The Legend of Zelda: The angry god

Autor: Inferius


Prolog: Der Angriff


Mittlerweile war die Sonne schon hinter den Gipfeln der fernen Berge versunken. Link war heute weit geritten, er hatte die Dekus jenseits des Waldes besucht. Als er endlich sein vorläufiges Ziel, die Lon-Lon-Farm erreichte stieg er ab und führte Epona den staubigen Weg hinauf in den Innenhof der Farm. Niemand war da. Link nahm Epona Zaumzeug und Sattel ab, legte beides an die Stallwand und betrat das Haupthaus. Talon lag schnarchend in einem Heuhaufen. Link klatschte laut in die Hände. Talon erwachte und richtete sich wütend murmelnd auf. Als er Link sah, änderte sich sein Gesichtsausdruck jedoch schlagartig in ein freundliches Lächeln. "Link", sagte er. "Wie schön, dich mal wieder zu sehen." "Ich freue mich. Auch. Äh, hör mal, ich bin heute schon weit geritten und sehr müde... Kann ich heute vielleicht hier übernachten?" "Aber klar. Ich sag Malon gleich, dass sie dir ein Bett richten soll. Das heißt... sag's ihr selber, dann brauch ich nicht aufzustehen." Er zwinkerte Link zu. Link lächelte und ging auf die Koppel.

Malon stand in der Mitte der Koppel und sang. Link tippte ihr auf die Schulter. Verwundert drehte sie sich um, dann lachte sie. "Link, wie schön, dich zu sehen." "Äh... dein Vater schickt mich. Ich soll dich bitten, mir ein Bett zu richten." "Du willst hier übernachten?" "Na ja, es ist schon spät und ich bin müde..." "Das ist doch absolut in Ordnung. Ich mache mich sofort an die Arbeit." Sie lief davon. Link legte sich ins weiche Gras und genoss die letzten Sonnenstrahlen und die Wärme dieses Sommerabends. Schließlich döste er ein. Es war Malon, die ihn weckte. Sie war nass vor Angstschweiß und rüttelte ihn ziemlich unsanft wach. "Link", rief sie. "Wach auf! Um Himmels Willen, wach auf!" "Was ist denn los?" murmelte er. "Hyrule... die Stadt brennt! Link, sie wird angegriffen!" Mit einem Mal war Link hellwach und sprang auf. "Was?" "Die Stadt wird angegriffen! Ich habe nicht erkannt, von wem, aber die Flammen habe ich ganz deutlich gesehen." Link rannte zum Baum, der vor der Koppel stand und kletterte ihn hinauf. Malon hatte Recht. In der Dunkelheit konnte er ganz deutlich die Flammen sehen. "Ich muss dahin", rief er Malon zu, während er wieder herunter kletterte. "Ich muss ihnen helfen." Malon schluckte, stimmte ihm aber still zu. Link sprang auf Epona, die zufällig gerade vorbei lief. "Du hast's leider noch nicht hinter dir", sagte er zu ihr. "Viel Glück!", rief Malon.

Ich glaube, das werde ich brauchen, dachte Link bei sich und preschte davon. Während seines Ritts zur Stadt setzte starker Regen ein. Die Tropfen waren groß und kräftig, und obwohl Link bald völlig durchnässt war, ritt er unbeirrt weiter, der brennenden Stadt entgegen. Vor den Toren saß er ab. Die Zugbrücke lag in mehrere Teile gebrochen im Burggraben, vor dem Tor hatten Soldaten eine Barrikade aus allen möglichen Dingen errichtet und erwehrten sich seltsamen Geschöpfen in schwarzen Rüstungen. Link zog sein Schwert, sprang auf die Barrikade und schlug auf eines der schwarzen Wesen ein. Mit einem unmenschlichen Schrei stürzte es von der Barrikade und löste sich in schwarzem Rauch auf. Die anderen Soldaten schienen mit seinem Auftauchen von Hoffnung gepackt worden zu sein und taten es ihm gleich. Link sah sich um. Viele Häuser waren zerstört und brannten. An einigen Stellen erwehrten sich die Soldaten verzweifelt den angreifenden Schattenwesen. Link nahm einen herumliegenden Speer auf und warf ihn auf eines der Schattenwesen. Der Speer glitt durch es hindurch, doch es verschwand. Diese Wesen schienen keine Materie zu haben und doch verletzbar zu sein. "Moment. Ich hab schon von dir gehört. Bist du nicht dieser Schwertkämpfer?" Link drehte sich um. Ein Wächter hatte ihn angesprochen. "Mein Name ist Mardai, ich bin ein Soldat im Dienste des Königs von Hyrule." "Link. Was ist hier eigentlich los?" "Ich weiß nicht. Auf einmal griffen sie an. Ehe wir uns wehren konnten, brannte die Stadt. Die Bewohner sind in die Zitadelle der Zeit geflüchtet, aber wir wissen nicht, wie lange wir die Stadt noch halten können. Jetzt komm schnell! Sie haben gerade die Barrikade des Schlosswegs durchbrochen. Wir müssen zum Schloss und den König raushauen!" Link nickte und gemeinsam mit einigen anderen Wächtern rannten sie den Schlossweg hoch. Auf der großen Wiese sah es nicht besser aus.

Überall schwelten irgendwo Feuer, doch kein schwarzes Wesen war mehr zu sehen. Das Schloss war weitgehend unversehrt. "Sie müssen alle im Schloss sein", sagte Link. "Komm schnell!" Gemeinsam rannten sie den Weg hoch und über die Zugbrücke. Im Schloss sahen sie niemanden. "Das gefällt mir gar nicht...", sagte Marlon. "komm mit!" Marlon führte Link ans Ende der großen Eingangshalle. Dort befand sich eine riesige, polierte Tür aus schwarzem Holz. Sie war mit Gold beschlagen und glänzte im Schein der Fackeln, die die Halle erhellten. Marlon schob die Türe auf. Der Thronsaal an sich war ein langer, gestreckter Saal mit einer roten Teppichbahn, die links und rechts von Säulen flankiert wurde. Am Ende des Raumes führten einige Stufen zum Thron des Königs hoch. Auf dem Thron jedoch saß ein hühnenhafter Mensch in einer schwarzen Rüstung, die teilweise mit rotem Metall beschlagen war. Sein hoher Helm war ohne Schmuck und hatte nur einen breiten, dunklen Schlitz für die Augen. Der König lag gefesselt auf dem Boden. Um ihn herum standen viele der schwarzen Gestalten, die die Stadt angegriffen hatten. Von Zelda war keine Spur zu sehen. "Sieh an, sieh an. Wen haben wir denn da?", fragte der Mensch in der schwarzen Rüstung und stand auf. "Ich hatte nicht erwartet, dass du hier auftauchen würdest, doch ich habe mich darauf vorbereitet. "Der Riese hob die Hand. Auf einmal schien es Link, als hätte man vor seinen Augen ein Feuerwerk abgebrannt. Ein Strudel aus allen Farben umgab ihn und er drohte, darin zu versinken...