Nur ein Spiel - Kapitel 18 - Vergessen ist nicht möglich...

Autor: Faylen7


Der Abendhimmel wurde von der Sonne in warme rot-orange Farben getaucht. Der Mond stand bereits am Himmel. Sein kühles Licht wurde allmählich stärker- bereit die alte Sonne in den Schlaf zu wiegen.

Im Hause der Braverys war wieder alles beim alten. Link war aus seiner Reise zurückgekehrt und nach einem langen Bericht an Sara und seine Eltern in seinem Zimmer verschwunden. Er ließ sich erschöpft in sein Bett fallen. Es tat gut wieder zu Hause zu sein. Und er hatte viel erlebt, nette Menschen kennen gelernt, einige Dinge über sich selbst erfahren, und im Kampf noch mehr Erfahrung gesammelt. Mit der Zeit lernte er ein wenig mehr über sich selbst, sein früheres Ich, sein Schicksal und er würde die Dinge- so schmerzhaft und leiderfüllt sie auch waren- nicht länger in Frage stellen. Link musste sich nun endgültig damit abfinden, nein, sogar daran glauben, dass die Seele in ihm für den Kampf geboren wurde, geboren wurde, um das Böse daran zu hindern sich wie ein schwarzer Schleier über die Welt zu legen...

Link begann zu gähnen und schloss langsam die Augen... es war schon spät. Er legte seine Arme über seinen Hinterkopf und schlief ein. Nach einigen Minuten befand er sich in einer Welt fern von dieser.

Die Sonne hatte inzwischen vom Tag Abschied genommen und der Mond die Herrschaft über die Welt an sich gerissen, als die Tür in Links Zimmer leise geöffnet wurde. Vorsichtig trat eine schlanke Gestalt in das dunkle Zimmer hinein. Einige Sekunden vergingen. Die Person wartete vermutlich, dass sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten.

Außerhalb fuhr ein Lastwagen auf der Straße vorbei. Das Licht seiner Scheinwerfer erhellte kurzzeitig das Zimmer. Ein Beobachter konnte erkennen, dass ein anmutiges Mädchen in dem Zimmer stand. Mit sanften Schritten ging sie in Richtung des Bettes, ließ sich an dessen Rand auf ihre Knie sinken, sodass sich ihr Gesicht in etwa auf gleicher Höhe wie das des schlafenden Link befand. Sie blickte ihn verträumt an. Ihr huschte ein zierliches Lächeln über das edle Gesicht, als er irgendetwas Unverständliches murmelte und sich langsam in Richtung Wand drehte. Die Person flüsterte in einer lieblichen Stimme seinen Namen, leise, fast ungewollt, mit ein wenig Sehnsucht, die ihre Stimme verriet...
Aber er reagierte nicht. Sie blieb noch ein wenig am Rande des Bettes auf dem Boden sitzen und lehnte sich gegen dessen Kante, und stützte ihren Kopf auf ihren wohlgeformten Armen ab, die sie auf die weiche Matratze des Bettes gelegt hatte.

Das Licht des Mondes schien nun durch das große Fenster in seinem Zimmer und verlor sich auf den beiden Menschen, die sich hier befanden.

Link drehte sich wieder um und hätte ihr, wenn er wach gewesen wäre, direkt ins wunderschöne Antlitz gesehen. Er flüsterte irgendetwas in die Dunkelheit, dass sie gerne verstanden hätte, aber es war nur ein undeutliches Murmeln, das Link von sich gab. Er träumte vermutlich. Auch wenn sie sich nicht wirklich sicher war, sie bildete sich ein, ihren Namen aus seinem Murmeln herausgehört zu haben. Sie hätte ihm stundenlang zu schauen können. Er wirkte so unschuldig, wenn er schlief. Niemand würde ahnen, welche Kraft, welcher Mut sich hinter ihm verbarg, nein, unmöglich. Süß, wie er schlief, so friedlich, als würde nichts auf seinen Schultern lasten, als wäre er ein ganz normaler Jugendlicher.

Sie reckte ihren Kopf in die Höhe und blickte an das hellerleuchtete Ziffernblatt des Radioweckers. Kurz nach elf. Ja, sie konnte noch ein wenig bleiben. Im Grunde genommen, war seine Nähe eigentlich der einzige Ort, an dem sie sich geborgen fühlte. Und egal, was zwischen ihnen passierte, Link würde sie immer verstehen und ihr Glauben schenken, egal wie dumm das, was sie sagte, klang. Ihr kamen so viele Bilder in den Sinn, als sie ihn durch die Dunkelheit der Nacht beobachtete, so viele Überbleibsel alter Geschehnisse, von denen jenes Mädchen nicht mehr wusste, ob sie tatsächlich geschehen waren. Es lag alles soweit zurück... geradeso als wäre es nie geschehen und alles, was von dieser Zeit noch blieb, wurde lediglich durch Erinnerungen preisgegeben...

