Autor: little
Es war ein nebliger Tag im Land Hyrule. Der Himmel war wolkenverhangen und es ertönte ständig ein Donnergrollen. Ab und zu zuckten Blitze über den Himmel und erhellten die Umgebung für den Bruchteil einer Sekunde. Es wehte ein starker Wind, so dass sich selbst die größten und dicksten Bäume neigten. Durch die Dunkelheit wanderte eine kleine Gestalt in einem schwarzen Umhang. Sie hatte die Kapuze weit ins Gesicht gezogen, so dass man die Augen nicht erkennen konnte. Aus dem Umhang ließ sie die linke Hand hervorschauen und an dem Gelenk war etwas golden glitzerndes auszumachen. Sie ging geradewegs in Richtung Hylia-See. Der Sturm, die Blitze und alles andere schien die Gestalt gar nicht zu bemerken.
Da schlug ein gleißend heller Blitz in einem Baum genau vor der Gestalt ein. Sie blieb einfach stehen und sah den brennenden Baum wortlos an. Ein riesiges Skelett tauchte aus dem Boden auf. Es sah scheußlich aus. Die Knochen waren schimmelig und teilweise aufgesplittert. Es war mit Erde und Schlamm bedeckt und es hingen ihm sogar noch ein paar Fleischfetzen von den Knochen. Es hatte scharfe Krallen und große dolchartige Zähne. Die Augen leuchteten hell und rot. Es knurrte bestialisch. Die Gestalt aber zog ein Schwert hervor, das mindestens genauso lang wie ihr Arm war und silbern funkelte. Sie richtete die Spitze auf das Skelett. Es brüllte und stürzte sich auf die Gestalt. Diese holte aus und schlug einmal zu. Das Skelett landete hinter ihr auf dem Boden, aber nicht so wie vorher. Der Kopf war ab und all die Fleischfetzen hingen nur noch lose an den Knochen. Der Kopf war mit solcher Wucht weggeschlagen worden, dass er in einem rasendem Tempo gegen einen anderen Baum krachte und zersprang. Aber das Gehirn war noch drinnen und so ronn es aus. Sogar Blut war noch vorhanden und bedeckte das Gras mit dunkelroter Flüssigkeit. Die Gestalt steckte das Schwert weg und machte sich wieder auf den Weg....
"Das gibt's doch nicht! Hört das denn nie auf?" Im Schloss von Hyrule saß Zelda, die Prinzessin des Landes, am Fenster und betrachtete den Sturm. Sie war ein junges hübsches Mädchen mit blondem Haar, das sie immer unter einem Tuch versteckte. Ihre blaugrauen Augen sahen sonst immer fröhlich aus, doch heute wirkten sie besorgt. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass er immer noch da draußen ist und mir wirklich diesen Gefallen tut...." flüsterte sie. Da kam einer von Zeldas Dienern herein. "Wie geht es ihr?" fragte Zelda sofort. Der Diener schüttelte den Kopf. "Es sieht sehr schlecht aus Prinzessin." Bedauerte er. "Wenn dein Freund nicht bald mit der Medizin kommt, müssen wir das schlimmste befürchten..." Zelda erschrak. "Nein!" stieß sie hervor. "Das Mittel muss bis Mitternacht eingenommen werden. Sonst ist es zu spät." erklärte der Diener. Zelda schlug die Hand vor den Mund. Dann wand sie sich zum Fenster und seufzte tief. "Bitte... bitte beeil dich...."
Die Gestalt war nun am Hylia-See angekommen. Sie ging zum Wasser und zog eine kleine Flasche unter ihrem Umhang hervor. Sie stellte sie auf dem Boden und ließ es hineinregnen. Als die Flasche zu einem Viertel voll war, nahm die Gestalt sie weg, korkte sie schnell wieder zu und ließ sie unter ihrem Umhang verschwinden. Dann überquerte sie eine Brücke, die zu einem Grabstein führte. Sie zog den Stein unter Anstrengung weg und sprang in das Loch darunter. Als sie unten am Boden aufkam, standen ihr zwei Laubkerle, ein Volk, das aus Holz und Blättern bestand, gegenüber. "Du! Was zum Baumharz machst du hier?!" fiepte einer von ihnen. "Verschwinde sofort!" fuhr der andere fort. Die Gestalt sagte nichts und blieb einfach starr stehen. Die Laubkerle sahen sich an. "Na dann treiben wir dich hier weg!" riefen sie und spuckten je eine dicke Deku-Nuss auf die Gestalt. Die reagierte aber schnell und zog einen silbernen Schild hervor und ließ die Nüsse darauf zurückprallen. Die Laubkerle wurden getroffen und rannten quietschend weg.
Ihnen fielen dabei aber zwei Flaschen mit roter und grüner Flüssigkeit hinaus und sie ließen sie einfach liegen. Die Gestalt bückte sich und füllte ein Viertel von der roten Flüssigkeit und ein Viertel von der grünen in ihre eigene Flasche, in der schon etwas Regenwasser drinnen war. Dann drehte sie sich wieder um und ließ sich auf eine mysteriöse Weise aus dem Loch tragen. Sie war nun wieder oben. Über ihren Kopf flog ein großer Rabe her und wollte sie in den Kopf picken. Die Gestalt bückte sich schnell und hob dabei einen Stein auf. Als sie sich wieder aufrichtete, warf sie den Stein auf den Raben zu und traf ihn am Kopf. Er kreischte kurz und fiel zu Boden. Die Gestalt ging zu ihm und nahm ein Messer heraus. Sie hob es hoch und stach es den Raben in den Bauch. Das Blut spritzte und quoll aus der tiefen Wunde.
Die Gestalt riss die Wunde auseinander und hob den toten Raben auf. Wieder nahm sie die Flasche und ließ etwas Blut in sie fließen. Als die Flasche voll war, nahm die Gestalt einen Stecken und rührte damit in der Flasche herum. Die Flüssigkeiten vermischten sich jetzt noch mehr und nahmen eine blaue Farbe an. Die Gestalt korkte sie wieder zu und ging die Brücke zurück in Richtung Festland. Sie bewegte sich auf einen Mythenstein zu und schlug einmal mit dem Schwert dagegen. Der Stein wackelte und eine tiefe Stimme ertönte. "Man erzählt sich, es sei zehn Uhr Abends." Die Gestalt zuckte plötzlich zurück, drehte sich blitzschnell um und rannte weg....
Im Schloss wartete Zelda schon sehnsüchtig auf Hilfe. Es war schon elf Uhr und der Sturm nahm an Stärke zu. "Wo bleibt er nur...?" Da trat wieder der Diener ein. Zelda sah erschrocken zu ihm auf. "Es sieht sehr schlecht aus, Prinzessin. Ihrer Amme bleibt nicht mehr viel Zeit..." sprach der Diener kopfschüttelnd. Zelda senkte den traurig den Kopf. "Wie konnte das eigendlich passieren?" fragte sie stotternd. "Es ist mir ebenso ein Rätsel wie Ihnen, Prinzessin." Antwortete der Diener mit einer Verbeugung.
Plötzlich zuckte ein gleißend heller Blitz, gefolgt von einem ohrenbetäubendem Donnerschlag, über den wolkenverhangenen Himmel. Zelda schrie erschrocken auf, als die Tür zu ihrem Gemach aufgestoßen wurde. Der Diener war es jedenfalls nicht. In der Tür stand die kleine Gestalt, patschnass und dreckig. An einigen Stellen war der pechschwarze Umhang zerrissen und mit Blut bespritzt. Die Gestalt stolperte in das Zimmer und sank mit einem Seufzer zu Boden. Sie keuchte. Zelda lief zu ihr und kniete sich neben sie. "Endlich bist du hier.... Ist alles in Ordnung mit dir...?" fragte sie. Die Gestalt setzte sich auf und hob die Hände zum Kopf hoch, fasste sich an den Kragen und zog sich den Umhang vom Leib. Der Diener war schockiert. "Prinzessin! Wollt ihr etwa damit sagen, dass der da ihre Mutter retten konnte?!" rief er. Der Grund warum Zeldas Diener so außer sich war, war die wahre Identität der Gestalt.
Es war ein Junge im Alter von fünfzehn Jahren. Er hatte blondes wild zerzaustes Haar, das er aus einer grünen Zipfelmütze hervorschauen ließ und wasserblaue Augen. Er trug ein grünes Kilt, das man Kokiri-Tunik nannte, darunter eine schwarze Hose und ein langärmeliges, ebenfalls schwarzes Hemd. Zelda sah empört zu ihrem Diener auf. "Seid ruhig! Ich bin mir sicher, dass er das Heilmittel bringen konnte! Das ist doch so, nicht wahr, Link?" Link lächelte Zelda matt an. "Ich... hab... es." Keuchte er und zog die kleine Flasche aus seiner Brusttasche. Er reichte sie Zelda, die über das ganze Gesicht strahlte. "Link! Du hast es geschafft! Ich bin so froh... Vielen... vielen Dank!" lachte sie überglücklich. Der Diener riss erstaunt die Augen auf.
"Wo ist eigentlich Tico?" fragte Link und sah sich im Zimmer um. Da ertönte ein leises Klingeln und lustiges Gefiepse. Von einem kleinen Schrank lief eine graue Maus hervor. Ihr linkes Ohr war angebissen und um den Hals trug sie ein rotes, dünnes Seidenband mit einem kleinen goldenen Glöckchen angehängt. Sie rannte auf Link zu. "Da bist du ja, Link! Ich hab schon gedacht, du kommst nie wieder!" piepste das kleine Mäusemädchen. Link hielt die Hand auf und Tico krabbelte sie hinauf, bis sie auf seiner Schulter saß. "Dachtest du etwa, dass mich so eine lumpige Aufgabe erschüttern könnte?" lachte Link. Der Diener räusperte sich lautstark. "Wenn ihr mich entschuldigt, Prinzessin, aber ihre Vertraute braucht das Mittel und zwar dringend." Zelda erschrak "Oh ja! Lass uns gehen Link." Rief sie. Link sprang auf und alle rannten ins Zimmer nebenan.
In dem Zimmer stand ein riesiges Himmelbett und es wurde vom Feuer eines großen Kamins angenehm warm gehalten. Zelda schritt mit der Flasche an das Bett heran. Link, Tico und der Diener blieben an der Tür stehen und sahen Zelda neugierig nach. Im Himmelbett lag eine zarte blonde Frau. Ihr Gesicht war blass und schweißnass. Sie keuchte schwer. Zelda beugte sich zu ihr herunter und flüsterte ihr zu. "Hab keine Angst, Impa. Link hier hat das heilende Mittel mitgebracht und du wirst sicher schnell wieder gesund." Die Frau hob schwach den Kopf und sah zu Link und Tico hinüber. Sie sahen sehr besorgt aus. Zelda holte die kleine Flasche aus ihrer Tasche und nahm einen Wattebausch von der Kommode neben dem Bett. Sie half Impa sich aufzusetzen und warf Link, Tico und dem Diener einen scharfen Blick zu. "Geht jetzt raus!" rief sie. "Aber... wir..." stotterte Tico. "Prinzessin..." stutze Link. Der Diener schlug seine Hand auf Links Schulter, wobei er die kleine Maus fast zerquetschte (Tico konnte gerade noch auf Links Kopf springen) und zog ihn nach draußen. "Ihr habt die Prinzessin gehört! Raus mit euch!" polterte er und schlug die Tür hinter sich zu.
Link und Tico warteten nun schon eine halbe Stunde und hinter der Tür war nicht das leiseste Geräusch zu vernehmen. Tico hatte schon mehrere Male versucht, durch ein kleines Mauseloch in der Wand zu kriechen und zu spionieren, aber das schlug immer fehl. Zeldas Diener war wachsamer als ein Dodongo, der sein Nest vor einer Meute diebischer Dorodongo beschützte. Link knetete ungeduldig an seinem Umhang, als plötzlich Zelda herauskam. "Link, Tico! Ihr könnt kommen!" rief sie strahlend. Link stand ruckartig auf und ging in das Zimmer. Tico rannte ihm keuchend hinterher.
Impa war nun eingeschlafen. Ihr rechter Arm war verbunden und neben ihrem Bett stand ein Gefäß mit einer eklig grünen Flüssigkeit darin. "Was ist das?" fragte Tico sofort. Zelda hob das Gefäß hoch und hielt sie Tico vor die Nase. "Schlangengift!" Tico und Link erschraken. "Soll das heißen, dass hier irgendwo eine Schla... Schla... Schlange herumstreift?!" rief Link fassungslos. Zelda schüttelte den Kopf. "Nein, Link." Sprach sie. Link atmete auf. "Eine unbekannte Schlangenart! Selbst ich habe keine Ahnung, von welcher Schlange dieses Gift stammt..." fuhr die Prinzessin fort. Link gefror das Blut in den Adern. Er hatte panische Angst vor Schlangen. Es gab nichts, wovor er sich mehr fürchtete. Tico sprang auf seinen Kopf und funkelte ihn an. "Du wirst doch nicht weiche Knie kriegen oder?" kicherte sie frech. "Du packst das schon! .....oder?" Link sah sie an. "Klar doch!" lachte er plötzlich total selbstsicher. Zelda packte ihn an den Schultern. "Ich flehe dich an Link! Du musst dieses Schlangenbiest aufhalten, bevor es noch mehr unschuldige Menschen vergiftet!" rief sie verzweifelt und schüttelte Link durch. "Bitte!"
Link fuchtelte mit den Armen herum. "Waaaas?! Du weißt genau, dass ich beim Anblick jeder Schla.... Von so einem Viech... halb in Ohnmacht fall und dann erwartest du von mir, dass ich so ein Biest auch noch erledige?! Vergiss es!!!" rief er hektisch, drehte sich zur Seite und verschränkte die Arme. Zelda lächelte ihn flehend an. "Link... Ich bitte dich als deine Freundin. Bitte." "Aaach!" Link kniff ein Auge zu und sah Zelda aus den Augenwinkeln an. "Aach! Diese Fratze und diese Augen und..." Zelda lächelte ihn immer noch an. Link schüttelte schnell den Kopf. "Ach! Nagut! Aber wehe, wenn mir da was passieren könnte!" mahnte er mit dem erhobenen Zeigefinger fuchtelnd. Zelda fiel ihm strahlend um den Hals. "Oh, ich danke dir Link!"
Am nächsten Morgen stapfte Link wütend mit den Umhang über den Schultern durch die hylianische Steppe. Tico saß wieder mal auf seinen Kopf und grinste breit. Link murmelte etwas. "Link tu dies, Link tu das! Link, hol mir das Gegenmittel! Link, du musst uns vor einem Monster beschützen, dessen Lieblingsspeise blonde Elfenjungen sind!" "Reg dich ab Link! Hihihi! Ich beschütze dich doch!" kicherte Tico. Link polterte mit gespielter Begeisterung los. "Oh danke Tico! Das ist ja wirklich sooo beruhigend!" Plötzlich raschelte etwas im Gestrüpp, worauf Link mit einem kurzen "Fieps!" zusammenzuckte. Zwei himmelblaue Augen funkelten aus einem Gebüsch heraus. Tico flitzte unter Links Mütze und guckte mit einem Auge heraus. "Glaubst du, das ist die Schlange???" flüsterte sie mit zittriger Stimme. "I..i.. Ich hoffe... ni... nicht!" gab Link mit einer heiseren Stimme zur Antwort.
Dann huschte er einen großen Schritt zurück und grinste in das Gebüsch den Augen entgegen. Er schluckte. "Tja... Schönes Wetter heute nicht wahr?" Plötzlich donnerte es und es gab einen Regenerguss. Links Gesicht schlief ein. Dann grinste er schnell wieder. "Für einen Regenwurm, mein ich!" stotterte er. Die Augen blitzten kurz. "Also ich.... Ich wollte mich nicht in deine Angelegenheiten mischen! Hehehe! I...i.. Ich mein, wer würde sich schon in den Tagesplan einer ..Äh.. eines so majestätischen Tieres mischen?!" fuhr Link bestimmt fort. Da raschelte es kurz wieder und vom Gebüsch floss etwas Blut hervor. Link wurde bleich. "Ah! Äh.. Wie gesagt! Man sollte sich nicht in deine Angelegenheiten mischen weil.... na, man sieht ja was dabei rauskommt! Das... war doch dein Mittagessen, oder?!" stotterte er. Es ertönte ein merkwürdiges Knurren.
Link ging noch einen Schritt zurück und fuhr fort. "Da... Da brauchst du mich doch nicht auch zu essen nicht wahr?! Du.. bist doch satt oder?" Das Knurren wurde lauter und Tico huschte wieder unter Links Mütze. "Dann geh ich mal!" rief Link schnell. Plötzlich raste etwas großes Schwarzes aus dem Gebüsch heraus und brüllte laut. "Uaaaaahhh!!!" schrie Link und fiel rücklings auf den Hintern. Er blieb wie angewurzelt sitzen und starrte auf das, was aus dem Gebüsch gesprungen war. Es war ein Panther. Sein schwarzes Fell hatte einen silbernen Stich. Bis auf den flachen Schopf auf seinem Kopf. Der was pechschwarz. Um die himmelblauen Augen des Tieres bildete sich ein weißer Kreis. Genauso weiß wie seine Schwanzspitze. Um den Hals trug es eine Art Kette. Das Band war aus braunem Leder und die Brosche war kupfern. In der Brosche waren drei Dreiecke eingraviert. Zwei oben und eines unten, so dass die Spitze des unteren die Mitte der unteren Fläche der Oberen zwei berührte. An der rechten Vorderpfote waren zwei tiefe Fleischwunden zu erkennen, aus denen gefährlich viel Blut herausquoll.....
Teil 2
"Wow!" Link stand auf und betrachtete den verletzten Panther mit weit geöffneten Augen. Das Tier knurrte bösartig, aber Link ließ sich davon nun nicht mehr Abschrecken. Er wusste jetzt ja, dass es keine Riesenschlange sondern ein wunderschöner schwarz-silberner Panther war. Tico kroch von Links Mütze hervor und schaute die Wildkatze neugierig an. "Was glaubst du, ist mit ihr passiert?!" fragte die kleine Maus aufgeregt. "Ich habe keine Ahnung, aber es kann kein Wolfo oder ein Knochengänger gewesen sein! Das steht fest!" sprach Link. "Es... war... Wolverine..." brachte plötzlich eine schwache Stimme hervor. "Was?! Wer war das?!" riefen Link und Tico fast gleichzeitig und sahen sich um.
Schließlich fielen ihre Blicke auf den Panther. "Wolverine... hat.... das... getan..." stieß das Tier heraus. Link sah die Wildkatze verdutzt an. "Du... du kannst sprechen?!" Tico klopfte ihm auf den Kopf. "He! Einstein! Ich kann auch sprechen!" keifte sie. Der Panther schritt knurrend näher. "Wer... wer... seid... ihr...?" fragte das Tier. "Das ist jetzt nicht wichtig! Du bist verletzt!" antwortete Link besorgt. "Wolverine..." keuchte der Panther noch, bevor er mit einem Seufzer zusammensank.....
"Woher glaubst du kommt sie?" "Ich weiß nicht, aber ich glaube, dass ich das Zeichen auf ihrer Brosche schon mal irgendwo gesehn hab..." Der Panther öffnete langsam die Augen. Er sah Link und Tico vor sich knien und seine Pfote mustern. "Sieht aus wie ein Schlangenbiss!" bemerkte Tico. Link lief die Gänsehaut über den Rücken. "Nein... das muss ein größeres Ding gewesen sein!" entgegnete er. "Ich... sagte doch.... Es war... Wolverine!" knirschte die Wildkatze. Link und Tico schreckten auf. "Oh... du... du bist wach!" sprach Link erschrocken.
"Wer seid... ihr überhaupt?" fragte die Katze. "Ich heiß Tico!" rief die kleine Maus sofort. "Ich bin Link." Sagte Link so ganz nebenbei. "Tico und Link... Ist das nicht die Abkürzung von Dinku?" fragte die Katze. Link schüttelte hastig den Kopf. "Schon, aber bitte nenn mich nicht so! Ich hasse den Namen!" rief er. Die Wildkatze brachte ein schwaches Grinsen hervor. "Mir gefällt Dinku aber besser!" Tico gluckste kurz. "Ich denke dass ich... dich Dinku nenne." Beschloss der Panther. Link murmelte kurz herum. "Na dann nenn mich halt so..." seufzte er.
