Auch Loona führt euch in ein neues Abenteuer von Link und Malon. Besonders süß ist Malons Pferd Nala, die kleine Schwester von Epona!
Autor: Loona
Es waren 3 Jahre vergangen nach dem Sieg über Ganon und Link war nun 11
Jahre alt. Er beschloss, vorerst das heilige Land Hyrule zu verlassen, um
irgendwo anders ein neues Leben zu beginnen. Auch Navi, seine treue Fee, die ihm im Kampf gegen Ganon hilfreich zur Seite gestanden hatte, sagte, dass sie ihn verlassen würde, um ins Feenreich zurückzukehren, das tief im Innern der Verlorenen Wälder lag. Sie verabschiedete sich von Link und flog davon.
Auch Link verabschiedete sich von Prinzessin Zelda und seinen Kokiri
Freunden und machte sich auf den Weg zur Lonlon Farm, um sein geliebtes
Pferd Epona abzuholen. Als er dort ankam, begrüsste ihn seine Freundin Malon,
die die Tochter des Farmers war. Malon war genauso alt wie Link und hatte
braunes langes Haar. Ihr hatte Link zu verdanken, dass er auf dem Rücken Eponas
schnell an Orte gelangte, die für Menschen unzugänglich waren. Sie hatte ihm
Epona zum Geschenk gemacht, als er ihre Hilfe benötigte.
"Hi Link, schön dich zu sehen", sagte Malon. "Hi Malon,... ähm... sollen wir ein Wettrennen machen?", schlug Link vor. "Ja, das ist eine tolle Idee", meinte Malon, obwohl es ihr komisch vorkam. Es
schien ihr, als hätte Link ihr etwas erzählen wollen, dass er aber dann doch schnell das Thema gewechselt hat.
"Ok, dann ruf schon mal Epona", sagte sie. Link spielte mit seiner Okarina Eponas Lied und die Stute kam wie der Wind angaloppiert. Dieses Lied hatte Malon Link beigebracht, damit Link jederzeit
Epona rufen konnte.
"Wow, Epona was bist du groß geworden!" Link sah sich erstaunt sein Pferd
an.
"Ja, sie ist total lieb und supersüß. In der Woche, wo du weg warst, Link, hat
sie dich richtig vermisst. Na ja, nicht nur sie...", wurde sie immer leiser und
auch ein bisschen rot.
Link lächelte und fragte: "Auf welchem Pferd wirst du reiten, Malon?"
"Ach ja, das habe ich ganz vergessen. Warte mal hier. Ich bin gleich wieder
da."
Link hatte ihr nicht richtig zugehört, weil er daran denken musste, wie er es
ihr sagen würde, dass er Hyrule verläßt. Er mochte Malon sehr und würde sie am
liebsten mitnehmen, aber sie musste sich auf der Farm um die Pferde kümmern
und sie pflegen.
Als Malon plötzlich mit einem fremden Pferd ankam, bekam Link einen Schock.
Es sah warhaftig so aus wie Epona, nur das die Mähne dieses Pferdes glatt
herunter hing und nicht so zottelig war wie Eponas.
"Link darf ich dir vorstellen, das ist Eponas Schwester Nala.
Ich kannte sie erst auch nicht, aber als wir vor zwei Tagen bei meinem Onkel
waren, hab ich sie zum ersten mal gesehen und mich sofort in sie verliebt,
hihihi. Na ja, du weisst ja, dass Epona auch bei meinem Onkel auf der Farm
geboren ist. Nala ist ein Jahr vorher geboren und das wussten mein Vater und
ich nicht."
"Ich verstehe. Sie ist genauso süß wie Epona.
Ok, lass uns anfangen." sagte Link und beide stiegen auf ihre Pferde und
jagten los.
Einmal um die Koppel. Beide rasten auf das Ziel los, doch letztendlich
gewann Malon das Rennen.
"Hey, was war los, Feenjunge, du hast mich vorher immer besiegt. Liegt das am
Pferd oder was ist los? Bitte sag es mir, Link", flehte Malon.
"Es hat nichts mit dem Pferd zu tun, es ist nur, dass... ich... ich werde euch verlassen", stotterte Link traurig.
"Du... du... du wirst uns verlassen Link???" stammelte Malon.
"Ab...aber wieso?
"Ich wollte Hyrule verlassen, um irgendwo anders ein neues Leben zu
beginnen. Bitte sei nicht traurig. Ich verspreche dir, dich nie zu vergessen!!!" Malons Augen wurden traurig, doch plötzlich strahlten sie hell auf als ihr eine neue Idee kam.
"Nun Link, das verstehe ich gut.
Aber vielleicht... vielleicht kann ich mit dir gehen, Link!" Malons Augen
glitzerten.
Doch dann fielen Ihr die Pferde ein, um die sie sich kümmern musste. Ihre
Augen wurden dunkel und sie fing an zu weinen. "Ich... ich wollte dich nicht
traurig machen, Malon." Link umarmte sie und versprach ihr, dass er irgendwann
wiederkommen würde. Doch plötzlich sagte eine Stimme hinter ihnen: "Malon, du
wirst Link begleiten." Es war Talon, Malons Vater und der Farmbesitzer.
"Du kannst ihn begleiten und mit ihm glücklich werden, anstatt hier auf der
Farm zu versauern, Malon. Basil ist ja auch noch da und morgen kommt deine
Schwester wieder von ihrem Urlaub auf der Zora-Insel zurück. Du kannst
beruhigt gehen, ich habe ja hier Gehilfen." sagte er. "Oh, Dad! Das ist
wundervoll, wie kann ich dir jemals dafür danken???", freute sich Malon. "Indem du glücklich wirst und mich mal besuchst, einverstanden?", sagte Talon. "Das werden wir bestimmt", sagte Link und wurde etwas rot.
