Wüste der Zeit
Wahrlich blutig geht es in Gesangs Geschichte über Hyrule zu, aber seht selbst!

Autor: Gesang


Kapitel I: Die Geschichte der Götter

Vor Anbeginn der Zeit stiegen drei Göttinnen aus dem Chaos der Gezeiten empor: Din, die Göttin der Kraft, Nayru, die Göttin des Mutes und Farore, die Göttin der Weisheit. Din, mit dem feurigen Odem ihres Körpers schuf sie unsere heutige Welt. Nayru, sie erschuf sämtliche Lebewesen Hyrules und schenkte ihnen Leben. Farore, sie gab den Wesen die Gabe der Weisheit. Als ihr Tun vollendet war, zogen die Göttinnen gen Eden. Triforce-Symbole künden noch Heute von den Stätten, die sie besuchten.

Seitdem steht das Triforce als Symbol für die Ausgeglichenheit von Kraft, Mut und Weis-heit. Link seufzte auf. Er hatte diese Geschichte schon tausendmal gelesen oder gehört. Aber nirgends war ein Hinweis versteckt. Vor einigen Tagen war Link zum Wüstenkoloss geritten. Dort war das Grab der Hexen Kotake und Koume. Es waren die einzigen menschlichen Wesen, die Link umgebracht hatte, mit Ausnahme von Ganondorf, aber Link wusste nicht ob der eigentlich wirklich ein Mensch war. So ritt er zum Grab und sprach:

»Kotake und Koume ihr habt mich herausgefordert, verzeiht wenn ich euch töten musste! Aber das, was Ganondorf sonst angerichtet hätte, wäre weitaus schlimmer gewesen und er hätte euch bestimmt nicht verschont!« Link hasste das Töten über alles, auch wenn es nur ein Sandwühler war. Aber zwei Menschen umzubringen, das war zuviel für Hyrules Retter. Jedes Jahr seit er 10 Jahre alt war, besuchte er dieses Grab, auch jetzt mit 16. Doch vor einigen Tagen hatte Link sich umgeschaut und sich seltsamerweise zum ersten Mal darüber Gedanken gemacht, wer eigentlich diese Göttin war, die zeitlos dastand.

Bei einer Erkundung des Tempels fiel Link ausserdem auf, dass die Statue im Tempel ein etwas anderes Gesicht hatte, als die ausserhalb. Waren es zwei verschiedene Göttinnen? Und nun suchte Link Hinweise, die ihm mehr über die seltsamen Götterfiguren erzählen könnten. Dazu hatte er Zeldas ganze Bibliothek durchwühlt. Link schlug nun die letzte Seite auf und las weiter: »Frieden«, sagte Farore, »Wird es nur geben wenn in den Wüsten Sanaj Shiva und in den Bergen Sanaj Are thronen. Wir kön-nen diese Welt nicht beschützen.

Und solange beide Göttinnen zweigeteilt sind wird die Hölle immer neue Monster nach Hyrule und Termina senden! Doch der einzige, der die Göttinnen vereinen kann ist noch nicht geboren.« »Und wie wird sein Name lauten?«, fragten alle Weisen wie aus einem Munde. »Link!« Hier endete der Text, aber trotzdem - oder vielleicht auch gerade deshalb - war Link total verwirrt.

Sanaj Shiva solle in den Wüsten thronen. Doch sie ist zweigeteilt und Link muss sie zu-sammenfügen. Deshalb sahen die beiden Stauen verschieden aus. Aber was hat Termina damit zu tun? Link wusste nichts von einer Wüste in Termina. Er beschloss die Statuen nochmals genauer zu untersuchen. In dem Moment, in dem er aufbrechen wollte, kam Prinzessin Zelda zur Tür herein. »Hast du schon was gefunden?«, fragte sie.

Link nickte und zeigte Zelda den Text. »Hm!«, sagte sie nachdem sie ihn gelesen hatte. »Ich kenne eine alte Sage, die besagt, dass Shiva und Are die Eltern von Din, Nayru und Farore seien. Aber ich habe nie daran geglaubt, da ich dachte die drei Göttinnen seien vor allem anderen entstanden!« »Aber die hier heissen ja Sanaj Shiva und Sanaj Are.« »Ja das stimmt, aber vielleicht…« »Vielleicht was?« »Es gibt eine Sprache, in der ziemlich viele Wörter auf j enden. Althylianisch! Ich schau mal nach!«

Zelda holte ein dickes Buch aus einem Regal. Sie blätterte darin. »Wart mal…Sanaj be-deutet Tochter oder Sohn.« »Vielleicht heisst das ja Shivas Tochter.« »Nein, das kann doch nicht sein! Wieso sollte dann der andere Gott oder Göttin Ares Sohn oder Ares Tochter heissen? Schliesslich ist Shivas Tochter auch Ares Tochter.« »Hm, stimmt! Viel-leicht heisst das ja Tochter Shiva, damit es keine Verwechslungen mit Shiva, ihrer Mutter, gibt! Dann müsste Sanaj Are ein männlicher Gott sein, da Shiva ja ein Frauenname ist und Are deshalb männlich sein muss.«

»Das könnte so sein! Am besten du machst dich gleich auf den Weg, Link.« »OK. Du hast mir sehr weitergeholfen. Ich danke dir!« Link gab Zelda einen Kuss auf die Wange und zückte die Okarina der Zeit. Er spielte das Requiem der Geister und befand sich sofort wieder vor dem Wüstenkoloss. Nicht alle hatten es so leicht wie Link und konnten einfach so mit der Okarina zum Wüstenkoloss gelangen. Und noch weniger Personen war der Zu-tritt zur Gespensterwüste überhaupt erlaubt.

