Adventskalender 2001 - Fanfiction - Tür 4



4


Autor: Easybelle



Die Legende von Zelda
- Das Licht in meinem Schatten -




Einleitung


Die Nacht war rabenschwarz. Donner grollte in der Ferne und bizarre Blitze zuckten am Himmel. Ein Junge stand einsam in der Steppe. Erste Regentropfen fielen und es war kalt. Bitterkalt. Nur in kurze Hosen und ein ärmelloses Hemd bekleidet begann er zu zittern. Er musste sich bewegen, um nicht zu erfrieren! Trotz seiner Verletzungen begann er mühsam zu laufen.

Wären nur Schwert und Schild nicht so schwer! Aber er konnte sie einfach nicht liegenlassen, der Feind war nur knapp hinter ihm. Der Regen durchmischte sich mit Hagel und die Landschaft erbleichte von den eisigen Körnern. Das Blut aus seinen Wunden hinterließ eine tiefrote Spur hinter ihm. Er durfte nicht aufgeben. Sonst wäre alles verloren. Für immer.

"Für immer verloren!" ging es ihm noch durch denn Sinn, dann schwand ihm das Bewusstsein.

Ganon konnte es nicht glauben. Vor ihm lag Link auf dem Boden wie ein Lämmchen auf der Schlachtbank. Nur zappelte er nicht einmal mehr. Sein Leben hing nur noch an einem dünnen Faden. Der Herr der Finsternis zögerte nicht lang und machte seinen langersehten Traum wahr: mit einem Hieb von seinem Schwert war es vorbei! Link zuckte noch einmal auf, dann stieg seine Seele ins Nirwana auf.

Ganon stöhnte vor Lust, als die Macht des Triforce des Mutes auf ihn überging. Nun war alles vollkommen. Er hatte alle drei Triforce-Fragmente. Zelda hatte er schon vor drei Tagen überwältigt und zur Frau genommen - nur Link als letzter unbekannter Faktor war noch im Weg gewesen... Das Reich der Finsternis kam auf Hyrule herab und NIEMAND würde es je wieder ändern können! Der Morgen dämmerte über Hyrule unter dem grausamen Lachen von Ganon...




Kapitel 1
Der Traum


Hyrule, 15 Jahre nach dem Geschehen.

Das leise Gezwitscher der Vögel erklang und die ersten Sonnenstrahlen vielen auf die Bettdecke eines kleinen Jungen. Gähnend und noch ein wenig benommen drehte er sich um und viel mit einen lauten Schlag aus dem Bett. Doch anstatt den neuen Tag zu begrüßen zog er die Decke über den Kopf und versuchte wieder einzuschlafen, als ob nichts gewesen währe.

Vergebens, denn als er am Bett zog, viel nicht nur die Decke, sondern auch Sawabi, eine weise Katze mit schwarzen Ohren und himmelblauen Augen, kreischend auf ihn. Vor Schreck sprang der Junge auf, viel rückwärts auf den runden Tisch, der in der Mitte des Raumes stand, und da flog die Vase, die den Tisch bedeckte im hohen Bogen auf den Kopf der armen Katze.

Taumelnd watschelte diese blind durch die Tür und viel die Treppe runter. Die Vase zersprang, das Tier wuselte noch ein paar mal beduselt um die nebenstehende Frau und machte sich so schnell wie möglich auf und davon.

Diese sah gerade noch der Mieze fassungslos nach als sie schon von ein paar von der Katze aufgeregten Hühnern überrannt wurde.

Leise stapfte der Junge durch die Federn und dem Fräulein bis hin zur Tür, an der er in Zeitlupe den Griff drehte. Als er den Ausgang öffnete packte ihn etwas am Fuß und er viel nicht gerade sanft auf den harten Boden.

"Soooo, wen haben wir denn da? Den Übeltäter vielleicht?". Der Junge drehte sich um und sah der hübschen Frau in die Augen. Sie hatte braunes, ja fast rotes Haar, blaue Augen und einen zornigen Blick. ...Jedenfalls jetzt. "Ähm... Mami, vielleicht bin ich ja der Ausgangspunkt der Kettenreaktion, aber ich trage keine Schuld! W-wirklich nicht!".

"Ach ja?? Wer war dann schuld?? Die Katze??" Abrupt behauptete er: "Genau, die Katze! Die wars!"

Die Mutter packte ihm am Ohr und zog ihn wieder in sein Zimmer. Er hatte für den Rest des Tages Hausarrest.

"Warum muss der Tag so anfangen?". Der Junge wusch sich das Gesicht ab. Sein blondes Haar viel glatt auf seine breiten Schultern und tropften seinen Rücken herab. Er schloss die Augen. Wann war er das letzte mal bestraft worden?

Er dachte zurück. Es gab keinen Vater der ihn bestrafte, schon seit einiger zeit nicht mehr. Er war auf Geschäftsreise in Trolumbada, und wird sehr lange brauchen bis er wieder heimkehrt. Er konnte sich gar nicht mehr an ihn erinnern. "Hm... ich glaube er heißt Link..."

Plötzlich wurde er aus den Gedanken gerissen. "Kioti, das ist jemand da für dich!". "So wirklich? Dann soll er halt zu mir kommen!" Rief er in seiner Wut. Und wirklich, er hörte Schritte und schließlich öffnete sich die Tür.