"Das werden wir", stimmte Malon bei.
Sie umarmte ihren Vater und gab ihm einen Kuss. Sie verabschiedeten sich von Talon und Basil und ritten los. Link auf Epona und Malon auf Nala - so ritten
gen Süden Richtung Gerudotal.
Nach einer Weile fragte Malon: "Wo reiten wir den hin?"
"Wir müssen durch das Gerudotal, an der Gerudofestung vorbei und danach
durch die Gespensterwüste".
Als Link diesen Namen erwähnte, lief es Malon kalt den Rücken hinunter.
"D...durch die Geschpenster-Wüste???", fragte sie. "Ja, das ist der einzige
Weg aus Hyrule heraus. In den Verlorenen Wäldern würden wir uns nur
verlaufen. Hab keine Angst, ich bin ja bei dir und wir können auch zum
Schutz eine Bekannte von mir bitten, uns durch die Wüste zu begleiten. Es ist
Naboru, die mächtigste Kriegerin der Gerudos!", sagte Link und sie war wieder
beruhigt. So ritten sie weiter.
Als sie das Gerudotal erreichten, war es schon fast dunkel und man hörte die
Grillen zirpen. An der Gerudo-Festung war es sehr belebt, denn die Gerudos
feierten ein Fest zu Ehren des neuen Königs. Ein wahrlich großes Fest mit
einem Lagerfeuer und viel zu essen und zu trinken. Gerudos sind alle weiblich
und nur alle 100 Jahre wird ein männlicher Gerudo geboren, der dann zum König
der Gerudos ernannt wird.
Link wurde sofort von den Kriegerinnen begrüßt. Er und Malon wurden an
einen der mit Essen prallgefüllten Tische gesetzt. Dann erkannte Link die
Frau die neben ihm saß. Es war Naboru. Sie hatte ganz viel Schmuck an und war
wie immer braun gebrannt.
"Hey, wenn das nicht unser Held Link ist. Kommst du uns besuchen, Kleiner?"
fragte sie. "Ja, wir wollen neue Länder erkunden", sagte er. "Hey Kleiner, ist
das deine Freundin?", fragte sie. "Ja, wir wollten durch die Gespenster-Wüste,
aber nun ist es zu dunkel und... ." Naboru unterbrach ihn. "...Und nun braucht
ihr jemanden, der euch hindurch führt, nicht wahr? Das mach ich gerne, aber nun
esst erst mal. Ihr seit sicherlich sehr hungrig und schlafen könnt ihr hier
selbstverständlich auch. Du und deine Freunde seid hier immer willkommen."
Link und Malon bedankten sich, aßen etwas und feierten noch bis tief in die
Nacht mit den Gerudos. Dann legten sie sich schlafen.
In dieser Nacht wurde Malon von schrecklichen Alpträumen geplagt. Sie träumte, dass etwas großes, böses und sehr gefährliches aus den Tiefen der Verlorenen Wälder auf sie zukäme und sie und Link dadurch in ernste Schwierigkeiten gelangen würden. Dann wachte sie mit einem kurzen Schrei auf.
"Link, Link wo bist du? Sag doch was." Völlig orientierungslos irrte sie im
dunklen Zimmer herum, bis sie plötzlich wieder wusste wo sie war. Sie
stolperte aus dem Zimmer und griff nach einer Fackel, die auf dem Gang
hing. Dann ging sie in Links Zimmer, das gegenüber lag und schlängelte sich
unter Links Decke. Dieser bekam einen Schock, als sie mit Ihren kalten Händen
sein Bein berührte.
"Was...wo...wer ist da...? Zeig dich!", schrie er plötzlich auf und sprang aus
dem Bett wie eine Rakete. Er versuchte, im Halbschlaf seine Augen zu öffnen.
"Was, wo bin ich? Malon, bist du das?" Link blinzelte sie an und tastete das
Bett ab, weil er nicht viel sehen konnte." Link, was hast du? Oh,es tut mir so
Leid, ich wollte dich nicht erschrecken, aber ich habe ein ungutes
Gefühl!"sagte sie.
"Hilfe, was habe ich mich erschreckt. Ich dachte, das wäre eine Schlange gewesen, die sich da in mein Bett geschlängelt hätte. Ich hab nämlich gerade davon geträumt und hier in der Wüste soll es doch welche geben. Puh, bin ich froh, dass du es warst! Was, auch du hat ein ungutes Gefühl?!?" sagte er.
"Ja. Ich hatte ganz schlimme Alpträume - dass ein großes, fieses Monster uns
beide in eine Höhle getrieben hatte, wo alles lebende Skelette waren, die uns
angriffen und du, du warst verletzt und, und... ."
Link versuchte sie zu beruhigen. "Hey, Malon, das war nur ein blöder Traum nicht Wirklichkeit, ok?".
"Link, ich weiss, es hört sich blöd an, aber ich spüre eine Böse Aura auf uns
zukommen. Es kommt aus den Tiefen der Wälder...", sagte sie verzweifelt.
"Wenn du... nicht schlafen kannst, dann kannst du ja bei mir
schlafen, ok?", sagte Link.
"Ja ok, einverstanden! Vielleicht habe ich mich ein bisschen zu sehr
aufgeregt." sagte Malon.
"Ja, wahrscheinlich. Lass uns aber jetzt schlafen, ich bin voll müde und du
sicher auch! Wir haben morgen einen langen Tag vor uns!" sagte Link und dann schliefen sie kurz darauf ein.
Am nächsten Morgen, noch ganz in der Frühe, standen sie auf und aßen
etwas. Malon hatte die Alpträume von dieser Nacht schon fast wieder
vergessen.