"Sag mal, wer bist eigendlich du?" platzte Tico hervor. "Mein Name ist Arista." Sprach die Wildkatze. "Arista... Ein schöner Name." bemerkte Link. "Und woher kommst du denn?" fragte Tico. Arista seufzte tief. "Ich komme aus einem Land, das sehr nahe ist... Dennoch ist es sehr fern..." Link verzog das Gesicht. "Wie darf ich das verstehen?" stutzte er. "Man kann es nicht einfach so betreten, Dinku." Erklärte Arista. "Es ist ein Dimensionssturz erforderlich."
Link erschrak. "Ein Dimensionssturz?!" wiederholte er erstaunt. "Was ist das?" wollte Tico sofort wissen. Link runzelte die Stirn. "Tja, wie soll ich dir das erklären, dass du es verstehst... Man fällt in irgendein mysteriöses Loch oder etwas in der Art und man fällt immer tiefer und tiefer... Und dann ist man halt in einer anderen Dimension...." erklärte er angestrengt. Tico hob die rechte Augenbraue. "Aha..." sagte sie obwohl sie so gut wie nichts verstand. "Wie heißt denn das Land aus dem du kommst Arista?" sprudelte es aus der Maus heraus. Arista schloss die Augen und sagte "....Termina."
"Was?!" rief Link fassungslos. "Ich komme aus Termina, Dinku." wiederholte Arista. "Warum erstaunt dich das so?" Link fuchtelte aufgeregt mit den Armen herum. "Ich war schon mal in Termina!!!" rief er. "Du? Du warst schon mal in Termina?" fragte die Wildkatze ungläubig. "Ja klar! Ich war zu der Zeit dort, als der Mond fast auf die Erde gekracht wäre!" rief Link. "Du warst also wirklich dort?! Und zu der Zeit als der Mond fast heruntergefallen wäre?" fragte Arista erstaunt. Link nickte mit dem Kopf. "Ja natürlich! Ich hab den ja aufgehalten!" sprach Link.
"Du?!" entgegnete Arista. "Das waren die vier Giganten!" "Sicher! Weil ich die gerufen hab!" "Ach ja? Und wie willst du das angestellt haben?!" "Mit meiner Ocarina und dem Gesang des Himmels!" "Und wer hat dir den beigebracht?! Dein Musiklehrer?!" "Nein! Der Gigant aus dem Dämmerwald-Tempel!" "Hey!!!" schrie Tico dazwischen. Link und Arista sahen sie mit großen Augen an. "Könnte mich mal jemand aufklären?!" patzte sie.
"Termina ist das Paralellland von Hyrule. Ich hab mal einen Dimensionssturz überstehen müssen und hab dann Termina von einem runter fallenden Mond retten müssen. Und dafür hab ich drei Tage Zeit gehabt." Erklärte Link. Dann grinste er breit. "Nur gut, dass ich die Zeit zurück drehen konnte!" "Die Zeit zurück drehen." Wiederholte Arista. "Na klar! Ich hätte das doch unmöglich in drei Tagen schaffen können oder?!" entgegnete Link. "Na dreh sie doch zurück!" "Soll ich?!" "Na tus schon!" "Ich tus wenn dus willst!" "Hört auf zu streiten!!!" schrie Tico wieder dazwischen. "Ich wusste, dass ich diese Eingravierung auf deiner Brosche schon mal gesehen hab" flüsterte Link. "Das ist Terminas Wappen."
Arista hob den Kopf. "Wie es aussieht, warst du wirklich dort. Aber dass du den Mond aufgehalten hast, glaub ich dir noch immer nicht!" bemerkte sie. Dann zuckte sie zusammen. "Aaautsch!" "Deine Pfote tut noch immer weh! Lass mich mal sehen!" sprach Link und hob die verletzte Pfote vorsichtig hoch. "Wolverine hat das getan..." knirschte Arista. "Hm... Aber in Termina gibt es doch keine Wolfos, die einem ausgewachsenem Panther gewachsen sind!" bemerkte Link bestimmt.
"Wer hat denn gesagt dass Wolverine ein Wolfo ist?" rief Arista. "Ist Wolverine nicht ein Name für einen Wolfo?" fragte Tico. "Nein!" entgegnete Arista. "Wolverine ist ein... Aaaah! Verdammt!" rief die Katze. "Die Verletzung scheint wohl ziemlich schlimm zu sein." Bemerkte Link. Dann nahm er das Messer, mit dem er in der letzten Nacht den Raben erstochen hatte. "Was willst du jetzt tun, Dinku?" fragte Arista etwas ängstlich. Link streichelte ihren Rücken. "Es tut mir leid, aber das wird jetzt weh tun." sprach er. "Ich muss die Wunde etwas mehr aufschneiden, damit ich den Kern der Verletzung erkennen und dich heilen kann." Arista senkte den Kopf. "Oh... Okay...." sagte sie leise.
Link bewegte das Messer zur Wunde. "Bereit?" fragte er. Arista kniff die Augen zu. "Bereit!" rief sie. Link schnitt das darüber hängende Fleisch und die im Weg seiende Haut mit einem schnellen Schnitt weg. Arista stieß einen Brüller aus und Tico wand angeeckelt den Blick von der über und über mit Blut bedeckten Wunde ab. Arista keucht tief. "Schon vorbei! Schon vorbei!" beruhigte Link sie und streichelte ihren Rücken. Dann wand er sich wieder der offenen Wunde zu und sah sie genau an.
"Hmmm... Abgesplitterter Knochen... gerissene Adern und Sehnen... zerfetzter Muskel und.. Ah!" Link grinste. "Was haben wir denn hier?" Link fasste zwischen den kaputten Muskel und die gerissenen Sehnen und versuchte etwas heraus zu ziehen. Arista jaulte kurz auf. Link sah sie an. "Arista, beiß jetzt die Zähne zusammen. Ich muss da was rausziehen." Arista kniff wieder die Augen zu und wand den Blick ab. Genauso wie Tico. Link begann an etwas zu zerren. Arista begann zu winseln. Dann zuckte sie zurück und Link hob etwas blutiges in seiner Hand hoch. "Geschafft!" seufzte er erleichtert.
Tico sah zögernd auf. "Was... was ist das?" fragte Arista erstaunt. Link schnappte seinen schwarzen Umhang und wischte sich die Hand mit dem Ding trocken. Als er den Umhang wieder zurück schwang, erkannte man, dass Link etwas kleines Spitzes in der Hand hielt. "Das ist ein Zahn!" bemerkte er. "Ein Zahn?!" wiederholte Tico. "Was für ein Zahn?!" "Jedenfalls keiner von einem Wolfo! Der ist kleiner." Sprach Link bestimmt. "Und was hat... uns das jetzt gebracht?" fragte Arista matt. Link steckte den Zahn in die Brusttasche und fasste sich unter den Umhang. "Ich weis jetzt, was ich mit der Wunde machen muss!" lachte er. Arista zuckte zusammen.
"Keine Sorge! Es tut nicht mehr weh!" beruhigte Link sie und nahm eine kleine blaue Flasche unter seinem Umhang hervor. "He! Ist das nicht das gleich Gebräu das du Zelda gegeben hast?!" rief Tico. "Ja, das ist es. Ich habe nämlich auch etwas grüne Flüssigkeit in der Wunde entdeckt!" Link entkorkte die Flasche. "Warscheinlich ein weiterer Schlangenbiss.... Uuuuuargh..." Link lief wieder die Gänsehaut über den Rücken. Arista hörte gar nicht mehr hin. Sie sah besorgt zu ihrer Wunde. Link zückte einen eingerollten Verband aus dem Umhang und spritzte etwas von dem Blauen Gebräu darauf. Er kroch zu Arista und verband ihr die Wunde mit dem eingespritzten Verband.
"Also. Warum wolltest du uns vorhin denn angreifen, Arista?" fragte Link. Arista seufzte tief. "Ich hab dich für ein Monster gehalten, Dinku." Antwortete sie verlegend. Tico kicherte. "Ja! Die Ähnlichkeit ist wirklich verblüffend! Hihihi!" bemerkte sie frech. "Tico!!!" polterte Link. Arista musste kurz lächeln. "Ich habe deinen Umhang mit einem extrem großen schwarzen Spuk verwechselt. Auf dein Aussehen ist es nicht angekommen." Link fixierte den Verband an der Pfote und setzte sich dann zu Arista. "Ich hab ja gar nicht gewusst, dass es in Hyrule schwarze Spüke gibt. "Die gibt es auch nur in Termina. Ich war auch ziemlich verblüfft bei den Gedanken, wie ein Spuk nach Hyrule kommen könnte..." sprach Arista.
"Wie und warum bist du eigendlich hier her gekommen?" fragte Tico gespannt. "Hiermit." Arista hob ihre heile Pfote und stubste die Brosche an ihrem Halsband an. "Ich bin nach Hyrule gekommen, weil ich jemanden verfolge." "Ah ja. Okay ich denke das müsste jetzt reichen." Meinte Link und begann den Verband zu lösen. "Was?! Warum jetzt schon?! Ich hatte den doch erst drei Minuten oben!" rief Arista. Link grinste ihr ins Gesicht. "Ich weiss. Und das ist schon mehr als genug." Tico grinste ebenfalls und Arista verstand nur Bauernhof. Link entfernte den Verband und Arista konnte ihren Augen nicht trauen. "Was zum...?!" Die Wunde war verschwunden!
Nichts deutete darauf hin, dass diese Pfote mal halb abgerissen wurde. "Wie zum Kuckuck hast du das geschafft, Dinku?!" Rief Arista vollkommen perplex. Link winkte ihr mit der Flasche mit dem blauen Gebräu zu. "Blaues Elixier, Arista." Erklärte er grinsend. "Man kann es entweder im Hexenladen in Kakariko für hundert Rubine kaufen, was ziemlich unnötig ist und blöd, weil der Laden nicht vierundzwanzig Stunden am Tag offen hat, oder man kann es auf die schwierige Art besorgen." "Ah ja. Und was kann dieses Elixier so alles?" fragte Arista neugierig. "Fast alles." antwortete Tico fröhlich.
Da kam Link eine Idee. "Hey, Arista!" rief er. "Ja Dinku?" antwortete die Katze. "Impa, die Vertraute von Prinzessin Zelda, ist von einer Schlange gebissen worden! Genau wie du!" "Aber...!" wollte Arista sagen aber Link unterbrach sie. "Lass mich erst mal ausreden! Wenn du mit zum Schloss kommst, dann könnten wir mehr herausfinden!" Lachte Link stolz. "Genial!" bemerkte Tico staunend. "Also was sagst du, Arista? Kommst du?" Arista verzog kurz das Gesicht. "Na schön. Was kann denn schon schlimmes passieren..." seufzte sie dann.
"Ok! Es hat aufgehört zu regnen!" rief Tico von draußen in das Gebüsch in dem sie sich befanden. "Wir können los gehen." Link sprang auf und ging nach draußen. Er streckte sich kurz und sah dann zu Arista. "Komm wir gehen." Grinste er und machte sich auf den Weg. Tico sprang wie immer auf seinen Kopf. Arista aber sprang aus dem Gebüsch, schob ihren Kopf unter Links Beine durch und hievte ihn auf ihren Rücken. Link und Tico sahen sie fragend an. "So gehts schneller!" sprach Arista und rannte in einem rasendem Tempo in Richtung Schloss.
"Sieh nur!" lachte Zelda zu ihrem Diener, als sie aus ihrem Fenster schaute und Link und die anderen erblickte. "Da kommen Link und Tico und... Und sie reiten auf... Auf einem Panther!" stutzte sie dann. "Auf einem Panther, Prinzessin?" wiederholte der Diener ungläubig. "Ja! Sieh doch selbst!" rief Zelda und deutete auf das Fenster. Der Diener schritt näher, als er plötzlich von einem lauten Knall erschreckt wurde. "Um Himmels Willen!!??" schrie er.
"Da sind sie ja!" lachte Zelda und lief zur Tür. Sie öffnete sie und in einem irrwitzigem Tempo stürmte Arista, mit Link auf den Rücken. Sie bremste ab und grinste dem Diener ins Gesicht. Der sah abwechselnd und vollkommen verwirrt zu der silbrig schwarzen Pantherdame, zu Tico, der zum Kotzen übel war und schwach aus der total verrutschten Mütze heraushing, und zu Link, dem voll schwindlig geworden war und dessen Augen im Kreis kullerten. Seine Haare waren noch viel zerzauster als sonst und hingen ihm weit ins Gesicht.
"Absteigen!" sagte Arista bestimmt und schubste Link von ihrem Rücken, worauf er mit raushängender Zunge auf den Boden platschte. Tico kullerte langsam aus der verrutschten Mütze heraus und blieb, alle Viere von sich gestreckt, vor Link liegen. Link hob schwach den Kopf und keuchte "War das ein Ritt..." "Ich will aber lieber das blaue Kleid anziehn Mami....!" blurpste Tico benommen.
Zelda lief zu Link und half ihn auf. "He, Link." Sagte Zelda. Link sah sie benommen an. "Wo ist die Schlange?" "Waaas?! Hilfe, Schlange!! Wo?!" schrie Link sofort und fuchtelte mit den Armen herum. Es ging ihm scheinbar wieder bestens... Zelda legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter. "Alles ist gut, Link! Hier ist keine Schlange! Du bist in Sicherheit!" sprach sie. Link beruhigte sich wieder so einiger maßen. Tico rappelte sich auf.
"Autsch." "Was ist hier los wenn ich fragen darf?!" rief Zelda. "Oh ach ja! Du weisst es ja noch gar nicht." Lachte Link und schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn. "Das ist Arista. Sie kommt aus Termina und ist auch von dieser Schlange, die Impa gebissen hat, angegriffen worden." Arista tapste zu ihm. "Dinku! Ich versuch dir schon die ganze Zeit zu erklären, dass..." doch weiter kam sie nicht, denn Zeldas Diener hatte sie am Nacken gepackt und sie zu seinen Augen gehoben. Er starrte tief in ihre himmelblauen Augen. "Du kommst also aus Termina." Bemerkte er nachdenklich. Arista sah ihn wütend an. "Ja, ich komm aus Termina! Und jetzt lass mich runter!!" keifte sie und wand sich aus dem Griff.
Zelda sah Link nachdenklich an. "Hmmm.... Wenn sie auch angegriffen wurde, und zwar von dem selben Tier.... Dann könnten wir etwas wichtiges herausfinden." Meinte sie. Link verschränkte empört die Arme. "Denkst du, dass ich das nicht weiss, Prinzessin?! Deswegen hab ich sie doch hergebracht!" rief er. Zelda nickte aufgeregt mit dem Kopf. "Jaja.. Wenn wir bei Arista und bei Impa eine Blutprobe machen, können wir so viel mehr über dieses Tier herausfinden!" Link sah sie erstaunt an. "Klar doch! Das wollt ich gerade vorschlagen!"
Ein paar Stunden später saßen Link und Tico wieder mal im Warteraum. Link knetete wieder an seinem Umhang und Tico platzte fast vor Neugier. "Da ging die Tür auf und Arista kam rausgetrottet. "Und?" fragten Tico und Link fast gleichzeitig. "Die haben inzwischen nur mich geprüft. Aber die Prinzessin hat gesagt, dass wir uns zum Friedhof begeben sollten. Dort würden wir vielleicht eine Spur finden...." erklärte Arista schulterzuckend. Link lief wieder die Gänsehaut über den Rücken. "Und dort ist vielleicht die Schlange?" fragte er heiser. Arista wollte etwas sagen, aber dann brach sie ab und seufzte tief. "...Vielleicht." "Na da gehen wir doch." Schlug Tico vor. "OK." Sagte Arista und hievte Link wieder auf ihren Rücken. Der klammerte sich an ihren Hals fest und Tico verschwand wieder unter seine Mütze.
Link riss die Augen auf. "Aber... Können wir nicht... Ich meine..." Arista hörte gar nicht hin und raste los. "Nicht schon wieder!!!" rief Link verzweifelt als sie aus dem Fenster sprangen und so schnell wie der Wind in Richtung Friedhof rannten. Sekunden später stürmte Zelda aus dem Zimmer. "Link!" rief sie. Dann verstummte sie und sah geschockt aus dem Fenster aus dem sie gesprungen waren. Zelda schlug die Hand vor den Mund. "Oh nein... Das werden sie nicht überleben..."
Teil 3
..... "Hilfeeee!!!" schrie Link als Arista mit ihm auf den Rücken über den Fluss sprang und ohne auch nur kurz anzuhalten die Stiegen nach Kakariko hochhastete. Plötzlich bremste sie haarscharf ab und Link fiel kopfüber nach vorn auf den Boden. "Sag mal, hältst du sowas nicht aus? Und du willst den Mond in Termina aufgehalten haben?" patzte Arista. Link rappelte sich auf. "Ouuuu.... Erlebst du eigendlich jeden Tag so stürmisch?" fragte er benommen. Tico kroch langsam unter Links Mütze hervor.
"Also, wo ist der Friedhof?" fragte Arista ungeduldig. "Ich hab schließlich auch noch was zu tun." Link und Tico zeigten zu einem hinteren Bereich im Dorf. "Gut. Dann gehn wir." Meinte Arista. "Ja!" rief Tico hastig. Link hob abwehrend die Hände. "Ja! Gehn wir! Nicht reiten! Gehn!" stotterte er. "Hm. Memmen." Patzte Arista und trottete in Richtung Friedhof. Link und Tico atmeten erleichtert auf und rannten ihr nach.
Als sie am Friedhof ankamen wurden sie in dichten Nebel gehüllt. Es herrschte eine Totenstille. Nicht mal die Flederbeißer quiekten herum. Sonst wimmelte es hier nur so von Irrlichtern und Nachtschwärmern, aber dieses Mal war alles leer. Link ging voran und stützte nachdenklich die Arme in die Seite. "Komisch... Sonst kommen doch all die Gespenster und begrüßen mich, wenn ich komme." Meinte er. Arista, mit Tico auf den Kopf, schritt neben ihn. "Vielleicht haben die ja was Interessanteres gefunden?" schlug sie vor. "Bist du blöd?! Was Interessanteres als mich gibt's doch garnicht!" rief Link empört.
Sie sahen sich um und gingen etwas weiter nach hinten. Plötzlich wurde alles um sie herum schwarz. Es war fast nicht mehr zu erkennen. Tico krallte sich förmlich an Aristas Ohr fest. "Wa... Was ist hier los? Es ist doch sonst nicht so dunkel hier." Stotterte sie. "Keine Angst, Tico! Ich bin ja bei dir." sprach Link. "Na das ist ja sehr beruhigend..." bemerkte Arista kühl. Da hallte ein Zischen durch die Luft. Link schrie auf. "Aaaaah! Die Schlange!" Er machte einen Satz und versteckte sich hinter Aristas Rücken. "Nein... Das war keine Schlange." Flüsterte Arista langsam. Es zischte wieder.
"Da!" rief Arista plötzlich und schwang den Kopf in die Richtung in der das Königsgrab lag. "Was ist mit dem Grab?!" fragte Tico sofort. Da sah sie zwei leuchtende Lichtkugeln über dem Grab. Link sah ebenfalls auf. Da ertönte ein Kichern, das Link durch Mark und Bein ging. Die Umgebung wurde erhellt. So hell dass Link, Tico und Arista davon geblendet wurden und die Augen zusammenkneifen mussten. Als sie wieder aufblickten stockte ihnen der Atem. Auf dem Grabstein hockte ein großer, schwarzer Gargoyle. Seine Augen waren feuerrot und funkelten so hell wie Diamante.
"Was wollt ihr hier?!" knurrte er mit einer tiefen Stimme. "Wir... suchen eine... eine Schlange..." stotterte Link so mutig wie er nur konnte. Der Gargoyle reckte den Kopf zur Seite. "Eine Schlange? Da werdet ihr hier nicht fündig werden...." krächzte er. "Wieso nicht?!" rief Arista sofort. Der Gargoyle sah sie spöttisch an. "Weil hier keine ist. Hier war noch nie eine Schlange." Sprach er. "Hier war auch noch nie ein Gargoyle soweit ich weiß!" rief Link. "Ich weiß. Ich bin ja auch das erste Mal hier, Kleiner." Grinste das Tier. "Ich weiß auch, dass du eine schreckliche Vergangenheit hast, Link." Fuhr er fort. Link und die anderen erschraken. "Woher weist du meinen Namen?!" rief Link verblüfft.
Der Gargoyle lachte kurz. "Ich weiß alles! Daher weiß ich auch, dass hier noch nie eine Schlange gewesen ist oder jemals hier sein wird!" antwortete er. "Wo... Wo... woher kommst du???" fragte Tico mit einer sehr zittrigen Stimme. Der Gargoyle lächelte. "Erinnerst du dich eigendlich noch an deine schlimme Vergangenheit, Link?" grinste er. Ticos Frage schien er überhört zu haben. "Meine schlimme Vergangenheit?" wiederholte Link. "Dinku! Hör am besten gar nicht hin!" rief Arista. Link ging näher an den Grabstein heran. "Weißt du etwas über meine schlimme Vergangenheit?" fragte er langsam.
