Iwata fragt: Nintendo 3DS

11. "Das funktioniert ja wirklich!"

Itoi:
Mittlerweile haben wir heute über viel mehr gesprochen als nur über Bilder, die aus dem Bildschirm zu springen scheinen.

Iwata:
Ja. Das ist ein wichtiges Element, aber der Nintendo 3DS kann noch viel mehr.

Itoi:
Ja, es gab viel mehr zu besprechen, als ich erwartet hatte.

Iwata:
Bilder, die aus dem Bildschirm zu springen scheinen, sind wahrscheinlich der Hauptanreiz, sich den Nintendo 3DS einmal anzusehen. Manche Dinge machen sicher durch die 3D-Optik noch mehr Spaß, aber ich denke, was das Nintendo 3DS-System wirklich auszeichnet, sind die vielen Elemente, die die Spielstrukturen erweitern, wobei die 3D-Effekte natürlich wieder eine entscheidende Rolle spielen. Ich freue mich also schon darauf, zu sehen, welche bisher unerreichten Dinge durch das System ermöglicht werden, wenn die Welt es in die Hände bekommt.



Itoi:
Ich finde, man braucht gar nicht so überrascht davon zu sein, wie fortgeschritten die Technologie mittlerweile ist. Die Gebrüder Wright wollten z. B. bestimmt auch nicht, dass man sich über die Möglichkeiten der modernen Wissenschaft wundert, als sie mit dem ersten Flugzeug abgehoben sind.

Iwata:
Das ist bestimmt richtig. (lacht)

Itoi:
Ich denke, sie werden wohl gesagt haben: "Wir wollten einfach fliegen!" Genau weiß ich es natürlich nicht.

Miyamoto:
(lacht)

Iwata:
Ja.

Itoi:
Dazu passt ja auch der oft wiederholte Leitspruch von Mr. Yamauchi: "Können wir es so machen, dass es aus dem Bildschirm springt?" (lacht)

Iwata:
Seine Begeisterung hat sich ganz sicher zum Teil auf uns übertragen.

Itoi:
So wie der Wunsch zu fliegen der Gebrüder Wright. So kann man das wichtigste Element viel besser vermitteln als mit einer wortreichen Erklärung.

Iwata:
Wenn wir alles erklären würden, was der Nintendo 3DS kann, bräuchten wir dafür wirklich viele Worte. Es ist also nicht ganz einfach, wenn man danach gefragt wird! (lacht)

Miyamoto:
Und, ähm, wenn man bedenkt, was das System alles beinhaltet, ist sein Aussehen ja auch eher schlicht gehalten.

Itoi:
(lacht)

Miyamoto:
Ja, das könnte man sagen ...

Itoi:
Aber ich weiß, was Sie meinen. Das System fällt einem nicht sofort ins Auge. Beim Nintendo DS hat man sich trotz aller Erklärungen voller Neugierde gefragt: "Was macht man bloß mit den zwei Bildschirmen?!"; man war sogar leicht verunsichert davon.

Miyamoto:
Genau, stimmt. Das ist beim Nintendo 3DS nicht so.

Iwata:
Als der Nintendo DS angekündigt worden ist, hat man die Leute öfter flüstern gehört: "Ist Nintendo verrückt geworden?" (lacht)

Miyamoto:
Aber schließlich sind die beiden Bildschirme und der Touchscreen sehr gut angenommen worden.

Itoi:
Und bei der Wii-Fernbedienung haben die Leute auch gesagt, dass das nicht funktionieren wird. Sie dachten nur: "Äh ... was soll das denn?"

Miyamoto:
Richtig. (lacht)

Iwata:
Und jetzt, vier Jahre später, hat man sie nicht nur angenommen, sondern andere haben sich bei ihren Entwicklungen sogar daran orientiert.

Itoi:
Stimmt. Ich würde aber nicht dazu raten, noch eine Stufe draufzulegen. (lacht) Auch jetzt finde ich noch, dass man nichts mehr daran ändern müsste!

Iwata:
(lacht)

Itoi:
Die meisten Dinge, die Sie mir heute gezeigt haben, sind im Hardware-System schon inbegriffen.

Iwata:
Ja. Abgesehen von "nintendogs + cats".

Miyamoto:
Das meiste sind Funktionen, die das System schon mit sich bringt. Man kann wirklich schon Spaß haben, wenn man einfach nur das System kauft.

Itoi:
Ganz richtig.

Iwata:
Wir möchten gerne, dass die Leute, die das System kaufen, es den Leuten in ihrer Umgebung zeigen.

Itoi:
Sie können zumindest garantieren, dass es ein lustiges Spielzeug ist. Ein sehr lustiges sogar!

Iwata:
Ja, genau. Damit kann man Spaß haben wie nie zuvor. Zuerst hat man wahrscheinlich vor allem auch Freude daran, es anderen Leuten zu zeigen, mit ihnen darüber zu sprechen und zusammen beim Spielen damit Spaß zu haben.

Miyamoto:
Ja. Es ist einfach schön, wenn man so ein System hat.

Itoi:
Ich denke, wenn sie es ausprobieren, werden die meisten Leute sagen: "Das funktioniert ja wirklich!"

Iwata:
"Das funktioniert ja wirklich!" (lacht)

Miyamoto:
"Das funktioniert wirklich!" (lacht)



Itoi:
Ja, "es funktioniert wirklich!" Und ich denke, dass wir den Leuten sonst gar nicht viel erzählen müssen.

Iwata:
Richtig.

Itoi:
Ich finde es wichtig, dass man heutzutage die Dinge nicht zerredet.

Iwata:
Mittlerweile wird wirklich zu viel über bestimmte Dinge gesprochen. Wenn etwas in sich schlüssig ist, muss man nichts mehr hinzufügen und braucht deshalb auch nicht so viel darüber zu reden.

Itoi:
Das stimmt. Man muss einfach das Gefühl vermitteln: "Das funktioniert ja wirklich!" - und keine wissenschaftliche Erklärung darüber, wie zwei getrennte Sichtlinien zusammen ein 3D-Bild erzeugen können. (klatscht in die Hände) Wenn man so in die Hände klatscht und darüber nachdenkt, welche Hand jetzt das Geräusch gemacht hat, dann tut man das, weil man Freude am Gedankenprozess und dem verwunderten Gefühl hat, das dadurch angeregt wird; nicht, weil man nach einer wissenschaftlichen Erklärung sucht.

Iwata:
Das ist richtig. Um ehrlich zu sein, waren Mr. Miyamoto und ich sehr gespannt, wie Sie heute den speziellen Reiz beschreiben würden, den der Nintendo 3DS hat. Ich finde, das haben Sie gerade sehr schön auf den Punkt gebracht.

Itoi:
Haben Sie es sich so vorgestellt?

Iwata:
Oh, also, nicht ganz. (lacht)

Itoi:
(klatscht wiederholt in die Hände)

Miyamoto:
Ich denke, die meisten Leute werden sagen: "Das funktioniert ja wirklich!"

Itoi:
Na ja, es "funktioniert ja auch wirklich!"

Iwata:
Da wird jeder zustimmen.

Itoi:
Stimmt! Ich kann jetzt schon hören, wie meine Frau es sagt.



Iwata:
(lacht)

Miyamoto:
(lacht)

Itoi:
(ein wenig nasal) Ahh, das funktioniert wirklich ...

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