Links Hand bewegte sich plötzlich, landete neben seinem Gesicht auf ihrem Arm und ruhte dort. Seine Haut auf ihrer beschwor in ihr eine seltsam- angenehme Empfindung herauf. Wie oft hatte sie sich gegen diese Gefühle gewehrt? Es durfte nicht sein, hatte sie sich immer wieder gesagt. Aber... jetzt? Sie ließ es zu, legte ihren Kopf ebenfalls auf die Matratze und ruhte ein wenig, auch wenn sie nicht von der Hand des Schlafs entführt wurde. Sie schloss ihre Augen, lächelnd, denn sie fühlte sich so unendlich wohl hier, so sicher wie an keinem zweiten Ort.

Sie spürte, wie Links starke Hand ihren Arm ein wenig fester umfasste, so als wollte er sie nicht mehr gehen lassen, und das, obwohl er nicht wirklich wusste, dass sie hier war. Die Schönheit öffnete ihre Augen wieder, bewegte sich aber nicht. Mein Held, dachte sie. Warum nur, fragte sie sich, hatte sie in der alten Welt stets Wert darauf gelegt, von niemandem, nicht einmal von Impa, berührt zu werden. Immer wieder hatte sie geglaubt, sie würde Schwäche zeigen, wenn sie zu irgendjemanden, irgendeinem Geschöpf wahre Gefühle der Liebe zeigte. Sie hatte sich damals gewehrt jemanden zu lieben, verhindert, dass ihr jemand zu Nahe kam, denn sie glaubte, es würde nicht ewig währen. Irgendwann käme der Tag, an dem man ihr wegnehmen würde, was sie für kostbar und wichtig ansah. Irgendwann kam immer jener Tag, das wusste sie. Mit der schweren Last der Verantwortung für ein ganzes blühendes Land auf den Schultern, hatte sie stets geleugnet, dass auch sie sich nach Liebe und Zuneigung sehnte. Wie oft hatte sie sich am Abend selbst deswegen angeklagt, sich selbst beschuldigt, nicht würdig zu sein, über das Königreich von Hyrule zu herrschen. Sie wünschte sich immer ein anderes Schicksal, beneidete ihre einfältigen Zimmermädchen, die jeden Morgen fröhlich in ihr königliches Gemach gestürmt waren- wohlwissend, dass sie eine Prinzessin vor sich hatten, wissend, dass sie nicht wie gewöhnliche Mädchen mit ihr reden durften...

Manchmal an den Abenden hatte sie die Zeit verloren und immer häufiger wusste sie am Morgen nicht mehr, wer sie war, brauchte nach dem Aufwachen viele Minuten, um zu begreifen, sich ihrer scheußlichen Bürde zu besinnen.

Als Link dann, auf der Suche nach neuen Abenteuern in fremde Länder zog, war auch dieser Lichtpunkt in ihrem Leben verschwunden. Als er ihr damals Lebewohl sagte, hätte sie sich am liebsten vor ihm niedergekniet, bettelnd, er würde bleiben, nur weil sie es nicht ertrug alleine zu sein, nicht aushielt, die Verantwortung alleine zu tragen. Aber sie ließ ihn gehen- blieb kalt, zeigte keine Emotionen- widersprach einmal mehr ihren Gefühlen...
Warum nur, bin ich so unfähig, einen Menschen zu lieben, dachte sie. Warum, bin ich zu dumm dafür, Gefühle zu zeigen...

In dem Augenblick bewegte sich Links andere Hand auf Zeldas Gesicht zu und er berührte sachte ihre Wange. Sie öffnete wieder überrascht ihre Augen. Zugleich strömte ein wohliges Gefühl von Wärme durch ihren Körper, die Links liebevolle Berührung hervorrief.
Aber noch immer hatte er seine Augen geschlossenen- er tat dies wahrhaft unbewusst... Sie war ihm dankbar, dass er sie aus ihren Zweifeln gerissen hatte, und das nur mit einer einfachen Berührung. Es lohnte sich nicht wirklich hier über die grausame Vergangenheit nachzudenken. Vergangenheit... lass’ sie endlich ruhen... lass Hyrule endlich ruhen...
Das Mädchen rutschte sehnend nach Zuneigung und Sicherheit ein wenig näher und berührte eine seiner warmen, zärtlichen Hände mit ihrer rechten. Erst jetzt fiel ihr auf, dass ihre eigenen Hände eiskalt waren. Eiskalt, so wie ihr Herz...