Der Gargoyle grinste hämisch. "Ja, ich weiß, Link." Sprach er. "Du bist von allen schlecht behandelt worden. Und alles hat mit einem Krieg begonnen. Wenn der nicht gewesen wäre, hättest du ein viel besseres Leben gehabt." "Ja. Der Krieg...." wiederholte Link langsam. Der Gargoyle fuhr fort. "Der König trägt auch Schuld. Er hat deinen Vater in den Krieg hineingezogen und ihn zum Hauptmann gemacht. Und wenn er sich selbst verteidigen hätte können, wäre dein Vater ihm nicht zur Hilfe geeilt und wäre dabei nicht ermordet worden. Und deine Großmutter hat deine Mutter dazu angestiftet, dich in die verlorenen Wälder zu bringen, wobei sie doch genau wusste, dass jedes Wesen, das kein Kokiri ist, in eine Pflanze verwandelt wird, wenn es die Wälder betritt. Deine Mutter hat sich für dich geopfert und gar nicht daran gedacht, dass du davon Leid tragen musst."
"Ja. Niemand hat an mich gedacht...." sprach Link betonungslos. Arista rannte zu ihm. "Hey! Was ist mit dir los?! Was redest du da für Blödsinn?!" rief sie. Als sie Link in die Augen sah bekam sie einen Schock. Sie waren schwarz und trugen keinerlei Lichtspiegelung in sich. Der Gargoyle schien das nicht zu bemerken und sprach weiter. "Der Deku-Baum hätte aber auch gleich deine Mutter aufnehmen können! Dann wäre sie nicht gestorben und hätte mit dir im Wald leben können! Er hätte dir auch gleich eine Fee schenken können und nicht erst als du den Wald schon wieder verlassen musstest! Und dann auch noch die ganzen Kokiri! Die haben dich wie den letzten Dreck behandelt und sich nicht mal bei dir für die Rettung aus dem Waldtempel bedankt! Dieser Weise hat dir auch einfach sieben Jahre deines Lebens genommen, nur weil du ihm zu jung warst! Und wie oft hast du schon etwas tun müssen, wovon du überhaupt nichts hattest! Was hat dir denn der Sieg über Ganondorf und die Majora Maske gebracht? Den Frieden?! Und was hat dir das genützt?!" Dann seufzte er Tief. "Du hattest wirklich kein schönes Leben, Link..."
Plötzlich bildete sich um Links Körper ein schwarzes Licht. Arista stolperte zurück. "Was passiert da?!" schrie Tico entsetzt. Link begann zu zittern und ballte die Hände zu Fäusten. "Sie haben mich alle ausgenutzt! Niemand hat an mich gedacht und sich nur mein Können zu Nutzen gemacht... Das war alles..." zischte er. "Aber..." stotterte Arista. "Du... Du hast wirklich den Mond aufgehalten? Das... Das kann nicht wahr sein..." "Ist es aber." entgegnete Tico. "Du hast den Mond aufgehalten... Das... Das heißt, du bist ein Held! Dinku! Weißt du eigendlich, was das bedeutet?" rief sie. "Alle Bewohner von Termina haben dir ihr Leben zu verdanken! Und... Und ich auch..." Link sah sie aus den Augenwinkeln an. "Das sagst du jetzt nur, weil du meine Vergangenheit kennst. Du willst mir gar nicht danken." Zischte er langsam. "Ja! Das stimmt! So ist das wahre Leben! Niemand will sich wirklich bei dir bedanken! Und wenn, dann ist es nicht ernst gemeint!" rief der Gargoyle sofort. Und was er jetzt noch hinzufügte war scheinbar zuviel. "Du bist überflüssig!!!"
Link erstarrte plötzlich. Das schwarze Licht um ihn begann sich zu bewegen. Es schlängelte sich förmlich über seinen Körper. Schließlich flitzte es mit einem Rauschen in Links Brust. Er krampfte zusammen. Die Augen des Gargoyle begannen zu leuchten. Arista und Tico wichen zurück. Plötzlich richtete Link sich ruckartig auf und stieß einen lauten Schrei aus. Es klang, als würde ihm sein Herz ausgerissen werden. Arista und Tico zuckten zusammen. "Link!!!" schrie Tico verzweifelt. Da zischte das schwarze Licht wieder aus Links Brust und verschwand hinter dem Grabstein, auf dem der hämisch grinsende Gargoyle hockte. Ein paar Sekunden lang blieb Link noch so starr stehen. Aber dann sackte er mit einem Seufzer zusammen und blieb mit geöffneten, schwarzen Augen liegen.
Arista rannte zu ihm. Tico sprang von ihrem Kopf und setzte sich auf Links Brust. Sie Legte ein Ohr darauf und horchte einige Sekunden lang. Dann richtete sie sich wieder auf und sah Arista an. "Er lebt..." sprach sie mit düsterer Stimme. "Was hast du ihm angetan?!" schrie Arista den Gargoyle an. Der riss mit gespielten Staunen die Augen auf. "Angetan? Ich habe ihn von seinen Qualen befreit!" erwiderte er. "Von seinen Qualen befreit?!" wiederholte Arista wütend. "Du hast ihn fast umgebracht!!!" "Von seinen dunklen Erinnerungen erlöst zu werden, tut halt ein bisschen weh." Entgegnete der Gargoyle schulterzuckend. Arista wollte wieder etwas sagen, aber sie wurde von einer tiefen finsteren Stimme davon abgehalten.
"Beruhige dich! Es ist ihm nichts passiert!" lauteten ihre Worte. "Wer war das?!" fragte Arista aufgeregt. Tico sprang auf ihren Kopf und versteckte sich. Hinter dem Grabstein trat eine finstere zwei Meter große Gestalt hervor. "Das brauchst du nicht zu wissen." Sprach sie. Sie trug ein Kilt, das dem von Link sehr ähnelte, nur dass es dunkelgrau und mit einer schwarzen Rüstung überzogen war. Sie trug auch die gleichen Stiefel wie Link und auch die gleiche Mütze. Nur etwas war komisch. Nicht nur, dass das komplette Gewand schwarz oder grau war. Die Mütze war auch gleichzeitig eine Kapuze, die weit über das Gesicht gezogen wurde, so dass man dieses überhaupt nicht erkennen konnte. Aus der Dunkelheit unter der Kapuze glotzten nur zwei blutrote Augen hervor, die keinen sehr netten Eindruck machten.
Die Gestalt wand sich dem Gargoyle zu. "Wie ist es dir ergangen, Gargos?" fragte sie. Gargos grinste. "Sehr gut, Ares!" antwortete er. "Womit ergangen?" piepste Tico, der bereits ein paar Tränen aus den Augen kullerten. Ares sah sie an. "Ich habe die Absicht, alle Bewohner von Hyrule von ihren dunklen Erinnerungen zu befreien. Der kleine Kerl da war Nummer Eins. Ich muss sagen, die Vergangenheitd die er hatd ist wirklich schrecklich.... Schön schrecklich." Sprach er. "Wieso schön schrecklich?!" brüllte Arista wütend. "Unwichtig!" rief Ares schnell. "Kann... kann er sich jetzt nicht mehr an seine Vergangenheit erinnern?" schluckte Tico traurig. "Oh doch, oh doch!" entgegnete Ares. "Er wird nur ein bisschen Träumen und das wird ihm seine Erinnerungen genauer denn je zurückbringen.... Nicht weiter schlimm."
"Aber...!" wollte Arista sagen, aber Gargos unterbrach sie, indem er, "Hey, Ares!" rief. Ares sah hoch zu ihm. "Was machen wir jetzt mit dem Mondwolf?" krächzte der Gargoyle. "Den kriegen wir schon noch!" antwortete Ares mit düsterer Stimme. Arista erschrak. "Woher wisst ihr etwas über den Mondwolf?!" rief sie. "Welcher Mondwolf?" wollte Tico sofort wissen. "Der Wolf, der die Nacht heran heult." Sprach Ares. "Er lebt eigendlich in Termina. Aber da Termina und Hyrule Parallel-Länder sind, hört man ihn auch hier." Erklärte Arista. "Und wieso sucht ihr ihn dann hier, wenn er in Termina ist?" fragte Tico. "Er ist hier eingedrungen." Sprach Gargos. Tico war aber noch nicht zufrieden. "Und wieso?" "Geht!" entgegnete Ares plötzlich. "Was?!" riefen Arista und Tico fast gleichzeitig. "Geht bevor wir euch dazu bringen." Knurrte Gargos. "Warum?!" rief Arista. "Weil ich es euch sage!" antwortete Ares wütend. "Oder ich tu etwas was ich vielleicht sowieso tun sollte! Ihr wisst einfach zu viel!"
Er griff hinter seinen Rücken und zog ein riesiges Schwert hervor. Sein Griff war schwarz und die Klingen silber. Es hatte zwei dünne Klingen, die sich geschwungen durch eine Kreuzung in eine Ganze vereinigten. Da begann das Schwert zu leuchten. Plötzlich schoss ein Strahl aus schwarzem Licht auf Arista, Tico und den ohnmächtigen Link zu. In letzter Sekunde schnappte Arista Link am Hemd und rannte mit Tico auf den Kopf weg. Der Strahl traf hart in den Boden und hinterließ einen tiefen Krater. Arista achtete gar nicht darauf und rannte ziellos davon, während Link, wie Ares gesagt hatte, träumte....
Link befand sich in einem schwarzen See. Er sank immer tiefer und tiefer bis er schließlich die Augen aufschlug. Sie waren immer noch schwarz und ausdruckslos. Plötzlich verlangsamte sich das Sinken und Link stand auf einem unsichtbaren Boden. Er ließ die Arme, wie auch die Ohren, einfach schlapp runterhängen. "Wo bin ich?" fragte er in einem Ton, der sich anhörte, als würde es ihn eigentlich gar nicht so interessieren. Da erschien ein paar Meter vor ihm eine komische Lichtkugel. "Oh." Sagte Link träge und bewegte sich langsam auf die Kugel zu. Er sah hinein, worauf die Kugel noch heller zu leuchten begann. Es erschien ein Bild in ihr. Es bildete brennende und teilweise eingestürzte Gebäude, viele Leichen die blutend am Boden lagen und ein großes Schloss. Schloss-Hyrule.
Link zeigte nicht viel Erstaunen und sah einfach nur weiterhin das Bild an. Da vergrößerte sich das Bild, bis es groß genug war, dass man durch eines der Schlossfenster in den Trohnsaal sehen konnte. Dort spielte sich auch nicht viel Besseres ab als am Marktplatz. Fünf Männer in Rüstungen gingen auf einen einzelnen Mann los. Sie waren mit Schwertern und Keulen bewaffnet und der Mann, auf den sie losgingen, war offensichtlich der König von Hyrule. Da tauchte ein weiterer Mann in einer etwas anderen Rüstung als die der übrigen Männer auf und spähte hinüber zu dem ungerechten Kampf. Link sagte nur ein mattes Wort. "Dad." Der Ritter sah dem Kampf entgegen und hielt sein Schwert fest in beiden Händen. Er schien den König helfen zu wollen.
Plötzlich rannte ein weiterer Mann in zerrissenen Gewändern und einem Beil in der Hand auf den Ritter, der ihn warscheinlich nicht bemerkt hatte, zu, packte ihn an der Schulter, riss ihn zurück und schlug ihm, ohne mit der Wimper zu zucken mit aller Kraft das Beil in die Brust. Fast im selben Moment stieß Link einen Schmerzensschrei aus, fiel zu Boden und presste die Hände gegen seine Brust. Er keuchte schwer. Er hörte Worte in seinem Kopf. Sie klangen verschwommen, waren aber doch verständlich. Sie lauteten: "Jetzt wirst du all die Qualen erleiden, die deine Familie für dein Leben und das aller anderer erlitten haben. Denn du hattest die Gabe, zu überleben, was dir nicht gerecht ist. Also sollst du nun für den Tod deiner unschuldigen Familie bezahlen...."
Link rappelte sich langsam auf und sah zitternd zur Kugel. Nun war dort das Bild eines großen Hauses, das sich nur eine sehr reche Familie leisten konnte. Eine blonde Frau mit einem kleinen Bündel in den Armen ritt im Galopp auf einem braunem Pferd an dem Bild vorbei und verließ die Stadt. Ein paar Sekunden später traf ein riesiger Stein, der aus einem Katapult geschossen wurde, eine der großen Säulen, worauf das Haus mit lautem Krachen einstürzte. Da verspürte Link starke Schläge an Kopf, Rücken und Armen und fiel erneut zu Boden. Link presste die Augen zusammen und hoffte dass das das letzte Mal war.
"Deinen Vater und deine Großmutter hast du schon hinter dir! Mal sehen was für deine Mutter übrig bleibt." Sprach die Stimme in seinem Kopf in einem schadenfrohem Ton. "Bitte... nicht..." flüsterte Link verzweifelt. Er sah zögernd wieder zur Kugel auf und das Bild bildete nun einen Wald. Die Frau, die aus der Stadt geflohen war, ging erschöpft über die Wiese und drückte das Bündel fest an sich. Link stand auf und betrachtete das Bündel genau. "Das bin doch nicht etwa... ich?" Die Frau stürzte zu Boden und blieb liegen. Zwei Link wohl bekannte Kokiri rannten auf die Frau zu und knieten sich neben sie. Ein paar Sekunden lang blieb das auch so, bis einer der Kinder das Bündel an sich nahm und sich langsam von der Frau entfernte. Die andere Kokiri folgte ihm und sah verwundert zu der am Boden liegenden Frau. Plötzlich strahlte die Stelle, an der sie lag, auf und statt der Frau stand nun ein kleiner Baum an dem Platz. Diesmal sagte Link nichts. Er riss einfach nur die Augen auf und kippte nach hinten.....
"Aaaaaaaah!"
Link schlug die Augen auf, die wieder blau waren und wieder Licht in sich trugen, und erhob sich ruckartig. Er befand sich hinter einem der großen Sträucher in der hylianischen Steppe. "Link!" rief Tico, die neben ihm saß, überglücklich. Arista sah ihn strahlend an. "Endlich bist du aufgewacht, Dinku!" lachte sie. "Wie geht es dir?" fragte Tico. Link keuchte schwer und sah die beiden schockiert an. "Ich... Ich habe gerade meine Eltern sterben gesehen....."
Teil 4
"Du hast was?!" Arista und Tico sahen Link mit einer unverständlichen Art und Weise an. "Ich... Ich war in einem schwarzen See...", begann Link zitternd. "Dann tauchte eine Kugel auf, die mir gezeigt hat, wie meine Familie gestorben ist... Und jeden Schmerz, den sie gespürt haben... den hab ich auch gespürt..." Auf Ticos und Aristas Gesicht bildete sich blankes Entsetzen. Link vergrub das Gesicht in den Händen und zerraufte sich seine Haare noch mehr. "Mir schwirren diese schrecklichen Bilder noch immer in meinem Kopf herum! Ich kann sie nicht verscheuchen!" schluchzte er verzweifelt. Arista setzte sich neben ihn und legte ihre Pfote um die Schultern. "Es tut mir leid, Dinku... Aber es war ja nur ein Traum..." meinte sie. Link sah sie bestürzt an.
"Seit wann kann man in Träumen etwas fühlen?" fragte er. Da zog Tico die Luft ein. "Arista!" keuchte sie. Das Pantherweibchen wand ihren besorgten Blick von den total am Boden zerstörten Link ab und warf Tico einen schon wütenden Blick zu. "Was ist?! Siehst du nicht, dass ich beschäftigt bin?!" fauchte sie. Tico sprang aufgeregt auf und ab. "Bitte! Das ist mehr als wichtig! Komm her!", rief sie. Arista sah Link noch einmal kurz an und tapste dann zu der kleinen Maus. "Das will ich für dich hoffen! Siehst du nicht, wie er sich fühlt?! Was ist jetzt?" patzte sie genervt und hockte sich hin.
Tico streckte sich zu Aristas Ohr hoch und flüsterte ihr zu: "Ares hat doch gesagt, dass ein Traum Links Erinnerungen wieder zurückbringen wird! Und zwar mehr als deutlich!" Arista schreckte hoch. "Du hast recht!" keuchte sie und sah Link an. "Aber woher hat er das gewusst?" flüsterte sie dann. "Ich weiss nicht, aber ich bin mir sicher, dass Ares nicht aus Hyrule kommt! Genauso wenig wie dieser Gargoyle!" antwortete Tico. "Der hats auf Dinku abgesehen!" bemerkte Arista fest. "Wir müssen ihn in Sicherheit bringen!" beschloss Tico. "Am Besten wäre ja der Wald aber da können wir zwei nicht rein!" "Du meinst, weil wir da zu Bäumen werden? Davon hab ich schon gehört." "Im Moment wäre die Farm am Sichersten. Dort hat Link auch gute Freunde!" beschloss Tico.
Arista sah Link aus den Augenwinkeln an. Er hatte den Kopf mit einer Hand aufgestützt und betrachtete den Mond. "Na schön. Ist das weit von hier?" fragte Arista. "Ungefähr eine halbe Stunde." Antwortete Tico. "Dann gehen wir", beschloss Arista und stand auf. Sie ging zu Link. "Äh, Dinku, wir gehen jetzt zur Farm." Begann sie. "Und... ich würde sagen, dass du mitkommst." Link sah sie matt an. "Und wieso?" fragte er. Arista schwankte mit dem Kopf. "Nun, äh, ja, äh... Wir denken, dass du da sicher bist." Meinte sie. "Sicher wovor?" wollte Link wissen. "Vor... Vor Ares, weil wir... Autsch!" Arista brach ab, denn Tico hatte sie in die Pfote gebissen. "Willst du Malon und Epona etwa nicht wieder sehen?" piepste sie schnell. "Doch das will ich.... Aber ich bin im Moment nicht in der Stimmung um ein Wettreiten zu veranstalten," antwortete Link träge.
"Ach! Du brauchst das doch nicht! Vielleicht einen kleinen Besuch abstatten, meine ich!" erwiderte Tico. "Ja genau! Außerdem will ich mal deine ganzen Freunde kennenlernen!" pflichtete Arista ihr bei, während sie ihre Pfote durchschüttelte. "Na gut. Ich komme mit." Beschloss Link dann endlich. "Wunderbar!" meinte Arista und stellte sich mit der Seite zu Link. Der sah sie nur zweifelnd an. "Diesmal bin ich nicht so stürmisch." Meinte Arista. Link sah sie jetzt schief an. "Ich schwörs!" fügte die Katze hinzu. Link zögerte noch ein bisschen, aber dann gab er sich einen Ruck und stieg auf. Tico kletterte auf Aristas Kopf, kurz bevor diese lostrabte.
"Warum haben wir den anderen zwei denn nicht auch ihre Erinnerungen weggenommen, Ares?!" rief Gargos empört. "Deren Vergangenheit war nicht so schrecklich wie die von dem Jungen! Mit diesen Erinnerungen kann ich lange auskommen und der Mondwolf wird nicht so viel Glück haben!" antwortete Ares. Die beiden befanden sich im Königsgrab und gingen gerade einen dunklen Gang entlang. Plötzlich hörten sie komische Geräusche. "Was ist das?!" rief Gargos sofort. "Wir werden es gleich wissen!" meinte Ares und lief den Gang entlang. Gargos zögerte nicht lange und folgte ihm. Sie erreichten ein großes Zimmer. In ihm brannten nicht mehr als zwei Fackeln und am Boden befand sich eine große Wasserpfütze. "Ich krieg dich!" rief plötzlich eine Stimme, bei der man nicht gut erkennen konnte, ob sie eine Mädchenstimme, oder die eines kleinen frechen Jungen war. Was man bei Link, als er zehn war, auch nicht gut unterscheiden konnte.
"Von wegen!" entgegnete eine andere, kreischige Stimme. "Was geht da vor?" stutzte Gargos. "Ich weiss nicht." antwortete Ares. Plötzlich schoss ein kleiner Schatten an den beiden vorbei und hinterließ ganz schön viel Wind. Sie hielt ein paar Meter vor ihnen an und bildete zwei kleine Gestalten. Eine davon war ein kleiner grüner Gargoylejunge mit einem großen Kopf. Seine Füße waren lang und der Rest seines Körpers ziemlich klein. Seine Flügel waren gelb und noch nicht richtig entwickelt. Er starrte mit seinen großen blauen Augen einen kleinen grauen Wolfswelpen entgegen. Sein zerzottelter Schopf wippte hin und her und seine ebenfalls großen gelben Augen starrten in die des Gargoylejungen.
