Das Echo
Laßt euch von Gyorgs Story einfach überraschen!

Autor: Gyorg


Gegenwart

Die Nacht war bereits angebrochen. Eine düstere Gestalt durchstreifte den Wald. Es war Link. Er bewegte sich nur langsam. Er schaute sich immer wieder um. Plötzlich schoss einen große blaue Gestalt vor ihm aus dem Boden. Link zog schnell seine Schmirgelklinge. Die Gestalt kam näher und machte eine komische Handbewegung. Link wurde von einer riesigen Schar Fledermäuse angegriffen. Er stürzte von Epona und landete unsanft auf der weichen Erde. Die Gestalt zuckte zusammen und dann traf Link ein heller Blitz. Er wurde augenblicklich bewusstlos.

"Wo bin ich?", brachte Link stöhnend aus seinem Mund. Er öffnete langsam die Augen. Er befand sich in einem Raum aus Steinen. Ein Bett stand in der Mitte. Darauf lag Link. Neben ihm waren zwei große Säulen mit unverständlicher Schrift drauf. Neben der Säule war die Gestalt aus dem Wald. Durch ein Fenster in der Wand war sie diesmal besser zu erkennen. Sie war von Kopf bis Fuß blau. Ihre Augen waren grün, ihr Haar hatte zwei lange Strähnen die an den Ohren herab hingen. Seine Finger waren Krallen und um seinen linken Arm war eine giftgrüne Schlange gewunden. Seine Lippen waren pechschwarz und er hatte ein purpurrotes Gewand an. "Du bist hier im Geistertempel." Link hatte seine Augen inzwischen weit aufgerissen. Sie starrten die Gestalt an. "Wer bist du?" "Ich bin der Donnerwandler. Und du bist Link. Stimmt doch?" "Ja, aber woher weißt du das?" Link blickte ihn erstaunt an. "Wir wissen alles." "Was meinst du mit wir?" "Ich meine das Böse. Ich habe schließlich nicht alleine Hyrule erobert." Der Donnerwandler lacht hämisch. "Was habt ihr?" Link schrie vor Wut. Er versuchte aufzustehen, aber er war an das Bett gefesselt. "Du kannst dich nicht losreisen. Es ist zwecklos. Sie sind mit magischer Kraft gebannt." "Was habt ihr mit Epona gemacht?" der Donnerwandler lachte immer noch hämisch. "Dieses Mistvieh lässt sich nicht bändigen. Ich verstehe gar nicht, wie du darauf reiten kannst. Aber keine Angst. Ich habe sie gut entsorgt. Und der Rest deiner Ausrüstung ist auch gut verstaut. Ich habe noch etwas zu tun. Du kannst dich hier drin ruhig austoben. Es gibt kein Entrinnen." Der Zauberer machte sich auf zu einer hölzernen Tür. "Ach, dieses Miststück kannst du behalten. Egal welches Lied du spielst. Es ist nutzlos." Der Donnerwandler warf Links Okarina auf den Boden. Er lachte nun so schrill das es durch den Raum hallte. Er zeigte mit seinen Klauen auf Links Fesseln. Sie lösten sich und Link sprang auf. Doch der Donnerwandler war bereits hinter der Tür verschwunden.