"Na, habt ihr gut geschlafen? Ich hoffe ja. Wir brechen mit den ersten
Sonnenstrahlen in die Wüste auf. Gegen Mittag ist die Hitze in der Wüste
unerträglich. Wir müssen viel Wasser mitnehmen! Alles klar, Kleiner?" fragte
Naboru.
Dann nahm jeder von ihnen zwei Wasserflaschen mit Wasser aus der Quelle
neben der Festung mit. Sie verabschiedeten sich von den Kriegerinnen und der
netten Fee, die ihnen das Wasser gab, und machten sich auf den Weg in die
Wüste. Naboru trug einen schwarzen Umhang zum Schutz vor den Sonnenstrahlen
und ritt auf einem schönen weißem Schimmel, dessen Augen so rot wie Feuer
waren. Ein wirklich schönes Pferd, dachte Malon.
"Naboru, ich habe eine Frage. Woher hat die Geschpenster-Wüste eigentlich
ihren Namen?" fragte sie.
"Nun, das ist eine lange Geschichte. Früher sollten hier in der Wüste einst
zwei alte Hexen namens Koume, die Feuer-Hexe, und Kotake, die Eis-Hexe, gelebt
haben. Diese zwei alten Weiber hatten nichts besseres zu tun, als die Geister
aus dem Jenseits hierhin zu befördern, damit sie für die beiden Hexen
arbeiten konnten. Man nennt diese Geister auch Irrlichter oder
Nachtschwärmer. Na, jedenfalls dachten die Geister nicht im geringsten daran,
für die zwei Hexen wie Sklaven zu arbeiten. Sie erweckten die anderen Geister
und wehrten sich gegen Koume und Kotake. Dabei verloren sie fast alle ihre
Schätze. Dann fingen die beiden Schwestern an sich gegenseitig die Schuld in
Die Schuhe zu schieben. Der Hauptmann der Geister wollte sich den Krach nicht
mehr länger mit anhören. Er schloss sie dann endgültig für alle Zeit in den
heissen Wüsten-Sand ein. Die Geister konnten nicht mehr zurück und so wurden
sie über ganz Hyrule verstreut, die meisten jedoch hier in der Wüste.
Noch heute lebt ein grosser Teil von ihnen hier in der Wüste, noch immer in
der Hoffnung, eines Tages zurückzukehren, wo sie einst herkamen.
Viele von Ihnen sind gutmütig, doch andere versuchen, die Leute, die diese
Wüste betreten, zu verarschen. Jedenfalls bekam so die Gespenster-Wüste ihren Namen."
"Also könnten wir eventuell einem Geist begegnen?" fragte Malon und schaute
zu Link. "Ha, das wäre möglich. Aber keine Angst, wir könnten sie nicht
wahrnehmen", meinte Naboru.
Und mit diesen beruhigenden Worten ritten sie weiter.
Gegen Mittag, als die Sonne genau senkrecht auf die Erde schien, kamen sie an
einer Höhle, verborgen in den heißen gelben Sandhügeln, an. "Hier werden wir
eine Pause machen, weil es jetzt sehr heiß ist.", sagte Naborou. Sie
brachten die Pferde in eine kleinere Höhle daneben und gingen in die Höhle.
Sie gingen einen langen Gang hinunter, bis sie unten ankamen. Es war ein
Gikoreich, eins mit einer Quelle. Gikos sind kleine blaue dodongoartige
Wesen, die sich nur von der Farbe und der Größe von den wahren Dodongos
unterscheiden. Zudem haben sie Flügel und sind im Gegensatz zu Dodongos
gutartig. An den Decken und an den Wänden hingen kleine Nester und darunter
wuchsen viele verschiedene Pflanzenarten. In der Mitte der Höhle war ein
großer Hügel auf dem eine Quelle entsprang und davor stand ein prächtiges
Schloß. Rundherum standen große Statuen mit Goronen und Göttern, die sie
verehrten. Link sah sich um, es war eine sehr große und schöne Höhle.
"Hey, wer seid ihr und woher kommt ihr?", sagte plötzlich eine quirlige Stimme hinter ihm. Link drehte sich um, sah aber niemanden. "Hey, hier unten, du grüner Zwerg!". Er schaute zu seinen Füßen: "Wer ist denn hier ein Zwerg?", meinte Malon. Es war ein kleines putziges Gikomädchen. Sie reichte Link gerade mal bis an die Knie und schaute ihn mit frechen großen Augen an.
"Wir sind von Hyrule. Mein Name ist Naboru. Ich bin Gerudo-Kriegerin. Das sind
Malon und Link." Sie deutete auf ihre Freunde.
"So, so eine Gerudo-Kriegerin." murmelte sie. "Und was habt ihr hier zu
suchen? Wenn ihr gekommen seid, um unsere Eis-Perle zu klauen dann...", sie
wurde unterbrochen.
"Ist das eine Art Gäste willkommen zu heißen?" sagte eine andere, aber
dunklere Stimme hinter ihnen.
"Dein Benehmen ist nicht gerade gastfreundlich, Niele! Entschuldigt bitte.
Natürlich seit ihr hier willkommen in unserem Reich. Ich bin
Nehielana, Königin der Gikos. Das ist Niele." Sie deutete auf das freche
Gikomädchen. Naboru stellte erneut alle vor und dann führte die Königin sie
den Weg zum Schloss hinauf.
Auf dem Weg nach oben bemerkte Malon plötzlich, wie ein kühler Windzug an ihr
vorbeiglitt. Plötzlich erinnerte sie sich an den Traum, den sie letzte Nacht
hatte und ihr lief ein kalter Schauer über den Rücken. Sie konnte sich selbst
nicht erklären, was in ihr vorging. Link hatte von all dem nichts mitbekommen
und unterhielt sich zusammen mit Naboru und der Königin über ihr Vorhaben.
