen Jungs auf der Strecke - soviel steht fest. Aber warum nur die Frauen? Das versteh ich nicht!" murmelte der Anführer vor sich hin.
"Ich glaube, ich weiß wo sich die Frauen befinden." rief Alexiel plötzlich. "Na dann sag's doch endlich!" schrie ihn Siberian an. "Im Tower of Wizards - und der Entführer ist Lord Kunzite. . ." erklärte er den Freunden.
"Ist das dein Ernst?" fragte Bombay. "Sicher! Ich scherze nicht!" entgegnete der Siebzehnjährige. So fuhren sie noch den Rest der Strecke herunter. Am darauffolgenden Tag reisten sie ab. (Und was wird aus den Ferien?)
Ohne den anderen zu sagen, was er vorhatte, begab sich Setsuna zum Tower of Wizards. "Halt!" riefen die Wachen als sie den Assassin erblickten. Doch dieser ging von Wut erfüllt einfach an diesen vorbei. Er streckte dabei die Arme auseinander, worauf die Dämonen gegen eine Wand geschleudert wurden. So arbeitete er sich durch den gesamten Turm.
Nach wenigen Minuten hatte er gefunden, was er suchte. Alle Mädchen, die an der Abfahrt teilgenommen hatten, saßen in einer Zelle. "Wird's heut noch? Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit!" blaffte er die Frauen an, als er die Tür geöffnet hatte.
Ungläubig starrten ihn die Frauen an. "Ich wiederhole mich nur ungern!" rief er ihnen zu. Erschrocken sprangen die Mädchen auf. "Na also! Und jetzt folgt mir!" blaffte er sie an.
"Wo bringst du uns hin?" fragte eine. "Hier heraus . . ." lautete die Antwort. Kein einziger Dämon wagte es nur mit der Wimper zu zucken, als die Gruppe durch die Gänge lief. Nach einer halben Stunde waren endlich alle in Sicherheit.
Doch eines hatte der Assassin nicht bedacht: nämlich sein Motorrad zu verstecken. Deshalb war es kein Wunder, dass die Dämonen es entdeckt und zerstört hatten. "So ein Mist! Jetzt muss ich den ganzen Weg bis nach Hause laufen!" fluchte der Junge. Eine Weile überlegte er. Es musste doch noch einen anderen Weg geben.
Ihm blieb die Wahl zwischen laufen oder sich einen Wunsch vom Weißkreuz erfüllen lassen. Beides war dem Assassin nicht recht. Doch schließlich wählte er die zweite Variante. Erneut spürte er diese Schmerzen in der Brust. Diesmal waren sie sogar schlimmer als letztens. Doch dafür fand er sich wenige Minuten später in seiner Wohnung wieder.
Kapitel 13: Die Amnesie
Schließlich wurden die Schmerzen unerträglich und er verlor das Bewusstsein. Yohji hatte mindestens eine viertel Stunde gegen die Tür geklopft, bevor es ihm zu viel wurde. Mit einem Trick öffnete er diese. Geschockt blieb der 20jährige stehen. "Mein Gott! Setsuna!" rief er aufgeregt. Er eilte zu dem Jungen. Vorsichtig nahm der Anführer ihn in seine Arme. "Setsuna! Junge, sag doch was!" schrie er ihn an.
Omi hatte inzwischen bemerkt, dass etwas nebenan nicht stimmte und eilte hinüber. "Was ist mit ihm?" fragte der Jüngste aufgeregt. "Er hat sein Bewusstsein verloren. Ich bleibe bei ihm! Sag du den anderen Bescheid!" befahl er. "Das ist . . . nicht mehr nötig." hustete Setsuna.
Sichtlich geschwächt richtete er sich auf. "Erschreck mich ja nicht noch einmal so!" rief Yohji. Doch der Junge lächelte nur. "Was ist eigentlich vorgefallen?" erkundigte sich Omi. Schweigend sah der Angesprochene zu Boden. " Ich verstehe . . .Nun gut. Pass auf, dass das nicht noch einmal vorkommt!" rief er noch bevor der Jüngste wieder verschwand.
"Ich weiß zwar nicht was los war, aber vielleicht solltest du besser auf dich Acht geben." erklärte Yohji. "Es wird nie wieder vorkommen. . ." nuschelte der Angesprochene. "Ach ist schon okay. Ehrlich gesagt ist mir dasselbe auch schon einmal widerfahren, aber ich habe es nie jemanden erzählt." lächelte der Älteste.
"Eigentlich wollte ich mit dir über eine neue Gang sprechen, die sich unter Lord Kunzite gebildet hat. Sie nennt sich Schwarz. Und diesem Namen macht sie alle Ehre." erklärte Balinese. "Ich dachte schon, du seiest einer von ihnen, da du genau wie sie übersinnliche Kräfte besitzt. . . Jedoch bist du viel zu naiv für diese Typen. An dir hätten sie sicher kein Interesse." meinte er.
Daraufhin sah der Angesprochene ihn nur mit einem Ausdruck der Unverständlichkeit an. "Schau nicht so! Es stimmt doch!" setzte der Älteste überflüssiger Weise hinzu. Beleidigt verschränkte Setsuna die Arme. "Na ich mach mich dann mal auf den Weg. Hab heute noch ne Menge vor . . ." sprach der Anführer schließlich. "Willst du mal wieder mit Birmam ausgehen?" fragte der Junge grinsend.
Yohji wurde rot. "Voll erwischt! Jetzt sind wir Quitt!" lachte der jüngere. Schließlich mussten beide lachen. "Wie gesagt ich muss los." "Sag mir später wie dein Date war!" rief ihm Setsuna noch nach. "Meine Verabredung geht dich nichts an!" war das letzte, was er von seinem Kumpel vernahm.
Ein besseres Leben konnte sich der Junge nicht vorstellen. Die Jungs von Weiss waren wie die lang ersehnte Familie, die er nie hatte. Doch dieses Glück sollte bald von einem dunklen Schatten überdeckt werden.
Der nächste Abend verlief nach Plan. Der Auftrag war schnell erledigt. Erschöpft lag Setsuna auf dem Bett. In dieser Nacht konnte er aus irgend einem Grund nicht einschlafen. Also stand er auf. Von seinem Balkon aus betrachtete er den Vollmond. Plötzlich hörte er, wie jemand einer der leeren Mülltonnen umwarf. Schnell warf er sich seine Assassin Kleidung über und schnappte sich die Katana.
Neugierig wie er war, eilte der Junge zu der Stelle. Drei junge Männer standen vor ihm. Der eine hatte schwarze kurze Haare und war ziemlich groß (Herkunft: USA). Der zweite hatte kurze rote Haare. Sein Gesicht und ein Teil seiner Arme waren mit Narben übersät (Herkunft: Irland). Der dritte hatte grüngefärbte, lange Haare. Wie ein Pirat trug er ein Kopftuch (Herkunft: Deutschland).
"Sieh an, sieh an . . . Wen haben wir denn da? Alexiel, wenn ich mich nicht irre." lachte der grünhaarige. "Was wollt ihr von mir?" erkundigte sich der Angesprochene. "Ach nichts besonderes. . . Nur, dass du Weiss verlässt und dich uns anschließt. . ." sprach der große. "Niemals!" schrie der Junge. "Schade. . . Du wirst aber bei uns mitmachen müssen, ob du willst oder nicht!" rief erneut der grünhaarige.