Link hob die Okarina vom Boden herauf und spielte die Serenade des Wassers. Doch es passierte nichts. Er war hilflos in dem Raum gefangen. Link lehnte sich zurück an eine der Säule. Plötzlich hörte er ein merkwürdiges Geräusch. Hinter ihm hatte sich ein Gang aufgetan. Link trat hinein. Hinter ihm schloss sich der Gang wieder. Link kannte den Geistertempel sehr gut, doch in diesem Teil war er noch nie gewesen. An den Wänden waren wieder diese merkwürdigen Zeichen. Genau wie an den Säulen in der Kammer. Der Gang nahm scheinbar kein Ende. Doch dann stand Link vor einem großen, blauen Block, der den Gang versperrte. Auf ihm war eine Sonne abgebildet. Link nahm seine Okarina, lachte über die Dummheit des Donnerwandlers und spielte die Hymne der Zeit. Zwar wurde er jetzt nicht in der Zeit zurück gesetzt, aber der blaue Block verschwand. Link befand sich nun in einem Raum mit einem kleinen Schacht. Er zwängte sich hindurch. Dieser Schacht kam Link genau so lang vor, wie der Tunnel. Nur waren hier keine Schriftzeichen. Am Ende des engen Ganges war Licht zu erkennen. Link blieb die letzten Meter im Gang und sah den Donnerwandler mit einer Kreatur sprechen. "Pass gut auf die Sachen auf. Sie könnten sich uns als nützlich erweisen." Die Kreatur stand still und der Zauberer verließ den Raum. Die Kreatur drehte sich um und Link erkannte das es ein Knochenritter war. Er setzte sich hin und im nächsten Moment war er eingeschlafen. Leise kroch Link aus seinem Versteck und nahm sich alle seine Sachen die auf dem Tisch lagen. Dann öffnete er leise die Tür und trat hinaus. Er befand sich in der Haupthalle. Zwei Wachen standen an der Tür. Es waren beides Knochengänger. Link überwältigte sie ohne ein Geräusch zu machen. Dann trat er in die Wüste. Ein starker Sandsturm fegte ihm um die Ohren. Link konnte kaum etwas sehen. Er merkte das ihn etwas verfolgte und deshalb beeilte er sich zu der Feen-Quelle zu kommen. Der Verfolger blieb aber trotzdem hinter ihm. Doch kurz vor der Quelle verlor er Links Spur. Link verschwand in dem Sandsturm.

Er stand auf einem großen Felsen. Vor ihm war der Friedhof von Kakariko. Hinter ihm war der Schattentempel. "Meister, Link ist entkommen." Eine rote Gestalt huschte auf dem Friedhof entlang. "Wie. ? Der Donnerwandler hat noch eine Chance. Entweder er bringt mir Link oder er stirbt." Die rote Gestalt huschte wieder davon und er ging zurück in seinen Tempel. "..., bald werde ich mich rächen. Warte nur Link!" Die Gestalt lachte schrill und dann verschwand sie hinter einer Tür. Über den Friedhof legte sich wieder eine Totenstille.

Link zwängte sich an dem Gitter vorbei. Er stand nun vor der Gerudofestung. Sie war in einen riesigen Felsen eingemeißelt. Link bewegte sich umschauend zur Küche der Festung. Kein einziges lebendes Wesen war zusehen. Und bis auf den Sandsturm hörte Link nichts. In der Küche war auch nichts. Link nahm sich etwas Brot vom Tisch in der Mitte und aß es schnell auf. Das letzte Essen hatte er in Termina gehabt. Es war ein riesiges Festessen gewesen. Sie hatten Link alle gefeiert, da er den Mond aufgehalten hatte. Die Indigos haben die Musik gemacht und sogar der Vater mit seiner Tochter aus Ikana, waren gekommen. Link fand es war das schönste Essen seines Lebens gewesen. Aber jetzt musste er sich mit einem Stück Brot abgeben. Link spürte eine Wut in sich brodeln. Nie hat man ihn für seine Heldentaten gefeiert. Aber in Termina schon. Dort hatte er lange gelebt und er wollte auch wieder zurück. Link hatte sieben Jahre dort verbracht. Als er zurück nach Hyrule wollte, hatte er gemerkt das sich das Tor dorthin nur alle sieben Jahre öffnete. Solange hatte er in einer riesigen Villa in Unruhstadt gewohnt. Auch bei den Zoras hatte man ihm einen großen Raum zugeteilt. Die Dekus haben es genauso gemacht und sogar in Ikana hatte sie ein bescheidenes Haus aufgebaut. Es stand in dem riesigen Vorgarten des Schlosses. Die Goronen gaben ihm sogar die Häuptlingskammer, aber am meisten gefiel Link die Ranch. Er war immer mit Romani, Cremia und den Gorman Brüdern um die Wette geritten. Epona war ein schnelles Pferd und deshalb hatte Link, wenn er nicht Cremia oder Romani gewinnen lassen hat, selbst gewonnen. Wie es Epona wohl in diesem Moment gerade ging. Link neigte den Kopf nach vorne und begann zu weinen. Epona hatte ihm immer tapfer zur Seite gestanden. Aber Link würde sie finden. Er stand auf und ging sicher zu der Tür. Der Sandsturm fegte ihm kräftig ins Gesicht, als er in die Wüste trat. Er bewegte sich zum Gerudotal.