Malon erstarrte, als sie plötzlich etwas Kaltes und Stacheliges am Bein
packte. Sie lies einen Schrei los und rannte wie wildgeworden ohne
sich einmal umzudrehen. Sie rief nach den anderen, aber die hörten sie nicht
und waren schon weit voraus. Malon wollte weiter laufen, kam sich aber
nicht von der Stelle. Dann spürte sie nur noch einen heftigen Schlag auf
den Rücken und fiel bewusstlos zu Boden...
Als sie ihre Augen wieder öffnete, befand sie sich in einem dunklem Raum. Sie
konnte nichts genaues erkennen, sah aber, dass sich vor ihr im Dunkeln etwas zu
bewegen schien. Sie verspürte einen Hauch des Bösen, der an ihr vorbeizog und es
ihr kalt den Rücken hinunter laufen ließ. Ihr war für einen Moment, als hätte sie
einen schrillen Schrei hören können und noch im selben Moment fuhr sie zusammen
als hätte sie den Teufel gesehen.
Was sie sah, konnte sie sich selbst nicht erklären. Ein giftgrüner Nebel und eine blutrote Flüssigkeit darin formten sich zu einer Gestalt, die sie nicht erkennen konnte. Der Gedanke daran, dass Ganon
plötzlich vor ihr stehen könnte und etwas schlimmes tun könnte, zerriss förmlich
die anderen Gedanken, die ihr Hoffnung gaben, dass er es nicht sei. Doch zu ihrer
Erleichterung aber auch zu ihrem Erstaunen sah sie anstatt Ganon ein kleines
Mädchen.Sie erstrahlte in einem grünem Licht, so dass sie es genau erkennen
konnte. Es schien aber nicht so, als könnte sie Malon sehen.
Malon fiel direkt die
kleine schwarze Katze auf, die neben ihren Füßen saß und dass dieses Mädchen auf
mysteriöse Weise Ähnlichkeit mit Link hatte. Sie hatte rotes langes Haar und
seltsamerweise zwei Fühler wie ein Schmetterling und einen seltsam gebogenen
Stab in der Hand. Sie war gekleidet wie ein Kokiri, war aber nicht in Begleitung
einer Fee und sah auch älter aus als gewöhnliche Kokiri. Malon wollte etwas
sagen, aber in der selben Sekunde sah sie mit Entsetzen, wie sich eine dunkle
Gestalt hinter dem Mädchen aufrichtete und seine bedrohlichen Krallen
ausbreitete.
Malon zögerte keinen Moment und wollte rufen, um sie zu warnen. Doch
dann bemerkte sie,
dass sie keinen Ton über ihre Lippen brachte und es fühlte sich an, als hätte man
ihr die Stimmbänder hinausgerissen. Sie versuchte sich zu bewegen, doch auch das
gelang ihr nicht. Sie stand da wie angewurzelt und sollte mit ansehen, wie das
Mädchen dem grossen Monster hilflos ausgeliefert war. Das konnte sie nicht
mitansehen!
Das brauchte sie auch nicht, denn dann tat das Mädchen etwas, was sie
nie erwartet hätte. Sie drehte sich blitzschnell um und bevor die Gestalt
ausholte, sprang sie geschmeidig über ihn hinweg, stellte sich hinter ihn
und richtete den Stab auf ihn. Ihr Blick schien entschlossen und troßdem sah sie
so aus, als wollte sie die Gestalt nicht wirklich verletzten, welche versuchte
sich von einem schwarzen Fellbündel zu befreien. Die kleine Katze hatte sich in
den Arm der Gestalt verbissen und Malon konnte endlich sehen, um wen es sich
handelte.
Es war ein alter Mann, der anstatt Hände fürchterlich grosse, hässliche
Krallen hatte. Er hatte ganz mottenzerfressene Kleidung an und jappste nach
Luft. Dieser Anblick rührte Malon kein bisschen, denn sie sah den
unmenschlich bösen Blick in seinem Gesicht. Plötzlich fing das Mädchen an zu
weinen, stieß einen Schrei aus und rammte die untere Spitze des Stabs in den Rücken des
Mannes. Dieser schrie so laut er konnte und ein grelles Licht erstrahlte, so hell
das Malon die Augen zusammen kniff und sich die Hände vors Gesicht hielt. Erst
als sie nichts mehr hörte, traute sie sich die Hände wieder runter zu
nehmen, schlug die Augen auf und sah in Links Gesicht.
Blitzschnell richtete sie sich auf und sah sich erschrocken um. Sie lag in einem Bett, in einem niedlich
eingerichteten Zimmerchen. Link saß neben ihr auf einem Hocker und hatte sich
erschrocken zurückfallen lassen. Link sah sie verdutzt an und fragte: "Geht es dir
besser? Tut dir irgendwas weh?" Malon sah ihn mit ängstlichen Augen
an. "Was? Wo...bin ich? Was ist passiert?" fragte sie. "Du bist in Ohmacht gefallen
und bist übel auf den Kopf gefallen. Du bist hier in einem Zimmer im
Gikopalast, geht es dir jetzt besser?" fragte er besorgt.
Sie merkte, dass sie einen dicken Verband um den Kopf trug und sah ihn an."Ich
glaube schon! Ich bin völlig verwirrt." sagte sie und legte sich wieder hin. Sie
blickte an die Decke und dachte über ihre Vision nach. Hatte sie was mit ihrem
Traum zu tun oder war diese Vision nur ein Traum. Tief in Gedanken versunken
schlief sie schliesslich ein.
