Interview mit Akira Himekawa, Teil 1
Wir von Zfans.de führten 2010 in Bonn ein ca. 1 stündiges Interview mit dem offiziellen Zelda-Manga Zeichnerinnen Duo Akira Himekawa, die erstmals Deutschland besuchten. Für das Interview möchten wir uns herzlich bei E. Honda und S. Nagano (alias Akira Himekawa) bedanken und für die Organisation seitens Tokyopop.



Wir wünschen euch viel Spaß mit dem Interview, welches wir in 2 Teilen on stellen.
Interviewerin: Schwarze Katze | Aufnahme des Interviews: Retti | Fotos: Scraper

Los geht's mit Teil 1:


(1)
Zfans.de: Wie sind Sie zu dem Beruf gekommen?

Akira Himekawa: Normalerweise zeichnet man in Japan einen Manga und bewirbt sich damit bei einem Verlag und so haben wir das auch gemacht und klopften bei Shogakukan an: 'Hallo wir haben Mangas'. Dort haben wir bei einem Manga-Wettbewerb den Preis für einen 2. Platz gewonnen.

(2)
Zfans.de:
Was lieben Sie an Ihrer Arbeit?

Akira Himekawa: Wir fiebern mit, wenn unsere gedruckten Werke [Hefte / Bücher] von den Fans mit Freude gelesen werden. Das ist einfach fantastisch. Für besondere Szenarien erhalten wir Feedback und Lob von den Fans, das macht uns glücklich.

(3)
Zfans.de:
Wie lange dauert es etwa, bis ein Mangakapitel (Magazin) fertig gestellt wird?

Akira Himekawa: Für 30 Seiten etwa 2 Wochen.

(4)
Zfans.de: Wie genau kann man sich (bei Mangas zu Spielen etc.) an das Original halten?

Akira Himekawa: Zelda ist eine gigantische Serie, es gibt ja verschiedene Zeldatitel. Wir denken Titel für Titel an verschiedene Figuren und denken uns Geschichten aus. Für einen bestimmten Zeldatitel achten wir darauf passende Figuren auszuwählen. Wir achten auf die Originalvorlage.

(5)
Zfans.de: Wieso gerade das Thema Zelda? Was fanden Sie daran interessant?

Akira Himekawa: Ganz am Anfang haben wir die Zeldaspiele noch nicht gespielt und waren noch keine Fans. Das ganze begann als Auftragsarbeit. Wir kannten Zelda noch nicht ein mal und haben es dementsprechend auch noch nicht gespielt. Kurz bevor Ocarina of Time herauskam, sah man allerdings viel Werbung darüber im Fernsehen. Wir haben dann gespürt, dass es etwas Wichtiges für uns sein könnte. Kurz darauf hat das Telefon geklingelt und wir wurden beauftragt: 'Bitte zeichnen Sie Zelda!'. Das hat schon was Schicksalhaftes. So hat es sich ergeben. Außerdem hat die Welt von Ocarina of Time gut zu unserer Vorstellung gepasst, die wir bereits vorher hatten. So ähnliche Dinge, so Märchenhaftes, haben wir vorher schon gezeichnet. Wir fühlten uns in dem Thema nicht so fremd. Wir dachten: 'Das ist genau das Richtige für uns'. Es war nicht schwierig in die Zeldawelt einzusteigen und sich längerfristig mit der Zeldaserie zu beschäftigen.

(6)
Zfans.de: Waren die Zeldamangas eine Herausforderung?

Akira Himekawa: Zelda war schon damals in Japan ein Toptitel und total erfolgreich und daher entstand auch ein Druck, solch eine Serie entsprechend umzusetzen. Es kann also Herausforderung genannt werden. Wir wollten die zahlreichen Fans nicht enttäuschen.

(7)
Zfans.de: Sind Sie selbst auch Videospielfans? Wenn ja, welche Art von Spielen / welche Spiele mögen Sie?

Akira Himekawa: Wir haben kaum gezockt. Wir finden es schwierig z.B. die ganzen Rollenspiele durchzuspielen. Es ist sehr kompliziert und zeitaufwendig. Wir müssen immer viel arbeiten und wir kommen nie dazu in Ruhe so ein Spiel durchzuspielen. Generell spielen wir ganz selten.

(8)
Zfans.de: Haben Sie vor dem Zeichnen eines Mangas den betreffenden Zeldatitel durchgespielt?

Akira Himekawa: Wir haben die Spiele angespielt, aber es hätte zu lange gedauert sofort alles durchzuspielen (mehrere Monate). Unser Redakteur hat alles im Schnelldurchlauf durchgespielt und auf Video aufgezeichnet und uns gezeigt. Die Zeit war knapp, da wir sofort mit der Veröffentlichung des Mangas beginnen mussten. Wir haben durch die Videos Eindrücke gesammelt und später haben wir auch selbst ausführlicher gespielt, aber dann waren wir erstmal ein halbes Jahr beschäftigt. Obwohl wir keine eigentlichen Videospieler sind, tauchten wir später tief in der Spielwelt von Zelda ein. Es hat uns fasziniert und sehr viel Spaß gemacht.


Hier geht's weiter mit Teil 2 des Interviews >>>