"Und, Asah? Habt ihr sie endlich?" Eine kräftige Stimme hallte über die Grabsteine hinweg. "Meister! Ich bin untröstlich, aber..." "Kannst du nicht einmal etwas richtig machen. Du weißt genau wie wichtig die Prinzessin für uns ist. Link würde ihr überall hin folgen." "Ich weiß Meister, aber das Schloss ist zu gut gesichert." "Bring, mir die Prinzessin, Asah. Egal, wie viele Versuche du dafür brauchst. Bring, sie mir." "Jawohl, Meister."

"Das ist doch unmöglich." Link beobachtete das Schauspiel hinter einem großen Felsen versteckt. Er befand sich im Gerudotal. Vor ihm tat sich eine große Felswüste auf. Alle Gerudos waren dort versammelt. Doch es war keine normale Versammlung. Sie waren angekettete. Und ein riesiger Käfer, der ungefähr doppelt so groß wie Link war, bewachte sie allem Anschein nach. War wirklich ganz Hyrule vom Bösen heimgesucht worden? Link studierte den Käfer genauer. Er sah aus wie ein Sandkäfer. Diese Tiere gab es sehr oft in der Wüste, nur waren sie normal so groß wie sein Fuß. Er hatte sechs Füße und eine riesige Kneifzange. Außerdem hatte der Käfer lange, schwarze Fühler und ovale, olivgrüne Augen. Er scheuchte die Gerudos hin und her. Sie mussten hart arbeiten. "Ich muss sie befreien." Link schlich sich langsam näher. Der Käfer hatte ihn noch nicht entdeckt. "Ahh" Link war gestürzt und der Käfer hatte ihn war genommen. Er rannte direkt auf ihn zu. Doch Link rollte sich zur Seite und der Käfer rannte an ihm vorbei. Sofort schoss dem Käfer ein Pfeil hinterher. Er brüllte, doch dann drehte er sich doch noch um und rannte wieder auf Link zu. Dieser war inzwischen aufgestanden. Er duckte sich und das Insekt rannte über ihn hinweg. Doch der Käfer gab nicht auf und drehte wieder um. Die Gerudos beobachteten das Schauspiel staunend. Link sprang in die Luft und landete auf dem Rücken des Käfers. Der Käfer schüttelte sich und versuchte Link von seinem Rücken zu bekommen. Doch Link blieb hartnäckig. "Bloß schnell hier runter", dachte Link und nahm seine Klinge heraus. Der Käfer wehrte sich noch mehr. Link hielt seine Klinge hoch in die Luft. Mit beiden Händen fasste er sie an. Dann rammte er das Schwert in den Hals des Käfers. Dieser hörte augenblicklich auf zu rütteln. Er stand nicht mehr gerade und bewegte sich schlängelnd. Link hörte das leise Röcheln des Insekts. Er befand sich im Kampf mit dem Tod. Link zog seine Schmirgelklinge aus dem Hals und sprang von dem Käfer ab, wie von einem sinkenden Schiff. Der Käfer torkelte weiter und krachte gegen einen Felsen. Er bewegte sich nicht mehr und das Röcheln war verstummt. Link rannte auf Naboru zu, die sich immer noch nicht bewegte. Doch plötzlich durchzog ein lautes Grollen die Stille. Link war fast bei Naboru angekommen und er bemerkte das laute Geräusch gar nicht. "Naboru, was...?" Doch Link brachte seinen Satz nicht zu Ende. Ein riesiger Felsbrocken war knapp vor ihm gelandet. Er flog schmerzhaft an eine Wand. Eine unvorstellbar große Felslawine krachte auf die Gerudos. "Link..." Er hörte die unterdrückten Schreie der Gerudos. "Nein...!" Link rannte zu den verschüttenden und versuchte die Felsen weg zuräumen. "Es hat keinen Sinn. Sie sind tot." Eine tiefe, lachende Stimme ertönte hinter ihm. Link trete sich um und sah mit seinen wässrigen, blauen den Donnerwandler. "Tut mir leid um deine Freunde, aber diesmal entkommst du mir nicht. Bald bist du auch bei ihnen im Reich der Toten." Aus seiner Hand schossen grelle Blitze. Doch Link rollte sich reflexartig zur Seite, doch anstatt zu kämpfen, lief er zur Brücke. Er war noch immer vom Tod Naborus geschockt. Dann durchströmte ihn eine Hitze. Er schaute zum Fluss hinunter. Doch das Wasser war verschwunden. Anstelle war feurigrote Lava zu sehen. "Gefällt es dir? Das Wasser war doch zu blau nicht?" Der Donnerwandler stand auf der anderen Seite der Brücke. "Wie bist du hier her gekommen?" Link war erstaunt. "Tja. Es hat seine Vorteile, ein Zauberer zu sein." Der Donnerwandler lachte kalt. Aus seiner Hand schossen Blitze die Link nur knapp verfehlten. Er kippte zur Seite und hielt sich noch gerade noch an der Brücke fest. Er schwitzte unheimlich. Der Donnerwandler kam ihm langsam näher. Er sagte irgendetwas, doch Link verstand es nicht. Er versuchte Link auf die Füße zu treten. Link merkte es aber nicht. Es war ihm viel zu heiß. Langsam bekam er Schwindelgefühle. Erst im letzten Moment begriff er was der Zauberer vorhatte. Er wich mit der Hand aus, aber Link wusste, dass das nichts nützen würde. "Was kann ich machen?" Link konnte nicht mehr klar denken. Der Donnerwandler kam näher. Da erkannte er seine Rettung. Er zog sein Schwert. Der Donnerwandler wollte Link gerade den Todesstoß versetzen, als er nach unten gezogen wurde.

