Kapitel 3
Ganon war inzwischen zu seinem Schloss zurückgekehrt. Wutentbrannt stürmte er hoch in seinen Thronsaal.
„Kommt sofort her, ihr nutzlosen Stalfosskrieger“ schrie er. Sofort kamen diese angestolpert, unterwürfig
verneigten sie sich vor ihm. „Ich will, dass ihr mir auf der Stelle dieses verdammte Gör bringt!“ Sofort sprangen
sie auf und rannten raus, denn Widerworte zu geben wagte sich niemand, sonst wäre derjenige sofort von Ganon
persönlich eliminiert worden.
Link war bereits mit Melina auf dem Weg zu seinem Freund. Sie ritten auf Epona so schnell es nur ging. Sie kamen
später an der Lon Lon Farm an. Link begrüßte dort seinen Freund Koji und dessen Frau Malon. „Hey Koji, kann ich
dich um einen Gefallen bitten?“ „Kommt drauf an.“
„Naja, das Mädchen hier ist meine Nachfahrin, aber das Problem ist, sie ist auch gleichzeitig Ganondorfs
Nachfahrin und ich wollte fragen, ob du auf sie aufpassen könntest, damit Ganon sie sich nicht holt.“
Melina stieg nun auch von Epona ab und sagte etwas verärgert:
„Was soll das denn heißen? Wieso aufpassen? Ich brauche keinen Babysitter, ich meine, ich bin 16 Jahre alt
und nicht 6!“ Link musste lachen. „So war das auch gar nicht gemeint...“
Koji grinste. „Ja, ich kann auf sie aufpassen und mein Sohn kann mich dabei unterstützen. Er ist in deinem Alter,
Kleine.“ „Hey, nenn mich nicht Kleine! Ich habe einen Namen und zwar Melina!“ Link kicherte erneut.
„OK, wir sehen uns, ich muss jetzt erst mal dafür sorgen, dass Ganon die Stirn geboten wird." Koji nickte.
„Mhm, das ist momentan das Wichtigste …"
Er wandte seinen Blick von Link rüber zu Melina. ,,Ich werde dich nun mit meinem Sohn Mike bekannt machen.“
Melina nickte. Link stieg auf Epona und ritt davon. Koji rief Mike zu sich, er kam von der Koppel und
stellte ihm Melina vor. „Sie wird für eine Weile bei uns sein.“
Nach diesem Satz ging Koji rein und ließ die beiden Jugendlichen alleine draußen stehen. Mike kratzte sich
etwas verlegen am Hinterkopf.
„Tja… ähm... r…reitest du gerne?“
„Mhm…“
„Hättest du Lust auf, ähm... auf einen kleinen Ausritt?“
„Klar, warum denn nicht, das ist eine gute Idee“ sagte Melina lächelnd.
Mike holte noch ein Pferd aus dem Stall. Es war eine schöne, hellbraune Stute. Er strich ihr über den Kopf und
erklärte, dass es sich hierbei um Jecky handelte. Melina lächelte und stieg auf, Mike ging zu seinem dunkelbraunen
Hengst und stieg auf, dann ritten sie beide los. Es war schön, wie man vom Pferd aus die Landschaft betrachten
konnte, wie das saftig grüne Gras im angenehmen, seichten Wind wehte. ,,Und wo sollen wir nun hinreiten?“,
fragte Melina nach einer Weile.