Seit Ganondorfs Verbannung liessen die Gerudofrauen zwar jeden durch, der Zeldas Erlaubnis hatte, aber die hatte fast niemand. Auch die Gestalt, die jetzt durch die Wüste irrte, hatte mit den Gerudos einige Auseinandersetzungen gehabt. Aber es brauchte weitaus mehr als ein paar lächerliche Frauen, um sie aufzuhalten. Und sobald sie die Macht hatte, nach der sie suchte, würde sie nicht einmal mehr das Triforce aufhalten. Sie hatte gehofft, das Triforce zu erhalten, damit sie die Macht leichter erhalten könnte.

Doch auch ohne Triforce würde sie erhalten, wonach sie strebte, sie musste nur endlich den Weg aus dieser verdammten Wüste finden. Inzwischen hatte Link den ganzen Tempel durchsucht, aber nichts gefunden. Plötzlich kam ihm eine Idee. Die Inschriften auf den Steinkobras beim Eingang verrieten manchmal einige Sachen. Link begab sich zum Ein-gang. Tatsächlich, auf den Kobras war zu lesen: Spiele dieses Lied und vereine damit was zweigeteilt. Spiele die »Ballade der Einheit«

Link lernte ein wunderschönes Lied im Viervierteltakt. Sofort begab er sich zu der äusse-ren Statue und spielte das Lied. Plötzlich umgab sie ein weisses Licht. »Und jetzt?«, dachte Link. Er begab sich zu der inneren Statue und spielte das Lied nochmals. Auch sie wurde plötzlich von einem weissen Licht umgeben. Im ersten Moment dachte Link, es ge-schehe nichts, doch dann fing der Erdboden leicht an zu zittern und eine Schriftrolle erschien vor seinen Füssen. Er fing an zu lesen.

Am Anfang war die Wüste der Zeit. Aus ihr erhoben sich eines Tages Shiva, die Göttin der Wüste und Are, der Gott der Zeit. Doch auch jemand anders erhob sich. Es war Grenta. Irgendwann einmal gebar Shiva Din, Nayru und Farore. Nachdem diese die Welt erschaf-fen hatten, schuf Are die Zeit und Shiva die Wüste und zwar nicht als Ort des Todes son-dern als Ort der Ruhe und Geborgenheit. Später brachten Shiva und Are dann Sanaj Shi-va und Sanaj Are zur Welt. Da Shiva und Are über die Wüste der Zeit herrschen mussten, sollten ihre Kinder über die Welt Hyrule und Termina herrschen.

Sanaj Are liess die Zeit von den Bergen her über die ganze Welt fliessen. Doch Grenta war neidisch auf das Werk, das die anderen vollbracht hatten und riss eine Verbindung zwischen den Welten auf. Sie teilte Sanaj Shivas Körper entzwei und schloss ihn in einem riesigen Wüstenkoloss in Hyrule ein. Sanaj Shivas Seele aber verbannte sie in Terminas Wüste. Das gleiche machte sie in den Bergen mit Sanaj Are. Shiva und Are töteten Gren-ta, doch sie hatte von einem hylianischen Mann einen Sohn bekommen, der Sayaj ge-nannt wurde, »Vom dunkeln Erzeugter« in der alten hylianischen und terminischen Spra-che. Die Macht der Götter reichte nur um eine Hölle zu erschaffen und Sayaj darin zu ver-bannen.

Doch ihr Plan schlug fehl. Denn von nun an war Sayaj Herrscher der Hölle geworden und spuckte von dort die bösartigsten Monster und Menschen in die beiden Welten aus. Er wollte nur eines: Die Wüste der Zeit, die ihm uneingeschränkte Macht verleihen würde. Um diesen Plan in die Tat umzusetzen musste er den Plan seiner Mutter beenden, er musste Sanaj Shiva und Sanaj Are töten, um in die Wüste zu gelangen und dort angekommen musste er Shiva und Are umbringen. Das ist ihm bis heute noch nicht gelungen.

Die Gestalt war nun fast am Ende der Wüste angelangt. Sie hielt kurz inne. Sie musste an ihre Pläne denken, die fehlgeschlagen waren. Sie hatte versucht mit Hilfe dieses Ganondorfs an das Triforce heranzukommen, doch der entpuppte sich als ein totaler Versager. Auch der Plan mit Majoras Maske die Menschen der Hölle zu unterwerfen, war nicht ge-lungen. Und beide Male war es dieser Link, der die Pläne der Gestalt durchkreuzt hatte. »Doch diesmal«, sagte sie, »werde ich ihn vernichten, so wahr ich Sayaj heisse.« Sayajs Lachen ging im Sandsturm unter, der nun bereits hinter ihm lag. Sayaj betrat den Wüsten-koloss.