"Wir können nicht so schwer weiter arbeiten. Wir müssen hier weg." Salia sprach mit ausgetrockneter Stimme. Sie hatte lange nichts mehr getrunken. Ihr Haar war von der schweren Arbeit zersaust, ihre Kokirikleidung zerrissen. Ihre Hände waren dreckig und sie trug einen Felsblock. "Ja, Salia. Du hast recht, aber wie sollen wir an unserem Bewacher vorbei kommen?" Mido sah noch einiger Maßen gut aus. Beide drehten sich um. Sie schauten auf ein fast kaum erkennbares Monster. Es war ungefähr so groß wie Link. Es hatte lange, spitze Zähne. Die Augen waren schwarz wie die Nacht. Sein ganzer Körper war von Schuppen bedeckt, auf seinem Rücken waren Zacken und aus seinem Maul kam Feuer. Seine Hände hatten nur drei Finger, genau wie seine Füße. "Ich glaube ich habe eine Idee Mido. Er ist bestimmt gegen Wasser empfindlich." "Aber wo sollen wir das herbekommen? Es gibt hier kein Wasser mehr. Nur er hat etwas damit wir nicht verdursten." Mido zeigte mit seinem Finger auf den Feuerschreier. "Aber vielleicht könnten wir auch..." Salia flüsterte Mido leise etwas ins Ohr. "Das ist eine gute Idee." Sie gingen wieder an ihre Arbeit. "Heute Abend. Dann geht's los."

Link taten die Tritte unheimlich weh. Der Donnerwandler hang nun genauso wie er an der Brücke. Link hatte eines der Seile durch geschnitten. Er konnte sich kaum noch festhalten. Er war immer noch von der Wärme benommen. Er trat zwar manchmal noch zurück, doch diese Tritte waren sehr schwach. "Ich muss hier weg.", dachte Link. Und genau in diesem Moment traf ihn der Fuß des Donnerwandlers. Er konnte sich nicht mehr festhalten. Mit letzter Kraft fasste er sich noch den Fuß des Donnerwandlers. Dieser versuchte Link darunter zu kriegen, aber er blieb hartnäckig wie bei dem gigantischen Käfer. Der grün bekleidete Junge nahm seinen Enterhaken. Er wollte sich damit zu den Brückenpfeilern ziehen. Doch der Zauberer konnte sich nicht mehr halten und stürzte in Tiefe. Link fiel mit ihm. Da erinnerte er sich an eine Felsspalte dort unten. Dort drinnen war eine Kiste. Link schoss den Enterhaken auf die Kiste ab. Er wurde sofort nach vorne gezogen. Er war jetzt auf wenige Meter an die Lava gekommen. Er spürte wie die Hitze seinen Körper durchdrang. Das letzte was er hörte war der laute Aufschrei des Donnerwandlers. Dann wurde ihm schwarz vor den Augen. Er fühlte sich tot.

