Iwata fragt: Nintendo 3DS

3. Salto rückwärts auf dem Handteller

Iwata:
Auf dem Nintendo 3DS-System haben auch die Augen mehr Ausdruck.

Konno:
Ja. Früher haben wir die Augen der Welpen gemalt, aber dieses Mal haben wir tatsächlich Augäpfel erstellt, sodass die Tiere beweglichen Objekten mit den Augen folgen. Beim letzten Mal waren die Augen nicht modelliert – es wurden Texturen (Bilder über Polygonen) auf den Gesichtern platziert, daher konnten sich die Augen nicht wie richtige Augen bewegen.

Miyamoto:
Und bei der Darstellung der Augenbewegung kam noch hinzu, dass Hunde beim Betrachten von Dingen den ganzen Kopf bewegen, Katzen ihnen jedoch nur mit den Augen folgen. Somit mussten wir alles separat anlegen.



Iwata:
Sie mussten Hunde und Katzen unterschiedlich erstellen, nicht nur was den Knochenbau und die Bewegung angeht, sondern auch im Hinblick darauf, wie sie Objekten mit den Augen folgen.

Konno:
Genau. Das Katzenauge hat ja zudem noch die Eigenschaft, dass sich die Pupillen im Hellen zu Schlitzen verengen.

Miyamoto:
Im Dunkeln sind sie rund.

Iwata:
Die Pupille verändert sich mit den Lichtverhältnissen.

Konno:
Ja. Und das Nintendo 3DS-System verfügt über eine Innenkamera; die wollten wir unbedingt verwenden, um das Gefühl zu erzeugen, dass der Welpe oder das Kätzchen die Person, die mit ihnen spielt, betrachtet.

Iwata:
Im Vorgängerspiel hat man seinen Welpen gerufen, indem man ihn mit dem Touchpen berührte oder seinen Namen rief. Aber dieses Mal kommt das Tier schon, wenn man nur sein Gesicht nähert.

Konno:
Genau. Wenn man das Gesicht der Kamera nähert, benimmt sich der Hund, als lecke er Ihnen das Gesicht.

Iwata:
Ja, er leckt einem das Gesicht ab! (lacht) Erkennen die Hunde nur das Gesicht ihres Besitzers?

Konno:
Nein, nicht nur den Besitzer, sie erkennen auch die Gesichter von Familienmitgliedern und Freunden.

Iwata:
Wenn ein Hund zu einer ganzen Familie gehört, kann es vorkommen, dass das Tier z. B. den Vater am liebsten mag.

Konno:
Ja. Wenn Sie derjenige sind, der den Hund im Laden kauft und sich dann um ihn kümmert, zeigt er Ihnen gegenüber mehr Zuneigung. Wenn neue Gesichter auftauchen, beginnt er möglicherweise zu bellen oder weicht zurück.

Iwata:
Als Besitzer ist es ein schönes Gefühl, wenn er Sie lieber mag als jeden anderen! (lacht)



Miyamoto:
Auch bei dem früheren Spiel reagierten die Hunde auf die Stimme ihres Besitzers, und diese freuten sich, dass das Tier nur ihnen gehorchte und nur zu ihnen besonders freundlich war.

Konno:
Diesmal sieht die Reaktion der Hunde je nach Person völlig anders aus, und das sollen die Leute natürlich erleben.

Miyamoto:
Eine weitere schöne Funktion ist, dass die Welpen dieses Mal den Befehlen ihrer Eigentümer besser gehorchen.

Iwata:
Und außerdem haben Sie eine neue Art des Spielens hinzugefügt, die die beiden Außenkameras nutzt, nicht wahr?

Konno:
Ja. Das System ist kompatibel mit AR-Karten. Das ist nur ein kleines Extra, aber wenn man die Kamera verwendet, um die AR-Karte mit dem Fragezeichen anzusehen (diese liegt dem System bei), springt Ihr Hundebaby auf diese Karte.

Miyamoto:
Das Tier kann in Ihrer Hand sitzen!

Konno:
Wenn Sie die Karte auf Ihre Schulter legen, springt der Hund auf Ihre Schulter!

Iwata:
Gefällt mir beides! (lacht)

Konno:
Und das Tier kann neue Kunststücke erlernen.

Miyamoto:
Es gibt Pfötchen – in Ihrer Hand!

Konno:
Und es kann Rückwärtssalti machen. Und Sie können 3D-Fotos mit der Kamera aufnehmen.

Miyamoto:
Sie können es Kunststücke vor bestimmten Kulissen machen lassen und dabei fotografieren.

Konno:
Ich habe ein bisschen herumgespielt und eine kleine Szenerie mit den Entwicklungsmitarbeitern erstellt. Wir haben eine Welpenfigur hineingesetzt, die Karte daneben gelegt und ein Foto gemacht. Außerdem haben wir einen Welpen auf die Stirn eines echten Hundes transferiert und lauter solche Sachen. (lacht)

Miyamoto:
Ein SEHR gutmütiger Hund lässt so was wohl mit sich machen. (lacht)

Iwata:
Ich kann es gar nicht abwarten zu sehen, was die Spieler so alles mit dieser Funktion anstellen und was für Fotos dabei herauskommen!

Konno:
Allerdings. Dreidimensionale Fotos vermitteln ein ganz besonderes Raumgefühl; ich hoffe, alle werden diese Funktion kreativ nutzen. Sowohl diese Fotos als auch Fotos Ihres Welpen oder Kätzchens aus dem Spiel können auf der zum System gehörenden SD Card gespeichert werden.



Iwata:
Man kann ein Foto von einer beliebigen Szene im Spiel machen?

Konno:
Ja. Sie können Fotos machen, während Sie laufen oder Ihren Hund einseifen. Und natürlich können Sie auch Bilder machen, wenn Sie einfach nur wie gewöhnlich in Ihrem Zimmer spielen. Über StreetPass können Sie zudem niedliche Fotos von Ihren flauschigen Lieblingen austauschen.

Iwata:
Das heißt, man kann süße Fotos von den Tieren mit Leuten tauschen, an denen man auf der Straße vorübergeht.

Konno:
Genau. Die Fotos, die man mit der AR-Karte macht, sind zusammengesetzte Fotos, die ein echtes Foto beinhalten; diese kann man nicht austauschen. Aber man kann nach Lust und Laune Fotos aus dem Spiel weitergeben, auf die man besonders stolz ist.

Iwata:
Und man kann mit seinem Haustier protzen. (lacht)

Konno:
Genau! (lacht)

Iwata:
Ich habe schon in „Iwata fragt: Nintendo 3DS Hardware-Konzept“ und auf der Bühne bei der Nintendo World 2011 nach StreetPass gefragt, aber da waren Sie dermaßen in Fahrt ...

Konno:
Ein wichtiges Anliegen für mich war der StreetPass-Gegenangriff!

Iwata:
Sie wollten Rache.

Konno:
Allerdings.

Iwata:
Die StreetPass-ähnliche Funktion in „Dragon Quest IX: Hüter des Himmels“ hat sich zum sozialen Phänomen entwickelt. Das war unsere Plattform – und jemand anderes hatte eine von uns erdachte Funktion absolut hervorragend genutzt. Wir von Nintendo sollten uns darüber freuen, aber wahrscheinlich ist in der ganzen Welt niemand frustrierter darüber als Sie.

4. Prahlen mit Ihrem Haustier vor der ganzen Welt
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