Der größte der Jungs warf einen flüchtigen Blick zu dem rothaarigen. "Farfello! Zeig ihm unseren Gefangenen!" befahl er. Daraufhin verschwand der Angesprochene. Einige Zeit später erschien er erneut. Unsanft stieß Farfello Yohji vor sich her. "Balinese!" rief Alexiel überrascht.
Als der Älteste seinen Freund bemerkte, befahl er ihm sofort zu fliehen. Jedoch befolgte der Angesprochene die Anweisung nicht. Er hatte gelernt, dass ein Rückzug nichts brachte, da er sein Leben verlieren würde, falls jemand davon erfahren würde.
Setsuna richtete seine nackte Handfläche gegen Farfello. "Was soll den das werden wenn's fertig ist?" erkundigte sich der rothaarige. Darauf grinste der Angesprochene nur. Mit einem Mal flog der mit Narben übersäte Junge gegen die Wand. Mit einem gebrochenen Genick blieb er tot auf dem Boden liegen.
Nun versuchte der größte der Jungs sein Glück. Zwar besaß er die Gabe, in die Zukunft zu sehen und somit jede Bewegung seines Gegners zu kennen, jedoch half es nicht sehr viel, da der Junge keine Waffe benutzte.
"NEIN! Crawford!" rief der grünhaarige als sein Freund neben Farfello landete. Ihm wurde ebenfalls das Genick gebrochen. Den Moment des Erstaunens nutzte Alexiel aus, um Yohji zu befreien. "Lass uns gehen. . .Hier gibt es nichts mehr für uns zu tun." Meinte der siebzehnjährige. Doch der letzte der drei Jungs, war von blinder Wut erfüllt.
Als Setsuna ihm den Rücken zugedreht hatte, griff er zu einem Stein. Ohne zu wissen, was er tat, rannte er auf den Jungen zu und warf ihm mit aller Kraft den Stein gegen den Kopf. Mit einem erstickenden Laut brach der Getroffene zusammen. Der grünhaarige sah mit einem zufriedenen Gesicht auf den Bewusstlosen. Balinese benutzte seine Schlingen um diesem piratenähnlichen Jungen seinen letzten Lebensfunken auszulöschen.
Danach nahm er seinen jüngeren Freund auf die Arme. Ein Rinnsal aus Blut rann über das Gesicht des Bewusstlosen. Davon tropfte sogar etwas zu Boden. Yohji trug den schwerverwundeten zu seiner Wohnung. Gleich nachdem er angekommen war, benachichtete er den Rest von Weiss. Omi rief einen Krankenwagen, der wenige Minuten später eintraf.
Eine Woche später . . .
Setsuna lag schon eine ganze Weile im Koma. Die Ärzte hatten ihr bestes gegeben, um ihn zu retten, jedoch versagte an dieser Stelle ihr Wissen. Nun lag es an dem Willen des Jungen, ob er weiterleben oder sterben würde. In einem Punkt waren die Ärzte sich aber einig: selbst wenn er diese Platzwunde überlebte, würde er unter Amnesie leiden; er könnte sich an nichts mehr erinnern, was in seiner Vergangenheit vorgefallen war. Weder an Freunde, noch an Feinde.
Jeden Tag besuchte Yohji seinen zwischen Leben und Tod schwebenden Freund. Sein Gewissen sagte ihm, dass er bei Setsuna bleiben sollte. Immerhin war es auch ein Teil seiner Schuld, dass der arme Junge wegen seiner Leichtgläubigkeit in so einer aussichtslosen Lage steckte.
Es war etwa gegen 15 Uhr nachmittags. Der Älteste trat gerade in das Krankenzimmer seines Gefährten. Die Ärzte gaben dem Jungen kaum noch Überlebenschancen. Eine halbe Stunde hatte Yohji bereits bei seinem Kameraden verbracht, ohne ein Zeichen den Lebens. Für einen kurzen Moment wollte er das Fenster öffnen. Die milde Luft durchströmte das Zimmer.
Plötzlich schlug Setsuna die Augen auf. Vorsichtig setzte sich der Junge auf. Sein Kopf schmerzte höllisch. "Was ist passiert? Wo bin ich? Wer bin ich?" flüsterte er zu sich selbst. Der Älteste vernahm ein Geräusch von dem Bett her. Überglücklich fiel er seinem Freund um den Hals. "Setsuna! Ich bin so froh, dass du noch lebst." Sprach er, während Freudentränen sein Gesicht überströmten.
"Ich bin also Setsuna?!" schoss es dem Jüngeren durch den Kopf. "Wer bist du?" fragte der erkrankte vorsichtig "Du kommst mir bekannt vor . . .". "Oh! Die Ärzte sprachen bereits davon - ich bin Yohji, ein Freund und ein Kollege von dir, Setsuna Alexiel." erklärte er.
Einige der Erinnerungen kehrten in sein Gedächtnis zurück. Der Kampf mit Schwarz - der Grünhaarige - der Stein - und dieser junge Mann, der neben seinem Bett stand. "Ich muss jetzt leider wieder gehen. Hoffentlich entlassen sie dich bald. Sonst verpasst du doch die Abschlussfeier von Ken." sprach Yohji und verschwand.
Ken hatte sein Abi mit einem durchschnitt von 1,9 bestanden. Die Gefährten von ihm wollten dies feiern, jedoch nicht bevor Setsuna aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Als die Ärzte von dem Erwachen erfuhren, gab es neue Hoffnung unter ihnen. An die drei Tage, bevor die Sache mit dem Stein passierte, konnte sich der Assassin inzwischen erinnern.
Doch was war vorher gewesen? Wo kam er her? Warum besaß er diese Telekinetischen Kräfte? Was hatte es mit dieser Schlangentätowierung auf sich? Und das Wichtigste: Was für eine Bedeutung besaß dieses weiße Kreuz?
Durch die Amnesie hatte Alexiel vollkommen verlernt mit Waffen umzugehen. Sobald er nur eine Katana in die Hand nahm, begann diese zu zittern. Dafür jedoch beherrschte er die Telekinese besser als vorher.
Zunehmend isolierte er sich von den anderen. Dabei setzte Setsuna jedoch nicht ihr Vertrauen aufs Spiel. Manchmal bereitete er den Freunden Sorgen, da er ziemlich kalt wirkte, wenn sie einen Auftrag erledigen mussten. Er zeigte keinerlei Mitleid mit den Opfern.
Setsuna kündigte seine Arbeit in der Nachtbar, da er keinen mehr erkannte. Ken teilte den Freunden des Jungen den Grund mit. Nach einigen Tagen ging alles wieder seinen normalen Lauf; tagsüber die Arbeit als Florist, ab Sonnenuntergang die Arbeit als Assassin.
Kapitel 14: Verliebt, Verlobt, Verheiratet . . .
Traurig war Zelda nach Hyrule zurückgekehrt. Die Weisen erfuhren als erste von dem Tod Links. Sie konnten nicht fassen, dass dieser talentierte Junge von einfachen Assassins umgebracht wurde. Auch die Herren der Elemente erfuhren bald von dem Unglück. Alle außer Ares trauerten um ihren gefallenen Freund.
Doch die anderen wunderten sich nicht über das Verhalten des Herrn der Seelen. Er wusste, dass alles vergänglich war. Aber selbst Link hatte so einen Tod nicht verdient. Nun blieb Ares freie Bahn.