Kapitel II: Die terminische Wüste

Link war ziemlich schockiert. Er hatte eigentlich nur ein kleines Rätsel lösen wollen, aber gegen den Herren der Hölle anzutreten, das war zu viel für ihn! Wenn Ganondorf und Majoras Maske wirklich nur Sayajs Werkzeuge gewesen waren, was konnte Link dann schon gegen ihn ausrichten? Eines stand jedoch fest: Er brauchte die Hilfe der Göttinnen für diesen Kampf also musste er zuerst einmal Sanaj Shivas Seele finden. In der Wüste von Termina… Link hatte nie eine Wüste in Termina gesehen. Aber wo sie sich befand konnte Link nur herausfinden wenn er jetzt nach Termina aufbrach. Und darin bestand schon wieder das nächste Problem:

Link war damals ziellos durch den seltsamen Wald geritten und hatte sich die Stelle nicht gemerkt, wo der Durchgang war. Und niemand anderes wusste es, denn keiner war bisher in Termina gewesen ausser Link. »Der Maskenhändler!«, schrie Link. Seine Stimme hallte durch den ganzen Raum. »Er war sogar schon vor mir in Termina! Dummerweise kann ich in diesem Tempel nicht warpen, also muss ich zurück zum Eingang.« Anders als bei seiner Reise nach Termina hatte Link jetzt die ganze Ausrüstung dabei, auch die Terminische. Da er die Schmirgelklinge auch als Erwachsener tragen konnte, benutzte er sie häufiger als das Master- oder das Biggoronschwert.

Link kannte eine Abkürzung, durch die man schneller von hier zum Eingang und umgekehrt kam. Sie musste aber vorher aktiviert werden. Man musste durch eine Tür gehen, mit den Krafthandschuhen einige Blöcke verschieben und mit dem Stahlhammer einen rostigen Schalter betätigen. Link zog die Handschuhe an, bewaffnete sich mit dem Stahlhammer und wollte gerade die Tür öffnen, als vor seinen Augen plötzlich eine riesige Flammenwand aufloderte. Link wollte nach hinten flüchten, aber dort loderte eine weitere Flammenwand auf, genauso rechts und links von ihm. Link war in den Flammen gefangen. »Soso! Ein Paar Flammen und unser Herr der Zeiten ist hilflos! Hahahaha!« Link sah nach oben, aber obwohl er diese Gestalt noch nie gesehen hatte, wusste er genau, wer da oben schwebte. »Sayaj! Verfluchter! Reicht dir der Tod deiner Mutter nicht als Beweis, dass dein Handeln schlecht ist?« »Schweig!«, schrie Sayaj und feuerte eine pechschwarze Energiekugel auf Link. Dieser hob den Spiegelschild zur Abwehr, aber die Energiekugel flog durch den Spiegelschild hindurch, als wäre er überhaupt nicht da. Link wurde getroffen und sank zu Boden.

»Da staunst du was!«, lachte Sayaj. »Meine Energiekugeln gehen durch alles hindurch, was ich will und treffen alles was ich will. Sie könnten auch deinen jämmerlichen Schild schmelzen. Im Gegensatz zu diesem jämmerlichen Ganondorf oder dieser jämmerlichen Maske kann ich dich problemlos vernichten! Und wenn du erst einmal tot bist, dann brauche ich kein Triforce mehr und keine Kontrolle über die Menschheit um die Wüste der Zeit zu beherrschen! Und versuche nicht mich umzustimmen, das haben schon mächtigere als du versucht! Hahaha!«

Das Lachen des Herren der Hölle hallte im ganzen Geistertempel wider. Sayaj liess sich direkt vor Links Füssen zu Boden gleiten. Link dachte fieberhaft nach, während er geschickt Sayajs Angriffen auswich. Die Abkürzung konnte er vergessen, auch wenn er einen Weg durch die Flammen finden würde. Die Steine zu verschieben würde viel zu lange dauern. Also blieb nur der normale Weg. Doch dazu musste er seinen Gegner ablenken! Nur wie?

»Nimm deine gerechte Strafe entgegen, du widerliches Monster!«, schrie Zelda. Eine weisse Energiekugel traf den Herren der Hölle. »Das macht mir nichts aus, du Miststück von einer Prinzessin!«, lachte Sayaj. »Das aber vielleicht!«, grinste Rauru. Alle Weisen waren versammelt um Link zu retten. Jetzt! Sayaj war abgelenkt. Sobald ihn die riesige Energiekugel traf, würde er den Weisen eine andere entgegenschleudern.

Bevor das geschah, musste Link weg sein, damit sich die Weisen wegteleportieren konnten (sie könnten es auch wenn Link noch da wäre, sie würden ihn aber niemals im Stich lassen!). Blitzschnell wurde Link zu einem Goronen, rollte durch die Flammen, wurde wieder normal, benutzte den Enterhaken um zur höheren Etage zu gelangen und flüchtete durch die Tür. Er rannte so schnell, wie er konnte und erreichte schon bald den Ausgang.

Er konnte sich gerade noch rechtzeitig mit der Kantate des Lichts in Sicherheit bringen. Eine Sekunde später und er wäre von Sayajs Energiekugel getroffen worden. »Verdammt!«, fluchte der. »Jetzt muss ich wieder durch die Wüste! Aber wir werden uns wiedersehen Link! Unter der sengenden Wüstensonne in Termina!« Link war in der Zitadelle der Zeit angekommen, wo bereits die sieben Weisen auf ihn warteten: Rauru, Salia, Darunia, Ruto, Impa, Naboru und natürlich Zelda. »Danke ihr Weisen! Ohne euch hätte ich es nicht geschafft!«, bedankte sich Link.