"Jetzt aber!" rief das Wolfsmädchen und stürzte sich spielerisch auf ihren Gegenüber. Der fing sie tolpatschig auf und sie kugelten sich am Boden herum. "Was zum Donnerwetter geht hier vor, verdammt nochmal?!?" schrie Ares die zwei an. Diese blieben ruckartig in einer ziemlich komischen Position stehen und sahen ihn erstaunt an. "Was machst du hier, Luzifer?! Und wer ist das?!" kreischte Gargos. Luzifer, der kleine Gargoyle, rollte sich auf die Seite, worauf die kleine Wölfin mit einem kurzen erschrockenen Keuchen auf den Boden plumpste. "Das geht dich nichts an Dad!" rief Luzifer mit der kreischigen Stimme von vorhin. "Wer sind die denn?!" fragte das Wolfsmädchen, wobei es sich herausstellte, dass die Jungen-Mädchenstimme ihr gehörte, empört.
"Zuerst will ich einmal wissen, wer du bist!!!" donnerte Ares und stampfte einmal kräftig auf. "Lasst Hedwig gefälligst aus dem Spiel!" entgegnete Luzifer. "Hedwig?" wiederholte Gargos. "Hedwig..." Ares überlegte kurz. Plötzlich schreckte er auf und ballte die Hände zu Fäusten. Seine bösen blutroten Augen begannen heller und heller zu leuchten. "Hedwig!!! Was suchst du hier!?" brüllte er. "Du kennst mich?!" fragte Hedwig überrascht. "Frag nicht so blöd!! Sag schon was du hier suchst!!!" erwiderte Ares. "Paps hat gesagt, dass ich hier her kommen soll." Antwortete Hedwig schulterzuckend.
"Ares... Woher kennst du die?" flüsterte Gargos schüchtern. "Das ist die Tochter des Mondwolfs!" rief Ares. Gargos und Luzifer erschraken. "Ist das wahr, Hedwig?!" kreischte der kleine Gargoyle. "Was isn da dran so schlimm?" fragte Hedwig. "Du willst uns ausspionieren!!!" schrie Ares. Hedwig sprang auf. "Ich soll euch ausspionieren?! Das soll doch wohl ein schlechter Scherz sein!" lachte sie. "Warum bist du dann hier, Hedwig?" fragte Luzifer. "Mir tut die Luft in im Dämmerwald nicht gut. Hier im Grab ist es viel besser! Hat Paps jedenfalls gesagt." Antwortete Hedwig gelassen. Da nahm Ares sie grob am Schlafittchen hoch und hielt sie sich vors versteckte Gesicht.
"Sag die Wahrheit!" Hedwig zögerte. Gargos und Luzifer sahen sie neugierig an. Dann grinste Hedwig hämisch. "Nö." Da biss sie Ares in seinen grauen Lederhandschuh so stark rein, dass ihre kleinen scharfen Zähne problemlos durchgingen und sich in sein Handgelenk bohrten. Ares schrie auf und warf Hedwig in die Luft. Aus der Wunde quoll eine Menge grüne Flüssigkeit, das wohl das Blut war. "Hedwig!" kreischte Luzifer erschrocken. Hedwig grinste immer noch und landete problemlos auf allen Vieren. "Hahaha!" lachte sie hämisch und stürzte nach vorne.
"Na, warte! Du entkommst mir nicht!!!" brüllte Gargos, wollte sie packen und ließ sich nach vorne fallen, aber Hedwig war zu schnell für ihn und raste zwischen seinen Beinen durch. "Uaah!" Gargos verlor das Gleichgewicht und fiel mit einem dumpfen Plumpsen auf die große Nase. Hedwig lachte einfach nur weiter und rannte aus dem Grab heraus. Als sie weg war, war alles wieder so still wie vorhin. Luzifer stand immer noch der Mund offen. Gargos sah schnaubend hinter sich, in die Richtung, in der Hedwig verschwunden war, und murmelte herum. Ares sah ihr einfach nur nach und grollte dann mit einer wutentbrannten Stimme "Ich krieg dich schon zu fassen, Mondwolf!"
Arista, Tico und Link kamen auf der Lon-Lon Farm an. Dort stand Talon, der Farmbesitzer, vor seinem Wohnhaus und schluchzte verzweifelt. Link sprang von Arista und lief zu ihm. Tico tat es ihm gleich. "Wer ist denn das?" wollte Arista wissen. "Talon, was ist denn los?" fragte Link. Talon sah ihn an. "Es gibt zwei neue Opfer." "Was?!" riefen Tico und Link fast gleichzeitig. "Sie sind von dieser Schlange gebissen worden?!" rief Link fassungslos. "Wann?!" Talon schüttelte den Kopf. "Gestern... Ich weiss nicht, was ich tun soll..." "Dann ist es noch nicht zu spät!" meinte Tico und sah Link an. "Ich hab kein blaues Elixier mehr und um das zu bekommen, muss ich bis zum Morgen warten, sonst hat es keine Wirkung!" rief Link.
"Was ist mit diesem Hexenladen, von dem du mir erzählt hast, Dinku?" fragte Arista. Link schüttelte den Kopf. "Der hat nur tags offen... Asa ist bei Nacht immer auf Pilzsuche und wo die da steckt, wissen nur die Götter..." entgegnete er. "Wer wurde denn gebissen, Talon?" wollte Tico wissen. Talon begann plötzlich wieder zu schluchzen und vergrub das Gesicht in den Händen. Link, Tico und Arista sahen sich an. Dann ging Link wortlos an dem verzweifelten Talon vorbei und betrat das Wohnhaus. Arista hielt das zwar für ziemlich ungehobelt aber folgte Link und Tico trotzdem. Sie gingen die Treppe hoch und Tico sprang auf Aristas Kopf.
"Es geht ihm wahrscheinlich wieder besser..." flüsterte Arista Tico zu. "Ich glaube eher nicht. Er denkt einfach immer an die anderen." gab Tico genauso leise zurück. Link ging entschlossen, bis er vor einer Holztür stand. Langsam streckte er die Hand aus und drehte den Türknopf um. Als er ins Zimmer schaute durchfuhr ihn ein eisiger Schreck. "Nein!" rief er und stürmte ihn das Zimmer. Arista und Tico sahen sich an und rannten ihm nach. Als sie im Zimmer standen, sahen sie Link kniend neben einem Bett. Sie gingen näher und sahen ein Mädchen, ungefähr in Links Alter, mit rotbraunem langen Haar im Bett liegen. Sie war bleich und schwach. Langsam drehte sie ihren Kopf zur Seite und sah Link in die Augen.
"Link... schön... dich... zu sehen..." sprach sie leise und sehr langsam. Link hielt ihre Hand. "Malon, was ist passiert?" fragte Link. "Ein... ein riesiges Geschöpf... Es... es kam auf mich zu und... dann... dann haben seine Augen angefangen zu leuchten... Dann ist mir schwarz geworden..." brachte Malon keuchend hervor. "Ein riesiges Geschöpf?" wiederholte Link. Malon begann zu zittern. "Mein Arm tut so weh..." Link sah sie erstaunt an. Er nahm vorsichtig ihren linken Arm und krempelte den Ärmel hoch. "Wie ich mir dachte!" meinte er. In ihrem Arm steckte ein spitzer Zahn. Link griff sich in die Brusttasche und nahm den anderen Zahn, den er aus Aristas Wunde gezogen hatte, heraus und verglich die beiden Zähne.
Er nahm den Zahn, der Malon im Arm steckte, fest in den Griff und zog ihn mit einem kräftigen Ruck heraus. Malon zuckte in dem Augenblick zusammen und kniff die Augen zu. "Sie sind identisch." stellte Link fest. "Identisch womit?" fragte Malon schwach. Arista wollte etwas sagen, aber sie wurde von einer lustigen Stimme hinter ihr unterbrochen. "Dieses Mädchen ist nicht das einzige Opfer, Kind." Lauteten ihre Worte. Als Link und die anderen sich umdrehten, rissen sie erstaunt die Augen auf. "Keaton!" rief Arista erfreut. Vor ihnen hockte ein kleiner gelber Keaton-Fuchs. Diese Füchse waren normalerweise nur in Termina zu finden und waren auch äußerst selten. Sie erkannten sich gegenseitig an ihren drei bauschigen Schweifen die sie immer und ununterbrochen herumschlängeln ließen.
"Ich habe sie in der hylianischen Steppe gefunden. Sie lag kraftlos am Boden und eine kurze Strecke weiter weg lag das zweite Opfer." Sprach Keaton. "Wie bist du denn hier her gekommen?" wollte Arista wissen. "Ich suche den Mondwolf. Genau wie du meine liebe Arista." Erklärte der Fuchs. "Wer ist das zweite Opfer?" fragte Link. "Folgt mir." Gab Keaton zurück und verließ den Raum. "Ich bin gleich wieder da." Sagte Link noch schnell zu Malon, bevor er aufstand und Arista, Tico und Keaton folgte. Sie gingen in das Zimmer nebenan. Dort am Fenster stand ein Link sehr bekanntes Mädchen. "Ruto!" riefen Link und Tico zugleich.
Das Mädchen drehte sich um und blickte ihnen aus zwei lavendelfarbenen Augen entgegen. Sie war eine Zora. Zoras waren eine Chimäre aus Mensch und Fisch. Sie hatten eine weißblaue schimmernde Haut und Flossen an den Unterarmen und Hüften. Normalerweise hatten Zoras einen Fischschwanz am Hinterkopf aber diese Zora hatte eine Art Panzer an dieser Stelle. Das Zoramädchen hielt eine Hand gegen ihren Oberarm und atmete etwas schwer. "Hallo Link, hallo Tico... Wie geht's?" fragte sie matt. "Uns geht's gut." Antwortete Tico. "Was ist denn mit dir los?" rief Link.
"Bin von irgendwas Großem gebissen worden... Keine Ahnung was das war." Entgegnete Ruto schulterzuckend. "Äääähhh... Du bist auch gebissen worden?! Und dir geht's gar nicht schlecht?!" rief Link fassungslos. "Mir macht Schlangengift oder Ähnliches nicht so viel aus, aber als ich wieder aufgewacht bin, ist das da in meinem Oberarm gesteckt." Antwortete Ruto und hielt ihnen einen Zahn entgegen. "Hast du das Ding erkennen können?" fragte Tico. "Nein, es war zu dunkel, aber darf ich mal was fragen?" sagte Ruto. "Sicher." Meinte Link. "Wer ist das?" fragte Ruto mit einem Blick zu Arista.
"Ups! Hab ich ganz vergessen! Das ist Arista, sie kommt aus Termina und ist auch mal von diesem Ding gebissen worden." erklärte Link. Arista verlor jetzt schon bald die Geduld. "Wie oft muss ich dir noch sagen dass..." "Unwichtig! Wir müssen sehen, woher wir ein blaues Elixier herkriegen!" unterbrach Link sie. "Ihr sucht blaues Elixier?" wiederholte Ruto. "Ja. Aber wir haben keine Ahnung wo wir eins finden können." Erwiderte Tico traurig. "Das ist leicht!" lachte Ruto und machte eine abweisende Handbewegung. Link, Arista und Tico sahen sie erstaunt an.
"Im Zora-Shop gibt's genügend davon! Ist nur ein bisschen teuer, aber da werdet ihr sicher genug finden." Link sah sie einen Moment total perplex an. Dann strahlte er übers ganze Gesicht. "Ich danke dir Ruto! Was würd ich nur ohne dich machen?" lachte er dankbar. "Nicht jeden Tag vor ihr davonlaufen." Kicherte Tico leise. "Ihr werdet nun also zum Zora-Reich aufbrechen?" fragte Keaton. "Und zwar sofort!" rief Link. Keaton nickte. "Dann werde ich mich von euch nun verabschieden. Hi-hi ho!" sprach er und verschwand in einer zischenden Rauchwolke.
"Und du meinst, du packst das in der Zeit?" fragte Ruto. "Sicher! Ich bin der Beste von allen anderen Helden hier!" lachte Link selbstsicher. Tico prustete vor lachen laut los. Link sah sie nur einmal kurz an und fügte dann leise und etwas verlegen hinzu "Und der Schwarm aller Mädchen." Arista, Tico und Ruto fielen perplex um. Link sah sie fragend an. "Was ist los? Bin ich das etwa nicht?" fragte er. Ruto stand ruckartig wieder auf und hielt ihm die Faust entgegen. "Bist du schon aber es gibt jetzt wichtigeres!" fauchte sie. Link rieb sich verlegen den Hinterkopf und wurde etwas rot. "Okay... Aber jetzt gehen wir endlich!"
In der Hylianischen Steppe rannte bereits Arista mit Link und Tico am Rücken in Richtung Zoras Reich. Sie hatten sich vorhin noch schnell von Malon und Talon, der ihnen Rubine mitgegeben hatte, verabschiedet und sind dann gleich aufgebrochen. "Bist du sicher, dass das der richtige Weg ist, Dinku?" rief Arista. "Ich-kenne-den-Weg-besser-als-jeder-andere-hier!" entgegnete Link, der sich wieder ängstlich um Aristas Hals geklammert hatte und wegen des Geholperes nicht richtig fließend sprechen konnte. Tico lugte unter seiner Mütze hervor. "Ist-wahr! Er-kennt-jeden-Winkel-hier-in-Hyrule-und-in-Termina!" rief sie. "Dann ist ja gut!" Arista sprang von einer kleinen Mauer hinab und donnerte weiter zu einem kleinen Fluss.
"Rüber-da!" rief Link und zeigte zu einem kleinen Durchgang hinter dem Fluss, der weiter oben zum Zora-Reich führte. Arista sprang hinüber und bremste plötzlich haarscharf ab, so dass Link wieder kopfüber nach vorne fiel. Tico krabbelte empört unter seiner Mütze hervor und setzte sich auf seine Brust. "Schnell hin, hast du gesagt und gar nicht nachgedacht, du Holzkopf! Mit Epona wären wir zehnmal schneller da gewesen und der Ritt hätte nicht so weh getan! Mein armer kleiner Po tut mir ganz höllisch weh und alles was du sagst ist: Beeilung!" giftete sie. Link sprang auf und zog Tico am Schwanz zu seiner Augenhöhe.
"Jetzt hör mal zu, du kleine Pestbeule! Ich will nur schnell hin, weil ich so schnell wie möglich die Elixiere für Malon und Ruto brauche und da ist es mir schnuppe, was für ein Reittier ich hab! Im Notfall hätt ich auch einen Esel oder eine Kuh genommen!" rief er. Tico knurrte ihn an und er knurrte zurück. "Habt ihr eigendlich noch was anderes als streiten im Kopf? Hört auf und kommt, ihr Nervensägen." Bemerkte Arista kühl, schritt an ihnen vorbei und betrat den Zora Fluss. Link und Tico sahen zuerst Arista nach und dann sich an. Sie streckten sich nochmal die Zunge mit einem "Bäh!" raus und dann legte Link die kleine Maus auf seinen Kopf und lief Arista nach.
Der Zora Fluss bestand aus mehreren Stufungen, neben denen glasklares Quellwasser den Fluss entlang strömte. Der Eingang zu Zoras Reich befand sich so ziemlich weit hinten. "OK. Wo müssen wir jetzt hin?" fragte Arista und sah sich um. "Dorthin." Antwortete Link und deutete auf ein großes Blütenblatt, das aus dem Boden ragte. "Das ist eine Wundererbsen Pflanze." bemerkte Tico betonungslos. "Oh! Bei euch gibt es das also auch!" rief Arista und trabte auf das grüne Gewächs zu. "Kommt endlich!" bellte sie Link und Tico an, worauf Link sofort zu ihr hin rannte.
"Rauf mit dir!" sprach Arista und Link und sie sprangen auf die Pflanze. Sie trug sie in Windeseile über den Fluss und hielt vor einem Wasserfall an. "Dahinter ist Zoras Reich." Erklärte Tico. Arista verzog das Gesicht. "Und wie kommen wir da rein?!" fragte sie. Link antwortete nicht, sondern nahm eine weiße Ocarina aus seiner Tasche heraus. "He, Dinku! Was willst du damit?" rief Arista ungläubig. Link lächelte. "Mit ihr öffne ich den Zugang. Die hab ich mir vom Musiker oder Müller.... Keine Ahnung, was der nun ist! Auf jeden Fall hat er sie mir gemacht." "Du willst den Zugang öffnen?! Wie soll das gehen?!" Arista verdrehte die Augen. "Schau zu und lerne." Sagte Tico, bevor Link das weiße Instrument an die Lippen legte. Er begann ein langsames Lied zu flöten, das sich irgendwie wie ein Schlaflied anhörte.
Plötzlich ertönte ein Rauschen und der Wasserfall teilte sich. Arista sah einfach nur verdutzt zu. Link steckte die Ocarina weg und grinste. "Eintritt gewährt!" Mit einem Satz sprang er auf die andere Seite und lief hinein. Arista wollte ihm nach, doch plötzlich drehte sie sich blitzschnell um und spähte in den Himmel. Doch da war nichts besonderes zu finden. "Ich könnte schwören..." sie brach den Satz ab, drehte sich wieder um und.... sah nur Wasser. Der Wasserfall hatte sich wieder zusammen gefügt und strömte wieder rauschend den Felsen herunter. "... Sowas Blödes..." bemerkte Arista und hockte sich genervt hin.
Link lief durch die bewässerte Höhle und betrat den Zora Shop. An der Theke lehnte der Shopkeeper Taru und gähnte gelangweilt. "Hallo!" sagte Link, worauf Taru aufschreckte und ihn mit großen Augen anstarrte. Dann atmete er auf. "Hallo, Link! Hallo, Tico! Wie geht's?" lachte er. "Nicht so gut... Wir bräuchten blaues Elixier." Entgegnete Link. Tico nickte. "Ah! Blaues Elixier! Sekunde!" Taru bückte sich kurz unter die Theke und als er sich wieder aufrichtete, hielt er eine Flasche mit einer blauen Flüssigkeit in der Hand. "Glück gehabt, Kumpel! Das ist die letzte Flasche! Diese Schlange hat ordentlich abgeräumt und da sind halt so viele Leute gekommen... Du verstehst?" grinste er.
"Das Letzte?!" riefen Link und Tico im Chor. "Wir brauchen zwei Flaschen! Malon und Prinzessin Ruto sind die Opfer!" rief Tico. Taru machte eine abfällige Handbewegung. "Och, was! Mach dir nur keine Sorgen um die Prinzessin! Uns Zoras macht sowas nicht viel aus! Das regeneriert sich schon von selbst! Keine Bange!" lachte er. Link und Tico strahlten auf. "Toll! Was macht das?" rief Link. "Zweihundert." entgegnete Taru gelassen. Tico riss die Augen auf. "Zwe... Zweihundert?!" rief sie schockiert. "Na gut..." meinte Link und rückte zähneknirschend die zweihundert Rubine heraus. "Danke." grinste Taru und drückte Link die Flasche in die Hände. "Ebenfalls." Sagten er und Tico fast gleichzeitig und verließen den Shop.
Als Link durch den Wasserfall auf die Brücke sprang sah er als erstes Arista, die keinen sehr gelassenen Eindruck machte. "Wo warst du?!" rief Tico. "Wenn du nicht mitkommen wolltest, hättest du uns das auch sagen können!" meinte Link und verschränkte die Arme. Arista aber zitterte am ganzen Körper und keuchte aufgeregt "Wir müssen hier so schnell wie möglich weg!" "Häh? Was faselst du da?" rief Link verständnislos. "Klar müssen wir das! Malon braucht das Elixier!" Arista schüttelte hastig den Kopf. "Nein, nein, nein! Nicht deswegen... auch... aber... Los! Auf meinen Rücken!" rief sie. Link und Tico sahen sich an. Dann grinsten sie Arista ins Gesicht.
"Oh, äh. Wir... Gehen lieber zu Fuß!" meinte Link. Tico nickte heftig. "Rauf da!!!" brüllte Arista, so dass Link und Tico fast die Ohren abflogen. "Jaja!" riefen sie und Link sprang auf ihren Rücken. Sofort umklammerte er ihren Hals und Tico verkroch sich unter seiner Mütze. "Hast du das Elixier gut versteckt?" knurrte Arista ungeduldig. Link sah die Flasche, die zur Hälfte aus seiner Tasche schaute, fragend an. "Wozu??" "Weg damit!!!" brüllte Arista abermals. Link zuckte zusammen und verstaute die Flasche schnell viel tiefer in die Tasche. "Was zum Takkuri ist denn los mit dir?" fragte Link verwundert. "Erst weg hier! Antworten kommen später!" rief Arista und donnerte in einem Tempo, dass sie eine riesige Staubwolke hinterließ, in Richtung hylianische Steppe.