„Hmm naja, ich kenne da einen Ort, er ist naja, so wie… wie du“
„wie ich? Soll das eine Beleidigung oder ein Kompliment sein?“
„Ähm e…ein Kompliment.“
„Na, dann ist ja gut“
Mike ritt vor. „Komm, ich zeig dir, wo dieser Ort ist!“
„Ja ist okay, aber bitte warte“ sagte Melina, während sie Jecky antrieb. Nach einer halben Stunde kamen sie an
einer dunklen Stelle im Wald an, dort stand ein großer Felsen. Mike stieg ab. „Ähm Mike, du weißt, dass das nur
eine dunkle Stelle im Wald ist?“
„Das meinst du nur, wart‘s ab“
Er ging zu einer Stelle wo eine Art Efeuvorhang runterhing. Diese schob er zur Seite. Melinas Augen glitzerten
vor Staunen, sie ging durch den Vorhang hindurch und sah sich um. Es war eine Waldlichtung, wo sich in der Mitte
ein See befand. Außen herum standen Kirschbäume. Die rosafarbenen Kirschblüten fielen zwischendurch hinunter
und wurden dann vom Wind auf den See getragen, diese schwammen dann wie kleine Boote drauf herum. Einzelne
Lichtstrahlen schienen auf dem See, dieser reflektierte das Licht und ein schönes bewegliches Muster bildete
sich an den Bäumen. Melina liefen plötzlich Tränen hinunter, der Anblick hatte sie so berührt, dass sie weinen
musste, aber es waren keinesfalls Tränen der Trauer, sondern der Freude.
Plötzlich legte ihr jemand seine Hand auf die Schulter.
Sie erschrak und sah dann Mike direkt in die Augen. Mike lächelte sie an. „Gefällt es dir hier?“ „Mhm… ja sehr
sogar“ Er kam näher und legte daraufhin seinen Arm um sie. Melina hatte das Gefühl, als ob sich alles um sie herum
in Zeitlupe bewegte. Melinas und Mikes Lippen kamen sich näher, beide schlossen die Augen und sie küssten sich
innig. Es war soweit, Melina hatte sich Hals über Kopf in Mike verliebt und Mike hatte sich in sie verliebt. Nach
einer Weile ließen sie von einander ab.
Mike strich ihr über die Wange.
„Melina i…ich muss dir was sagen."
„A…ach ja? Was denn?“
„I…ich l…liebe …dich."
„Wirklich?“
„Wirklich wirklich.“
„Ich dich auch.“
Mike nahm sie daraufhin in den Arm und strich ihr dann sanft über den Hinterkopf.
„Stör ich?“ fragte eine dunkle und angsteinflößende Stimme.
Melina erschrak, denn die Stimme würde sie überall her erkennen. Sie wollte sich umdrehen, doch Mike hielt sie
fest. „Mike, bitte lass mich los!“ „Nein, vergiss es, ich werde dich beschützen!“
Melina sah rüber zu Ganon. „Verschwinde, sonst nehme ich dich noch hier und jetzt auseinander!“
„Hahaha wie amüsant“ Ganon streckte seine Hand nach vorne in Richtung von Mike und Melina. Kurz blitzte ein Licht
auf und beide flogen in die entgegen gesetzte Richtung. Mike knallte mit dem Rücken gegen einen Baum. Er rührte
sich danach nicht mehr . Melina erging es genau so. Ganon schnipste mit den Fingern und es erschienen mehrere
Stalfos. „Tötet den Jungen!“ befahl er.
Melina bekam dies im Unterbewusstsein mit. Nur mühsam rappelte sie sich auf.
„NEIN! Lasst ihn sofort in Ruhe“ schrie sie, darauf hin rannte sie auf die Stalfos zu. Mit geballten Fäusten
schlug sie auf sie ein, doch es brachte nichts, darum riss sie ihnen einen nach den anderen den Kopf ab.
Der Rest der Skelette fiel auseinander. Ganon sah Melina wütend an, ihr lief es eiskalt den Rücken runter,
denn dieser Blick lies das Blut in ihren Adern gefrieren.
In binnen weniger Sekunden stand Ganon plötzlich vor ihr. Er packte sie am Hals.
„Du wagst es tatsächlich dich gegen mich zu stellen, gegen mich, deinen eigenen Vater!“
„Ich betrachte dich nicht als meinen Vater. Schon alleine dein Antlitz ist so beschämend für mich!“
Ganon wurde sauer und bemerkte nicht, dass er Melina anfing zu würgen. Immer mehr schnitt er ihr die Luft weg.
Melina berührte schon nicht mehr den Boden, sie hing in der Luft. Ganon hatte seine Kraft nicht unter Kontrolle.