»War doch eine Ehrensache!«, kicherte Salia in ihrer mädchenhaften Art. »Brüder helfen sich gegenseitig! Ist doch klar!«, sagte Darunia mit seiner brummigen Stimme. »Als du aufgebrochen bist, hat Zelda gedacht, wir folgen dir lieber!«, sagte Impa. »Na kleiner, alles in Ordnung?« »Naboru, hör endlich auf, ich bin bereits einen halben Kopf grösser als du!« Naboru lachte.

Die anderen Weisen lachten mit, sogar Rauru liess ein Lächeln über seine Lippen gleiten. »Aber Sayaj ist mir auf den Fersen!«, erinnerte Link die Weisen besorgt. »Da mach dir mal keine Sorgen«, kicherte eine glockenhelle Stimme. »Navi!«, sagte Link begeistert. Die kleine Fee schwirrte um Links Kopf. »Sayaj hat genug Probleme die Wüste zu durchqueren, der wird dir nicht so schnell auf die Nerven gehen.« »Gut, aber jeder Vorsprung ist von Nutzen. Navi, wenn du willst kannst du mitkommen, ich gehe nach Termina.« »Natürlich komm ich mit!«, kicherte Navi.

»Eigentlich habe ich ja genug zu tun, aber da du mir Majoras Maske zurückgebracht hast, werde ich sehen was ich tun kann!« Der Maskenhändler lächelte und wühlte in einer alten Truhe so lange herum, bis er fand, was er suchte. »Hier! Ich kann zwar nicht mitkommen, aber mit dieser Karte vom Wald hinter dem Schloss wirst du den Durchgang schon finden!« »Danke Maskenhändler!«, sagte Link. »Nichts zu danken! Ich muss dir danken!«, lächelte der Maskenhändler.

»In diesem nebelverhangenen Wald ist also der Zugang?«, fragte Navi. »Mir war nie aufgefallen, dass hinter dem Schloss überhaupt ein Wald ist!« Mit der Karte vom Maskenhändler, war es für Link ein Leichtes den Zugang nach Termina zu finden. »Schau Navi, in diesem alten Baum ist das Dimensionsportal!«, sagte Link. Er stieg von seinem treuen Pferd Epona und betrat den Baum. Navi folgte ihm zögernd.

»Was macht wohl Link in diesem Augenblick?«, fragte sich Taya. Sie hatte irgendwie heute nicht sehr grosse Lust zum Spielen. Sie wusste auch nicht warum. Klar, sie hatte schon mehrmals an ihn gedacht, aber noch nie so stark, dass sie keine Lust mehr zum Spielen hatte. »Was ist los, Taya?«, fragte das Horrorkid. »Ich weiss nicht…Ich möchte lieber vom Uhrturm aus Termina bewundern!« Das Horrorkid zuckte mit den Schultern. »Na komm schon!«, drängte nun auch Tael. »Na gut!«, sagte das Horrorkid.

»So sieht also Termina aus!«, staunte Navi. Link nickte. »Aber ich weiss nicht, wo es hier eine Wüste geben soll!«, gab Link zu. »Aber wenn es jemand gibt, der es weiss, dann ist es Taya!« »Taya?«, fragte Navi. »Taya ist die Fee, die immer mit dem Horrorkid zusammen ist.« »Und wo ist sie?« »Das werden wir herausfinden müssen. Am besten wir gehen zum Observatorium.«

»Taya, wir waren jetzt lange genug da oben!«, meinte das Horrorkid. »He schau mal! Da beobachtet uns jemand!«, meinte Tael. »Tatsächlich! Vom Observatorium aus.«, sagte das Horrorkid. »Taya geh mal schauen, wer es ist!« Die kleine Fee schwirrte davon.

»Sie sind auf dem Uhrturm in der Süd-Unruh-Stadt.« sagte Link. Gerade als er sich auf den Weg dorthin machen wollte, kam Taya angeflogen. »Link!«, sagte sie erstaunt. »Taya, genau dich haben wir gesucht!« »Wir?« »Ach ja! Taya, das ist Navi, eine Fee aus dem Kokiri-Wald in Hyrule. Navi, das ist Taya.« »Na gut, ich geh das Horrorkid und Tael holen. In einer Viertelstunde treffen wir uns auf der Romani Ranch.«

Nachdem sich alle begrüsst und vorgestellt hatten, erklärte Link seine Aufgabe. »Hm!«, meinte Taya. »Ich hab auch noch nie was von einer Wüste in Termina gehört!« »Ich kenne eine alte Sage!«, mischte sich Tael ins Gespräch ein. Er fing an zu erzählen: Grenta versteckte die Wüste unter der Erde. Als Wächter erschuf er zwei Höllenwürmer. Die Seele nahm er vom Giganten, der im Osten wachte.

»Interessant!«, sagte das Horrorkid »Natürlich!«, sagte Link. »Dort, wo ich gegen Twinmold kämpfen musste! Dort ist die Wüste! Taya willst du mitkommen, ich gehe zum Felsenturm?« »Nein! Ich möchte hierbleiben und mit dem Horrorkid spielen.« »Aber ich möchte mitkommen!«, sagte Tael. »Was? Na gut, wenn Tael kommt komm ich auch!«, sagte Taya ein bisschen wütend. »Und ich?«, sagte das Horrorkid. »Ihr glaubt doch wohl nicht, dass ich hierbleibe und warte! Ich komm auch mit.« »Na gut, aber auf euer Risiko!«, brummte Link.