Er brauchte nur noch die Prinzessin, um seinen Plan zu vervollständigen. An sie kam er vorerst nicht heran, da sie mit absoluter Sicherheit bei einem von den Weisen Trost suchen würde. Auch so wäre es schwierig die junge Frau zu entführen, denn die Wachen sollten verstärkt werden. Nur auf Festen wäre eine Chance. Sobald würde jedoch keines stattfinden, außer sie würde jemanden finden, der ihren Freund ersetzte.
Doch wie sollte er jemanden für die Prinzessin finden? Er stand vor einem großen Problem. Nur ein adliger kam an Zelda heran. Doch der einzige adlige Junge, den er kannte, war der Königssohn von Guian. Der Herr der Seelen sandte eine Eule zu seinem Freund. Dieser junge Mann war ein guter Schauspieler und würde fast alles für Macht tun. Wenige Tage später kam der Vogel von seinem Flug zurück.
Er brachte gute Nahrichten. Axes, wie der Junge genannt wurde, war einverstanden mit dem Plan. Jedoch dauerte es noch einige Zeit, da die Reise nach Hyrule sehr aufwendig war.
Einen Monat später . . .
"Schön das du da bist Axes. Ich hatte mir langsam Sorgen gemacht." Sprach Ares, als er kurz vor der Lon-Lon Farm auf seinen Freund traf. Der Junge hatte lange rote Haare, die fast bis zur Hüfte reichten. Um den Kopf trug er ein weißes, breites Stirnband, welches einige Strähnen aus dem Gesicht hielt. Er trug ein weißes Jackett, gleichfarbige Hosen und ebenfalls weiße Lackschuhe.
"Du hast dir Sorgen gemacht? Sicher das du nicht krank bist?" erkundigte sich der Junge grinsend. "Ich bin gesund! Aber wenn dir etwas passiert wäre, hätte ich den Plan vergessen können." erwiderte der Herr der Seelen. "Also was willst du von mir? Soll ich jemanden wieder unter Hypnose stellen, oder mit den Gefühlen der Leute ein bisschen "spielen"?" fragte Axes schließlich.
"Du kannst tun und lassen, was du willst! Hauptsache du schaffst es, dass die Prinzessin sich in dich verliebt." meinte Ares. "Kann ja nicht so schwer sein . . ." "Na wenn das so ist, dann will ich dich mal der Prinzessin vorstellen." sprach er schließlich.
Er mogelte Axes in das Schloss, wo dieser den König manipulierte. Er veranlasste den Vater Zeldas eine Feier zu veranstalten, um sie von ihrem Kummer abzulenken. Gesagt getan. Einen Tag später wurde gefeiert. Der Freund des Herrn der Seelen beobachtete erst das Zielobjekt.
Nachdem Zelda selbst nach dem dritten Walzer noch nicht auf der Tanzfläche stand, forderte Axes sie endlich auf. Im ersten Moment schien es ihr, als stände Link vor ihr, doch als sie den jungen Mann näher betrachtete, bemerkte sie den Unterschied. Doch Impa meinte, sie solle den Jungen nicht abweisen, wie die anderen. So schenkte Zelda ihm diesen einen Tanz.
Dabei überkam sie ein seltsames Gefühl. Es war so, als wäre ihr Geliebter bei ihr. Doch wieso? Wieso empfand sie solche Gefühle für diesen wildfremden Jungen? Axes wusste warum. Denn er manipulierte ihre Gefühle. Dies war eine seiner leichtesten Übungen.
Am Ende des Festes standen die beiden auf dem Balkon. Die anderen Gäste waren bereits nach Hause gegangen. "Ich wüsste zu gern deinen Namen." flüsterte Zelda vor sich hin. "Meinst du das ernst?" erkundigte sich der junge Mann spielerisch. "Ja." "Ich heiße Axes." "Seltsamer Name. . ." bemerkte die Prinzessin. "Wäre dir denn Link lieber?" fragte der Junge. "Woher kennst du ihn?" fragte Zelda überrascht. "Ich kann Gedanken lesen. Dass ganze Fest über hast du nur an ihn gedacht, nicht wahr?" sprach er.
Eine Träne rann über das Gesicht der jungen Frau. "Weine bitte nicht. Du siehst viel schöner aus wenn du lachst." Meinte Axes. Sicher musste er gut mit dem Herrn der Zeiten befreundet gewesen sein, denn woher sonst hätte er gewusst, was dieser ihr immer sagte, wenn sie traurig war.
Die beiden sahen sich tief in die Augen und küssten sich. Für den verräterischen Königssohn war es nur ein Spiel, doch für Zelda Ernst. Sie mochte diesen Jungen vom ersten Augenblick an, obwohl sein Äußeres etwas gewöhnungsbedürftig schien. Die Weisen freuten sich für die Prinzessin, dass sie endlich wieder lachte und nicht ihrer verstorbenen Liebe nachhing. Für sie hatte ein neues Leben begonnen.
Eine Woche später konnte sie sich kaum noch an ihre die vergangenen Jahre mit Link erinnern. An seine Stelle war nun Axes getreten. Ares wollte so schnell wie möglich die Prinzessin im Tower of Wizards sehen, doch der Junge wollte noch eine Weile mit ihr spielen. Der Herr der Seelen verstand die etwas kindische Art von seinem Freund und gab nach.
So kam es dazu, dass die beiden bald als Liebespaar im ganzen Land bekannt waren. Nur Malon lies sich nicht von den beiden beeindrucken. Sie konnte nicht glauben, dass Zelda sich schon wenige Tage nach der Bekanntgebung des Todes ihres besten Freundes, schon mit einem neuen unterwegs war. Von Salia, der Weisen des Waldes, vernahm man nichts mehr. Sie war früher die beste Freundin von Link gewesen, bis er Zelda kennenlernte.
Vollkommen zurückgezogen lebte sie im Waldtempel. Nicht einmal einen ihrer engsten Freunde empfing sie. Mit dem Schicksalsschlag war sie nicht fertig geworden.
Die anderen Weisen trauerten nicht sehr lange, denn da Link nicht mehr unter ihnen weilte, könnte jederzeit ein Tor zur Hölle entstehen, da es ungewiss blieb, auf wen das Triforcefragment des Mutes übergegangen war. Bis nicht eindeutige Klarheit herrschte, mussten alle höchst vorsichtig sein, denn wenn nur durch Zufall ein Dämon mit dieser Eigenschaft es bekommen würde, könnte es durchaus sein, dass eine ähnliche Katastrophe wie damals mit Ganon zu Stande kam.
Trotz der drohenden Gefahr, sprach niemand über das Schicksal dieses Landes.
Kapitel 15: Age of blood
Die Zeit war wie im Fluge vergangen und der Sommer brach in Astrika ein. Zwischen Setsuna und den anderen herrschte kein gutes Verhältnis mehr. Sie sahen sich kaum noch, da er alle Aufträge im Alleingang durchzog und das auch Tagsüber. In den Blumenladen ging er nicht mehr arbeiten. Sein gesamtes Verhalten erinnerte kaum noch an denjenigen, der er einmal war.
Ken machte sich unheimliche Sorgen um seinen Gefährten, vor allem, da dieser sich so aussonderte. Doch jetzt gönnten sich die vier erst einmal einen Urlaub. Sie fuhren zu der Küste im Osten des Landes. Nicht ganz von der Idee begeistert war Setsuna. Warum die anderen Junges ausgerecht an den Strand fuhren, wusste er. Vielleicht würden sie dieses Jahr endlich ein Mädchen finden.