Sie sprang schwungvoll über den Fluss und bremste dann keuchend ab. Link rutschte von ihrem Rücken und rückte sich die verrutschte Mütze zurecht, wobei Tico in seine Hand plumpste. Arista keuchte immer noch. "Du bist uns echt eine Erklärung schuldig!" bellte Tico empört. "Was ist denn mit dir los?! Warum verausgabst du dich so, dass du schon nach nicht mal einer halben Minute anhalten und verschnaufen musst? Erklär uns das bitte!" rief Link und zupfte sich seinen schwarzen Umhang zurecht. Arista hob schwach den Kopf und keuchte "...Wolverine." Plötzlich erhellte ein gleißender Blitz, gefolgt von einem dröhnenden Donnerschlag, die Umgebung und veranlaßte die drei aufgeschreckten Freunde zu einem Felsen zu blicken. Da stockte Arista der Atem.
Auf ihm saß ein zerzottelter, gemein dreinblickender Wolf. Sein Rücken war pechschwarz und sein rechtes Auge, durch das eine senkrechte Narbe gezogen war, war blutrot - im Gegensatz zu seinem gelben linken Auge. Seine Krallen waren lang und sahen rasiermesserscharf aus. Sie blitzten genauso wie seine spitzen Zähne und seine Augen durch die Dunkelheit und sahen dadurch noch gefährlicher aus. Der Wind, der sein zerzaustes Fell noch mehr aus der Fassung brachte, blies eiskalt über die Umgebung und es begann langsam aber sicher zu regnen.
"Du..." knurrte Arista dem Wolf entgegen. Der grinste hämisch und knurrte ebenfalls. "Schön dich wieder zu sehen, meine Liebe." Seine Stimme klang rauh und düster. Arista wich ein paar Schritte zurück und sträubte die Nackenhaare. "Wie ich sehe, ist dir eine gute Genesung gelungen, Arista." Grinste der Wolf. "Verschwinde!!! Mach dich vom Acker und komm nie wieder zurück!!!" brüllte Arista ihm entgegen. "Arista... Ist das...?" stotterte Link. "Ja." Arista begann zu knurren. "Das ist Wolverine." Link und Tico rissen die Augen auf und sahen den Wolf schockiert an. "Das ist er?!" schrie Tico entsetzt. "Das ist der Wolverine, den du meinst?! Der an den ganzen Vergiftungen schuld ist?! Warum zum Teufel hast du das nicht gesagt?!" Link konnte es nicht fassen. Arista lachte empört auf.
"Hah! Was gibst du mir die Schuld?! Ich wollte es dir die ganze Zeit sagen, aber du hast mich ja nicht ausreden lassen!" keifte Arista ihn an. "Hallo, Link." Knurrte Wolverine. Link zuckte zusammen und sah Wolverine mit großen Augen an. "Woher kennst du mich?!" rief er. Wolverine legte den Kopf zur Seite und sah den Jungen mit einem Auge an. "Du bist der Junge, von dem mir meine Tochter Hedwig erzählt hat. Eine sehr schlimme Vergangenheit hast du gehabt." Bemerkte er. "Der kleine Gargoylejunge, Luzifer war mir sehr hilfreich. Du kannst mir gefährlich werden, Link. Sehr gefährlich."
"Was hast du vor?" rief Link und ballte die Hände zu Fäusten. Wolverine schüttelte den Kopf. "Warum muss nur dieses jämmerliche Land der Uhrsprung von Termina sein...? Eine kleine Umkehrung könnte eigentlich nicht schaden." Meinte er. Link erschrak. "Aber wenn du das tust, wird der Mond, der einmal fast auf Termina gestürzt wäre, hier herabstürzen und wird nicht aufzuhalten sein!" rief Link verzweifelt. "Warum?" fragte Tico sofort. "Dimensionsumkehrung-Zeitumkehrung!" sprach Link nur.
"Kluger Junge. Ich will nur endlich von den ständigen Naturkatastrophen in Termina Ruhe haben. Was aus euch wird, ist mir eigendlich egal." Grinste Wolverine. Link zog sofort sein Schwert. "Na, warte! Ich zeigs dir!!" rief er und stürzte auf Wolverine zu. Der sah ihn gelassen an und sagte dann kühl. "Wie geht's denn deinen Vater?" Plötzlich keuchte Link auf, ließ sein Schwert fallen und fiel zu Boden. "Link!!" rief Tico, die kurz bevor er losgestürmt war, auf Aristas Kopf Gesprungen war. Link lag verkrampft am Boden und keucht schwer. Er hielt sich beide Hände gegen die Brust.
Wolverine machte ein gespielt erstauntes Gesicht. "Oh, ich hätte fast vergessen, dass dein Vater im Krieg erschlagen wurde." Link stieß einen kurzen leisen Schrei aus und krampfte noch mehr zusammen. "Hör auf damit!!!" rief Arista und stürzte zu Link. "Was ist los mit dir? Sag was!" keuchte sie. Link zitterte. "Die Bilder... Sie sind wieder... da und... der Schmerz..." keuchte er mühsam. "Ups!" rief Wolverine. "Jetzt wollte ich dich auch noch nach deiner Großmutter und deiner Mutter fragen, aber die sind ja auch tot!" Link riss die Augen auf und begann zu würgen und zu husten.
"Nein!!! Aufhören!!!" schrie Tico, der die Tränen in den Augen standen, verzweifelt. "Das wird ein kurzer Prozess...." bemerkte Wolverine kalt. "Wie schade! Ich hätte dich gerne mal gesehen, wenn du einen Ausflug mit deiner Familie machst und dich amüsierst. Aber das ist ja nun nicht mehr möglich, denn du kannst dich ja nicht mal mehr an ihre Gesichter erinnern. Sie haben dich schon als Baby verlassen... Tragisch." Jammerte Wolverine gespielt. "Halt endlich die Schnauze!!!" brüllte Arista. Wolverine schnellte vor. "Halt du die Schnauze oder ich lass was auf seinen Kopf krachen, dass er genauso endet wie seine Großmutter!!!"
In dem Moment riss Link mit einem gequälten Keucher die Augen auf und sackte im nächsten Augenblick benommen zusammen. "Nein!!!" schrie Tico auf. "Du mieser Mistkerl!!!" brüllte Arista und stürzte sich auf den zerzausten Wolf. Der versuchte sie abzufangen, doch sie stieß ihn vom Felsen hinunter. Sie rollten eine kurze Strecke nach hinten und dann begannen sie sich mit Bissen und Krallenschlägen einzudecken. Tico blieb weiterweg sitzen und betrachtete das Geschehen mit entsetzten Augen. Wenn sie daran dachte, dass Link sowas jeden Tag erlebt hatte....
Arista und Wolverine lieferten sich ein Gefecht, dass das Blut nur so spritzte. Sie schlugen weiterhin auf sich ein und bissen sich ins Genick, kratzten sich, bis sie das verletzte Glied fast nicht mehr bewegen konnten und brüllten und fauchten wie wild bis Arista von Wolverine gegen den Fels geschlagen wurde. Der gruselige Wolf näherte sich dem Panther und leckte sich das Blut von den Wunden an seinen Lefzen. Plötzlich wurde etwas in Wolverines Schulterblatt gerammt. Er brüllte auf. Es war Link, der ihm sein Schwert fast bis zum Heft ins Schulterblatt gestoßen hatte.
Wolverine knurrte nur einmal bösartig und stieß den noch vollkommen schwachen Link von sich. Wolverine knurrte ihn an. "Verschwinde..." keuchte Link matt. Der Wolf knurrte einfach weiter und spannte die Muskeln an bis plötzlich... Das Schwert flog in einem rasendem Tempo aus der Schulter heraus und die blutverschmierte flache Seite traf Link, der nicht schnell genug reagieren konnte, auf den Kopf. Er fiel zurück und hielt sich zitternd die Hände dagegen. "Willst mich wohl so zurichten wie deinen Vater!!!" keifte Wolverine, worauf Link nochmal zusammenzuckte und schwer aufkeuchte.
Arista hatte sich einstweilen erhoben und wollte den Wolf nochmal angreifen aber Wolverine hatte das aus den Augenwinkeln bemerkt und wand den Kopf blitzschnell zu ihr. Er brüllte kurz und laut, worauf der Felsen über Arista zusammenbrach und sie zur Hälfte unter sich begrub. Sie versuchte sich verzweifelt zu befreien und fauchte wild. "Lass ihn in Ruhe oder du wirst es büßen!!!" Doch es half nichts. Wolverine lachte nur hämisch. Da spürte er einen scharfen Biss im Ohr und jaulte kurz auf. Tico war auch noch da... wenn auch nicht für lange, denn der schauerliche Wolf schwang den Kopf nach hinten und die kleine Maus wurde mit eine erschrockenen Schrei zu Arista geworfen. Dann wandte er sich Link zu.
Er lag immer noch mehr tot als lebendig im Gras. Ein paar Meter neben ihn lag sein Schwert. Da sah Wolverine etwas von Links Gürtel herüber leuchten. "Hrrmmm... Ein Dolch." Knurrte Wolverine und näherte sich den Jungen. "Oh, nein! Link!!!" schrie Tico und wollte sich aufrichten, doch ein unbeschreiblicher Schmerz in ihrem Rücken hinderte sie daran. "Wenn er den Dolch findet, wird er ganz sicher auch..." Arista riss die Augen auf. "Bleib weg von ihm, du verdammter Hund!!!" brüllte sie, doch das veranlasste Wolverine erst recht nach zu sehen.
Er stand nun vor Link, bewegte seine Pranke auf den Dolch zu und schlug ihn mit einer schnellen Bewegung weg. "Oh nein..." seufzte Tico leise. Dann verzog Wolverine das Gesicht. "Hm. Ein Mensch wie du hat sicher auch andere nützliche Sachen bei sich." Er rollte Link auf den Rücken und schnüffelte an ihm herum. Dann rümpfte er die Nase und zuckte zurück. Er knurrte und zerkratzte Link das Hemd an der Bruststelle, was drei Risse ausmachte. Ein paar scharfe Zähne rollten heraus und lagen nun im Gras. Wolverine kniff die Augen zusammen.
"Miststück." Knurrte er und verpasste Link einen harten Schlag an seiner Brust. Das Blut spritzte und verteilte sich über den Rest des Hemdes. Da kullerte eine kleine blaue Flasche aus seiner Tasche und blieb vor Wolverines Pfoten liegen. "Nein, nein, nein!!! Lass das in Ruhe!" schrie Tico verzweifelt. "Blaues Elixier!" lachte der Wolf. "Da musst du schon früher aufstehen, Kleiner!" Er hob die rechte Tatze. "Mich übertölpelst du damit nicht!" Mit aller Kraft stieg er auf die Flasche, so dass die Scherben nur so flogen und das Elixier in alle Richtungen spritzte. "Nein!!!" riefen Arista und Tico im Chor. Ein paar der Tropfen fielen auf Links Brust, worauf er zu husten begann und sich langsam aufrichtete. Als er die zerbrochene Flasche entdeckte sprang er entsetzt auf.
"Bei Farore! Du Mistvieh hast das Elixier zerstört!" rief er wutentbrannt. Er holte aus und wollte Wolverine einen starken Faustschlag verpassen, doch der duckte sich und sprang auf einen kleinen Hügel. "Hahahaha! Geht's dir wieder gut, Herr der Zeiten?" lachte der Wolf hämisch. "Was?! Du bist der Herr der Zeiten?!" rief Arista fassungslos. Link nickte stumm. Da leuchteten Wolverines Augen und er knurrte. "Und das ist einer der Hauptgründe, warum er weg muss!" Er stieß einen langgezogenen Heuler aus, worauf die Wolken sich an einer Stelle langsam auflösten. Link hatte sich inzwischen wieder mit seinem Schwert bewaffnet und hielt es fest umklammert in beiden Händen. Der Vollmond stieß durch die Wolken und erhellte die Stelle an der Wolverine stand. Der grinste und brüllte.
"Lets get ready to rumble!!!!" Das was als nächstes passierte, ließ Link fast wieder in Ohnmacht fallen. Es dauerte nur Sekunden, aber es war schrecklich mit anzusehen. Der gruselige Wolf bäumte sich auf und streckte die Vorderbeine jeweils nach links und rechts. Sie rissen auf und die Muskeln und das Fleisch traten vor. Das Blut spritzte und ergoss sich über den Boden der Steppe. Je ein schleimiges schuppiges Gewebe brach heraus. Es zitterte für einen kurzen Moment und im nächsten Moment faltete es sich zu zwei riesigen schwarzen Drachenflügeln aus. Sein Bauch riss ebenfalls auf und seine Hinterbeine wuchsen aneinander. Aus seinem Bauch trat ebenfalls das lange schuppige Gewebe heraus und schlängelte eklig herum. Es drehte sich kurz und war dann ein langer schwarzer Schlangenschwanz an dessen Ende ein Haarbüschel baumelte.
Wolverine warf den Kopf nach hinten und heulte abermals, was einen blendend hellen Blitz aufzucken ließ. Als er den entsetzten Link wieder in die Augen sah, war sein Maul mit zwei langen Zähnen bespickt und die Zunge war zu einer gespaltenen Schlangenzunge geworden. In der Luft schwebte nun ein riesengroßer Mondwolf. "Wa... wa... Was ist das?!" schrie Link schockiert. "Das ist seine wahre Gestalt! Lauf!!!" rief Arista ihm zu. Der verwandelte Wolverine kreischte auf und stieß zu Link hinab. Der hielt im letzten Augenblick das Schwert vor sein Gesicht und drückte die flache Seite gegen die Zähne des Ungeheuers. Dann stieß Link ihn auf die Seite und wollte flüchten, doch Wolverine verpasste ihn einen gezielten Schlag mit dem Schwanz und schlug Link gegen einen Baum.
Link rappelte sich sofort wieder auf und bemerkte mit Schrecken, dass Wolverine seinen Schwanz um sein Bein wickelte und ihn in die Luft riss. Das Monstrum wollte ihn in den tiefen Teich werfen, doch Link schlug sein Schwert im letzten Moment durch seinen Schweif und zog ihn somit den See nach unten. "Bei Odolwa!" rief Arista und begann heftig an sich zu zerren. Endlich gelang es ihr, sich zu befreien und sie stürzte zum Teich. Sie sah hinein, doch konnte beim besten Willen nichts entdecken. "Verflucht... Wo ist er?" Es herrschte eine Totenstille... bis plötzlich eine riesige Wasserfontäne in die Luft spritzte.
Arista fiel mit einem erschrockenen Schrei zurück und stolperte wieder zum Felsen hin. Aus der Säule schoss Wolverine in die Luft und auf seinem Rücken hielt sich Link an seiner Mähne fest. Das Ungetüm wand sich in der Luft und wollte Link abwerfen, doch der war geschickter. Mit einmal rammte er sein Schwert dem Tier in den Rücken. Wolverine brüllte auf und fetzte in die Senkrechte. Link verlor den Halt und wurde von sieben bis zehn Metern Höhe auf den Boden geschlagen. Er blieb benommen liegen. Wolverine erkannte nun seine Chance. Er stieß nach unten und riss sein mit Zähnen bewährtes Maul auf.
Da spreizte ein weiterer Zahn aus seinem Gaumen. Arista wollte Link noch schnell wegziehen, doch es war zu spät. Wolverine rammte den Zahn in Links linken Oberarm. Der schrie auf und wollte sich wegzerren, doch das Monster ließ nicht los. Es riss und zerrte ebenfalls an Links Arm. Das Blut begann zu rinnen und tauchte die scharfen Zähne von Wolverine in sich ein. Dann endlich! Mit einem harten Riss zerrte Link sich von dem schrecklichen Biss los. Arista war starr vor Schreck. Sie wollte zu ihm eilen, doch es ging nicht. Tico war inzwischen ganz klein zusammen gesunken und schluchzte leise. Link hielt sich keuchend sie Hand gegen die Wunde. Dann ballte er sie zu einer Faust und zog einmal kräftig an der Wunde an. Blut und eine grünliche Flüssigkeit spritzten weg.
Link sah in seine geöffnete mit Blut verschmierte Hand und entdeckte einen Giftzahn. Es war der Zahn, der Wolverine vorhin aus dem Gaumen gewachsen war. Link sah das Monster mit angsterfüllten Blick an. "Du..." stieß er mühsam hervor. Wolverine lachte nur laut. Ein Lachen, das durch Mark und Bein ging. Schlimmer als das von Ganondorf oder von Majora. Dann erhob er sich wieder in die Luft und flog davon. Arista erholte sich von ihrer Starre und rannte zu Link. "Oh.... Bei allen Göttern..." flüsterte sie, als sie die Wunde betrachtete. Link sah sie zitternd an. "Mein Schwert... Es steckt noch in.... seinem Rücken... Er war es..." Link hatte Mühe, sich aufrecht zu halten. Sein Arm fühlte sich schwer und taub zugleich an. Die Umrisse vor Links Augen begannen zu verschwimmen und manchmal für einen ganz kurzen Moment ganz zu verschwinden. "Gift....." flüsterte er. Arista nickte schwach. "Verdammt..." keuchte er noch bevor er seufzend zu Boden stürzte.....
Teil 5
"Hey!" Langsam wurde es heller.... "Hey! Wach auf, Dinku!" "Link mach schon! Bitte!" Diese Stimme klang sehr vertraut. Glücklich und dennoch traurig. Heller... Immer heller.... Link öffnete langsam die Augen und blickte in ein hellblaues Licht, das ziemlich nahe an seiner Nase schwebte. Link erschrak und fuhr hoch. Das Licht war in Wirklichkeit eine kleine blaue Fee. Der kleine Körper war von dem blauen Licht umgeben und vier zarte Flügel ragten aus ihr heraus. Da man den Körper nicht sehen konnte, sah sie aus wie ein geflügelter Lichtball. Link atmete auf. "Navi! Du bist's nur."
Da spürte er etwas nasses an seiner Wange hochschießen. Er sah zur Seite und erkannte, dass Arista ihn gerade übers Gesicht geschleckt hatte. "Bin ich froh, dass du endlich wach bist!" lachte sie. Da wurde Link von etwas niedergestoßen. Auf seinem Bauch saß nun die überglückliche Tico, der bereits die Freudentränen über die kleinen Bäckchen rannen. "Ich bin so glücklich, dass du wieder zu dir gekommen bist, Link!" rief sie. "Wie geht es dir?" Link lächelte sie matt an. "Mir geht es... naja. Gut und schlecht... Aber eher schlecht. Mein Arm schmerzt furchtbar!" sprach er und rieb sich mit der Hand auf die Bisswunde. Dann wandte er sich der kleinen Fee zu. "Hallo Navi." Navi flog zu ihm herunter. "Hallo, Link!" lachte sie. "Wie kommst du denn hier her? Und warum?" fragte Link. Navi ließ die Flügel etwas hängen.
"Ich habe diesen riesengroßen Mondwolf gesehen.... Und in seinem Rücken hat dein Schwert gesteckt... Ich habe mich sofort auf den Weg gemacht, dich zu suchen und da hab ich Tico und Arista gesehen, die dich gerade hierher getragen hat." Sagte Navi langsam. Erst jetzt fiel Link auf, dass sie in einer Höhle waren. "Wir haben dich hierher gebracht für den Fall, dass Wolverine wieder zurückkommt." Erklärte Arista. Link erschrak. "Wolverine! Wie spät ist es?!" rief er. Alle ließen den Kopf oder die Flügel sinken. "Arista hat mir alles erzählt und..." seufzte Navi zögernd. "Was?!" rief Link. Es herrschte Stille. Link riss die Augen auf. "Sagt nicht..." Arista schüttelte den Kopf. "Nein!" Link sprang auf, obwohl ihm das sehr schwer fiel, und rannte zum Höhleneingang. Als er die Höhle verließ, wünschte er es nicht getan zu haben. Es war ein neuer Tag angebrochen.
Link sank langsam auf die Knie. "Das darf nicht wahr sein...." seufzte er leise. Dann schlug er so fest er konnte mit der rechten Faust auf den Boden und schrie "Nein!!! Ich bin ein Versager!! Es ist zu spät! Sie wird sterben!!! Es ist meine Schuld!! Ich bin schuld! Ich..." er brach schluchzend ab und vergrub das Gesicht in den Händen. Arista trat neben ihn und legte ihm die Pfote um die Schultern. "Es tut mir leid... Aber noch ist nicht alles verloren." Sprach sie leise. Link sah sie an. Tränen rannen aus seinen Augen. "Warum?" schluckte er. "Ich bin ja schließlich auch noch da!" rief Navi und flog heran. "Du? Was kannst du denn schon groß ausrichten?" fragte Link verzweifelt. Navi verschränkte empört die Arme, was natürlich niemand sehen konnte. "Na, hör mal! Ich kann ja schließlich auch heilen!" schnauzte sie. Link sah sie fragend an. Navi seufzte nur auf und begann dann Kreise um Link zu drehen. Feenstaub fiel auf ihn herab und brachte ihn zum glänzen. Sein Arm schmerzte nicht mehr so. Im Gegenteil. Er fühlte sich nun leicht und gut an. Auch die Wunde an seiner Brust hörte auf zu schmerzen.