Als Link merkte, dass Malon eingeschlafen war, stand er auf und verlies das
Zimmer. Der lange Gang, durch den er ging, war verziert mit schönen Gemälden an
den Wänden die ihn an einen Spaziergang durch den Wald erinnerten. Er wusste
gar nicht, dass Dodongos auch in Wäldern leben. Diese Gemälde waren ihm vorher
noch nicht aufgefallen. Er blieb an einem Gemälde stehen, das ihn an ein Goronenbaby
erinnerte. Nur, es sah irgendwie anders aus. Um das Baby herum war ein dunkler
Wald gamalt, dessen Bäume bis an die Decke ragten. Es sah irgendwie grusselig
aus, denn erst jetzt fiel ihm auf, dass das Baby einen viel zu grossen Schatten
warf.
Mit einem Blick fing das Baby an sich zu bewegen und sprach:
"Wenn du das
Böse aufhalten willst, hör der Stimme zu, wenn sie mit dir redet und mache dir
keine Sorgen um das Tier, dessen Krallen so spitz wie Schwerter sind und dessen
Augen funkeln wie Rubine!" Im selben Augenblick verschwand das Gemälde auf der
Wand. Link starrte erschrocken die Wand an. Er ging zwei Schritte zurück und sah
sich die Wand noch mal von oben bis unten an. Es war nichts mehr zu sehn, noch zu
hören. Vor ihm war nur eine typische Schlossmauer aus schwarzem Gestein. Er
blickte zur Seite und musste voller Erstaunen feststellen, dass alle Gemälde
an den Wänden verschwunden waren. Er sah wieder nach vorn und kratzte sich
fragend den Kopf. Hatte er sich das nur eingebildet oder hatte er es wircklich
gesehen. Die Frage ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Verdutzt ging er zurück zum
Trohnsaal wo die anderen auf ihn warteten.
Der Trohnsaal war sehr gross und prächtig. An den Wänden hingen die schönsten
Blumen und hellblaue schwere Vorhänge. In der Decke war ein Loch, durch das
Sonnenlicht herein schien. Am Ende des Saals stand ein grosser Trohn und daneben
ein kleiner, auf dem ein kleines Gikomädchen saß und traurig zu Boden
schaute. Link betrachtete sie noch ein paar Minuten, ganz in Gedanken versunken,
als plötzlich jemand mit ihm redete. "War sie wach? Wie geht es ihr?".
Naboru trat neben ihn und sah ihn verwundert an. "Was ist den heut nur los mit
dir? Du bist so schweigsam und auch ein wenig seltsam", sagte sie.
"Ich mache mir nur Sorgen um Malon. Dieser Ort gefällt mir nicht, hier gehen
seltsame Dinge vor sich. Ausserdem ist das hier nicht das Ziel meiner Reise. Du
brauchst uns auch nicht mehr zu begleiten, da wir ja bald das Meer erreicht
haben" sagte Link. Doch das, was er gesagt hatte, tat ihm im selben Augenblick
wieder leid. Er wusste nicht wieso, aber er hatte plötzlich schlechte Laune.
"Ich
verstehe ja, dass du Malon ganz allein beschützen willst und dir von niemanden
etwas sagen lässt. Ich unterschätze deinen Mut und deine Erfahrung auch
nicht, aber du bist noch ein Kind, Link. Wenn wirklich wieder das Böse drohen
würde, wärst du und Malon in Gefahr! Ich werde euch noch bis ans Ende der Wüste
begleiten, ob du willst oder nicht!".Naboru grinste ihn an.,Link wusste, dass er
dagegen nichts mehr sagen könnte. Er wusste, wie stark Naboru war und hatte keine
Lust sich mit ihr anzulegen.
"Ich glaub, ich schau mal, wies Malon mitlerweile
geht." sagte er schnell ohne auf Antwort zu warten und ging zurück in den Gang,
aus dem er gekommen war. Der Gang war immer noch leer und die Wände waren
unbemalt. Er hatte es irgendwas erwartet, doch es
tat sich nichts. Er ging wieder in das Zimmer, wo Malon auf dem Bett lag und
schlief. Sie schlief immer noch tief und fest. Link setzte sich auf den Hocker und
sah zur Tür. Das kleine Gikomädchen war ihm gefolgt. "Wieso bist du mir
gefolgt?" fragte Link.
Er sah wieder zu Malon rüber, die mittlerweile die Augen
halb geöffnet hatte und sich im Bett hin und her welzte. "Ah, du bist wach. Gehts
dir besser?" fragte er. Malon richtete sich auf und sah das Gikomädchen an, das
immer noch in der Tür stand und zu ihnen hinüber schaute. "Mir geht es sehr
gut. Ich habe ja auch lang geschlafen. Wer ist das?". Sie deutete auf das
Gikomädchen. "Ich weiss nicht. Sie ist mir bis ins Zimmer gefolgt." sagte er.
"Wie
heisst du den? Kannst du nicht reden?" Es starrte Link an.
"Natürlich kann ich reden! Ich bin die Prinzessin der Gikos, Milissa.Wieso findest
du es hier seltsam, Link?" sagte sie und kam näher. Link wunderte sich über diese
Frage. "Ich...." Link konnte nicht zuende sprechen, denn plötzlich hörten sie ein
seltsames Geräusch das aus dem Gang kam. Es hörte sich an wie ein dumpfes Poltern - als ob ein Riese über dem Schloss sein Unwesen treiben würde. Das Geräusch kam
immer näher und bald hörte es sich an, als ob jemand auf einem Pferd durch den
Gang auf sie zureiten würde.
Milissa rannte in Windeseile zurück zur Tür und
verschwand dahinter. "Wo will sie hin? Lass uns hier raus gehn." meinte Malon und
sprang aus dem Bett. Das Polttern wurde immer lauter und sie hatten das Gefühl,
dass die Erde bebte. Malon legte einen Arm um Links Schulter um sich daran fest zuhalten,denn sie war
noch wackelig auf den Beinen. Zusammen liefen sie zur Tür, die sich sehr schwer
öffnen lies. Was sie hinter der Tür sahen, erschreckte sie zutiefst.