Alexiel hielt nichts davon. Er wollte viel lieber erfahren, wer er wirklich war. Leichter gesagt als getan, denn nicht einmal Yohji, der sonst über alles (aber wirklich ALLES) Bescheid wusste hatte keinerlei Ahnung.
"Als du zu uns kamst, hast du dich so verschwiegen. Niemanden hast du etwas gesagt, geschweige denn völlig vertraut. Ich kann dir nicht helfen. Du musst selber deine Vergangenheit erforschen." hatte ihm der Älteste erklärt. Aber wieso? Wieso wusste niemand, wer der wirklich war? Diese bernsteinfarbenen Augen - was hatte das zu bedeuten? Kein normaler Mensch besaß solche Augen! Doch wenn er kein menschliches Wesen war, was konnte er dann sein? Ein Dämon? Oder lag es an seinen übersinnliche Kräften, dass er so aussah? Tja, wenn er es nur wüsste . . .
Die anderen jedoch ließen Setsuna kaum Zeit, etwas über dessen Vergangenheit zu erfahren, denn sie schleppten ihn den ganzen Tag von einem Ende des Strandes zum anderen. Die ersten Tage hatte er sich noch widersetzt, doch nach dem vierten, gab er schließlich nach und ging freiwillig mit.
Was ihn am Anfang wenig interessiert hatte, wurde zu einem Riesenspaß. So vergingen die zwei Wochen wie im Fluge. Doch kurz nachdem sie in die Hauptstadt zurückgekehrten, überschlugen sich die Ereignisse. Aya gesellte sich schon zur Gruppe, obwohl es noch lange Zeit dauern sollte, bis die Kameraden schließlich vollzählig waren.
Deswegen änderte sich aber nichts an der gewohnten Arbeitsweise. Eines Tages jedoch erfuhren sie, dass der Blumenladen bald geschlossen werden sollte, wenn nicht genügend Geld aufgetrieben wurde. Die Jungs nahmen alle unzählige Nebenjobs an, um dieses hübsche Sümmchen von einer Million aufzutreiben. Dabei setzten sie ihre Körper einer äußersten Belastung aus. Alle fanden kaum noch Schlaf, weswegen sie größten Teils immer übermüdet ihre Aufgaben angingen. Alle diese Sorgen um das Geschäft reichten nicht aus. Es fehlten immer noch 1000 Taler, um es weiterführen zu können.
So kam es dazu, dass dieses Geschäft geschlossen wurde. Das gespendete Geld ging an die Jungs zurück. Als die alte Frau jedoch die betrübten Gesichter der jungen Männer sah, beschloss sie, ihnen einen Vorschlag zu machen. Mit dem gesparten Geld wollten sie im Ausland einen eigenen Blumenladen eröffnen. Als die Freunde davon erfuhren, stimmten sie sofort zu.
Aber wie sollten sie das Perser erklären? Sie konnten nicht einfach kündigen, wie bei anderen Arbeiten, denn wer einmal bei Weiss war, musste dort bis zu seinem Tod bleiben. Dank Yohjis Überredungskunst begleitete Birmam die Gruppe, die über Funktelefon mit ihrer Kollegin Manx in Verbindung blieb.
Und wie sollte es anders kommen, eröffneten die Jungs genau auf Hyrules Marktplatz den Blumenladen. Dort, wo früher einmal der Maskenladen stand. Selbst wohnten die sieben in Kakariko, in einem großen Haus. Seitdem tummelten sich die meisten Frauen nur noch an dieser Stelle von Hyrule. Hauptsächlich die jungen. Doch all das lies die Jungs kalt. Birmam jedoch mochte den Trubel nicht, da sie etwas eifersüchtig war. Als jedoch die ersten begannen mit den jungen Männern zu flirten, platzte ihr der Kragen. Auf eine verständliche Weise machte sie den Mädchen klar, dass diese Jungs ALLEIN ihr gehörten.
Zu aller Verwunderung bestätigte Setsuna diese Aussage. "Ach sieh das doch nicht so ernst Birmam. Lass uns doch ein bisschen Spaß!" flüsterte ihr Yohji ins Ohr, während er seine Arme um die Frau schlang. "Ich kenne eure "Späße"! Aber, ihr hört ja doch nicht auf mich. Macht was ihr wollt!" sprach sie schließlich. Für diese Erlaubnis bekam sie einen Kuss von dem Ältesten auf die Wange.
Die Prinzessin erfuhr ebenfalls von dem neuen Blumenladen. Dieser kam wie gerufen, denn es sollte bald ein Fest stattfinden, auf dem ihre Verlobung bekannt gegeben werden sollte. Zusammen mit Impa suchte sie diesen auf. Ihre Überraschung war groß, als die statt einem Mädchen die Jungengruppe vorfand. Zelda kannte bisher nur, dass diese Arbeit von Frauen ausgeführt wurde, aber anscheinend gingen auch Jungs dieser Aufgabe nach.
Jedoch blieben die fünf unbeachtet, denn der Vorrang blieb den bunten Blüten der Pflanzen. Ganze 10000 Rubine kamen dafür auf. Ein gutes Geschäft. "In drei Tagen muss alles fertig sein. Also beeilt euch!" befahl sie schließlich. Erst jetzt fiel ihr der bernsteinäugige Junge auf. Er hatte eine verblüffende Ähnlichkeit mit Link. Doch sicher täuschte sie sich nur. Ihr bester Freund war tot und nichts brachte ihn wieder zurück.
Setsuna bemerkte Zeldas traurigen Gesichtsausdruck. Es kam ihm vor, als würde er sie schon seit einer Ewigkeit kennen. Jedoch wandte er seinen Blick ab. Wieso tat ihm die Junge Frau so Leid. Wieso machte er sich überhaupt Sorgen? Es lag doch sonst sich in seiner Natur, sich um andere zu kümmern. Aber aufgrund der Amnesie konnte alles möglich sein.
Am nächsten Tag fuhren sie mit einem kleinen Wagen zum Schloss. Die Kälte an diesem Tag trug dazu bei, dass sich alle der Gruppe lange Umhänge übergeworfen hatten, deren Kapuzen tief ins Gesicht gezogen waren. Die Wachen wussten bereits von den Blumenlieferanten. Doch niemand sagte ihnen, dass es sich nicht um Frauen handelte.
Deshalb war es nicht verwunderlich, wie die Wachen reagierten. Sie versuchten heftig mit den verhüllten Gestalten zu flirten. "Na Süße, wie wäre es mit uns beiden?" versuchte der eine Wächter Yohji zu verführen. Doch einen Moment später sah er nur noch Sternchen. "Putz das nächste mal deine Augen!" erklang die tiefe Stimme.
"Yohji, musstest du gleich so brutal vorgehen?" warf Ken ein. "Ich weiß gar nicht, was du willst." Meinte der Älteste. Daraufhin schüttelten die anderen nur ihren Kopf. Nach drei Stunden hatten sie alles fertig. Die Prinzessin hatte erst an dem Talent der Jungen gezweifelt, doch jetzt war sie hochzufrieden. Aufgrund dieser Leistung durften sie ebenfalls auf das Fest.
Diese Feier sollte aber die Freundschaft der Jungen für immer zerstören. Bald würden sich die einst verbundenen, jungen Männer aufs schlimmste bekriegen. Wie geplant startete das Fest. Die Jungs erschienen alle in einen langen Mantel gekleidet, unter dem sie ihre Assassinkleidung und alles was sonst noch dazugehörte trugen. Trotz ihres ungewöhnlichen Äußeren beachtete sie niemand. Sicherlich wären sie nicht zu dieser Feier gekommen, wenn sie nicht einen Auftrag erledigen müssten. Ziel: die Prinzessin.