Navi beendete den Tanz und hörte auf zu stauben. Als der Glanz sich auf Link verzog, bemerkte er mit Staunen, dass alle Wunden verschwunden waren. "Hey! Du kannst das auch?" rief Link. "Sicher." Kicherte Navi. "Und auf die gleiche Weise können wir auch Malon retten!" lachte Tico. "Wirklich?!" Link konnte es nicht glauben. "Natürlich!" antwortete Arista grinsend. Link sprang sofort auf. "Dann lasst uns gehen, bevor es zu spät ist!" rief er, packte Tico am Schwanz und sprang auf Aristas Rücken. "Link! Tickst du noch ganz richtig?!" schrie Tico. "Das ist der schnellste Weg!" entgegnete Link und versetzte Arista einen Klaps. "Los! Beeilung!" Arista donnerte sofort los und hinterließ eine Staubwolke, die Navi zum husten brachte. "He! Wartet doch!" rief sie und flatterte ihnen hechelnd hinterher.
"Paps!" Hedwig rannte einen schiefen Felsen hoch und sah ihren Vater heranfliegen. Er machte einen Looping und landete geschickt einen Meter von Hedwig auf dem Felsen. "Hast du ihn?" fragte sie. Wolverine wurde nur kurz mit einem Rauschen eingenebelt und stand dann als ganz gewöhnlicher Wolf vor ihr. "Ich hab ihn erwischt, mein Kind! Es war zwar nicht so einfach, wie ich gedacht habe, aber immerhin habe ich sein letztes blaues Elixier verschüttet." Erklärte er. "Jetzt kann er sich und seine nette kleine Freundin nicht mehr retten! Och, wie jammerschade!" Hedwig lachte über den schlechten Scherz. "Und? Hast du die Erinnerungen?" fragte sie neugierig. Wolverine nickte. Er begann zu hecheln und zu würgen.
Hedwig ging ein paar Schritte zurück. Da wurde Wolverines Hals immer dicker und dicker und langsam trat Sabber aus seinem Maul. Dann krächzte er kurz auf und speite etwas aus. Doch alles was herauskam war eine große Lacke Blut. Links Blut. Wolverine keuchte und sah die Lacke verwundert an. Hedwig verzog angewiedert das Gesicht. "Igitt!" bemerkte sie barsch. "Und wo sind die Erinnerungen?" Wolverine riss die Augen auf. "Ares!" rief er. Hedwig legte den Kopf schief an. "Ares? Was ist mit dem?" fragte sie. "Hat Luzifer dir gesagt, dass sie diesen Link die Erinnerungen genommen haben?!" knurrte Wolverine. Hedwig schüttelte den Kopf. "Nö. Er hat mir nur gesagt, was in seiner Vergangenheit passiert ist und dass er dadurch verwundbar ist... Oh, ich Dussel!" Sie schlug sich mit der Pfote auf den Kopf. "Was?" fragte der Wolf. "Ich hätte mir ja auch gleich denken können, warum er verwundbar ist! Das ist er erst, wenn er geträumt hat! Und das kann er erst, nachdem Ares oder Gargos ihm die Erinnerungen geraubt haben!" rief sie. "Eigendlich finde ich Luzifer ja ganz nett..." ergänzte sie noch im Gedanken.
"Kannst du mir das nicht früher sagen, verdammt nochmal?!" brüllte Wolverine. Hedwig zuckte zusammen. "Doch, aber ich hab nicht daran gedacht, weil ich ja mit ihm spielen musste, um ihn nicht auf falsche Gedanken zu bringen..." stotterte sie. Wolverine drehte sich wortlos um und schritt auf den Rand des Felsens zu. "Mist.... Dann ist er womöglich noch am Leben." Überlegte er. "Ich muss sofort zu ihm!" beschloss er. Hedwig lief zu ihm. "Darf ich mit dir kommen, Paps? Bitte, bitte, bitte!" bettelte sie. Wolverine verdrehte die Augen. "Na schön. Aber wehe, wenn du mir im Weg bist!" Hedwig strahlte übers ganze Gesicht. "Danke mein Pappi-Papa-Pappilein!" Wolverine seufzte tief. "Von wem hat sie das nur...?" Hedwig sprang aufgeregt auf und ab. "Also? Geht wir, Paps? Gehen wir?" drängte sie. "Ja, wir gehen. Verwandle dich und komm mit." sagte Wolverine und verwandelte sich wieder auf die übliche eklige Weise in den Mondwolf.
Er erhob sich in die Luft und knurrte. "Worauf wartest du?! Komm endlich!" Hedwig nickte und stellte sich ebenfalls auf die Hinterbeine. Sie wurde von grauem Rauch umgeben, dann war da ein "Puff!" und als sich der Rauch verzog, hatte sie anstatt den Vorderbeinen schwarze Fledermausflügel und anstatt den Unterkörper einen schwarzen Schlangenschwanz, an dem ein kleines schwarzes Haarbüschel baumelte. Sie flatterte empor und hielt neben Wolverine an. "Komm! Wir haben eine Verabredung mit jemandem." Knurrte er und flog davon. Hedwig kicherte nur und stieß zu ihm auf. Gemeinsam flogen sie in den schwarzen Himmel, der großen Schlacht entgegen.....
"Du Trottel!" Ares packte Luzifer an den Schultern und schüttelte ihn kräftig durch. "Wieso?!" kreiste der kleine Gargoyle. "Warum hast du ihr gesagt, dass wir die Erinnerungen des Jungen genommen haben?!" schrie Ares. "Sie hat nach einem Unterschlupf gesucht und mich gefragt was ich da so treibe! Und ich hab ihr gesagt, dass ich auf euch warte, weil ihr die Erinnerungen des Herrn der Zeiten stehlen wollt!" rief Luzifer. "Und dann hat sie mich gefragt, was wir davon haben, und ich hab ihr dann gesagt, dass man ihn weh tun kann, sobald er träumt, wenn man ihn an seine Familie erinnert!"
Ares schüttelte ihn nur noch mehr durch. "Du gehirnamputierter Vollidiot!!!" brüllte er. "Sie wollte dich doch nur ausquetschen, um dann alles ihrem Vater dem Mondwolf zu berichten!!!" Luzifer schüttelte matt den Kopf. "Aber warum hat sie denn dann mit mir gespielt? Ich... Ich finde sie sehr nett..." meinte er und seine Augen wurden langsam glasig. "Sie hat dich doch nur ablenken wollen! Damit du auf keine falschen Gedanken kommst und reinfällst.... Ich muss sagen, das ist ihr ziemlich gut gelungen." Sprach Ares. Da rannte Gargos herbei.
"Ares! Ares! Wolverine und Hedwig sind in der Luft! Sie wollen es scheinbar angehen!" rief er. "Was?!" Ares ließ vor staunen gleich Luzifer fallen. Der plumpste mit einem erschrockenen Keucher nach unten und rieb sich den Hintern. "Wir machen uns sofort auf den Weg! Wenn Wolverine Link tötet und dann wieder nach Termina zurückkehrt, sind wir hier gefangen und der Mond wird uns alle umbringen!" rief Ares und ballte die Hände zu Fäusten. "Dann steig auf!" sprach Gargos und stellte sich mit der Seite zu Ares, der sofort aufsprang. "He! Lasst mich mitkommen!" rief Luzifer und sprang zu Ares, der ihn auffing und ihn vor sich setzte. Gargos fegte einmal fest mit den Flügeln, was ziemlichen Wind verursachte, und war schon ein paar Meter über den Boden. Er kreischte auf und flog eiligst aus dem Königsgrab in den Himmel....
"Schneller Arista!!!" Das Pantherweibchen raste über die Steppe und kam der Farm immer näher. "Wie viel Zeit bleibt uns noch?" rief Tico. "Weniger als eine halbe Stunde!" antwortete Arista. "Und das ist ein weiterer Grund, warum du dich beeilen sollst! Los!" rief Link. Navi flog neben ihnen her. "Ich denke, dass wir in ungefähr zehn Minuten dort sein müssten!....Wenn du das Tempo einhalten kannst." "Kein Problem! Ich schaffs auch in fünf!" entgegnete Arista und beschleunigte das Tempo ins Unermeßliche. Im letzten Moment schnappte Link noch Navis Flügel, so dass sie nicht zu weit zurückfiel.
Da war auch schon das Wohnhaus, das über die Zäune zu sehen war, in Sicht. "Wir sind fast da! Beeil dich!" drängte Link. Endlich waren sie auf der Farm angekommen. Link sprang sofort ab und stürzte ins Haus. Talon schreckte auf. "Link! Hast du die Elixiere?" rief er. Link schüttelte grinsend den Kopf. "Nein:" Talon ließ sofort den Kopf sinken. "Aber ich hab Navi!" fügte Link hinzu und deutete auf die kleine Fee. "Und was soll das Nützen?! Für Schlangengift braucht man blaues Elixier!" schluchzte Talon verzweifelt.
Link schüttelte den Kopf. "Nein! Das ist kein Schlangengift! Einfach nur irgendein Gift, das die Leute, die es abkriegen, umbringt!" erwiderte er. Arista trat zu Talon. "Die kleine Fee hat Link auch vor dem Tod gerettet!" erklärte sie. Talon riss die Augen auf. "Sag bloß, du wurdest auch gebissen?!" stutzte er. Link nickte grinsend. "Jup. Und wie du siehst, geht's mir gut." "Wie wärs, wenn wir zu Malon und Ruto gehen würden?" schlug Navi vor. "Gute Idee." Pflichtete Tico ihr bei.
Link hastete die Stiegen hinauf. Plötzlich ging die Tür vor ihm auf und er knallte mit Ruto zusammen. "Autsch! Pass doch auf, Link!" rief sie empört. Link hielt sich den Kopf. "Tschuldigung. Aber wir haben was, womit es dir gleich viel besser gehen wird." Sprach er. Ruto fuchtelte mit den Armen herum. "Das ist jetzt egal! Ich komm schon zurecht!!!" polterte sie. Link hob abwehrend die Hände. "Jaja. Ich dachte nur, dass dir vielleicht schlecht werden könnte... wegen dem Gift." Meinte er. Arista, Tico, Navi und Talon schritten die Treppen hoch. "Was ist los, Dinku? Kann Navi anfangen?" fragte Arista. "Nein, kann sie nicht!!!" donnerte Ruto. Alle zuckten zusammen. "Warum nicht?! Malon braucht doch Hilfe und ich dachte, du vielleicht auch!" rief Link. Ruto keuchte. "Oh, ja! Sie braucht Hilfe! Und zwar dringend!"
Da ertönte plötzlich ein lauter Krach von draußen. "Was war das?" rief Talon. Ruto begann zu zittern und ihre Stimme wurde leiser. "Der Grund warum sie Hilfe braucht..." Link sah sie schief an. Dann kapierte er. Er drückte Ruto etwas zur Seite und sah ins Zimmer hinein. "Oh, nein!" stieß er hervor, denn die Glasscheibe des Fensters war in tausende Splitter zerbrochen und das Bett, in dem Malon gelegen hatte, leer. Link fuhr herum und stürzte ins Freie. Arista und die anderen sahen sich kurz an und folgten ihm. Nur Talon und Ruto blieben zurück, denn die Angst war ihnen zuviel.
Als Link und die anderen die Koppel erreichten, durchfuhr sie ein eiserner Schreck. Wolverine und Hedwig befanden sich dort. Der große Mondwolf hielt Malon mit seinem schwarzen Schlangenschwanz fest umklammert. "Also, wenn das ein Haustier ist, möchte ich nicht sein Herrchen kennen." Bemerkte Navi. Link ballte die Fäuste. "Lass sie auf der Stelle frei!!!" schrie er. Wolverine und Hedwig lachten nur hämisch. "Herr der Zeiten! Kennst du die Kleine etwa? Ein hübsches kleines Ding!" grinste Wolverine. Link wurde immer wütender. Wolverine hob Malon zu seinem Gesicht. "Vielleicht könnte sie ja noch ein wenig Gift vertragen. Sie ist noch so frisch." Grinste er und leckte Malon langsam über die Wange. "Jetzt reichts!!!" schrie Link und stürzte zu ihm. "Dinku!" rief Arista ihm nach. Da verspürte Link einen Schlag am Hinterkopf. Er fiel zu Boden und sah benommen hinter sich.
Hedwig hatte ihm mit ihrem Schlangenschwanz kräftig eine übergebraten. "Du bist mir zu stürmisch!" kicherte sie. Plötzlich wurde sie von etwas zu Boden gerissen. Sie schüttelte den Kopf durch und sah in zwei, ihr wohl bekannte, blaue Augen. "Luzifer!" rief sie. Der kleine Gargoyle sah sie ernst an. "Bitte hör auf, Hedwig..." Hedwig riss die Augen auf und stieß ihn empört von sich. "Spinnst du?! Jetzt wo ich so nah dran bin, den Herrn der Zeiten zu eliminieren?!" keifte sie. Dann setzte sie eine nachdenkliche Miene auf. "Sekunde! Wenn du da bist dann...." Sie erschrak und flatterte zu Wolverine herüber. "Paps! Paaaaaaaps!" rief sie. Wolverine knurrte sie an. "Was?! Ich bin beschäftigt!" Hedwig keuchte. "Paps, Ares, Gargos... Sie sind hier!"
In dem Moment wurde Wolverine von etwas gestoßen, worauf er Malon fallen ließ. Arista stürzte sofort zu ihr und fing sie im letzten Augenblick auf. "Alles ist okay." Flüsterte sie ihr zu, obwohl sie es selbst nicht glaubte. Als Link endlich wieder auf den Beinen stand, sah er wie Wolverine mit Gargos einen Ringkampf veranstaltete. "Was zum Teufel willst du von mir, du verdammter Gargoyle?!" brüllte Wolverine und biss Gargos kräftig in den Flügel. Der kreischte auf und versetzte dem Mondwolf einen gekonnten Hieb mit der Faust. Wolverine torkelte zurück und keuchte. Gargos streifte sich das Feuerrote Haar nach hinten und fauchte. "Das kann dir doch egal sein, du mieses Vieh!" Dann ging der Kampf wieder los. Inzwischen rauften Hedwig und Luzifer in der Luft herum, was aussah, als würden sie spielen. Link schlich an Wolverine und Gargos heran und zog langsam seinen Bogen. Da wurde er von etwas an der Schulter gepackt und nach hinten gerissen.
Es was Ares. Link erschrak bei seinem Anblick. "Wer... Wer um alles in der Welt bist du?!" rief er. Sofort hielt Ares ihm die Hand vor den Mund. "Sei ruhig!" herrschte Ares ihn an. "Ich will nicht, dass Wolverine mich bemerkt!" langsam nahm er die Hand von Links Mund. "Du kennst Wolverine?" flüsterte Link ängstlich. "Kein Wort mehr!" flüsterte Ares zurück und schlich zu Wolverine und Gargos. Als Arista das bemerkte schrie sie auf. "Ares! Dinku!!! Mach dass du weg kommst!!!" Ares zuckte zusammen. Link riss erschrocken die Augen auf. "Ares!?" rief er. Da wurde Wolverine auf ihn aufmerksam. "Das ist der Kerl, der für deinen Traum verantwortlich ist!!!" schrie Arista. Link dachte, er hätte sich verhört. "Du?! Du hast mir das angetan?!" Wolverine brüllte auf. "Ares!!!! Du hast mir die Erinnerungen weggenommen!!!" Ares zog sofort sein Schwert. "Denkst du etwa, dass ich dich die Dimensionen umkehren lasse?! Vergiss es!!!" donnerte er.
Wolverine stieß Gargos zu Boden, worauf der benommen liegen blieb. "Gib mir die Erinnerungen!" befahl er. "Und warum sollte ich?!" entgegnete Ares. "Weil das ein Befehl ist!!!!" brüllte der Mondwolf. Daraufhin stürzte Ares mit einem lauten Kampfschrei auf Wolverine zu. Der parierte gekonnt und versetzte ihm einen kräftigen Hieb in die Seite. So ging der Kampf immer weiter, bis es Link doch zu viel wurde. "Aufhören!!!!" Alle sahen ihn überrascht an. "Warum? Warum wollt ihr alle meine Erinnerungen?" fragte er mit Tränen in den Augen. "Es nützt euch doch nichts.... Warum gebt ihr sie mir nicht zurück und verschwindet nicht einfach von hier?" Wolverine knurrte nur. "Halt die Schnauze, oder du siehst bald so aus wie dein Vater!!!" Link schrie auf und stürzte zurück. Er rappelte sich langsam auf. "Bitte... Bitte gebt sie mir zurück..." flüsterte er.
"Nein! Ich kann sie dir nicht wieder geben!" rief Ares. "Wenn du sie hast, dann ist die Dimensionsumkehrung für Wolverine ein Kinderspiel!" Wolverine grinste hämisch. "Jetzt auch." Ares sah ihn fragend an, doch alles was er sah, war, dass Wolverine gerade seinen Giftzahn in seinen Oberarm rammte. Ares schrie auf. Dann riss er sich los und fiel seufzend zu Boden. "Au, weia!" rief Tico. "Arista!" rief Link. "Ja?" "Bring Malon ins Haus!" "Aber..." "Los jetzt!" Arista ließ den Kopf sinken. "Pass auf dich auf.... Link." flüsterte sie und rannte, mit der ohnmächtigen Malon am Rücken, zum Wohnhaus. "Navi! Flieg hinterher und heile Malon und Ruto!" rief Link ihr zu. "Und Tico, du gehst mit." "Aber was ist mit dir?" fragte Tico. "Ich komm schon zurecht." versprach Link lächelnd. Dann rannten oder flogen Tico und Navi zum Haus.
Nun war Link alleine auf der Koppel und sah Wolverine zitternd an. Der lachte hämisch. "Ich habe die Erinnerungen schon so gut wie in der Tasche! Ich habe bald die Macht! Bald kann ich endlich die Dimensionen umkehren und dann habe ich endlich Ruhe!" lachte er. Gargos hatte sich inzwischen wieder erhoben und schwebte, etwas wackelnd, vor Wolverine. "Das... verhindere ich..." knirschte er. Wolverine grinste. "Wer's glaubt!" Da begannen seine Augen zu leuchten und ein pechschwarzer Strahl aus purer Energie schoss Gargos direkt in die Brust. Der fiel schreiend nach unten und blieb liegen. Seine roten Augen waren nun weiß und leer. Dann sah der Mondwolf zu Hedwig und Luzifer hinüber. Sie kämpften immer noch und schienen das Ganze gerade gar nicht bemerkt zu haben. Wolverine winkte nur einmal mit seinem Flügel und Luzifer flog plötzlich in hohen Bogen gegen den Zaun. Er riss die Augen auf und rutschte ohnmächtig zu Boden. Hedwig sah ihn staunend an. "Wow. Paps, das war echt cool!" stieß sie hervor.
"Das war doch noch garnichts, Hedwig!" lachte Wolverine triumphierend. "Jetzt gehts erst richtig los!" "Da irrst du dich gewaltig!!!" rief eine Stimme hinter ihm. Er drehte sich um und sah nur noch wie Link sein Schwert aus Wolverines Rücken zerrte. Der Mondwolf kreischte kläglich auf und wand sich in der Luft herum. Link hielt sein Schwert, von dessen Klinge Wolverines Blut tropfte, fest umklammert und stürzte auf den Wolf zu. Doch der reagierte zu schnell und biss in die Klinge. Ein echtes Kraftmessen entstand. Wolverine hatte Bärenkräfte und Link dachte schon, dass er nie gegen dieses Monstrum ankommen würde. Link drückte noch fester zu, aber Wolverine tat es ihm gleich. Dann passierte es.