Salia sah sich um. "Mido! Ich glaube die Luft ist rein." Sie lockte ihn mit ihrem Finger. Mido schlich ihr langsam hinterher. Sie schwitzten, denn der Teich war zu Lava geworden. Sie näherten sich langsam den Verlorenen Wäldern. Es war ihre einzige Chance. Bis jetzt hatte man sie noch nicht bemerkt. Doch das Monster passte immer gut auf. Plötzlich erschien ein Schatten hinter ihn. "Halt!" Eine tiefe Stimme lies Salia und Mido das Blut in den Adern gefrieren.

Link befand sich in einem dunklen Raum. Er konnte kaum etwas erkennen. Er lag auf einer kalten, harten Matratze. "Endlich bist du wach. Ich dachte schon du wachst gar nicht mehr auf." Link drehte sich um. Eine Gerudo saß auf einem hölzernen Stuhl neben ihm. "Was ist passiert?" "Du lagst bewusstlos neben der Kiste. Ich habe dich hier her geholt." Link staunte. "Warum bist du nicht gefangen? Wer bist du überhaupt?" "erinnerst du dich nicht an die Gerudo mit der Kuh hier unten. Die bin ich. Und dieser blaue Kerl hat mich hier nicht gefunden. Wie geht es den Gefangenen?" Link verschwieg ihr die Tatsache das sie alle gestorben waren. "Wie konnten diese Gestalten Hyrule erobern?" Link konnte nichts aus dem Gesicht der Gerudo schließen. Es war zu dunkel. "Es war schrecklich. Die ganzen bösen Gestalten. Ich fang am besten von vorne an. Die Gerudo schwieg kurz, dann begann sie mit lauter Stimme zu reden. Die klare Stimme hatte keinen Akzent, wie es für Gerudos üblich war.



Vergangenheit

Zelda balancierte auf der Mauer. Es machte ihr Spaß. Hier im Schloss gab es genug dieser Mauern. Sie war inzwischen 11 Jahre alt. Oft dachte sie an Link zurück. Wie ging es ihm wohl gerade? War er überhaupt noch am Leben? Doch Zelda glaubte fest daran das Link es geschafft hatte. Hier in Hyrule war seit Link wieder Frieden eingekehrt. Doch etwas beunruhigte Zelda. Sie spürte das Böse immer näher rücken. Oder war es nur Einbildung? Zelda hielt es für Einbildung und deshalb ritt sie mit ihrem Pferd nach Kokiri. Der Deku-Baum hatte ihr eintritt gewährt und dadurch konnte sie nicht zu einem Baum werden. Sie hatte vor sich mit Salia zu treffen. "Hi", begrüßte Salia sie. Zelda erwiderte den Gruß. "Wie geht es dir?" "Ganz gut. Und dir?" So redeten sie noch eine Stunde weiter, bis sie lautes Donnern hörten. 2Ich glaube ein Gewitter zieht auf. Reite jetzt lieber nach Hause." Salia zeigte auf eine große Front schwarzer Wolken. "Ich glaube du hast recht Salia. Ich werde reiten." Zelda stieg auf ihr Pferd. Die beiden Weisen verabschiedeten sich. Dann ritt Zelda in Richtung des Ausgangs. Sie überquerte die Brücke und befand sich nun in der hylianischen Steppe. Ein kalter Wind pfiff ihr um die Ohren. Sie zitterte am ganzen Leib. Die Kälte setzte ihr unheimlich zu. Zelda machte sich schnell in Richtung Schloss auf. Die Wolken hatten Hyrule inzwischen in tiefste Dunkelheit gehüllt. Das wunderte Zelda. In Hyrule war es noch nie so dunkel gewesen. Plötzlich schoss ein großes Ungetüm vor ihr aus der Erde. Sie war etwas größer als Zelda, hatte dunkelgrüne Haut und stand auf zwei Beinen. Sie hatte drei krallenartige Finger an jeder Hand und an jedem Fuß. Ein schlangenartiger Kopf, eine lange Zunge und vier spitze, lange Zähne ließen das Monster noch unheimlicher aussehen. Zelda drehte mit ihrem Pferd um und ritt zurück nach Kokiri. Die Angst stand ihr ins Gesicht geschrieben. Sie trieb ihr Pferd an und hatte das Gefühl, welches das Pferd die Gefahr spürte und deshalb so schnell ritt. Das unheimliche Monster folgte ihm. Wäre Link doch bloß hier bei ihr.