Lange Zeit schon rätselten die Jungen, wie sie an Zelda herankommen sollten. Jetzt bekamen sie die Gelegenheit. Jedes noch so kleinste Detail war geplant. Als sie keiner beachtete, holte Omi eine Armbrust hervor und zielte auf das Herz der jungen Frau. Der Pfeil durchschnitt die Luft.
Alle hielten die Luft an. Der Pfeil hatte sein Ziel verfehlt. Axes hatte sich vor die Prinzessin geworfen. Blut rann seine Schulter herunter. Die Assassins starten wie gelähmt auf die beiden. Noch blieb Zeit. Das entstandene Durcheinander nutzten sie, um zu fliehen.
So etwas hatte die Gruppe noch nie erlebt. Ein Fehlschlag bedeutete eigentlich das Aus für die Vier. Aya jedoch dachte nicht daran zu sterben. Er suchte die Schuld bei Omi und Setsuna. Der Jüngste sollte nicht ordentlich gezielt und der bernsteinäugige den Pfeil mit seinen telekinetischen Fähigkeiten umgelenkt haben. Ken jedoch ließ sich dies nicht gefallen. Er nahm die beiden in Schutz. Doch Yohji unterstützte den neuen Anführer.
Plötzlich fing es an zu schneien. Etwas höchst ungewöhnlichen für diese Jahreszeit. Konnte es denn sein, dass dieses Phänomen voraussagte, dass es bald zuende gehen würde? Nicht nur mit Weiss, sondern auch mit der restlichen Welt?
Aya zog seine Katana und Yohji bereitete seine Schlingen vor. Viel zu spät begriffen die drei, was die anderen vorhatten. In letzter Sekunde flohen sie in die Steppe. Setsuna spaltete sich von den anderen ab.
Bald hatten der Anführer und sein Gefährte die beiden ein. Es gab kein Entrinnen mehr. "Aya! Wieso willst du uns jetzt töten? Wir können das alles geheim halten. Niemand wird davon erfahren!" rief der Jüngste verzweifelt. Er wollte nicht gegen einen Freund kämpfen. Doch der ältere lies sich nicht von seinem Plan abwenden. Nach einem kurzen Blickwechsel, fesselten die Schlingen von Yohji Omi. Dieser versuchte weiterhin auf die anderen einzureden. Jedoch misslang der Versuch.
Siberian und Abysinian kämpften inzwischen verbittert um ihr Leben. Sie hatten schon zahlreiche Wunden davongetragen. In letzter Sekunde gelang es ihm, das Schwert zwischen den Metallkrallen abzublocken. Der Älteste zog inzwischen die Schlingen langsam zusammen. Sie schnitten sich schmerzhaft in die Haut des gefesselten Jungen und schnürten ihm die Luft ab.
Als der Anführer am Boden lag, kam Siberian dem Kleinen zu Hilfe. Er verletzte Balinese leicht am Kopf und schwer an der Schulter. Die Hilfe kam jedoch zu spät. Bombay hing nur noch tot an den Drähten. Eine unbeschreibliche Wut entbrannte in seinem Freund. Ohne zu überlegen stürzte er sich auf den Ältesten. Mit seinen Krallen schlitzte er ihm die Brust auf. Mit einem erstickenden Laut brach Yohji zusammen. Eine Blutlache breitete sich in dem weißen Schnee aus. Das weiße Kreuz, das auf den Mantel von ihm aufgenäht war, färbte sich rot.
Erschrocken über diese Tat blickte er sich um. Ein dunkler Schatten huschte hinter einen Baum. Plötzlich wurde Ken zurück in die Wirklichkeit geholt. Aya lebte noch. Seine Augen verrieten, dass er mit allen Mitteln Siberian töten wollte. Dieser dachte aber gar nicht daran, sein Leben freiwillig auszuhauchen. Der Kampf spitzte sich zu. Angetrieben durch ihre Verzweiflung und ihre Wut, vergaßen sie alles um sich herum. Die Gestalt hinter dem Baum beobachtete die beiden.
Auf einmal ging Siberian zu Boden. Alles schien verloren. Gerade als der Anführer seine Katana auf den Jungen richtete, um ihm den Gnadenstoß zu geben, streckte dieser einen Arm aus. Der kurze Augenblick wirkte wie eine Ewigkeit. Die Krallen des Handschuhs hatten den Bauch von Abysinian durchdrungen. Der Anführer senkte das Schwert; lies es schließlich ganz fallen. Mit einem kräftigen Ruck zog Siberian die Krallen zurück. Aya kippte nach hinten. Die letzte Kraft, die in ihm ruhte, nutzte er, um sich aufzusetzen.
Er hielt eine Hand auf die schmerzende Wunde. Ken blickte ihn Mitleidig an. Er hatte es geschafft; er hatte überlebt. Der Preis dafür war jedoch hoch. Drei seiner besten Freunde hatte er verloren. Aber für alle Ewigkeit?
Der Anführer murmelte etwas, was nach "Verzeih mir, was ich getan habe..." klang. Er konnte nicht länger sich aufrecht erhalten und lies sich in den Schnee zurückfallen. Nie hätte er sich träumen lassen, dass er einmal so enden würde. Trotz der Kälte umgab ihn ein warmes Gefühl. Jetzt konnte er endlich wieder bei seiner Familie und seinen Freunden sein, die bei einem Attentat ums Leben kamen.
Er schloss seine Augen. Der letzte Lebensfunken war ihm entwichen. Eine Träne rann unter den geschlossenen Lidern hervor. Endlich. Endlich war alles vorbei. Jedenfalls für ihn. Ken lies inzwischen seine Blicke schweifen. Überall im Schnee zeichneten sich die Spuren der Auseinandersetzung ab. Blut. Überall. Die drei Leichen . . .
Es war zu viel für ihn. Sicher, er hatte schon viele Menschen auf dem Gewissen. Keiner dieser starb aber auf so schreckliche Weise wie seine Freunde. Es war anders. Anders zu wissen, dass die Freunde sich gegen einen gestellt hatten. Die Menschen, denen er vertraute. Er setzte sich an einen Baum. Tränen rannen sein Gesicht herunter.
Setsuna kam hinter dem Baum hervor. Plötzlich kehrten seine Erinnerungen zurück. Diese Situation - sie war ihm so vertraut. . . Dann fiel es ihm ein. Vor genau eineinhalb Jahren hatte etwas ähnliches stattgefunden. Damals setzte er sein Leben aufs Spiel um seine Freunde zu retten. Außerdem erinnerte er sich an die Bedeutung dieser Tätowierung und die des Kreuzes. Seine Mission kehrte in sein Gedächtnis zurück.
"Ken? Ken!" sprach er leise zu dem Jungen. "Setsuna? Was machst du hier? Willst du auch noch kämpfen?" entgegnete der Angesprochene. Alexiel schüttelte den Kopf. "Dann lass mich bitte allein." Sprach Siberian. "Könntest du dich mit dem Gedanken anfreunden, dass die Jungs bald wieder leben?" fragte der Elf vorsichtig. "Es wäre schön. Doch wie sollte das gehen? Nie werden sie wieder leben! Sie sind tot - und das für immer. . ." flüsterte Ken. "Sag niemals nie!" lächelte Setsuna.