Wolverine riss Link das Schwert aus den Händen, worauf Link mit einem erschrockenen Keucher zurück fiel. Wolverine zog eine Grimasse und biss kräftiger zusammen. Mit einem lauten Splittern zerbrach das Schwert in zwei Teile und diese zersplitterten wiederum in tausend Stücke. "Nein!" rief Link. Wolverine lachte nur hämisch. Da sprang Ares plötzlich auf seinen Rücken und nahm ihn in den Schwitzkasten. "Ich lasse nicht zu, dass du diese zwei Dimensionen umkehrst!" rief Ares. "Glaubst du!" knurrte Wolverine und warf Ares nach vorne. Der Mondwolf riss das Maul auf und brüllte "KO-Treffer!!!" Da schoss ein weiterer schwarzer Strahl aus seinem Maul und traf Ares direkt in die Brust. Der schrie auf, seine Kapuze zerriss und er stürzte zu Boden. "Das hast du nun davon!" lachte der Mondwolf. Da löste sich ein schwarzer Schatten aus Ares' Körper. "Es ist noch nicht vorbei..." kicherte er. "Was ist das?!" rief Hedwig. "Na also!" sprach Wolverine und flog auf den Schatten zu.
Wolverine atmete nur tief ein und saugte somit den schwarzen Schatten ein. "Macht..." kicherte der Schatten noch, bevor er in Wolverine verschwand. "Diese Stimme kenne ich doch..." meinte Link leise. Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. "Meine Erinnerungen!" rief er. Wolverine lachte nur und flog erfreut in der Luft herum. "Ich habe sie! Endlich!" lachte er immer wieder. Link rannte auf Ares zu und kniete sich neben ihn. "Ich wüsste zu gern, wie sein Gesicht aussieht..." dachte er und führte seine Hand zitternd zu Ares Kopf, der mit dem Gesicht von ihm abgewandt da lag. Link zuckte immer zurück, doch dann atmete er tief durch und drehte den Kopf um. Als er sein Gesicht sah, wünschte er, es nicht getan zu haben. Er fiel mit einem erschrockenen Schrei zurück und sah keuchend einem, ihm nur zu bekanntem, Gesicht entgegen. Es war sein eigenes.
"Das... Das kann nicht sein..." keuchte Link schockiert. Ares sah Link durch zwei, nun wasserblauen traurigen Augen ins Gesicht. "Ist... es... aber..." knirschte er. "Ich bin... dein... paralleles Ich..." Link näherte sich ihn langsam. "Ich habe... deine Erinnerungen genommen... dass Wolverine... sie nicht... bekommt. Doch ich habe... versagt..." Link konnte es nicht glauben. "Aber warum bist du dann... älter als ich?" fragte er langsam. "Mindestens fünf Jahre..." Ares lächelte schwach. "Denk doch... an Cremia... und an Malon... Sie haben auch... nicht das gleiche... Alter..." Ares begann langsam zu verblassen. Er schloss die Augen und ließ den Kopf fallen. "Jetzt liegt... es... an... dir..." waren seine letzten Worte, bevor er sich auflöste und seine pechschwarzen Lichtkugeln gen Himmel flogen.
"Ist das wahr?!" Malon und Ruto waren wieder auf den Beinen. "Die kämpfen gerade auf der Koppel?!" rief Malon erstaunt. "Das ist es." Erwiderte Tico. "Und er alleine gegen all diese Monster?!" Ruto schüttelte den Kopf. "Er wird sich nie ändern." "Sag mal, Ruto." Begann Malon. "Ja? Was ist?" "Ist dir eigentlich schon mal was an Links Augen aufgefallen?" fragte Malon. "An Links Augen?" Ruto überlegte. "Nein. Nur dass sie klar und ehrlich sind." Meinte sie schulterzuckend. "Jaja." sagte Malon. "Aber hast du noch nie gesehen, dass seine Augen unglaubliche Traurigkeit aussagen?" "Unglaubliche Traurigkeit?" wiederholte Ruto. Malon nickte. "Ja. Immer wenn ich ihm in die Augen sehe, kann ich diese Traurigkeit ganz deutlich sehen." Meinte sie. "Ich denke, ich wüsste warum." Fiel Arista dazwischen.
"Du?!" rief Navi. "Du kennst ihn doch von uns am aller wenigsten!" behauptete Tico. "Natürlich, das weiß ich! Aber ich weiß, warum er diesen Trauer in seinen Augen trägt!" sprach Arista. Malon, Ruto, Tico und Navi sahen sich an. "Na, dann fang mal an." Meinte Ruto. "Naja, ich bin mir zwar nur für fünfzig Prozent sicher, aber ich denke, dass es mit seiner Vergangenheit zusammenhängt." "Mit seiner Vergangenheit?" fragte Tico. "Warum sollte er deswegen Trauer tragen?!" Ruto verstand gar nichts mehr. "Naja. Stell dir doch mal vor, dass du deine Eltern nie kennen gelernt hast und du noch als Baby ausgesetzt wurdest und dich dort alle schlecht behandelt haben!" meinte Arista. "Ich denke, dass du dich darüber nicht sehr freuen würdest!" Nun war es ihnen klar. "Du hast recht!" bemerkte Tico. Malon schüttelte den Kopf. "Hat er wirklich so eine schlimme Vergangenheit gehabt?" "Das glaub ich nicht!" stieß Ruto hervor. Arista sprang auf und drehte sich zur Tür. "Glaubt mir, das war nur oberflächlich erzählt!" sie ging ein paar Schritte. "Ich lasse Dinku nicht alleine da draußen! Es ist zu gefährlich!" Dann rannte sie los und stürzte ins Freie. "Bleibt hier! Die Gefahr ist zu groß!" rief sie noch bevor sie ganz verschwunden war.
"Du mieser Hund!!!" Link war außer sich. Wolverine lachte immer noch und drehte lauter Loopings. Hedwig flog zu ihm. "Toll Paps! Wann machen wir die Umkehrung?" lachte sie. Wolverine war plötzlich ganz ruhig und grinste hämisch. "Dich brauche ich nun nicht mehr!" "Was?!" Ein weiterer schwarzer Strahl schoss aus Wolverines Maul heraus und diesmal war er auf Hedwig gerichtet. Im letzten Moment wurde sie aber von etwas zur Seite und in Sicherheit gestoßen. Es war Luzifer. "Alles okay?" Hedwig sah ihn erstaunt an. "Du hilfst mir?" fragte sie. Doch dann wand sie sich ihren Vater zu. "Warum wolltest du das tun, Paps?!" rief sie. Wolverine knurrte. "Ich habe dich nur gebraucht, um mir die Erinnerungen aufzustöbern! Diese Pflicht hast du ja nun erfüllt!"
Hedwig konnte ihren Ohren nicht trauen. Da hörte sie ein leises Stöhnen. Gargos war wieder zu sich gekommen und hielt sich den Kopf. "Was ist passiert...? Und wo ist Ares?" Luzifer senkte den Kopf. "Dinku!" rief plötzlich jemand. Link sah zum Zauntor und sah Arista auf ihn zu traben. "Alles okay?" keuchte sie. Link schüttelte matt den Kopf. "Nein... Nichts ist okay. Ares ist tot... und Wolverine hat die Erinnerungen..." flüsterte er. "Bei Odolwa, nein!" rief Arista. "Link sah sie verzweifelt an und zum ersten Mal bemerkte sie den Trauer in seinen Augen. Er war wirklich unglaublich deutlich. "Arista... Ares war mein paralleles Ich!" Arista konnte es nicht fassen. "Was?! Er... Er war du in Termina?!" keuchte sie. "Link kamen wieder langsam die Tränen. "Ja... Daher kannten er und Gargos auch meinen Namen und meine Vergangenheit. Und Wolverine ist gerade dabei, mit meinen Erinnerungen die Dimensionen umzukehren..." schluchzte er.
"Ares ist tot?!" kreischte Gargos auf. Er sah zu Wolverine und ihm stieg der Zorn in die Augen. "Du! ... Du!!!" schrie er. Wolverine lachte auf. "Ihr könnt mich nicht mehr aufhalten!!! Auch wenn der Herr der Zeiten noch lebendig ist, bin ich nicht mehr zu bremsen!!!" Er warf den Kopf nach hinten und stieß einen langen Heuler heraus. Link und die anderen hielten sich die Ohren zu. Hedwig verwandelte sich sogar unfreiwillig zurück und fiel zu Boden.
Als der Heuler zu Ende war, war es wieder totenstill. "Jetzt ist es soweit!" lachte der Mondwolf. "Das denkst du!" rief Link und wollte zu ihm rennen, doch er kam nicht vom Fleck. "Was?! Warum komm ich nicht weiter?!" Seine Beine waren wie fest gefroren. Die anderen versuchten auch weiter zu kommen, doch ihnen erging es genauso wie Link. "Seht doch!" rief Hedwig plötzlich und deutete mit dem Kopf auf Wolverine. Die Luft um ihn flimmerte und der Himmel nahm eine blutrote Farbe an. "Oh nein! Er fängt an!" schrie Arista. Wolverine streckte sich aus und brüllte so laut er konnte "Wandel!!!" Der Himmel schien einzustürzen, so schrecklich sah das aus. Die Erde bebte und ein schreckliches Heulen des Windes zog um die Umgebung. Wolverine leuchtete heller und heller, bis nur noch seine Umrisse zu sehen waren.
Da sammelte sich plötzlich ein schwarzes Loch im Himmel. Es wurde immer größer und größer. Wolverines Konturen begannen zu verschwimmen und da flossen ein paar Worte aus seinem Maul. "Ich... Ich bin, um zu verzehren... Verzehren Alles!!!" "Was sagt er da?!" kreischte Luzifer. "Ich weiß nicht!" jammerte Hedwig. Link bildete sich ein, diese Worte schon einmal gehört zu haben. Und dann fiel es ihm ein. Damals, als Link sich in Termina befand, hatte der Mond, der fast heruntergestürzt war, die selben Worte gesprochen.
"Er wird doch nicht etwa...?!" rief Link. Und doch! Wolverine schrie plötzlich erschrocken auf. "Was geht da vor?!" Das Licht um ihn schien ihn förmlich zu verschlucken. Er verzerrte sich, dematerialisierte sich und materialisierte sich dann wiederum. "Nein!!! Davon hatte mir niemand erzählt!!! Ich will nicht!!!" schrie er in Panik. Doch es war zu spät. Er schoss auf das schwarze Loch zu und erhellte es blendend. Der Wind nahm an Stärke an und riss die Äste und Zweige der Bäume mit sich herum.
"Was soll das?!" schrie Gargos. "Was tut er da?!" jammerte Arista. "Der Mond!" rief Link und zeigte empor. Alle richteten ihre Blicke zum Mond hinauf und ihnen gefror das Blut in den Adern. Der Mond war verschwunden! Da verzog sich das Licht langsam und deckte das Geschehen Wolverines auf. Er hatte sich in den Mond verwandelt. Es war ein Mond mit schauerlichen feuerroten Augen, krummer Nase und gefletschten Zähnen. "Verzehren... Alles..." hallten die Worte von Wolverine durch die Luft. "Das ist doch wohl nicht etwa wieder der Mond aus Termina?!" Arista war schockiert. "Nein, ist es nicht! Wolverine hat sich durch den Dimensionswandel in den Mond verwandelt! Das passiert mit jedem, der das tut! Derjenige verwandelt sich dann in die größte Gefahr, die diese Dimension je bedroht hat! Und das ist in dem Fall der Mond!" schrie Link gegen den Wind an. "Der wird doch wohl nicht herunterfallen?!" schrie Luzifer. Link schüttelte den Kopf. "Jetzt kann er alles mögliche machen....."
Teil 6
Die Tür des Wohnhauses wurde aufgestoßen. Malon, mit Tico fest in den Armen, und Ruto, die Navi fest umklammert hielt, rannten heraus und wären bei diesem schrecklichen Anblick fast in Ohnmacht gefallen. "Was bei allen Göttern ist hier los?!" schrie Malon entsetzt. "Wegblasen... Die Welt..." Der Mond öffnete langsam seinen Mund und ein schrecklich starker Sturm blies los. Er riss die dicksten Äste mit und vernichtete den Zaun, der die Koppel umspannte. Als Link Malon und Ruto bemerkte, rannte er sofort zu ihnen. "Was in aller Welt macht ihr hier?! Los! Ins Haus mit euch!!!" schrie er gegen den Wind an. "Ich lass dich jetzt unter keinen Umständen allein, Link!" rief Ruto. "Was ist denn das für ein schreckliches Ding!?" Malon zeigte erschrocken zum Mond empor.
"Das ist Wolverine!" rief Link. "Ich erklär euch alles später, wir müssen... Vorsicht!" Link sprang vor und warf Malon und Ruto nach unten, um sie von einem daher fliegenden Ast zu schützen. "Das war knapp!" keuchte Tico. "Ich zerstöre... Alles!!!" Riesige Felsbrocken fielen vom Himmel und krachten unter lautem Lärm auf die Erde. Luzifer flog in Panik umher und versuchte verzweifelt den Felsen aus zu weichen. "Hedwig!!! Wo bist du?!" Der kleine Gargoyle suchte in allen Winkeln nach Hedwig. "Ich bin hier!" Sie war unter einem Ast eingeklemmt und versuchte sich mit Leibeskräften heraus zu ziehen. Vergebens. Luzifer landete vor ihr und packte sie an den Vorderpfoten. "Keine Angst! Ich zieh dich da raus!" kreischte er und zerrte so fest er konnte. Hedwig half mit aber es half alles nichts. "Warum tut Paps sowas?!" schluchzte sie.
Da wurde der Ast von etwas hochgehoben, worauf Hedwig nach vorne Flog. "Alles okay?!" Gargos hielt den Ast in beiden Pranken fest und hatte Mühe sich aufrecht zu halten. "Lauft!" kreischte er die beiden an. Plötzlich stürzte ein gewaltiger Brocken herab und traf Gargos in den Rücken. Schreiend wurde er in die Erde gerammt. "Dad!!!" schrie Luzifer und rannte zu seinem Vater. Blut floss aus einer großen Platzwunde an seinem Kopf. Luzifer rüttelte an seiner Schulter. "Dad! Sag was! Los, wach auf!" schluckte er mit Tränen in den Augen. "Weg hier!" Luzifer wurde von Hedwig zur Seite gestoßen, bevor ein weiterer Fels in den Boden krachte und Gargos endgültig unter sich begrub. "Nein!" Luzifer und Hedwig rannten so schnell sie konnten zu Arista. "Was sollen wir tun?!" Hedwig war außer sich. "Seine Macht ist zu groß! Im Moment können wir nur zu den Göttinnen beten!" keuchte Arista. "Gibt es wirklich nichts was wir machen können?!" Malon rannen die Tränen aus den Augen. "Wir machen das schon irgendwie!" rief Link und sah sich um. "Was passiert da?" stotterte Tico.
Link sah empor. Die Augen des Mondes leuchteten in einem blendendem Rot. "Ich... Verbrenne... Lebendes..." Plötzlich schossen zwei Feuerstrahle aus seinen Augen und setzten die hylianische Steppe und die Koppel in Brand. Alle schrien auf, nur Link zog, als wäre es ein Reflex, seinen Bogen mit einen Eispfeil und feuerte ihn auf den Balken, der den Stall und das Wohnhaus verband, ab, worauf die zwei Gebäude sofort unter strahlendem Eis einfroren. "Was machst du da?!" schrie Ruto schockiert. "Das Eis ist unschmelz- und unbrechbarbar! Nur die Feuerpfeile haben die Kraft, es zu schmelzen! Alle sind da drin sicher!" rief Link und zog Ruto und Malon hoch. Da warf eine Feuerwelle ihnen entgegen. "Lauft!!!" schrie Link und alle rannten so schnell sie konnten von der Stelle weg, die eine Hundertstel Sekunde später explodierte. Link und die anderen wurden nach vorne geworfen. Die Felsbrocken stürzten immer noch wie Hagel auf die Erde und verursachten schwere Erdbeben. "Zerstörung!!!" brüllte der Mond und aus den schwarzen Wolken, die ihn umgaben, zuckten Blitze auf die Erde hinunter und ohrenbetäubender Donner ergrollte. Alle rannten um ihr Leben. "Ihr müsst sofort hier weg!!!" schrie Link die anderen an.
"Und wie?!" schluchzte Hedwig. "Mir nach!" Link rannte zu einem Zaun, der die Farm umspannte, und sprang hinauf. "Los! Malon, Ruto! Kommt hier rauf!" rief Link und winkte sie zu sich. Malon und Ruto sahen sich an und kletterten neben Link auf den Zaun. "Für das Lied bleibt keine Zeit also..." Link legte den Zeige- und den Mittelfinger an die Lippen und stieß einen lauten langen Pfiff aus. Kurz darauf war Wiehern zu hören. "Malon, schnapp dir Hedwig! Und du, Ruto, nimmst Luzifer!" meinte Link. "Wieso?!" wollte Tico wissen. "Ja! Was willst du tun?" pflichtete Navi ihr bei. Ein gleißend heller Blitz schlug wenige Meter neben ihnen ein. Link zuckte zusammen. "Fragt nicht lange, tut was ich sag!" Hedwig und Luzifer sprangen zu ihnen hoch. "Wer ist das?" rief Hedwig. Nahe des Zaunes stand eine rotbraune Haflingerstute. Ihre Augen glänzten blau und die weiße Mähne wehte im Wind. "Du willst doch wohl nicht etwa, dass wir mit Epona weglaufen?!" rief Malon. "Du kannst nicht alleine hierbleiben!" meinte Ruto. "Ich lass dich nicht allein!" rief Malon.
Link legte ihr den Arm um die Schultern. "Bitte. Ihr müsst hier weg. Wenn euch was zustößt würde ich mir das nie verzeihen." "Er hat recht. Wir sollten gehen!" meinte Luzifer. Malon sah Link tief in die Augen. Neben dem Trauer in ihnen, erkannte sie große Angst. Angst um sie. "Bitte geht." Sprach Link nochmal. "Passt auf!!!" schrie Arista plötzlich, denn eine gewaltige Feuerwelle raste auf sie zu. Im letzten Moment stieß Link Malon, Ruto, Hedwig und Luzifer vom Zaun und hängte sich dann schnell auf die andere Seite. Arista tat es ihm gleich und die Feuerwelle schoss mit unglaublicher Kraft über ihnen hinweg. Schnell sah Link nach unten und merkte erleichtert, dass alle unbeschadet auf Eponas Rücken gelandet waren. "Bitte passt auf euch auf!" rief Tico ihnen zu. "Flieht!" riefen Link und Arista. Im selben Moment wieherte Epona auf und donnerte über die hylianische Steppe hinweg. "Link! Ich muss zurück!" rief Malon und versuchte abzuspringen doch Ruto hielt sie zurück. "Nein Malon! Link macht das für uns!" Luzifer fiel dazwischen und rief "Genau!" "Soll er das etwa umsonst tun?!" rief Navi. Malon dachte wieder an die Angst und den Trauer, die sie in Links Augen gesehen hatte. "Viel Glück!" rief sie noch, bevor Epona mit ihnen hinter den Hügeln verschwand.
Link wand sich Arista zu. "Du musst auch weg!" herrschte er sie an. Arista schüttelte hastig den Kopf. "Vergiss es, Dinku! Ich bleibe!" Link zog sich hoch und sah zum Mond. "Ich... Ich werde.... Zermalmen... Alles!!!" donnerte er und begann langsam zu zittern. "Jetzt ist es soweit..." bemerkte Arista. "Du meinst, jetzt geht es los?" fragte Link. Aristas Miene verfinsterte sich. "Ja." Plötzlich ertönte ein ohrenbetäubender Donnerschlag und der Mond stürzte langsam aber sicher der Erde entgegen.
"Nein! Was soll ich machen?!" Link sah sich verzweifelt um. Dann erinnerte er sich. "Ich habs! Der Gesang des Himmels!" rief er und fasste in seine Tasche. Er holte die weiße Ocarina heraus und setzte sie an die Lippen. Er wollte gerade zu spielen beginnen als plötzlich... "Pass auf!!!" rief Arista denn ein großer dicker Ast flog heran. Doch es war zu spät. Er krachte gegen Links Rücken und schlug ihn vom Zaun. Link fiel die Ocarina aus den Händen und flog zu Boden. Er kniff die Augen zu und wagte es nicht die Ocarina anzusehen. "Oh Nein!" stieß Arista hervor. Link öffnete langsam die Augen und sah zu der Ocarina. Der Atem stockte ihm. "Bei Farore! Nein!" Die Ocarina lag, in vielen Teilen zerbrochen, unter einem dicken Stein.
