Von älteren Fans geliebt, von jüngeren Zeldaspielern nach wenigen Minuten als
„zeldauntypisch“ wieder weg gelegt.
Kaum ein Teil der Legende spaltet die Meinungen der Fangemeinde wie der offizielle zweite Teil der Zeldareihe.
An Cel Shading und ein Spiel ohne Ganon(-dorf) als Antagonist hat man sich mittlerweile gewöhnt,
aber
„The Adventure of Link“ liegt, wenn auch zu Unrecht, noch immer etlichen Fans schwer im Magen.
Nach dem Verkaufserfolg von „The Legend of Zelda“ war klar: Ein würdiges
Nachfolgerspiel muss geschaffen werden.
Jedoch war zu diesem Zeitpunkt das für den ersten Teil zuständig gewesene Entwicklerteam beinahe vollständig mit
„Super Mario Bros. 3“ beschäftigt. Aus diesem Grund mussten Mitarbeiter mit AoL betreut und (von Miyamoto) überwacht werden,
die beim Vorgänger nicht mitgewirkt hatten. Aber nicht nur deswegen weist der zweite Teil so große Unterschiede zum Vorgänger auf:
Miyamoto war von dem im Mai 1986 für das NES erschienene
Dragon Quest dermaßen begeistert, dass er vorhatte einige der
RPG-typischen
Elemente in den "The Legend of Zelda-Nachfolger" einfließen zu lassen. Auffallend ist dies an der umfangreichsten Hintergrundgeschichte,
die ein Zeldatitel bis heute vorweisen kann. Jedoch muss auch erwähnt werden, dass sich diese Story nur in der Spielanleitung wieder findet,
um den Spieler nicht daran zu hindern, sofort in das Geschehen einsteigen zu können. Nach dem Triforce der Kraft und dem Triforce
des Wissens ging es nun um das Triforce des Mutes. Link, gerade 16 Jahre alt geworden, macht sich auf die Reise um einen Fluch
von der seit Äonen schlafenden Prinzessin Zelda zu nehmen, deren tragische Geschichte der Grund ist, warum sämtliche weiblichen
Nachkommen im
Königshaus von Hyrule den Namen Zelda tragen. Doch trotz dem Sieg über Ganon ist das Land nicht sicherer geworden.
im Gegenteil: Gerade weil das Blut von Link auf die Asche des Großmeisters des Bösen geschüttet werden muss, um diesen wieder zurück
ins Leben zu rufen, durchstreifen ganze Armeen seiner ehemaligen Schergen das Königreich. Zum Glück bekommt auch Link Verstärkung in
Form von Bewohnern Hyrules, die in den Städten des Landes anzutreffen sind. Sie helfen ihm, indem sie seine Lebensenergie oder die mit
diesem Spiel neu eingeführte Magieleiste wieder auffrischen oder indem sie ihn neue Schwerttechniken oder Zaubersprüche lehren. Vor allem
in der gesteigerten
Interaktion mit den Non-Player Character (NPC) zeigt sich die Anlehnung an das RPG Genre. Um bestimmte Informationen
oder Aufrüstungsgegenstände zu erhalten, müssten Quests und Aufträge erledigt werden. Weil mal sich die Items aber anderweitig verdienen
und nicht mehr kaufen musste, fiel das ganze Rubinsystem weg. Zum Sammeln gab es aber trotzdem genug, nämlich die sogenannten Erfahrungspunkte.
Auch hier zeichnet sich die Orientierung an Dragon Quest ab: Der Spieler konnte durch Kämpfe Erfahrungspunkte sammeln und durch diese
wiederum höhere Level erreichen. Mit jedem aufgestiegenen Level konnten verschiedene Attribute wie die Magie, Schaden oder Lebensenergie
gesteigert werden. Somit gewannen die Kämpfe und das Hochleveln eine sehr große Bedeutung während des Spielverlaufs, wodurch die Sidequests
und anderen Rätsel in den Hintergrund gerückt wurden.
Die wahre Einzigartigkeit stellte aber nach wie vor der Einsatz von
zwei unterschiedlichen Perspektiven dar. Auf der Oberwelt bewegte
sich Link wie gewohnt aus der Vogelperspektive umher. Sobald aber ein Kampf begonnen oder eine Stadt betreten wurde, wechselte man auf die
Seitenansicht, ähnlich wie bei Super Mario. Diese Maßnahme machte es möglich, dass die Kämpfe abwechslungsreicher gestaltet werden konnten
- was sie ja auch sein mussten, da sie der Hauptaugenmerk des Spielprinzips sein sollten. Link konnte nun springen, Schwertangriffe nach
oben und unten ausführen und die Gegner mit Zaubersprüchen vernichten.
Warum uns der Großteil der Melodien aus AoL heute kein Begriff mehr sind, liegt daran, dass sie nicht aus der Feder des heutigen Nintendo
Haus und Hof Komponisten Koji Kondo stammten, sondern von
Akito Nakatsuka geschrieben wurden, der auch für die musikalische Untermalung
von „Ice Climber“ und „Pilotwings 64“ zuständig war. Trotzdem hat es das „Palace Theme“ geschafft in „Super Smash Brothers Meele“ als
„Temple Theme“, als Hintergrundmusik zur Tempelstage, wiederaufgenommen zu werden. Die von Kondo beliebte Methode in neuen Zeldateilen
Stücke aus älteren in abgeänderter Form einzubauen, wurde noch keinem Titel von AoL zu Ehren.
Wenn man aus heutiger Sicht auf das Spiel zurück blickt, so mag es einem tatsächlich etwas fremdartig erscheinen, da sich alle anderen
Nachfolger von „The Legend of Zelda“ an dem ersten Titel ausgerichtet haben. Dennoch hat „The Adventure of Link“ einige Grundsteine für
die spätere
Entwicklung der Serie gelegt. So wurde in diesem Spiel das erste Mal die Magieleiste eingesetzt, Schattenlink hatte sein Debut,
die Städte tragen von späteren Spielen wohl bekannte Namen wie Darunia, Rauru und Ruto. Außerdem bringen zwei Schwertmeister Link neue
Angriffsmöglichkeiten bei und das Triforce wird mit der Einführung des Fragments des Mutes komplettiert.
Obwohl AoL als einziges Zeldaspiel eine Zahl - nämlich die 2 - im offiziellen Titel trägt, bleibt der
4.38 Millionen Mal verkaufte
Nachfolger der Legende bis heute umstritten.
Autor: Clemo
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