"Hey Kio, nicht gut drauf heute?" Es war Rina, seine beste Freundin. Sie war Rothaarig und hatte orange leuchtende, strahlende Augen. Nicht wie normale Hylianer besaß sie spitz zueinanderlaufende Ohren, sonder eine außergewöhnliche runde Form. "Oh, tut mir leid, ich wußte nicht dass das du bist, Hundi." Sie wurde so genannt weil sie den besten aller Hundeblicke konnte den Kioti je gesehen hatte. Rina drückte die Tür zu und setzte sich zu ihm aufs Bett.

Ein Weile Stille. "Hast du Hausarrest?" Frage Rina dann schließlich. "Ja leider, mir ist sooo langweilig..." "Darf ich dir von meinem Traum erzählen? Darf ich, darf ich?" "Wenn er mich ablenkt?" Kioti lächelte. "Na klar, lass mal hören!"

"Also..." Rina stand auf und begann. "Es war ein grauer Tag und alles Blitze und donnerte. Der Himmel wechselte immer von grau zu rot und umgekehrt. Ich flog, natürlich kann ich ja nicht echt fliegen, ich bin einfach so geflogen, weis auch nicht warum, ich flog halt einfach so vor mich hin." Kio stütze seinen Kopf in die Hand, so wie er es immer machte wenn Rina zu viel redete. "Naja, jedenfalls flog ich über ganz Hyrule. Plötzlich verlor ich an Höhe und stürzte ins Gras. Es hat nicht wehgetan, kein bisschen, nicht mal gekitzelt hat es, ganz im Gegenteil, ich fühlte mich als ob ich mehr Macht hatte, aber mein Rücken war voller Blut. Ich drehte mich um und sah das ich auf einer blutigen Person lag. Sie sah aus wie du."

Jetzt wurde Kioti aufmerksam. Er öffnete weiter die Augen und setzte sich auf. Rina bemerkte die Aufmerksamkeit von Kio, hörte auf hin und her zu gehen und fuhr fort.

"Abrupt hatte ich ein Messer in der Hand das wie von selbst auf die Gestalt, die dir ähnlich sah einstuch. Dein Körper wurde heller und heller, und ich fühlte mich stärker und stärker. Aber ich wollte nicht auf dich einstechen, oh nein, ich wehrte mich dagegen. Dann machte sich der Dolch selbständig und wurde zu einem abscheulichen Monstrum. Obwohl es abscheulich war als jedes andere mochte ich es, sogar mehr als das. Auf einmal hatte ich etwas in meinen Händen. Etwas leuchtendes, etwas zartes, warmes. Es sage zu mir:

Bewache die Macht,
Sie hat schlechtes vollbracht!
Teile sie mit Dem, den du vertraust,
bevor noch das schlechte in dir haust.
Benutze sie rein,
Und der Friede wird wieder gefunden sein.

Doch gib Acht!
Wirst du die falsche Person betreuen,
Wird die Welt es für ewig bereuen! "


Rina schloss ihre Augen. "Ich musste also jemanden von euch ein Teil dieser warmen "Macht" abgeben." ... "Und?" "Was und?" "Wen hast du es gegeben?". Rina schüttelte die Schultern "Weis nicht, bin da aufgewacht...!" Kio schlug sich an die Stirn. Da begann Rina zu kichern. "Komischer Traum was?" "Du solltest aufpassen, Träume können wahr werden..."

Kio schaute Rina mit einen sehr eigenartigen Blick an. Seine Augen waren so seltsam glasig. "Wie bitte??". Rina sah ihn entgeistert an. "Du weist ganz genau was ich meine, Süße..." Er kam ihr näher und näher... Rina wich ein paar Schritte zurück. "Ääääh, Kio, bitte, was ist los?"

Kioti packte sie mit der linken Hand an der Taille, und mit der rechten zog er ihr Gesicht zu sich. Er küsste sie. Rina verlor von diesen Augenblick an einen gewaltigen Schub Energie, der ihr "ausgesaugt" wurde. Mit letzter Kraft schlug sie Kioti in den Bauch.

Jäh entwich in schwarzer Kristall aus seinen Rücken und zerbröselte. Kio schlug die Augen auf und blickte einer stinkwütenden Rina ins Gesicht. "Wer glaubst du eigentlich das du bist?". "Mh, tut mir leid, ich muss wohl eingenickt sein als ich dir zuhörte...". Rina kochte vor Wut. "ZUHÖREN? WAS MACHST DU SO SEELENRUHIG, KÜSST MICH EINFACH!"

Rina klatschte ihn eine und stampfte sauer davon. "Man, so war sie ja noch nie, hat die nicht mehr alle?". Kio setzte sich aufs Bett. Er strich sich über die Stelle an den er den Schlag von Rina einstecken musste. Es war eine schlechte Erfahrung so eine Seite an ihr festzustellen.

Unangemeldet kam seine Mutter ins Zimmer. Ein recht saurerer Blick sah's ihr auf dem Gesicht. "Was hast du mit Rina ange...". Aber als Kio den Kopf zu seiner Mutter drehte verschwand er blitzartig. Zurück blieb nur noch ein besorgtes Gesicht. "Oh Schatz, du blutest ja! Komm her, das kriegen wir wieder hin..."

Weiter zu Kapitel 2!