Link rappelte sich auf und rannte zu der Ocarina. Er sah sie verzweifelt an. "Warum..." stotterte er. Arista sprang vom Zaun und trabte zu Link. "Der Gesang des Himmels war unsere letzte Hoffnung..." flüsterte sie. Da sprang Link auf und sah, mit vor Zorn blitzenden Augen, den Herunterfallendem Mond entgegen. Er hob die Hände empor und schrie den Mond an. "Warum tust du uns das an?! Warum quälst du uns so?! Fall doch einfach auf die Erde und setze dem Ganzen ein Ende!!! Warum tust du das nicht?! Gib uns doch einen schnellen schmerzlosen Tod und keinen qualvollen! Na mach schon!!!" Arista sah ihn geschockte an. "Aber... Aber..." Die Augen des Mondes leuchteten wieder blendend hell.
"Stirb..." brach er heraus und augenblicklich nahm der Wind zu. Das Feuer schlug höher und die Felsen fielen immer schneller hinab. "Ist das alles?!" donnerte Link. Sein Kilt und sein Umhang wehten im Sturm und von seinen Haaren war garnicht mehr die Rede. Sie wehten ihm immer ins Gesicht und es war merkwürdig, dass seine Mütze nicht schon längst weg geweht worden war. "Stirb..." stieß der Mond wieder und tausende kleinere Steine flogen in der Luft umher. Link lächelte matt und schloss die Augen. "Bald ist alles vorbei..." dachte er. "Vorsicht!!" schrie Arista. Doch Link rührte sich nicht vom Fleck. Er blieb wie angewurzelt stehen und sprach nur. "Ich kann nichts mehr für euch tun..." Dann traf ihn ein Stein direckt auf den Kopf. Link gab noch einen erstickenden Laut von sich und stürzte zu Boden.
"Neeiin!!!" schrie Arista auf und warf den Kopf nach unten. Plötzlich leuchtete ihre Brosche auf und tauchte die Umgebung in blendendes Licht. Der Donner, das Feuer und alles andere blieb stehen, als hätte jemand die Zeit angehalten. Arista nahm das alles garnicht wahr und stürzte zu dem am Boden liegenden Link. Unter seinem Haarschopf floss Blut über seine Stirn. Er war blass. Leichenblass. Arista schüttelte den Kopf. "Nein... Das kann nicht wahr sein..." Tränen liefen aus ihren Augen und tropften auf Links Hand.
"Link..." rief plötzlich eine freundliche Frauenstimme. Da zuckte Links Hand kurz auf. "Link..." rief wieder eine Stimme. Aber diesmal war es eine tiefe Männerstimme. "Steh auf..." ergänzte eine alte schwache Frauenstimme. Arista schreckte hoch. "Wer war das?!" keuchte sie. Dann sah sie wieder zu Links Hand hinab und bemerkte, dass sie immer noch zuckte. Arista riss die Augen auf. "Kann es sein...?!" Und da! Link öffnete langsam die Augen. Arista stiegen wieder die Tränen in die Augen. Doch diesmal waren es Freudentränen. "Du lebst!" rief sie überglücklich. "Was ist passiert?" fragte Link matt und stand langsam auf.
Er sah sich um und erkannte drei schwarze Gestalten, die etwas weiter weg von ihm standen. "Wer seid ihr?!" rief Link und ging einen Schritt zurück. "Deine Vergangenheit..." sprach die Frauenstimme. "Meine Vergangenheit?" wiederholte Link. "Es ist schön dich zu sehen..." sprach die Männerstimme. "Komm her..." sprach die andere Frauenstimme. "Was meint ihr mit ‚meine Vergangenheit'?" rief Link. Da blies der Wind und verwehte die Schwärze der drei Gestalten. Da erkannte Link sie. Es waren eine Blonde Frau, mit den gleichen Augen wie Link, ein ebenfalls blonder Mann, der Link sehr ähnlich sah, und eine Alte grauhaarige Frau, die sich auf einen Stock stützte. Sie lächelten ihn an.
Link stiegen die Tränen in die Augen. "Mom... Dad... Großmutter..." flüsterte er. Dann stürzte er zu ihnen. "Mein Sohn..." sprach seine Mutter, ging in die Hocke und öffnete ihre Arme. Link rannte zu ihr und warf sich weinend in ihre Arme. "Mom..." seufzte er überglücklich. Seine Mutter streichelte ihm sanft durch das Haar. "Du kannst es schaffen, mein Sohn..." sprach sein Vater. Link sah ihn an. "Was meinst du, Dad?" "Du bist der Herr der Zeiten, mein Junge..." antwortete seine Großmutter. "Du hast schon so viele Gefahren bewältigt. Und diese kannst du auch bewältigen..." sprach die Mutter. "Aber wie?" seufzte Link. Seine Mutter lächelte. "Sieh nur in dein Herz hinein..." sagte sie und strich ihm zärtlich das Blut von der Stirn. "Du kannst es schaffen..." bestärkte ihn sein Vater. "Ja! Du schaffst das!" Link wand sich um und sah Arista. Sie strahlte ihn an.
"Du hast schon den Mond in Termina aufhalten können, also kannst du es auch jetzt!" rief sie. Link schüttelte den Kopf. "Aber wie soll ich das machen? Meine Ocarina ist..." Er brach den Satz ab und sah seine Großmutter an. "Ich kann die vier Giganten nicht rufen..." seufzte er. "Du bist der Herr der Zeiten..." sprach seine Großmutter und lächelte. "Aber..." Link wollte etwas sagen aber seine Mutter stand wieder auf. "Du wirst eine Lösung finden, Link..." lächelte sie. "Ja. Vergiss nicht, du bist mein Sohn und du kannst es schaffen..." sprach sein Vater. Dann entfernten sich die drei langsam. "Nein! Wartet!" rief Link und wollte ihnen nach. Doch je weiter er lief, desto weiter entfernte sich seine Familie. "Verlasst mich nicht!" rief er. Bevor die drei ganz verschwanden, hörte Link noch die Worte "Du kannst es schaffen..."
Das Licht verzog sich wieder und die Zeit begann wieder zu laufen. Link blieb stehen und sah zu Arista. Die nickte. "Und jetzt mach was!" Link sah zum Mond empor. "Ich bin der Herr der Zeiten..." dachte er. Dann verstand er, was seine Familie gemeint hat. "Natürlich! Ich bin der Herr der Zeiten!" rief er. Er fuchtelte mit den Armen herum. "Warum ist mir das nicht schon früher eingefallen?!" mahnte er sich und hämmerte mit den Fäusten gegen seinen Kopf. Arista stutzte. "Was macht der da?" Link war plötzlich ganz ruhig. Er grinste Arista frech an. "Jetzt wirst du Zeugin meiner wahren Macht!" lachte er. Arista legte den Kopf schief an. "Was hast du denn vor?" fragte sie. Link sah zum Mond hinauf. "Wirst du gleich sehen!"
Er ballte die Hände zu Fäusten. "Feigling du! Brauchst den Wind und alles andere zur Unterstützung als dass du alleine die Welt vernichtest! Du bist feige!" lachte Link verächtlich und zeigte dem Mond die Zunge "Ätschi-Bätsch! Niete!" Arista sah ihn vollkommen perplex an. "Jetzt spinnt er völlig!" Link tänzelte lachend herum. "Schwächling! Schwächling!" Da gab der Mond einen komischen Schrei von sich. Der Wind nahm ab und das Feuer erlosch. Sogar die Felsen und Steine hörten auf niederzuschlagen. Auch die Blitze und der Donner verzogen sich. Nun war es wieder still. Es war so still, dass Link seinen eigenen Atem hören konnte. "Es hat geklappt!" grinste er.
Dann ertönte ein merkwürdiges grollen und der Mond stürzte mit einer irrwitzigen Geschwindigkeit hinab. Arista schrie auf. "Was hast du getan?!" Link antwortete nicht sondern breitete die Arme jeweils nach links und rechts aus. "Du, Geschöpf der Zerstörung und des Todes, hast den Herrn der Zeiten zu stark provoziert! Das war ein großer Fehler!" Sein schwarzer Umhang begann in einem unspürbarem Wind zu wehen. Links Augen leuchteten plötzlich in einem hellen Lichtblau. "Wenn man einen einzigen Herren nicht zum kochen bringen sollte, dann ist es der Herr der Zeiten!!" rief Link. "Und diesen Fehler hast du begangen!" Der Mond stürzte erbarmungslos weiter und langsam aber sicher bildete sich eine Feuerwand um ihn.
Links Umhang wehte immer heftiger und seine Augen leuchteten immer heller und heller. Er rief "Ich, Herr der Zeiten und Gebieter über Vergangenheit und Zukunft, beschwöre den Sturm des Kronos! Zeitgötter! Wacht auf und verleiht mir eure Kraft!" er erhob sich langsam in die Luft. "Mein Befehl lautet..." Nun leuchtete sein Ganzer Körper in einem blendendem Lichtblau. Er warf die Arme in die Höhe und schrie "Stillstand!!!" Fast im selben Moment ertönte ein Donner und die Luft begann zu flimmern. Sie wurde weiß und ließ alles verschwimmen. Dann war das Ticken einer Uhr zu hören. Es wurde immer langsamer und leiser. Link schwebte nun ein paar Zentimeter über den Boden und ließ einen lichtblauen Lichtball zwischen seinen ausgebreiteten Armen schweben. Plötzlich explodierte er und hüllte alles in blaues Licht. Das Ticken verstummte und dann war alles vorbei....
Link schwebte langsam zu Boden. Er sah zu Arista. Die stand, wie eine Statue, da und sah ihm mit weit aufgerissenen Augen entgegen. Link zeigte auf sie, er sprach "Vorward!", und machte eine Kreisbewegung mit dem Zeigefinger, die im Uhrzeigersinn verlief, worauf Arista zurück stolperte und aufschrie. Bei den Anblick musste Link einfach lachen. Arista sah zu ihm und zitterte am ganzen Körper. "Da... Da... Da! Über dir!" stotterte sie. Link sah gelassen zum Himmel hoch. "Na und?" Einen Meter über ihm hang der gigantische Mond und starrte ihm aus den leuchtenden roten Augen an. Die Zeit war wahrhaftig zum Stillstand gekommen. Arista ließ das Unterkiefer fallen. "Du... Du hast die Zeit angehalten!"
Dann stand sie auf. "Jetzt weiß ich, warum du Herr der Zeiten genannt wirst." Bemerkte sie. Link lachte frech. "Das war doch noch garnichts!" Er zeigte zum Mond und seine Augen leuchteten wieder. Er sprach "Revers!" und machte eine Kreisbewegung mit dem Zeigefinger, die diesmal gegen den Uhrzeigersinn verlief. Der Mond zitterte auf und raste zurück. Die Feuerwand um ihn bildete sich wieder um ihn und verschwand dann nach ein paar Sekunden. Ganz kurz riss er den Mund auf und schloss ihn dann augenblicklich wieder. Schließlich wurde er in helles Licht getaucht und verschwand dann endgültig. Link ließ die Hand fallen und sackte leicht nieder. "Wahnsinn!" stieß Arista heraus. Link sah sie an und grinste. "Ich bin noch nicht fertig!" Er deutete auf die Stelle, an der Gargos erschlagen worden war, sprach wieder "Revers!", und machte die Kreisbewegung gegen den Uhrzeigersinn.
Vom Himmel flogen ein paar rote Lichtkugeln auf diese Stelle. Sie flogen schnell im Kreis und bildeten dann die Form eines Gargoyles. Dann wurden zwei große schwarze Flügel sichtbar und man konnte dann den Rest des Gargoyles entdecken. "Unglaublich!" stutzte Arista, denn dort lag nun der komplette Gargoyle. Seine Hände zuckten immer wieder. Dann öffnete er langsam die Augen. "Was ist passiert?" Er richtete sich langsam auf und sah sich um. "Er lebt!" rief Arista und stolperte herum. Link schloss die Augen. "Und jetzt... kommt der Wichtigste von allen..." dachte er. Er öffnete wieder die Augen und sah auf einen verkohlten Fleck Gras vor ihm. Er hob zitternd den Zeigefinger, sprach zögernd "...Revers!" und machte eine diesmal sehr zittrige Kreisbewegung gegen den Uhrzeigersinn. Da tauchten wieder die schwarzen Lichtkugeln vom Himmel nach unten. Sie zogen vor Link enge Kreise und formten langsam die Umrisse eines Menschen. Dann verfestigte sich der Umriss und wurde zu einem jungen Mann. Arista und Gargos starrten auf ihn.
"Ares!" rief Gargos und stand auf. Arista schritt langsam näher. "Bei Odolwa... Er ist wirklich dein paralleles Ich, Dinku! Ich glaubs nicht!" Doch es war wahr. Er hatte die gleichen zerzausten blonden Haare und die gleiche freche Nase. Sogar seine Ohren standen genauso schief auf die Seiten und die Wimpern waren auch ziemlich lang. Er sah wahrhaftig genauso aus wie Link. Natürlich nur dass er älter, größer und muskulöser als Link war. Er war ja auch schon um die Zwanzig. Langsam öffnete er die Augen. Sie waren blau und klar. Er sah sich um. "Wo bin ich?" Link grinste Ares schief an. "Na? Ausgeschlafen?" Ares erhob sich langsam und sah Link an. "Du?" fragte er. "Wo ist Wolverine?" Link kicherte kurz. "Der ist für immer weg! War ihm wohl doch zu stressig!" grinste er. Ares sah ihn völlig perplex an. "Ares!" Gargos lief zu ihm. "Wie geht's dir?!" lachte er. Ares kratzte sich am Hinterkopf. "Äh, wie soll's mir schon gehn? Ich..." dann bemerkte er erst, dass seine Kapuze weg war.
"Oh nein! Ihr könnt mein Gesicht sehen!" rief er erschrocken und hielt sich die Hände vors Gesicht. Arista musste lachen. "Ihr seid nicht nur gleich im Aussehen, euer Charakter ist auch völlig identisch!" kicherte sie. Link und Ares sahen sie verständnislos an. Dann kapierten sie. Link stemmte die Hände in die Seite. "Was soll das denn schon wieder heißen?!" Arista verstummte. "Nichts!" bemerkte sie grinsend. "Warum ist das Haus da denn eingefroren?" fragte Gargos und zeigte auf das Wohnhaus und den Stall. Link schlug sich mit der flachen Hand auf den Kopf. "Hoppla! Das hab ich Dummdödel ganz vergessen!" rief er und zückte seinen Bogen und einen Feuerpfeil.
Er zielte und schoss den Pfeil wieder auf den Balken. Es ertönte ein Zischen und in Kürze taute das Haus und der Stall wieder auf. Link steckte den Bogen wieder weg und seufzte "So, jetzt ist alles wieder okay!" "Nein, noch nicht!" Link drehte sich um und hinter ihm stand Ares. Er lächelte. "Ich hab auch was vergessen!" Er hob die linke Hand und hielt sie gegen Links Brust. Dann sprach er "Zurück!" und ein schwarzer Schatten huschte, unter gespenstischem Zischen, von Ares Arm in Links Brust.
Link keuchte nur kurz auf und blickte Ares dann fragend an. "Was war das?" fragte er. Arista schritt neben Ares. "Na, denk mal nach, Bubi! Du hast die Zeit zurückgedreht und Wolverine erledigt! Also hat Ares deine Erinnerungen wieder und der hat sie dir jetzt zurück gegeben!" erklärte sie. Link fasste sich an die Brust. "Ist das wahr?! Schnell! Erinnere mich einer von euch an jemanden aus meiner Familie! Los!" rief er und sah die anderen erwartungsvoll an. Ares schüttelte lachend den Kopf. "Das ist nicht nötig! Tut mir leid, dass du da durch musstest. Aber wenn ich dir deine Erinnerungen nicht genommen hätte, hätte Wolverine leichtes Spiel gehabt!"
Link lachte empört auf. "Hah! Du unterschätzt mich gewaltig!" Gargos kicherte. "Na wenn du so toll bist, warum setzt du dann die Zeit nicht wieder in Gang?" fragte Arista grinsend. Link lief rot an. "Das... wollte ich gerade machen!" erwiderte er und ging ein paar Schritte zurück. Er hob die Arme und rief "Vorward!" Die Luft verschwamm und die Zeit nahm wieder ihren Lauf. Link stemmte genervt die rechte Hand in die Seite. "Zufrieden?" Arista nickte. "Irgendwie sind wir nicht komplett..." bemerkte Ares und sah sich um. "Du hast recht! Malon und die anderen fehlen!" pflichtete Arista ihm bei. "Soll ich sie holen?" fragte Gargos. "Klar sollst du das! Oder sollen sie vor Angst sterben?!" rief Link empört. Gargos erhob sich in die Luft. "Okay, okay! Ich hol sie Ja schon!" beschwichtigte er und flog davon.
"Sag mal, Arista." Begann Link. "Warum konnte deine Brosche meine Familie herbeirufen?" Arista grinste. "Naja. Sie hat Zauberkräfte und immer wenn ich verzweifelt bin, macht sie irgend einen verrückten Zauber! Tschuldigung dass ich dir das verschwiegen hab, Dinku." erklärte sie. Link verdrehte die Augen. "Hör doch bitte endlich auf mich Dinku zu nennen!" seufzte er genervt. "Wie du willst, Dinku." Kicherte Arista und Ares stimmte in das Kichern mit ein. "Jaja!" Link verschränkte beleidigt die Arme.
Nach wenigen Minuten erreichte Gargos auch schon, mit Epona, Malon und den anderen, die Farm. Malon und Ruto warfen sich Link um den Hals, worauf der natürlich umfiel. "Das hast du echt toll gemacht, Link!" lobte Malon. "Ach! Das war doch eine Kleinigkeit!" lachte Link. "Du, Malon. Sind meine Augen immer noch so traurig?" fragte er dann mit einem frechen grinsen. Malon sah ihm tief in die wasserblauen Augen. Dann lächelte sie "Nein." "Gut!" grinste Link. "Äh, dürfte ich freundlicher Weise eine klitzekleine Frage stellen?" fragte Ruto. "Natürlich. Schieß los." meinte Link. "Wer, bei allen Göttern, ist das da?!" rief die Zora und zeigte schockiert auf Ares. "Würd mich auch interessieren!" pflichtete Navi ihr bei. "Das ist mein paralleles Ich aus Termina! Genauere Erklärungen kommen später!" meinte Link und machte eine abfällige Handbewegung.
"Ach ja! Was ist jetzt eigentlich mit den Dimensionen! Wie kriegen wir die wieder in die richtige Ordnung?" fragte Arista. "Nicht mehr nötig." Bemerkte Ares schulterzuckend. "Wieso?" fragten Hedwig und Tico zugleich. "Naja. Link hat die Zeit zurück gedreht." begann Ares. "Die Dimensionen haben erst ihren Platz geändert, als Wolverine zum Mond wurde und da der jetzt weg ist und der Mond wieder seine Ursprungsform angenommen hat, sind die Dimensionen wieder an ihrem eigentlichen Platz."
"Und jetzt herrscht endlich wieder Frieden!" seufzte Luzifer. "Du sagst es, Junge!" lachte Gargos. "Wir habens hinter uns!" bemerkte Navi zufrieden doch Link schüttelte den Kopf. "Oh, nein! Da irrt ihr euch! Es werden immer wieder neue Gefahren und kleine oder große Katastrophen auftauchen oder kleine Monster die Unruhe stiften! Ich sag euch, Leute: Wir habens noch lange nicht hinter uns!" lachte er. "Ou ja, Link! Da hast du verdammt recht!" pflichtete Malon ihm bei und sah ihn streng an. Epona wieherte einmal laut auf.
"Wieso?" fragte Ares. Malon wand sich ihm zu. "Ganz einfach! Seht euch doch mal um!" Sie breitete die Arme aus "Alles zerstört!" Dann klatschte sie in die Hände. "Also lassen wir Link etwas aufräumen! Wir lassen ihn die Zäune reparieren und wieder aufstellen, neue Bäume und Sträucher einpflanzen, die ganzen Steine wegschaffen, die Brandflecken auf der Scheune übermalen..." Wärend Malon noch weiter solche Dinge aufzählte, suchte Link hastig nach einem Ablenkungsmanöver. Also zeigte er einfach in den Himmel und rief "Seht mal dort!" Malon brach den Satz ab und sah nach oben.
Die anderen taten es ihr gleich. Doch an der Stelle, wo Link hinzeigte, flog nur ein einzelner Takkuri. Link winkte mit den Armen herum und lachte "Ist er nicht herrlich?! Dieser wunderschöne schwarze Takkuri!" Alle fielen perplex um. Doch das schien die Aufmerksamkeit des Takkuri erregt zu haben, worauf er ihnen einen scharfen Blick zuwarf. "Oh-oh!" bemerkte Hedwig. Der Takkuri kreischte auf und flog im Sturzflug auf sie zu. Alle drehten sich schnell um und rannten schreiend weg. Nur Link lachte wärend er davonrannte. "Ich sagte doch! Wir habens noch lange nicht hinter uns!"
Ende