Der gesamte
Gang stand auf dem Kopf und war voller Äste und Zweige, die aus dem Boden
wuchsen. Sie blickten zum Ende des Gangs, der in Dunkelheit verschwand. Plötzlich
explodierte etwas über ihren Köpfen und sie rannten total erschrocken los, ohne
sich einmal herum zu drehn. Hinter ihnen explodierte der ganze Gang und die
Explosion drohte sie einzuholen. Malon konnte einen Schreckensschrei nicht
unterdrücken, als sie sah, dass der Gang kein Ende hatte. Sie liefen an vielen Türen
vorbei, aber sie hatten nicht die Zeit anzuhalten und zu gucken, was dahinter
war.
Plötzlich sahen sie Licht vor sich und ehe sie wussten, wie ihnen
geschah, standen sie vor dem Schloss im Gikoreich. Malon sah Link ungläubig
an. "Lass uns weiterziehn,ja? Dieser Ort macht mir Angst, er ist nich
gewöhnlich." sagte sie. "Ja, ich bin der selben Meihnung!"s agte Link und sah zum
Schloss hoch! Sie wussten nicht, ob es schon dunkel war, aber sie konnten deutlich
die böse Dunkelheit fühlen. Malon hatte fürchterliche Angst und auch Link hatte
mehr Angst als er zugeben wollte. Er musste immer an die Worte des Goronenbabys
an der Wand denken. Drohte etwa wieder das Böse? Alles deutete darauf hin. Und wenn
sie einfach davor weglaufen würden, würde es ihnen helfen das Geschehene zu
vergessen? Link gingen tausend Fragen durch den Kopf.
Auch Malons Gedanken
überschlugen sich und sie wusste einfach keine bessere Lösung, als alles
versuchen zu vergessen. Das Schloss, welches eben noch so hübsch und schön
aussah, war nun nicht mehr schön und in Dunkelheit versunken. Nach langem Zögern
gingen sie hinein. Innen war es ziehmlich kühl. Der Trohnsaal war leer und durch
das Loch in der Decke schien Mondschein hinein. "Wo sind sie den alle?" fragte
Malon. "Ich weiss es nicht, Malon. Naboru hätte es mir gesagt, wenn sie vorgehabt
hätte, weg zu gehn.
"Was ist los?" fragte plötzlich eine Stimme hinter
ihnen. "Naboru! Da bist du ja. Wir haben beschlossen, weiter zu ziehn!" sagte Link
entschlossen. "Geht es dir wieder besser Malon?" fragte sie. Malon nickte. "So früh
schon?" fragte Naburo verwundert. "Ja, aber das erklären wir dir später." sagte er
und deutete nach oben. "Nachts ist es besser! Es ist nicht so heiss und ausserdem
haben wir es bald geschafft!" Naboru nickte. "Ok, dann gehe ich schon mal die Pferde bereit machen!" Sie machte sich auf den Weg nach draussen, als Milissa fragte "Ihr wollt schon gehn?" Link
starrte sie an. Es war kein Funke Angst in ihren Augen zu sehn. "Ja, wir müssen euch
wieder verlassen und weiterziehn" sagte Naboru. "Ich wünsch euch viel Glück!" sagte
Milissa und verlies den Raum wieder...
Link fragte sich, wozu Milissa ihnen Glück wünschte. Malon sah ihn verduzt an. "Was habt ihr denn? "fragte Naboru. Sie bekam keine Antwort. Nehielana betrat den
Trohnsaal. Sie hatte einen hellblauen Gegenstand in der Hand. "Ich habe gehört,
ihr müßt schon gehen", sagte sie. Link sah sie an und erwartete, dass sie
vielleicht von der Explosion reden würde. Doch sie verhielt sich völlig
normal. "Ja, leider. Wenn wir die ganze Nacht durchreiten sind wir morgen früh am
Meer. "sagte Naboru. "Ach so. "Nehielana lächelte. "Ich wollte euch noch etwas zum
Abschied schenken". Sie gab Naboru den hellblauen Gegenstand, welcher an einen
Schlüssel erinnerte. "Das ist ein Stück unserer wertvollen Eis-Perle. Ein
Gastgeschenk der Gikos". Das Stück wechselte die Farbe als Naboru es in den
Händen hielt.
"Oh, vielen Dank. Bei den ganzen Schätzen die wir auf unserer Festung haben, ist
nicht eine Perle oder ein Rubin dabei, der so schön ist wie dieses Stück
Perle. "Naborus Augen funkelten. "Freut mich, dass es euch gefällt. Na gut, wir
werden uns sicherlich eines Tages wieder sehen. Machts gut", sagte Nehielana. "Auf
wieder sehen. "Naboru verabschiedete sich von der Königin und ging hinaus. Link
und Malon verabschiedeten sich auch und gingen ihr hinterher. Als sie oben
angekommen waren, spürten sie, dass es sehr kühl geworden war. "Jetzt müssen wir
uns wenigstens nicht mehr so tot schwitzen. Und die Nacht ist auch klarer", sagte
Naboru. "Hey, hört ihr mir überhaupt zu? "fragte sie.
"Das war ein sehr seltsamer Ort. Ich bin froh, dass wir schon gegangen sind", sagte Link. "Wieso seit ihr denn immer gleich so misstrauig ? Sie waren doch sehr nett", bemerkte Naboru. "Aber wir haben seltsame Visionen gehabt", sagte Malon. "Ihr seit bestimmt nur nicht gewöhnt, dass euch die heiße Sonne so lange auf den Kopf scheint. Ihr habt bestimmt einen Sonnenstich", grinste Naboru. "Nein, glaube ich nicht. Es war so realistisch", sagte Malon. Sie sah Link an. Der aber schüttelte den Kopf und stieg auf Eponas Rücken. "Wir müssen weiter in Richtung Süden", sagte Naboru und sah auf ihren Kompass. Dann machten sie sich wieder auf den Weg und ritten los.