»Ich bin gespannt, wie lange Link dafür braucht, bis er darauf kommt, dass die Wüste hier ist!« Sayaj lachte. Als er die Wüste verlassen hatte, war es für ihn kein Problem mehr gewesen, nach Termina zu gelangen. Es war nur diese verdammte Wüste, die ihm Probleme bereitete. »Ich verfluche dich, Shiva!«, schrie er. Doch was regte er sich auf! Solange Sanaj Shivas Seele schlief, war für Link die Wüste nicht minder gefährlich! Klar, Sayajs Macht war hier eingeschränkt, doch die sengende Wüstensonne machte ihm nichts aus! Es war lange nicht so heiss, wie in der Hölle!



Kapitel III: Unter der Wüstensonne

Link war mit seinen Begleitern inzwischen vor dem Felsenturm Tempel angelangt. »Ist das heiss!«, keuchte Navi. »Da ist ja die Gespensterwüste nichts dagegen!« »Wart noch ein bisschen!«, sagte ihr Taya. »Im Tempel ist es recht kühl!« »Schon«, sagte Link, »aber ich muss vorher noch diese blöden Schalter betätigen! Wie war das noch gleich… Mitte, Links, Rechts!« »Toll, Link!«, sagte Taya wütend. »Du hast eine so angenehme Art einem Mut zu machen!«

Link hörte nicht hin, sondern betätigte die Schalter mit der Elegie der Leere. Die Steine positionierten sich so, dass man bequem darüber springen konnte. Nur das Horrorkid hatte ein bisschen Mühe damit. Vom letzten Stein aus, schoss Link einen Lichtpfeil auf den roten Skarabäus. Der Tempel war jetzt auf den Kopf gestellt. Die fünf Helden betraten ihn.

Durch eine magische Plattform konnten sie direkt zum Bossraum gelangen. Dort war ein riesiges Loch im Boden. »Keine Angst!«, sagte Link beschwichtigend. »Das Loch sieht grösser aus als es ist! Ihr braucht keine Angst zu haben!« Mit einem Seitenblick auf Taya fügte er grinsend hinzu: »Hab ich nicht eine angenehme Art jemandem Mut zu machen?« Taya zog sich beleidigt in eine Ecke zurück. Tael kicherte leise. Auf ein Kopfnicken von Link sprangen alle in das Loch, auch die beleidigte Taya und das ängstliche Horrorkid.

»So hier unten muss Sanaj Shivas Seele sein!«, sagte Link. »Aber wo?« Link schwitzte. Es war heiss! Plötzlich brauste vor Links Füssen ein riesiger Wasserfall auf. »Oh nein!«, sagte er erschrocken! »Was geschieht hier?«, fragte das Horrorkid ängstlich. »Sayaj!«, sagte Link kalt. »Wer?«, fragte das Horrorkid noch ängstlicher. »Der Herrscher der Hölle!« »Wie schön, du hast mich nicht vergessen!«, sagte Sayaj triumphierend, während er sich vor Links Füssen materialisierte. »Link!«, flüsterte das Horrorkid. »Ich lenke ihn ab, suche du nach Sanaj Shivas Seele!« »Nein, das ist viel zu gefährlich!« »Hast du einen besseren Vorschlag?«, fragte Tael. »N…nein!« »Na also!«

Während das Horrorkid und die drei Feen Sayaj ablenkten, fror Link den Wasserfall mit einem Eispfeil ein und zerschlug ihn mit dem Schwert. Er suchte die ganze Wüste ab, doch nirgends fand er etwas. Hinter sich hörte er das wütende Fluchen von Sayaj, den Aufprall seiner Energiekugeln und das Kichern des Horrorkids. Da! Hinter diesem Pfeiler! Da schwebte etwas Rotes. Seine Augen waren geschlossen und es schien zu schlafen. »Es schläft!«, dachte Link. »Was soll ich jetzt machen!« Idee! Er zückte die Okarina und spielte die Sonate des Erwachens.

Es klappte, das rote Ding schlug die Augen auf. Doch zu spät! Mit einem Ohrenbetäuben-dem Knall traf eine Energiekugel das Horrorkid. »Nein«, schrien alle! Die vier Helden we-gen dem Horrorkid und Sayaj, weil Sanaj Shivas Seele erwacht war. »Sayaj, Verfluchter!«, dröhnte Sanaj Shivas Stimme. »Ich bin Sanaj Shiva, Tochter der Wüstengöttin und des Zeitgottes und wache über die Wüste der beiden Welten! Nimm deine gerechte Strafe entgegen, für das, was du und deine Mutter mir angetan habt!« Der Boden unter Sayajs Füssen tat sich auf und Sayaj stürzte in die Dunkelheit. »Wir werden uns wiedersehen Link!!!!!«, brüllte er.