Impa schaute in den Himmel. Er war schon pechschwarz. Das beunruhigte sie. Wieder richtete sie ihren Blick auf den Friedhof. Er war grau und verlassen. Die Grabsteine ragten aus dem harten, torfbraunen Boden. Ein Steinweg führte an den Grabsteinen vorbei, bis zu dem Königsgrab. Dort waren die Könige von Hyrule begraben. Sie selbst hatte ihnen immer treu gedient. Hinter ihr lag der Schattentempel. Sie war die Weise des Tempels. Langsam ging sie zurück. Hinter ihr tauchte ein Schatten aus dem Boden. Sie wurde nach vorne gestoßen. Impa schaute sich um. Ein Knochenritter, der ungefähr so groß wie sie war, stand mit einem riesigen Schwert hinter ihr. Er hatte schwarze Flügel und einen Schwanz, der einem Schwert ähnelte. Sechs Fledermäuse schwirrten um ihn. Sie hatten schrecklich wirkende Fratze die einem Menschen ähnelte. Impa erschrak. Schon folgte der nächste Schlag. Impa stürzte zu Boden. Sie blieb bewusstlos liegen.

Talon stand auf seinem Hof. Vor ihm setzte sich eine Wolke zusammen, die schwärzer als die Nacht war. Talon zog sein mächtiges Masterschwert. Vor ihm stand Ganondorf, der Meister des Bösen. Er schoss eine helle Energiekugel auf ihn. Talon wehrte mit seinem Spiegelschild ab. Die nächste Energiekugel schlug Talon mit seinem Schwert zurück. Sie traf Ganondorf schmerzhaft im Bauch und er sackte zusammen. Er schwebte nun knapp über dem Boden. Talon nahm einen Lichtpfeil heraus und schoss ihn mit seinem Bogen ab. Ganondorf kniete jetzt am Boden. Talon schlug mit seinem Schwert auf ihn ein. Plötzlich stieg Ganondorf wieder hinauf und schoss Blitze auf den Boden. Sie trafen Talon und er kippte zusammen. Er war bewusstlos.

Zelda ritt immer noch vor dem Monster. Sie musste zu Links Wohnung. Dort bewahrte er bestimmt noch sein altes Schwert auf. Sie war bereits in Kokiri angekommen. Die Kokiri-Kinder waren alle vor dem schrecklichen Ungetüm in ihre Häuser geflüchtet. Zelda war fast bei Links Haus angekommen. Sie stieg schnell die Leiter hinauf. Ihr Pferd lief vor Angst weiter. Zelda war nun oben. Sie betrat die Wohnung. Das Monster kletterte nun auch die Treppe hinauf. Zeldas Hände bebten vor Angst und sie konnten nur mühsam nach dem Schwert greifen. Der Verfolger betrat nun auch die Baumwohnung. Zelda drehte sich erschrocken um und schlug mit dem Schwert zu. Das Ungetüm schrie auf, torkelte an der Wand entlang und dann kippte es schwerfällig zu Boden. Blut verteilte sich über den ganzen Boden. Zelda wurde übel und sie rannte hinaus. Schnell stieg sie die Leiter herunter. Sie konnte nicht verstehen wie Link das viele Blut ertragen konnte. Ihr Pferd stand an dem Teich und schlürfte hörbar eine Menge Wasser. Die Prinzessin pfiff laut und das Pferd trabte auf sie zu. Sie stieg auf ihr Pferd und ritt aus Kokiri heraus. Sie musste so schnell wie möglich im Schloss sein. Doch draußen standen Unmengen von Kreaturen. Sie hatten Zelda noch nicht entdeckt und deshalb ritt sie wieder zurück. Sie brauchte eine Okarina. Aber wo war eine zu finden?

Talon saß Schweiß gebadet neben seinem Bett. Er hatte wieder einen seiner Alpträume gehabt. Er hätte gegen Ganondorf gekämpft. Er stand auf und verließ das Zimmer. Im neben Zimmer schlief Malon. Auf der anderen Seite schlief Basil. Talon schaute noch kurz in Malons Zimmer. Sie schlief unschuldig in ihrem Bett. Aus ihr hatte sich eine attraktive, junge Frau entwickelt. Er machte die Tür leise wieder zu. Langsam stieg der Bauer die Treppe herab. Unten angekommen trank er ein erfrischendes Glas Milch. Doch davon konnte er immer noch nicht einschlafen und deshalb ging er ein bisschen frische Luft schnappen. Da hörte er lautes Wiehern. Er blickte zur Koppel, konnte aber nichts erkennen. Es war zu dunkel. Talon wollte wissen was da los war und so ging er langsam näher an die Pferde. Als er da war konnte er nichts ungewöhnliches erkennen. Doch die Pferde sprangen immer noch wild herum. Talon dachte sich nichts dabei. Er kehrte um. Da traf ihn ein stechender Schmerz an der Brust. Er fiel kopfüber in einen Wasserkrug für die Pferde. Malon hatte das alles nicht bemerkt und schlief ruhig und entspannt weiter. Sie träumte von einem schneeweißen, wilden Pferd.