Er holte das Weißkreuz aus seiner Hosentasche und trat einige Schritte in die Dunkelheit zurück. Inzwischen hatte es aufgehört zu schneien. "Was auch immer passiert - bleib außer meiner Reichweite. Es könnte dir sonst etwas passieren." Warnte er ihn noch bevor er gedanklich seinen Wunsch aussprach. Für einen Moment rang er nach Luft. Er griff sich an die Brust.
Diesmal glaubte er, es sei aus. Diese Schmerzen waren unerträglich. Link sank auf die Knie. Er hustete Blut. "Mein Körper macht das nicht mehr mit . . . Der nächste Wunsch könnte mich umbringen . . ." schoss es ihm durch den Kopf, bevor er das Bewusstsein verlor.
Einige Sekunden später erwachten Omi, Yohji und Aya. Ihre Wunden waren vollkommen verheilt. Nicht einmal eine Narbe war zurückgeblieben. "Was ist passiert?" murmelte Balinese. Ken konnte nicht glauben, was da passierte. Hatte er das alles wirklich Setsuna zu verdanken? Überglücklich fiel er dem Ältesten um den Hals. "Ich bin so froh, dass du wieder lebst!" schluchzte Siberian.
"Wo ist Setsuna?" erkundigte sich Omi. Jetzt fiel Ken erst ein, dass er seinen Freund vollkommen vergessen hatte. Hektisch blickte er sich um. Aya kam mit dem bewusstlosen Jungen auf den Armen zu ihnen. Aus dem Mundwinkel zog sich ein Blutfaden über das Gesicht des Elfen.
Sofort rannten die anderen zu ihm. "Lebt er noch?" fragte Ken. Abysinian nickte. "Er lebt noch, aber wenn er nicht schnell behandelt wird, war's das." Erklärte er. Yohji nahm Setsuna auf seinen Rücken und gemeinsam traten sie den Heimweg an.
Nach einer Weile kam Birmam aus dem Krankenzimmer. "Wie geht es ihm?" erkundigte sich Siberian sofort. "Für seine Verhältnisse gut. In ein paar Tagen müsste er wieder auf den Beinen sein." Erklärte sie.
"Aber wie hat er es angestellt, Aya und die anderen zurück ins Leben zu holen?" diese Frage beschäftigte ihn schon eine ganze Weile. Sobald er wieder bei Bewusstsein war, würde er ihn fragen.
Drei Tage später. . .
Link ging es inzwischen besser. Zum Glück schickte Birmam keinen Bericht über den verpatzten Auftrag. Denn als sie erfuhr, was sich abgespielt hatte, wollte sie ihnen keine weitere Strafe auftragen. Der beinahe Verlust eines Freundes war Strafe genug.
Doch der Anschlag hatte eine große Suche ausgelöst. Die Herren der Elemente kamen nach Hyrule um die Prinzessin zu beschützen. Axes Wunde war inzwischen Verheilt. Er hatte sich Rache an Omi geschworen. Und auch an Ares. Wenn der Herr der Seelen nicht wäre, würde es vielleicht nie passiert sein.
In dem Blumenladen sah es anders aus. Niemand hatte die Jungs im Verdacht. Zum Glück. Doch es lief nicht alles mehr so, wie sie wollten. "Diese Herren der Elemente machen uns die Hölle heiß!" fluchte Ken. "Wer auch immer diese Jungen sein mögen - sie sind verdammt stark. Solange sie Wache schieben, können wir nichts ausrichten." Sagte Aya währen er aus einem Fenster blickte.
"Diese Jungen können nichts dafür. Sie wissen nicht mehr, was sie tun." Sprach plötzlich Link. "Woher willst du das wissen?" warf Yohji ein. "Weil ich einer von ihnen bin, oder besser gesagt: war. Ich kam damals zu euch, um meinem Schicksal zu entgehen, um meine Freunde zu retten. Jetzt jedoch gibt es nur einen von ihnen, der noch auf unserer Seite sein wird. Hoffe ich jedenfalls." Erklärte er.
"Worauf warten wir dann noch? Geht los Chef!" scherzte Omi. Sie zogen sich ihre schwarzen Umhänge über und warteten auf den Einbruch der Nacht. Gemeinsam zogen sie zum Hylia See. Der Elf bog den Ast um und sprang in den Tunnel. Die anderen folgten ihm. In dieser Welt hatte sich einiges verändert. Früher kam sie Link dunkler vor. Doch jetzt erstrahlte sie in hellem Licht. Vielleicht kam es ihm auch nur so vor, weil Hyrule inzwischen immer mehr in Dunkelheit versank.
Er ging zu der großen Lagune. Aus seiner Tasche zog er eine blaue Okarina auf der er begann das Lied des Wächters zu spielen. Ein Geräusch, dass genau wie die Melodie klang, erfüllte die Luft. Ein riesiger Wasserstrudel entstand, der sich bis weit in den Himmel zog. Ein schwarzer Schatten schlängelte sich durch das Auge des Wassers. Mit einem lauten Schrei verschwand der Strudel und gab den Blick auf ein wunderschönes Wesen frei. Weiße Schuppen bedeckten den Körper. Sie glänzten wie Silber in dem Licht. Eine blaue Schwanzflosse bewegte sich im selben Rhythmus wie die Flügel. Um die Augen schlossen sich blaue, spitze Schuppen, die zum Schutz dienten. Die Augen selbst waren von klarem blau. Diese musterten die Jungen von Kopf bis Fuß. Es schien, als versuchte dieses Wesen in ihre Seelen zu blicken.
Es landete vor Link und rieb seinen Kopf an den des Jungen. "Lugia . . ." brachte der kleine nur hervor. Eine Träne rollte über sein Gesicht, während er über die Schuppen des Wesens streichelte. "Ich dachte du wärst tot Link. Ares benimmt sich so merkwürdig seit du weggegangen warst." Sprach die Chimäre. Dabei rann ihm eine Träne übers Gesicht. Für ein Monster war seine Stimme außergewöhnlich klar. "Es tut mir Leid, ich hätte bei euch bleiben sollen." Meinte Link.
"Hallo! Es ist ja schön, dass ihr beide euch so freut, aber denke daran, das wir aus einem anderen Grund hergekommen sind!" mischte sich Aya ein. "Stimmt. Lugia, wir brauchen deine Hilfe. Ares steht unter dem Einfluss von Xaide, der Herrscherin über die Leere. Ich habe keine Ahnung, wie ich ihn davon befreien kann . . ." sagte der Elf.
"Das kann niemand, nicht einmal du als Herr der Zeiten!" rief Lugia. "Doch ich kann! Es gibt ein Mittel!" "Ein Mittel das dich das Leben kosten könnte?! Sei nicht so blind! Ich habe dich schon zweimal verloren! Ein drittes Mal wird es nicht geben!" schrie ihn Lugia an. "Diesmal, wird einer von uns nicht überleben. Ich möchte nicht, dass dieser einer du bist." Setzte er noch hinzu. Link verstand, was sein Freund sagte.
Doch er wollte nicht, dass einer seiner Gefährten starb. Er hatte zu viel Leben schon auf dem Gewissen. Noch mehr hätte er nicht ertragen. Yohji trat zu seinem Freund und legte eine Hand auf dessen Schulter. "Mach dich nicht fertig! Wir werden schon einen Weg finden! Es wird keine Leichen mehr geben. Das verspreche ich dir!" Versuchte er ihn zu beruhigen.