Der Himmel war mit Sternen bedeckt und Link sah hinauf. Ihm ging es einfach
nicht aus dem Kopf, dass ihnen vielleicht wieder das Böse drohte. Auch Malon
mußte laufend an ihren Traum denken.
Als am Morgen die ersten Sonnenstrahlen über die Sandhügel schienen, konnte
Naboru das Meer erkennen. "Wir sind da!"schrie sie. "Erschreck mich doch nicht
so", maulte Link und gähnte so laut, dass sich Naborus Pferd erschreckte, wild
wurde und Naboru von sich schleuderte. Link konnte sich nicht halten vor
lachen. "Na warte", schrie Naboru, die von Kopf bis Fuß mit Sand paniert war. Sie
lief auf Link zu wie ein wild gewordenes Nashorn. "Hey, wartet mal!" Rief
Malon. "Seht doch nur". Link und Naboru`s Blicke folgten Malons
Zeigefinger.
"Wooooww" schrie Link vor Begeisterung. Vor ihnen erstreckte sich das
riesige Meer und leuchtete Hellblau und Orange. Es glitzerte wunderschön in der
aufgehenden Morgensonne. "Ich war noch nie am Meer", sagte Malon. Vor ihnen lag
plötzlich eine riesige Stadt mit weißen Häusern, die ihnen vorher gar nicht
aufgefallen war. Überall standen Palmen und überall blühte es pink und
lila. "Hä? Wo kommt auf einmal diese Stadt her?" fragte Link.
"Hier ist es ja cool". Freute sich Malon und stieg vom Pferd ab. "Tja, das ist das Meer. Morgens und Abends ist es am schönsten, weil die Sonne dann auf- und untergeht", bemerkte Naboru. Sie gingen einen Weg entlang, der sie durch die Palmen führte. An den
Seiten wuchsen schöne Blumen in allen möglichen Farben. Naboru holte das Stück
Perle aus ihrer Hosentasche und betrachtete es mit großen Augen.
"Hat die
Königin das Stück nur Naboru geschenkt? "flüsterte Malon Link zu. "Nein, ich
glaube das sollte uns allen gehören, aber sag lieber nichts", sagte Link und
verdrehte die Augen. Als sie in der Stadt ankamen, bemerkten sie erst, wie groß
sie wirklich war. An beiden Seiten der Straße standen Leute und unterhielten
sich. "Oh, was ist das für ein Palast? "fragte Link. Er blickte die schnurr grade
Straße hinauf. Dort in der Mitte der Stadt stand eine weiße Pyramide. Auf ihrer
Spitze stand ein goldener Engel, der einen goldenen Ring in die Höhe hielt. "Der
Ring soll die Sonne darstellen", meinte Naboru.
Malon guckte sie an. "Du kennst
die Stadt? "fragte sie. "Ja, klar. Das ist die Stadt des Sonnen-Engels", sagte
Naboru und deutete auf die Figur auf der Pyramide. "Hört sich ja cool an", meinte
Malon. Am Straßenrand saß eine kleine, braun getiegerte Katze, die sich am
putzen war. Als Malon das Tier sah, blieb sie stehen und musste an ihren Traum
denken und an all das, was ihr im Gikoreich passiert war. "Was ist denn
los? Wieso bleibst du stehen? "fragte Link. "Ach, ich mußte nur nachdenken", sagte
sie. "Also, da ich euch durch die Wüste geführt habe, kann ich ja jetzt wieder
nach hause reiten", unterbrach sie Naboru. "Ist okay, Naboru. Nochmal vielen Dank,
dass du uns begleitet hast", meinte Link. "Kein Problem. Auf Wiedersehen", sagte
sie und ritt davon.
Sie blickten ihr noch nach, bis sie verschwunden war. "Ob sie
nochmal bei den Gikos vorbei schaut? "fragte Link. "Garantiert. Dann verlangt sie
bestimmt noch ein Gastgeschenk", grinste Malon. "Ja, sie ist eben ein Gerudo und
wird auch immer einer bleiben", meinte Link. "Ich frage mich, was dort in dieser
riesigen Pyramide ist", fragte Malon. "Da wohnt unser Kaiser", sagte plötzlich
eine Stimme hinter ihnen. Gleichzeitig drehten sie sich um. "Nanu, wer bist du
denn?" fragte Link verwundert.
Es war ein Wasser-Geschöpf, das ein Kopf grösser
als Link war. Es hatte weiße Haut und eine lange gelbe Flosse am Hinterkopf, die
an lange Haare erinnerte. An seinen Armen hatte es lange, hellblaue Flossen und
trug eine hellblaue Boxershorts. "Hi, ich bin Rick", sagte er. "Bist du ein
Zora? "fragte Malon. "Ja. Wie ist euer Name? "fragte Rick. "Mein Name ist Malon und
das ist Link", sagte sie. "Oh. Malon. Welch ein schöner Name", schwärmte
er. "Ähm.. . öh.. . danke. Dein Name ist auch sehr schön", grinste Malon. "Und wie alt
seid Ihr, Malon?" fragte er. "Also ich bin 11Jahre alt und du? "fragte sie. "Ich bin
14 und werde in 5 Tagen 15", sagte Rick.
Link sah den beiden beim Reden zu, und
in ihm stieg ein Gefühl der Eifersucht hoch. "Naja, wir werden dann mal weiter
gehen, komm Malon", mischte er sich ein. "Hm? Wir haben es doch nicht eilig,
oder? "Sie sah ihn fragend an. "Vielleicht kann ich euch ja etwas begleiten. Ihr
scheint hier neu zu sein. Woher kommt ihr eigendlich? "Fragte Rick. "Aus
Hyrule", sagte Link. "Oh, wirklich? Dort war ich auch schon mal. Auf der Zora-Insel
im Zora-Reich wohnen Verwandte von mir. Prinzessin Ruto ist meine Cousine. Kennt
ihr sie zufällig? "fragte er. "Ja, es ist eine Freundin von mir", sagte Link
stolz.