Zelda versteckte sich hinter einem Baum. Sie musste das schreckliche Schauspiel mit ansehen. Die Kokiri wurden alle von einem großen Ungetüm versklavt. "Ich muss hier weg", dachte sie. Warum hatte sie ihre Okarina auch zu Hause vergessen? Aber Salia musste doch eine haben. "Na klar. Der Waldtempel!" Behutsam kletterte sie langsam den Berg zu den Verlorenen Wäldern. Ihr Kleid war total zerrissen. Kurz vor dem Eingang wurde sie dann doch noch gesehen. Das Monster, das die Kokiris gefangen genommen hatte, spie Feuer. Es verfehlte sie nur knapp. Nun rannte sie los. Zelda achtete auf nichts mehr. Sie spürte wie es hinter ihr immer heißer wurde. Mit Mühe und Not erreichte sie das Tor zum Wald. Sie lief immer weiter. Noch immer hatte sie so große Angst, das der Feuerspeier ihr folgen würde, das sie nicht aufhören konnte zu rennen. Als endlich Gewissheit hatte das er ihr nicht folgte, blieb sie außer Atem stehen. Sie schaute sich um. Sie war sehr oft in den Wäldern gewesen, doch hier war sie noch nie gewesen. Zelda hatte sich total verlaufen. Verwundert bewegte sie sich vorwärts.

Ruto stand auf der Insel inmitten des Hylia-Sees. Der Himmel verdunkelte sich immer mehr. Es war inzwischen bitterkalt geworden. Ruto beschloss noch eine Runde zu schwimmen und dann nach Hause zu tauchen. Langsam ließ sie sich ins Wasser gleiten. Sie breitete ihre Arme aus und begann zu schwimmen. Vorbei an dem Angelteich, an dem Forschungslabor und an den Vogelscheuchen. Irgendetwas störte sie, doch sie ignorierte es. Plötzlich wurde sie von Krallen nach oben gezogen. Sie riss sich los und erkannte einen riesigen Vogel. Es war eine ganz normale Krähe. Nur viel größer. Ihre schwarzen Federn schimmerten im Licht der Sonne. Ruto schaute dem Vogel nach. Wieder kam er auf sie zugeflogen. Doch Ruto nahm einen Stock vom Boden auf und schlug der Krähe damit auf den gelben Schnabel. Sie wendete sich ab und flog davon. Ruto schaute ihr nach. Sie erkannte das die riesige, schwarze Krähe in Richtung des Schlosses flog. Bald konnte Ruto sie am weiten Horizont nicht mehr erkennen. "Glück gehabt", dachte sie sich und ging zum Tempel des Wassers. Kurz, bevor sie ins Wasser steigen wollte, spürte sie einen warmen Luftzug. Sie wirbelte blitzschnell herum. Vor ihr stand ein großes, feurigrotes Ungetüm. Ruto konnte so gut wie nichts erkennen, da das Monster überall von Flammen bedeckt war. Zwei funkelnde, pechschwarze Augen guckten sie an. Seine Hand streckte er nach oben und im nächsten Augenblick flog ein Feuerball auf sie zu. Sie konnte ganz knapp ausweichen. Schnell sprang sie ins Wasser, denn es folgte schon der nächste Ball. Der Feuerwerfer tat irgendetwas am Wasser. Ruto konnte nichts erkennen. Wie aus dem Nichts gekommen schoss dann plötzlich eine Feuerwand auf sie zu. Ruto erschrak. Mit so etwas hatte sie nicht gerechnet. Schnell schwamm sie auf die Insel in der Mitte zu. Hinter ihr wurde es immer heißer. Ihre Füße fingen an zu kochen. Sie war jetzt kurz vor der Insel. Nur noch ein Delphinsprung könnte sie retten. Aber vor diesen Sprüngen fürchtete sie sich. Ihr Vater wollte das sie den Sprung beherrschen wollte. Deshalb hatte er immer viel mit ihr trainiert. Ruto hatte es nie richtig geschafft, doch jetzt musste es klappen. Langsam stieg sie nach oben auf. Die Hitze an ihren Füßen war nun unerträglich. Dann schoss das schnelle, blaue Zoramädchen aus dem Wasser. Sie flog direkt auf den Baum zu. Ihr Kopf stieß dagegen. Ruto konnte nicht mehr klar denken und wurde ohnmächtig. Sie lag in den Baum gekauert. Sie lag so das der Feuerwerfer sie nicht sehen konnte. Doch der Feuerwerfer war bereits mit etwas anderem beschäftigt. Die Feuerwelle hatte nun den ganzen Hylia-See zu Lava werden lassen. Die Sonne verschwand am Horizont und mit ihr alle Hoffnung.

