Hier kommt der vierte Teil eines vierzehnteiligen Interviews mit Shigeru Miyamoto und seinem Team. Dieses Interview
wurde von
GlitterBerri vom Japanischen
ins Englische übersetzt.
Hier findest Du das
Originalinterview auf japanisch.
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Die folgenden News von The Legend of Zelda: Ocarine of Time stammen direkt von der Produktionsebene. Das
Zeldateam, das von Shigeru Miyamoto ausgesucht wurde, kreierte Zelda64 mit einer überraschenden Hartnäckigkeit.
Ein Teil dieser Hartnäckigkeit war ein sehr unnachgiebiges Interview.
Hier zeigen wir euch einen kurzen Ausschnitt, welcher von „Hobonichi's nearby tree“ mit Shigeru Miyamoto geführt wurde.
(1-4)
Es scheint als könne man eine Okarina in diesem Zelda spielen
Koji Kondo (Musikdirektor):
Die ursprünglichen Anordnungen unseres Chefs lauteten „Versucht für die Dungeons eine Musik zu
komponieren, die keine richtige Melodie hat, nichts was zu sehr ins Ohr geht.“ Jedoch verlangte er
gleichzeitig auch harmonische Melodien für angenehme Orte wie den Marktplatz, so musste nach zwei unterschiedlichen Mustern arbeiten.
Insgesamt gibt es zwölf Okarinamelodien, die jeweils einem eigenen Thema entsprechen. Ich konnte nur fünf
Noten für die Okarinalieder benutzen (wegen der begrenzten Anzahl der Knöpfe), was das Komponieren, egal ob fröhliche
oder eher nachdenkliche Lieder, sehr schwierig gestaltete.
Wenn Gegner in einem Dungeon näher kommen, wird die Musik automatisch lauter. Kommt man in
der Hylianischen Steppe während dem Reiten zum Stillstand, wird die Musik langsamer. Sollte plötzlich irgendwo ein
Gegner auftauchen, wechselt die Musik zu einem rhythmischen Kampfthema.
Miyamoto:
Ich mag internationale Musik, z.B die der Inka oder lateinamerikanische Musik. Ich bestand tatsächlich
auf eine Okarina in diesem Spiel, es scheint so Zelda-typisch. Ein Instrument zu spielen um irgendeinen magischen Effekt
auszulösen hat einen sehr viel größeren Reiz, als bloß einen Zauber auszuführen.
Entgegen einiger Vorwürfe von Seiten der Fans, unterschied sich der Entwicklungsprozess der Spielemusik
komplett von Itos* EarthBound. Egal, auch wenn Leute
sagen „Oh, hast Du ihn nicht kopiert?“, ist das okay.
Durchaus gab es Leute, die vermuteten „Auf der Okarina zu spielen ist zu lästig, lasst
die Töne automatisch abspielen.“ Ich war am Anfang ebenfalls unentschlossen, aber als ich die
ganze Situation am Ende der Entwicklungsarbeiten genauer untersuchte,
stellte sich herauß, dass selbst die Nörgler ihre Freude mit dem Spielen der Okarina hatten.
So, lasst uns sehen. Wer von euch kann die Tonleiter auf der Okarina spielen? Kann
jemand seine Lieblingsmelodie spielen? Ah, ich verstehe...ok, ich werde es euch
erklären: Wenn ihr R auf dem Kontroller drückt, wird sich die Tonart um einen Halbton
verändern. Ihr könnt die Tonhöhe verändern, indem ihr den das Drehkreuz nach oben oder
unten dreht. So spielt man z.B das H. Es macht Spaß! Obwohl man eine Okarina benutzt, spielt
man etwa ähnlich wie auf einer Gitarre.
Es ist ebenfalls möglich das Pferd mit der Okarina zu rufen.
Zu Beginn benutzte man eine Rohrpfeife, aber es bereitete zu viel Ärger, weswegen wir dafür
letztendlich die Okarina benutzten.**
Ich war schon immer ein Fan von Countrymusik, Leute wie Emmylou Harris*** miteingerechnet. Deswegen
bestand ich auf eine Sängerin im Spiel. Ich ändere das Farmermädchen Malon in eine
Sängerin, sodass die Pferde auf sie aufmerksam wurden, sobald sie anfängt zu singen. Jedoch
passte das damals nicht zu ihrem Dialog.
Eigentlich stand sie zu Beginn alleine in der Mitte der Farm, aber mit der Zeit veränderten
wir das. So ging sie schlußendlich zum Schloss, aber dafür sang sie nicht mehr. Es machte mir irgendwie Spaß, mich mit solchen
Kleinigkeiten zu beschäftigen.
Soetwas war meistens mein Teil in Punkto "Musik im neuen Zelda".
Kondo:
Am Ende hatten wir etwa 70-80 Lieder für Ocarina of Time. Sag das niemandem, aber
ich bin wirklich ein langsamer Arbeiter. Nach einem Monat hatte ich nicht einmal 40 Lieder fertig. *lacht*
Im Vergleich zur eher einheitlichen Welt von Mario hat die Welt von Zelda viel mehr Unterschiede. Es ist schwer eine Welt zu
erschaffen, in der sich die Atmosphäre ständig ändert. Welche Musik braucht man z.B für
das Shoppen? Denke an die Ladenmusik in Zelda.
Ich kreierte die Musik der Verlorenen Wälder in ihrer finalen Version mit hilfe von Synthesizern. Ursprünglich machte ich eine orchestrale
Version, aber dann bemerkte ich „oh, es gibt bereits schon so viele Dispositionen die diesem Stil ähneln“, also änderte ich es.
Genau für die Musik der Hylianischen Steppe benutze ich ein wenig von allen Zeldavorgängern.
Es scheint, als hätten das nicht viele Spieler bemerkt! Es gab sogar Mitarbeiter, die das gar nicht bemerkten! *lacht*
Danach arbeitete ich an der surround-sound Funktion, so konnte man die Musik ebenfalls von
hinten hören. Wenn man auf einem normalen Fernseher spielt und Link eine Bombe hinter
sich schmeißt, kommt der Ton der explodierenden Bombe von hinten. Wenn man schwimmen
geht und abtaucht, meint man durch eine gezielte Soundverfälschung, man sei tatsächlich unter Wasser. Ich hoffe, ihr werdet das genießen!
*
Shigesato Itoi ist ein japanischer Werbetexter, der außerhalb Japans für die Entwicklung von „EarthBound“ bekannt ist.
** Es sieht ganz so aus, als wäre diese Idee bei Twilight Princess mit der „Tönerne Flöte“ wieder aufgegriffen worden.
***
Emmylou Harris ist ein US-amerikanische Sänger- und Songwriterin, die sich im Bereich der Country-Musik einen Namen machen konnte.
"(1-4) Es scheint als könne man eine Okarina in diesem Zelda spielen " endet.
Das Interview geht von hier aus weiter, also schau bald vorbei für ein neues Update!
Donnerstag, 21.11.1998
Vom Englischen ins Deutsche: Maeuschen
Vom Japanischen ins Englische: GlitterBerri
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