"Machen wir uns auf den Weg. Es ist schon viel zu viel Zeit vergangen." Legte Link fest. "So gefällst du mir schon wesentlich besser!" meinte Aya und zerwühlte ihm die Haare. Die Gruppe packte ihre Sachen zusammen. Zusammen entwickelten sie einen Plan. Alle ihre Hoffnung basierte darauf, das Link seinen Bruder zur Vernunft brachte. Denn dieser war der Anführer der Bande. Notfalls konnte er ja noch das Weißkreuz benutzen. Dieser Gedanke gefiel ihm aber nicht.
Inzwischen brach ein neuer Morgen an. Alles klappte nach Plan. Schließlich standen alle Herren der Elemente versammelt im Burghof. Lugia hatte ganze Arbeit geleistet. Jetzt fehlten nur noch die Assassins. Diese tauchten pünktlich auf. Alle in dunkle Mäntel gehüllt. Schließlich standen sich Ares und Aya gegenüber. "Was wollt ihr?" erkundigte er sich. "Wir wollen euch herausfordern! Euer bester Mann gegen unseren." "Soll das ein Scherz sein? Da steckt doch mehr dahinter!" "Erraten! Wir wollen euch eure Titel abnehmen. Es heißt, dass die Herren der Elemente die stärksten Wesen seien. Und wir wollen das herausfinden!" Ein bitteres Lächeln huschte über das Gesicht von Ares. "Nun, wie ihr wollt. Möge das Duell beginnen."
Aya warf einen flüchtigen Blick auf Link. Ares befahl Liro zu kämpfen. Als der Elf in die Augen des Herrn des Feuers sah, blickte er nur in eine Leere. Es war schwer für ihn gegen seinen Zwilling zu kämpfen, denn dieser war wie ein Teil seiner Seele.
Er ging in Kampfposition und zog die Katana. Ein Schrei von Lugia brachte die beiden dazu, die Schlacht zu beginnen. Beide sprangen auseinander - direkt auf die Zinnen. Dort griffen sie sich gnadenlos an.
Zelda war inzwischen auf die beiden aufmerksam geworden, wie auch Axes. Von einem Fenster aus sahen sie zu, wie die Jungs sich gegenseitig umzubringen schienen.
Link musste viele Treffer einstecken. Sein Umhang war mehr als alles andere zerfetzt. Deshalb warf er diesen ab. Die anderen erstarrten, als sie das Antlitz ihres besten Freundes erblickten.
Liros Augen gewannen ihr strahlendes blau zurück. Sein Schwert senkte sich. Schließlich lies er es ganz los. Der Bann war gebrochen. Die Minute, in der sie sich anstarrten, wirkte wie eine Ewigkeit.
Schließlich ging der Herr der Zeiten auf seinen Bruder zu. Dieser umarmte ihn. "Link. . . Es tut mir leid. Ich hätte mich nicht von Ares blenden lassen sollen." Schluchzte er. Schweigend streichelte der Elf über den Rücken seines Zwillings. Als dieser sich einiger Maßen beruhigt hatte, pfiff er. Die anderen Herren der Elemente kamen zum Fuße der Mauer. Alle bis auf Ares. Der Herr der Seelen platzte fast vor Wut.
Dieser kleine Junge hatte ihn geschlagen! Doch er wollte sich nicht ergeben. Auf keinen Fall! Solange wie er noch atmete, würde er kämpfen. Axes, der das Schauspiel verfolgt hatte, zog sich langsam zurück. Er wusste, wann es Zeit war, das Handtuch zu werfen. Nie wieder wurde er in Hyrule gesehen.
Der Herr der Seelen ging zu den anderen. Link und Liro sprangen von den Zinnen. Katzengleich federten sie den Aufprall ab. Wenn Ares nicht beachtet wurde, würde er den Herrn der Zeiten erledigen. Weiss kam es seltsam vor. Dieser Mann hatte etwas vor. Sie schlichen sich hinterher, denn noch immer standen die Jungs in der Schuld des Elfen.
Ares ging mit den anderen davon. Er zog einen Dolch aus seinem Gürtel. Als niemand hinsah, wollte er Link erstechen. Ein dämonisches Lächeln huschte über das Gesicht von Ares. Ohne ein Geräusch holte er aus, um den Dolch in dem Rücken des Jungen zu platzieren. Gerade als er glaubte, er wäre am Ziel, hielt eine große Hand ihn zurück. "Du wirst ihm nichts antun!" rief Yohji. Plötzlich geschah etwas mit dem Mann.
Ein irrer Blick traf den Ältesten von Weiss. "Glaubt ihr wirklich, ihr hättet eine Chance gegen mich?" lachte er. Dieses Lachen war unnatürlich. Plötzlich brach er zusammen. Verkrampft lag er auf dem Boden. Die anderen wollten zu ihm stürzen, jedoch hielten Link und Weiss sie zurück. Ein Dämon entsprang dem Körper.
"Ich bin Xaide! Herrin der Stille!" ertönte die Schrille Stimme. Aus dem schrecklichen Ungeheuer formte sich der Körper einer wunderschönen Frau. Sie war sehr groß; glich einer Göttin. Ares richtete sich mühsam auf. Dieser verräterische Blick, den seine Augen erfüllten, war verschwunden. Stattdessen drückten sie jetzt Besorgnis aus. "Ich muss dir danken Ares. Durch dein reines Herz gelang es mir deinen Körper an mich zu reißen. Ich schwächte ihn immer mehr. Du wärst eigentlich tot, wenn dich DIESER Junge nicht beschützt hätte!" Mit diesen Worten wies der Dämon auf Link.
Aber wie konnte dieser Elf die ganze Zeit über Ares beschützt haben? Er erlernte nie einen Zauber, der andere schützte. "Sicher fragst du dich, wie du ihn beschützen konntest." Sprach sie, worauf der Hylianer zusammenzuckte. "Nun erinnere dich doch mal an deinen Tod. Damals verbanden alle der Herren der Elementen sich, um dich zurückzuholen. Du warst immer mit ihnen verbunden seit diesem Zeitpunk. Deshalb ging dein Schutz durch das heilige Licht auf alle anderen über. Es war sehr schwer für mich in diesem Körper zu überleben. Doch immer mehr der reinen Seele dieses Mannes zerfiel. Schließlich schien nur noch eine leere Hülle zu bleiben. Bis du auftauchtest! Nun wirst du dafür büßen!" kreischte sie.
Aus dem Boden gruben sich Oger. Menschenfleisch fressende Wesen. Früher waren diese Wesen einmal Elfen. Aus grausamster Zeit stammten sie. Verstümmelt und ohne einen Funken Hoffnung mussten sie auf grausamste Weise leben. Ihr einziger Sinn bestand darin, andersartige zu töten. Sie waren Mordmaschinen.
"Tötet sie! Alle außer diesen Jungen!" rief sie. Die Oger stürzten sich schreiend auf die anderen. Ein heftiger Kampf entbrach; schlimmer, als alles was sie bisher erlebt hatten. Xaide selbst stand Link gegenüber. Ihm liefen Schweißperlen über die Stirn. Vor ihm stand ein Gegner, den er nicht wusste zu bezwingen. Er setzte auf seine Verteidigung. Die rechte Hand der Herrin der Leere verwandelte sich in ein langes Schwert.