"Na, Ihr scheint ja viele Freundinnen zu haben, Link", lachte Rick. Link
fing an zu grummeln. Ihm gefiel die Art von Rick nicht. Sie kamen bei der großen
weißen Pyramide an. "Hier lebt unser Kaiser. Er herrscht über ganz
Sonnenland. "sagte Rick. "Hinter dieser Pyramide liegt das endlose Meer. Es ist so
wunderschön dort. Ich würde es euch wirklich mal gerne zeigen. Kommt mal mit."
Er
führte sie durch eine Nebengasse. Am Ende der Gasse standen zwei Zora Soldaten
und hielten Wache. "Wieso stehen denn dort Soldaten? "fragte Link. "Naja, in den
Gassen kommt es vor, dass fremde Diebe sich rumschleichen, und wir wollen
unsere Stadt ja rein halten", bemerkte Rick. Sie kamen auf eine weitere große
Straße, die, wie auch die andere an den Seiten mit roten Rosen geschmückt war, die
in blaue Blumentöpfe gepflanzt waren. Die Sonne schien auf die mit weißem
Gestein gepflasterte Straße.
"Ui, das blendet aber", sagte Malon und hielt sich
die Hände vor die Augen, denn es brannte so in ihren Augen. Doch als sie sie
wieder herunter nahm, befand sie sich nicht mehr in der Stadt. Sie befand sich
wieder im Gikopalast. In einem der dunklen, kalten Gänge. Sie war erstarrt. Sie
traute sich nicht, sich zu bewegen. In dem Gang waren wieder jede menge Türen
und ein eisiger Wind sauste durch ihn. Plötzlich sah sie Link auf sich
zukommen. Er sah sich die Wände an und ihm folgte ein kleines Gikomädchen. Es war
Milissa.
"Oh Gott sei Dank, Link", schrie Malon erleichtert und ging auf Link
zu. Doch bevor sie ihn erreichen konnte, verschwand er hinter einer der
Türen. Milissa gleich hinterher. Malon blieb stehen und schaute den Gang
entlang. Plötzlich fiel sie gegen die Decke. Sie war auf den Rücken gefallen. Um
sie herum wuchsen Äste und Zweige aus dem Boden. Ihr Herz klopfte wie wild und
ihre Angst wuchs und wuchs. Auf einmal bemerkte sie ein dumpfes Poltern, das über
ihr war.
Es wurde immer lauter. Sie erinnerte sich auf einmal, dass sie das schon mal
erlebt hatte und sprang auf. Der Gang hatte sich total verdreht. Aus der Tür,
hinter der Link verschwunden war, kam Milissa gelaufen. Sie lief einfach durch
die gegenüberliegende Tür und knallte sie hinter sich zu. Malon lief zur Tür,
aus der Milissa kam. Plötzlich explodierte etwas über ihrem Kopf und sie drehte
sich um. Eine riesige blaue Hand war durch die Decke gekommen und stürmte auf
sie zu. Malon schrie und rannte weg. Der Gang hatte kein Ende. Sie sah wieder die
ganzen Türen an den Seiten und beschloss, anzuhalten, um sich hinter einer zu
verstecken. Also machte sie einen Sprung zur Seite und öffnete eine der
Türen. Als sie hindurch war, schlug sie die Tür zu.
"Das ist wie in einem
Alptraum", sagte sie schwer atmend. Sie schloss die Augen und hielt immer noch
zitternt den Türgriff. Als es still geworden war, drehte sie sich um. Sie hatte
erwartet, dass sie sich vielleicht in einem alten Zimmer oder in einer
staubigen Kammer wieder finden würde, doch sie war gar nicht mehr im Palast. Sie
war wieder in der Stadt des Sonnen-Engels. Die Sonne schien auf die weißen
Häuser und der Engel auf der Pyramide glitzerte. "Wie ist das nur
möglich? "fragte sie sich und drehte sich um. Vor ihr war das riesige Meer. Es war
so klar und blau, dass sie die Zoras unter Wasser tauchen sehen konnte.
"Hey, wer bist du?" fragte plötzlich eine zarte Stimme. "Ähm.. . Ich bin Malon. Und wer
bist du? "fragte sie. Neben ihr stand ein seltsames Mädchen mit pinker Haut. Es
hatte Ähnlichkeit mit den Zoras und war so groß wie Malon. An den Armen hatte
sie, wie die Zoras, lila farbene Flossen. Am Kopf hatte sie jedoch keine Flosse, sondern es sah so aus, als würde ihr oranges Seegras auf dem Kopf wachsen, das
am Hinterkopf zusammengebunden war. Sie trug ein weißes Kleid und um den Hals
trug sie eine wunderschöne Perlenkette. "Hi Malon, ich bin Perla". Sie schüttelte
Malons Hand und sah sie von unten bis oben an. "Woher kommst du denn? Ich hab
dich noch nie hier abhängen gesehen", fragte Perla. "Ich komme aus Hyrule und bin
heute erst hier angekommen", sagte Malon. "Cool! Hey! Ich würde dir mal gerne unser Reich zeigen", sagte Perla. "Aber, ist das hier nicht euer Reich?" fragte
Malon. "Ja, schon, aber das ist doch nur ein kleiner Teil des Reiches. Du musst
erst mal die Städte unter Wasser sehen! Du wirst staunen!" versicherte
Perla. "Unter Wasser?" fragte Malon und blickte auf das riesige hellblaue Meer.