Dann war nichts mehr von ihm zu hören. Link rannte zum Horrorkid. »Ich werde sterben müssen!«, sagte es. »Nein!!!!«, brüllte Link! »Ich wollte nicht… Das ist meine Schuld… Ich hätte dich da nicht mit reinziehen dürfen!« »Es ist nicht deine Schuld, im Gegenteil! Dank dir konnte ich helfen, die Welten zu retten, mein Tod hatte einen Sinn! Mein letzter Wunsch ist, dass du, sobald die Welten gerettet sind, allen erzählst, dass ich für sie gestorben bin!«

»Das werde ich tun!«, schluchzte Link und fing an zu weinen, während sich der Körper des Horrorkids in Luft auflöste. »Nein!!!!!!!!!!!«, schrie er ein letztes Mal, bevor er endgültig in Tränen versank. Den drei Feen ging es nicht anders. Sanaj Shivas Seele hatte im Schlaf schon oft Link beobachtet, aber noch nie hatte sie ihn weinen sehen! »Link!«, sagte sie. »Was passiert ist tut mir sehr Leid! Doch Sayaj ist noch nicht besiegt! Bring mich zu meinem Körper!«

Link nickte, wischte sich die Tränen vom Gesicht und fing die Seele in einer Flasche ein. »Link!«, sagte Taya schluchzend. »Ich und Tael bleiben hier und errichten ein kleines Grabmal für das Horrorkid. Wir treffen uns im Bergdorf!« Taya fing wieder an zu weinen. »Ich komm mit dir Link!«, sagte Navi traurig. »Warte!«, sagte Tael schluchzend. Er pfiff eine Melodie. Link spielte das Lied mit der Okarina nach. »Was ist das?«, fragte Link. »Ein Lied, das mir das Horrorkid beigebracht hat. Das Duett der Dimensionen. Spielst du es, befindest du dich sofort in der andern Dimension.« »Danke Tael!« Link spielte das Lied und befand sich mit Navi wieder im nebelverhangenen Wald.

Mit dem Requiem der Geister teleportierte er sich zum Wüstenkoloss. Vor der mächtigen Statue, die immer noch von einem weissen Licht umgeben war, liess er die Seele frei. Diese flog direkt in die Statue hinein, die sich erhob und sprach: »Gut gemacht, Link! Ich bin wieder frei und kann über die Wüste wachen. Befreie nun auch meinen Bruder! Ich kann dir nur einen Hinweis geben: Im kleinen ist der grosse Versteckt. Viel Glück!« Die Statue verschwand. Link spielte den Bolero des Feuers und befand sich im Todeskrater wieder. Er zog die Goronenrüstung an und suchte nach einer Statue. »Mist!«, brummte Sayaj. »Sanaj Shiva ist wieder frei. Aber Sanaj Are werde ich vernichten, so wahr ich Sa-yaj heisse. Ich muss nur aus diesem verdammten schwarzen Loch herauskommen!«



Kapitel IV: Gequake im Bergdorf

Link suchte umher und erinnerte sich an die Worte Sanaj Shivas: Im kleinen ist der grosse versteckt. Der grosse, damit war sicher die Statue von Sanaj Are gemeint, aber der klei-ne? »Ich habe eine Idee!«, sagte Navi. »Vielleicht ist damit der kleinste Berg gemeint. Es hat ja viele kleine Berglein da.« »Navi, du bist ein Schatz!«, sagte Link begeistert. Er wur-de zu einem Goronen, rollte zum kleinsten Berg und stieg auf die Plattform die er dort vorfand. An dieser Seite des Bergs war ein Riss in der Wand. Link sprengte sie mit der Ka-Wumm-Maske und fand dort die erste Statue.

Er spielte die Ballade der Einheit und die Statue wurde von einem weissen Licht umgeben. »Wo ist die nächste Statue?«, fragte Link. »Vielleicht im zweitkleinsten Berg!«, sagte Navi. »Könnte sein! Du bist wirklich ein Schatz, Navi!« Navis Licht wurde ein bisschen rötlich. Als Goron rollte Link zum zweitkleinsten Berg, stieg auf die Plattform, die dort war und sprengte wieder die Wand. Er spielte nochmals die Ballade der Einheit. Eine Schriftrolle erschien vor seinen Füssen. Er las: Gequake hilft weiter!

Link war verwirrt. Was sollte das bedeuten? Er beschloss zuerst einmal zur Bergsiedlung zu gehen. Plötzlich erschien etwas vor seinen Füssen. Ein Wurm, ein schwarzer Wurm. »Hä?«, sagte Link verwundert. Plötzlich verwandelte sich der Wurm und wurde zu Sayaj. »Du schon wieder!«, schrie Link. »Ich werde dir überallhin folgen!«, grinste Sayaj. Sayaj zu beschreiben wäre schwer gewesen. Er sah ganz normal aus und das Gesicht ver-steckte er immer hinter einer Kapuze. Doch diesmal zeigte er es. Es war schwarz wie die Nacht, die Augen funkelten Karminrot, der Mund glitzerte goldfarben, die Zähne waren so spitzig wie Messer und die Nase war nicht auszumachen.

»Link, er hat gesagt, er folge dir überallhin!«, flüsterte Navi. »In der Wüste ist er verloren, ich lenke ihn ab! Spiel du das Requiem!« Link wusste, es half nichts Navi zu widerspre-chen. Während Navi Sayaj ablenkte, spielte Link das Requiem der Geister. Dort ange-kommen erschien auch prompt Sayaj vor seinen Füssen. »Nein!«, fluchte er. »Du hast mich in die Wüste befördert! Nein!!!!« Unter Sayajs Füssen tat sich der Boden auf. »Gut gemacht Link!«, sagte Navi. Link spielte das Duett der Dimensionen. Er befand sich wie-der vor dem Uhrturm. Mit dem Lied der Schwingen teleportierte er sich zum Bergdorf.