Sie griff ihn unablässig an, während er nur auswich. Die anderen kämpften verbissen. Sobald ein Oger sein Leben verlor, standen sofort zwei neue parat. Einer nach dem anderen schien erlegen. Plötzlich fiel dem Herrn der Zeiten eine Möglichkeit ein. Er griff nach dem Weißkreuz. Xaide hielt überrascht inne. "Hört auf!" befahl sie ihren Dienern. Sofort ließen diese vom Kämpfen ab. Übel zugerichtet sanken einige der Herren der Elemente zu Boden.
"Nun, sprich deinen Wunsch aus! Wünsch dir meinen Tod!" lachte sie. Ihr den Tod zu wünschen brachte nichts. Was sollte der Tod zerstören, wo gar nichts zum zerstören war. Etwas musste die Leere füllen. Doch was?
"Sprich! Ich werde die anderen verschonen! Los! Sprich den Wunsch aus! Du weißt, dass es dein letzter sein wird!" herrschte sie ihn an. "Tu es nicht Link! Nimm auf uns keine Rücksicht! Wir kommen schon klar!" mit diesen Worten schlug sein Bruder einem Oger den Kopf ab, der ihm zu nahe gekommen war. "Schweig!" schrie Xaide und streckte ihm ihre Hand entgegen. Daraufhin wurde er gegen die Burgmauer geschleudert und blieb bewusstlos liegen. "NEIN!" rief Link verzweifelt. Die anderen erstarrten. Niemand brachte einen einzigen Ton hervor. Weder die Oger, noch die lebendigen.
Als der Herr der Zeiten sich gefasst hatte, begann er seinen Wunsch auszusprechen. "Ich wünsche mir . . ." begann er. Erwartungsvoll blickte Xaide ihn an. "Braver Junge!" schoss es ihr durch den Kopf. "Das du, Xaide, ein Herz hast!" Erschrocken blickte sie ihn an. Alles andere hätte sie erwartet, aber genau das Unfassbare war geschehen. Sie schrie auf. Eine Träne rann über ihr Gesicht. Danach zerfiel sie zu Staub. Link presste eine Hand auf seine Brust. Er keuchte schwer; rang nach Luft. Er sank auf die Knie. Erneut hustete der Elf Blut. Schließlich verlor er seinen letzten Lebensfunken. Er brach auf dem Boden zusammen und starb.
Die anderen hatten das Schauspiel wortlos angesehen. Die Oger vergruben sich in der Erde. Sie setzten ihren endlosen Schlaf fort. Liro fasste sich als erster. Er rannte zu seinem Bruder. Diesen drehte er auf den Rücken. Er strich ihm vorsichtig übers Gesicht. "Nein. Nicht noch einmal! Bitte nicht . . ." schluchzte er. Die anderen kamen dazu.
Liro weinte über dem leblosen Körper. Die Jungs von Weiss starrten entsetzt auf die zwei. Lugia glaubte nicht, dass Link sich wirklich mehr um das Wohl seiner Freunde sorgte, als um sein eigenes. Vielleicht war genau dieses Verhalten der Grund, welcher ihn so sympathisch machte. Doch jetzt . . . Einmal hatten sie ihn retten können. Aber ein zweites Mal? Nein, dazu wären sie nicht im Stande.
Der Herr des Feuers blickte auf die eine Hand von seinem Bruder, auf welcher Orin dargestellt war. Plötzlich bewegten sich die zwei Schlangen. Sie wanden sich auseinander und verließen schließlich den Körper des Elfen. Alles was zurückblieb war ein leeres Triforcesymbol. Seine Seele existierte nicht mehr. "Farore! Warum hast du ihn nicht beschützt? Du bist für ihn verantwortlich!" verfluchte er die Göttin. Jene, welche die Mutigste von allen und somit auch Schutzgöttin von Link war.
Auf einmal erschienen vier Lichter. Ein silbernes, ein rotes, ein blaues und ein grünes. Das grüne verwandelte sich in die Göttin Farore, das blaue in Nayru, die Göttin der Weisheit, das rote in Din, die Göttin der Kraft, und das silberne in die Göttin der Zeit.
"Kleiner Elf," begann Farore, "wie gern hätte ich deinen Bruder beschützt, jedoch verhinderte eine Macht (sie warf einen wütenden Blick auf die Göttin der Zeit) einzugreifen." "Was siehst du mich so an! Er ist selber daran Schuld! Er untersteht nicht nur dir, sonder auch mir. Er hatte eine Aufgabe nicht erledigen können und ich bestrafte ihn!" rief sie wütend. Dafür erhielt sie eine Ohrfeige von Nayru. "Bist du von Sinnen?! Wenn dieser Junge einmal etwas nicht erfüllen kann, dann muss es einen Grund geben. Du kannst nicht von ihm erwarten, etwas zu tun, was seine Kräfte überschreitet! Wir haben die Aufgabe sie zu beschützen, nicht sie zu quälen und auszubeuten!" schrie die Göttin der Weisheit.
Die Jungen starrten die Frauen einfach nur an. So etwas hätten sie nicht erwartet. Das eine Göttin sich für einen Sterblichen einsetzte, war außergewöhnlich. "Gib ihm seine Seele und sein Leben zurück! Ohne ihn wären wir nicht das, was wir jetzt sind." Mischte sich nun auch Din ein. Mit einer Handbewegung erschien eine grelle Lichtkugel. Diese schwebte auf den Körper des Herrn der Zeiten zu. "Wir sprechen uns noch, Schwesterherz!" meinte Din, bevor sie verschwand. Auch Nayru und die Göttin der Zeit verschwanden. Nur Farore blieb zurück.
Sie nahm Menschengröße an und ging auf die Zwillinge zu. "Tapferer Jüngling. Möge dein weiteres Leben besser verlaufen." Mit diesen Worten küsste sie Link auf die Stirn. Noch bevor er erwachte, verschwand sie. "Hat es . . . funktioniert?" keuchte der Elf.
Liro drückte ihn vor Glück fest an sich und sprach leise: "Ja es hat funktioniert . . .es hat funktioniert. . ." Mit Tränen in den Augen standen alle um ihn herum. Sie konnten nicht fassen, was gerade passiert war.
Die Göttinnen beobachteten die Gruppe vom Himmel aus noch eine ganze Weile. "Er scheint dir richtig ans Herz gewachsen zu sein." Meinte Nayru an Farore gewand. Diese nickte leicht. "Lass uns nach Hause gehen, hier haben wir nichts länger verloren." Sagte Din und schoss in die Unendlichkeit davon.
Drei Tage später beschloss Weiss Abschied zu nehmen. Sie gehörten hier nicht her. "Ich werde euch vermissen. Es war eine schöne Zeit bei euch." Sprach Link. "Wir sehen uns hoffentlich irgendwann mal wieder." Sagte Aya. Die beiden umarmten sich noch, bevor sie schließlich auf ihren Motorrädern davonrasten.
"Was willst du jetzt tun? Zelda einen Heiratsantrag machen?" fragte der Herr des Feuers. Doch Link schüttelte den Kopf. "Nein, ich bleib Junggeselle." Meinte der Elf. "Na dann hast du doch sicher nichts dagegen, wenn ich ab jetzt ihr neuer Freund werde." Flötete Liro vor sich hin. "Das wagst du nicht!" rief sein Bruder. "Doch!" "Na warte!" So begann eine Verfolgungsjagd. So schön konnte das Leben sein. . .
Ende