Melina liefen die Tränen, denn sie bekam keine Luft mehr. Innerhalb von Sekunden rührte sie sich nicht mehr.
Ganons Augen weiteten sich. „M…Melina“ doch sie antwortete nicht. Ganon ließ sie los.
„MELINA!!“ schrie er, während er sie rüttelte, denn tot nützte sie ihm gar nichts. Aber es schien auch, als ob er
wirklich väterliche Gefühle für sie entwickelte. Anschließend ging er ein paar Schritte zurück und musste
verschwinden, denn Mike kam langsam zu sich.
Mühevoll rappelte er sich auf. Er bekam einen Schrecken, als er Melina am Boden sah. Er rannte zu ihr und wollte
fühlen, ob sie noch atmete, aber vergebens.
„Nein, du stirbst mir hier nicht, das kannst du vergessen!“ sagte Mike, dann versuchte er sie wieder zu beleben.
Er beatmete sie mehrere Male „Komm schon Melli, tu mir das nicht an!“ sagte er flehend. Nach ein paar Minuten
keuchte Melina, Mike nahm sie in den Arm, er war so froh, dass von ihr endlich ein Lebenszeichen kam. Er hob sie
hoch und sah sie an. Ihr Puls war sehr schwach. Liebevoll strich er ihr über ihre Wange, dann stand er auf und
trug sie zu sich nach Hause. Koji trank grade ein Glas Wasser, als er dann sah, wie Mike Melina bewusstlos in
seinen Armen hielt, verschluckte er sich. Er spuckte das Wasser quer über das Gras und rannte dann hastig zu Mike.
„W…was ist passiert? Warum ist sie bewusstlos?“
„Es war Ganondorf. Er hätte sie fast getötet…"
Koji legte ihm seine Hand auf die Schulter. „Ist schon gut, aber sie braucht jetzt erst mal Hilfe. Lege sie ins
Gästezimmer aufs Bett, ich werde einen Arzt holen.“ Mike nickte und tat wie ihm gehießen. Nach wenigen Minuten
kam Koji mit einem Arzt ins Zimmer, dieser untersuchte Melinas Hals und sagte: „Ihr Kehlkopf ist stark eingedrückt
worden und somit wurde ihre Luftröhre eingequetscht.“ „Wird sie es denn schaffen??“ fragte Mike besorgt.
„Ja durchaus, aber nur wenn sie sich schont.“
„Dafür werde ich persönlich sorgen“, sagte Mike fest entschlossen.
Der Arzt nickte und ging dann wieder. Mike blieb bei Melina am Bett sitzen. Koji klopfte ihm locker auf die
Schulter „Ach, keine Panik, das wird schon wieder.“ „Ich wills hoffen, denn sonst hat Ganon schlechte Karten
gezogen.“
„Das ist mein Junge! lachte Koji, daraufhin verließ er das Zimmer.
Es vergingen ein paar Stunden, bis plötzlich Melinas Augenlider zuckten, denn sie kam langsam zu sich. Rasch sah
Mike sie wieder an. Sie öffnete ihre Augen und sah ihn an.
„M…Mike was……“ Noch bevor sie den Satz beenden konnte, legte Mike ihr seinen Finger auf ihre Lippen. „Pscht… du
musst dich ausruhen“ Melina schüttelte den Kopf und setzte sich auf, Mike hielt sie an den Schultern fest.
„Bitte Melina, ruh dich aus!“
„Nein Mike, ich werde mich jetzt nicht ausruhen.“
„Es ist nicht gut, wenn du jetzt aufstehst!“
„Das lass mal meine Sorge sein...“
Er drückte sie zurück ins Kopfkissen. „Das tut mir jetzt sehr leid…aber du lässt mir keine andere Wahl..."
Er legte seine Hand auf ihre Stirn und sagte etwas in einer seltsam klingenden Sprache „Slytha“.
Melinas Atem wurde ruhig und gelassen, ihre Augen fielen zu. Innerhalb von Sekunden schlief sie ein.
Zu Kapitel 4