»Beeilung oder Link wird schon weg sein!«, sagte Tael »Du hast gut reden, du bist ja noch jung und hast flinke Flügel!«, keuchte Taya. Die beiden erreichten die Bergsiedlung, wo bereits Link und Navi auf sie warteten. »Habt ihr lange warten müssen?«, fragte Tael. »Nee, wir sind erst gerade angekommen!«, sagte Link. »Doch wir stehen vor einem Rät-sel! Ich habe einen Hinweis erhalten: Gequake hilft weiter. Was könnte das bedeuten?« »Überlegst du eigentlich nie?«, fragte Taya wütend. »Benutze Don Geros Maske um mit den Fröschen zu sprechen!« Gesagt, getan.

»Hallo Frösche!«, sagte Link alias Don Gero. »Oh grosser Don Gero!«, sprachen die Frö-sche ehrfürchtig. »Könnt Ihr uns helfen? Im Froschreich schwebt ein seltsames, schlafen-des rotes Ding herum!« »Im Ernst?«, sagte Link begeistert. »Genau das suche ich! Ich brauche es, um die Welt zu retten!« »Was? Unser grosser Chef, der König Don Gero ret-tet die Welt? Wir sind stolz auf unsren König! Hip, Hip, Hurra!« Es war den Fröschen an-zusehen, dass sie es nicht glaubten, sie hätten es aber vor dem »grossen Don Gero« nie zugegeben. »Also, bringt mich nun ins Froschreich und meine Freunde«, Link zeigte auf die drei Feen, »auch noch!« Die Frösche schauten Link und den Feen lange in die Augen. Dann fielen plötzlich alle in Ohnmacht.

Als Link wieder aufwachte, befand er sich in einem riesengrossen grünen Raum. »Das ist also das Froschreich!«, murmelte er. Er sah zu den Fröschen, die bereits wach waren. »He, Frösche!«, rief er ihnen zu. »Wo ist das rote Ding?« Die Frösche deuteten auf einen Krug. Über diesem schwebte Sanaj Ares Seele. Plötzlich fielen die Frösche in Ohnmacht. Die Feen, die immer noch schliefen wurden von einem magischen Licht umgeben, das sich in ein Kristallglasgefägnis verwandelte, so eins, wie Ganondorf benutzt hatte um Zelda gefangen zu nehmen.

An der Decke schwebten sieben weitere solcher Gefängnisse, jedoch waren die sieben Weisen darin eingesperrt. »Erstaunt, was?«, lachte Sayaj während er sanft zu Boden gleitete. »Jetzt hast du niemand mehr, der dir hilft! Hahaha! Nach diesem dämlichen Hor-rorkid bist jetzt du dran! DU MUSST STERBEN!!!!!« Auf ein Fingerschnipsen Sayajs war Link in einem Flammenring gefangen. Plötzlich hatte Link eine Idee. »Sayaj«, sagte er, »du willst mich besiegen? Sei ehrlich! Du hast deine Mutter schon dreimal enttäuscht! Du bist ein Waschlappen! Du hast dich von den Weisen, von einem Horrorkid und schliesslich sogar von einer Fee überlisten lassen! Und du nennst dich Herr der Hölle? Ha!

Dass ich nicht lache!« »Du…kannst…mich…nicht…provozieren«, stotterte Sayaj. Doch jeder Blinder hätte gemerkt, dass er lügte. Sayaj stockte der Atem. Diesen Moment der Verwirrung nutzte Link aus: Mit einem gezielten Schwerthieb setzte er Sayaj für kurze Zeit ausser Gefecht. Die Flammen verschwanden, die Kristallgefängnisse öffneten sich und Link erweckte Sanaj Ares Seele. »Sayaj!«, brummte deren Stimme.

»Hast du immer noch nicht genug?« Der Boden unter Sayajs Füssen tat sich erneut auf, doch der wehrte sich nach Leibeskräften. Navi war inzwischen aufgewacht und eilte zu Link. »Schnell!«, drängte sie. »Es dauert nicht mehr lange, und Sayaj hat sich aus dieser misslichen Lage befreit! Geh schnell zum Todeskrater!« Link fing die Seele in einer Fla-sche ein, spielte das Duett der Dimensionen und anschliessend den Bolero des Feuers.

Er wurde zu einem Goronen, rollte zu einer Statue und liess die Seele frei. Die Seele schwebte zu der Statue, die sich erhob und sprach: »Gut gemacht Link! Jetzt rolle wieder zurück und warte auf Sayaj!« Die Statue verschwand. Link rollte zurück und wurde wieder normal. Kurz darauf erschien auch schon Sayaj. »Oh nein!«, fluchte er. »Sanaj Are ist frei?« Plötzlich erschien hoch oben im Himmel Sanaj Are. Sein Körper war weiss, die Haa-re goldfarben und in der linken Hand war ein Zepter. Sein Gesicht sah sehr normal aus, wie ein normaler Mann aussah.