Zelda stand auf einer kleinen Lichtung im Wald. Ihr Augen waren auf den großen Baum vor ihr gerichtet. Es war hoffnungslos. Sie würde nie hier heraus finden. Bis jetzt hatte niemand aus den Verlorenen Wäldern heraus gefunden. Bis auf die Kokiri, Link und sie selbst natürlich. Zelda erinnerte sie sich an eine Geschichte von Link. Er sollte einen komischen Staub zu einem Jungen bringen, der sich verlaufen hatte. Doch als Link mit dem magischen Staub zurück kam, war der Junge zu einem Baum geworden. Sie konnte zwar nicht zu einem Baum werden, aber verlaufen konnte sie sich trotzdem. Was sollte sie jetzt nur machen? Was hätte Link jetzt getan? Diese Fragen schwirrten ihr im Kopf herum. Auf die zweite Frage fand sie allerdings schnell eine Antwort. Link hätte seine Okarina zu Hilfe genommen. Warum hatte sie auch ihre Okarina vergessen? Ein leises Rascheln riss sie aus ihren Gedanken. Sie schaute sich um. Bis auf die braunen Bäume mit ihren grünen Blättern und die schwarze Erde mit ihrem grünen Gras. Misstrauisch ging Zelda weiter. Plötzlich stieß sie etwas nach vorne. Ihr lauter Schrei durchtönte den sonst so stillen Wald. Weit weg besiegte ein Junge gerade Odolwa. Er bekam von alle dem nichts mit und kämpfte mutig und tapfer weiter.

Ruto versteckte sich hinter einem Stein. Hilflos musste sie mit ansehen wie die Zoras versklavt wurden. Ihr Vater bewegte sich nur langsam. Er sah sehr traurig aus. Ruto vermutete das er sie vermisste. Auch die anderen sahen nicht viel besser aus. Das große, feurige Ungetüm schien sie zu dirigieren. Sie mussten mit spitzen Hacken an einer Felswand graben. Für Ruto hatte es den Anschein das sie nichts bestimmtes suchten. "Was ist das?" Ruto sah eine kleine Karawane auf den Hylia-See zusteuern. Ein großer Knochenritter führte sie an. Er hatte ein riesiges Schwert in der rechten Hand. Ruto achtete nicht weiter auf ihn. Viel mehr interessierten sie die Leute dahinter. Es waren zwei Menschen, die von Fledermäusen in der Reihe gehalten wurden. Der vordere war ein Mann mittleren Alters. Er hatte Bauernkleidung an. Ein großer Schnurrbart bedeckte sein schmales Gesicht. Weiter konnte Ruto nichts mehr erkennen. Das Mädchen dahinter war da viel aufschlussreicher. Es hatte einen traurigen Gesichtsausdruck. Es sah aus als hätte sie jemanden verloren, der für sie sehr wichtig war. Ihr Kleid war zerrissen. Ruto war zu weit weg um mehr sehen zukönnen. Sie brauchte dringend Wasser. Das Forschungslabor! Ruto musste zum Forschungslabor. Leise überquerte sie die Brücke. Es war einfach, denn die Monster waren mit den neuen Gefangen beschäftig. Vorsichtig öffnete sie die Tür. Genauso vorsichtig schloss sie die Tür wieder. Es war dunkel und Ruto konnte gar nichts erkennen. Plötzlich schlug ihr etwas hartes auf den Kopf. Sie kippte bewusstlos nach vorne auf den kalten Boden.