»Nein, Sayaj!«, sprach er. »Ich werde dich nicht wieder in ein dunkles Loch einschlie-ssen!« Links von ihm erschien Sanaj Are. Sie sah aus wie ihr Bruder, nur hatte sie ein weibliches Gesicht und den Zepter in der rechten Hand. »Wir wollen diesen Kampf zu En-de bringen!«, grinsten sie. Sie schlossen ihre Zepter zusammen und in einem weissen Licht erschien ein neuer grosser Zepter, der blau und rot gestreift war. »Zepter der Wüste der Zeit!«, sprachen sie.

»Gib dem Guten die Macht das Böse zu besiegen!« Aus dem Zepter schoss ein weisser Magiestrahl, der Link traf. Dessen Körper wurde mit Energie durchströmt, seine Waffen wurden stärker und sein Widerstand besser. Wortlos gingen Link und Sayaj aufeinander los.



Kapitel V: Der Kampf

Da Sayajs Energiekugeln nun nicht mehr durch Links Spiegelschild fliegen konnten, konnte der Herr der Hölle auch keinen Gebrauch mehr davon machen. Allerdings waren seine Kampfkünste sehr gut und gleichten schon bald die Schwäche gut übers Ohr ge-hauen zu werden aus. Auch schien der Widerstand Sayajs sehr gross zu sein. Link hatte ihn schon tausend mal getroffen und auf ihm zeichnete sich nicht der geringste Kratzer ab. Im Gegensatz zu Link, der total zerkratzte Arme hatte, aber sein neuer Widerstand liess ihn das aushalten.

Die Götter waren schon lange verschwunden. Mehr konnten sie für Link nicht machen. Link begriff, dass er nichts ausrichten konnte, wenn er nur mit dem Schwert auf Sayaj ein-schlug. Idee! Sayaj war Herrscher der Hölle, des Land des Feuers, was war das Beste gegen Feuer? Wasser! Aber wo konnte Link hier Wasser finden? Er hatte eine Idee! Er schoss einen Eispfeil über Sayajs Kopf. In dem Moment, in dem der Eispfeil genau über Sayajs Kopf war, schoss Link einen Feuerpfeil rein.

Das Eis schmolz und das Wasser ergoss sich direkt über Sayajs Kopf. Sayajs Bewegun-gen wurden langsamer. Link wiederholte das noch einige Male, bis Sayaj total gelähmt war. Nun schlug Link mit einer ungeheuren Wucht mit dem Schwert auf Sayaj ein. Dieser sank zu Boden. Sein Mantel fiel ihm von den Schultern und gab seine karminrote Brust frei. Plötzlich durchströmte die Schmirgelklinge eine unglaubliche Energie. Link bohrte sein Schwert in Sayajs Brust immer tiefer und tiefer.

Dann zog er sie wieder heraus. »Nein!!!!!!!!!!«, schrie Sayaj bevor sein Körper ver-schwand. »Puh! Geschafft!«, sagte Link. »Danke, Kleiner!«, dröhnte eine dunkle, tiefe Stimme. »Ganondorf?«, fragte Link. »Genau! Nach Sayajs Tod bin ICH der neue Herr der Hölle. Und wenn ich erst mal dieses Siegel gebrochen habe…Hahaha!« »Werden wir denn nie Frieden haben, Link?«, fragte Navi. »Offenbar nicht!«, seufzte Link.

Zum Schluss kam es jedoch so, wie es kommen musste. Link, Zelda, die Weisen und so-gar die Feen wurden als Helden gefeiert. Für das Horrorid wurde ein riesiges Grabmal errichtet und Shiva, Are, Sanaj Shiva und Sanaj Are wurden als Götter anerkannt. Auf der Lon-Lon-Farm wurde ein grosses Fest gefeiert, an dem auch die Bewohner Terminas Teil nahmen. Dabei schlossen Malon und Romani, Anju und die Hühnerfrau, Basil und die Gorman-Drillinge, Ruto und Lulu und viele andere Freundschaft. Die Dekus veranstalteten Schnapp-dir-die-Rubine-auf-den-beweglichen-Plattformen-Spiele, die Goronen veranstal-teten Goronen-Rennen und die Indigo Gos machten laut Musik.

Etwas abseits vom Fest auf einem Mauerstein sass Link und starrte den Mond an. »An was denkst du, Link?«, fragte hinter ihm Impa. Sie setzte sich zu ihm. »Ich denke daran, dass Ganondorf immer noch darauf wartet, bis er an uns Rache nehmen kann.« »Ich ver-stehe!« »Sag mal Impa, ist Zelda eigentlich in mich verliebt?« »Ich glaube schon!« Link seufzte. »Ich weiss nicht, wie ich es ihr sagen soll, aber ich habe mich in Salia verliebt und nicht in sie!«

»Link, sag ihr es einfach! Sie ist eine weise Prinzessin, sie wird es verstehen!« Link nickte stumm. Impa erhob sich und liess Link allein. »Link?«, kicherte Salia. »Du auch? Ich hät-te…ich…« Link drehte sich um. Salia wurde rot. Wortlos legte Link die Hände auf ihre Schultern und ihre Lippen näherten sich. Sie küssten sich. Link war im Moment alles egal. Ganondorf, Zelda, er wollte erst später daran denken. Im Moment wollte er nur mit Salia zusammen sein....

Ende