Link flüsterte nun Worte, die sie sehr deutlich verstehen konnte. Er flüsterte ihren Namen- so ruhig- so zärtlich und feinfühlig. Er musste einen schönen Traum haben- entgegen dem, was ihr die Göttin der Träume bescherte...
Die junge Dame war an dem Punkt angekommen, nicht mehr nach Hause zu gehen. Sie hatte keine Lust. Impa würde sie sicherlich verstehen. Sie brauchte seine Nähe, seine Aura und seine tröstenden Berührungen, sie brauchte ihn, nun noch mehr als früher.

Einige Minuten der Stille vergingen, sie blickte erneut auf die Uhr. Seltsam, wenn sie bei ihm war, schien die Zeit nicht voranzuschreiten, als wäre sie stehen geblieben. Sie gönnte es ihnen. Ja, die Göttin der Zeit empfand Mildtätigkeit gegenüber diesen Kindern des Schicksals, gegenüber diesen Seelenverwandten.
Es war gerade erst kurz vor halb zwölf... noch viele Stunden bis zum Morgen. Ob Link vielleicht doch noch aufwachen würde? Oder sollte sie ihn wecken? Grinsend sah sie ihn wieder an, und vergaß den Gedanken. Jemanden, der so niedlich aussah, wenn er schlief, konnte sie auf keinem Fall aus den Träumen reißen... Sie bewegte sich nun noch ein wenig näher an sein ansehnliches Gesicht heran, welches im dumpfen Licht des Mondes spiegelte, und lächelte leicht. Ob sie es wagen sollte?

Sie wurde ein wenig nervös, als sie ihm in sein Gesicht sah, selbst bei dieser nächtlichen Dunkelheit. Aber das Gefühl von Aufgeregtheit und Anspannung schien sich nicht mehr aufzulösen, zu beruhigen, sondern immer stärker zu werden- sie hatte bisher noch nie so empfunden. Mit jeder Sekunde, die verstrich, begann ihr Herz schneller zu schlagen. Wie konnte sie diese tiefe, wohltuende Empfindung nur stets ignorieren? Sie bewegte sich langsam, geleitet von einem inneren Verlangen auf ihren schlafenden Helden zu... Sie ließ es einfach geschehen, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, ob es richtig war.
Jene Gefühle würden immer ihren Weg finden, egal, ob vielleicht in letzter Instanz Leid einer ihrer Ableger war.

Langsam schlossen sich ihre kristallblauen Augen und zärtlich berührte sie mit ihren Lippen die seinen. Es war das erste Mal, dass sie ihre starken Gefühle für ihn zeigte, und nicht in Fesseln legte, was sie fühlte. Sie küsste ihn sacht und achtete darauf ihn keineswegs aufzuwecken. Sie küsste ihn noch einmal und noch einmal...
Schließlich stoppte das Mädchen die süße Berührung und ließ von ihm ab. Sie würde mehr verlangen, wenn sie ihre Empfindungen nicht langsam unter Kontrolle brachte.
Link jedoch war selbst durch den Kuss nicht aufgewacht.
Wieder legte sie ihren Kopf neben seinen und schloss die Augen. Das wohlige, zugleich aber auch neue Gefühl hielt an und würde es für immer tun... Sie umklammerte liebevoll seine Hände und blieb bis zum frühen Morgen...

Als der junge Kerl am Morgen erwachte, stand Sara mit einem unverschämt frechen Grinsen vor dem Bett. „Will der Herr, der immer keinen Wert auf die Zeit legt, nun endlich aufstehen?“
Link jedoch drehte sich gähnend zur mit Holzpaletten befestigen Wand und machte seine Augen wieder zu. „Link, es ist bereits Mittag“, sagte Sara etwas laut. Der Held aber reagierte schon wieder nicht.
„Na, warte!“ Aufgeregt stolzierte seine kleine Schwester aus dem Zimmer und kam sogleich mit einer Schüssel herrlich kaltem Wasser an. „Du hast noch fünf Sekunden, Bruderherz.“
Link murmelte irgendetwas von wegen Schlaf wäre wichtig und begann zu schnarchen.
„Ich habe dich gewarnt, du Witzbold.“ Sara hob die Schüssel bereits an.
„Drei, zwei, eins.“ Extrem langsam zählte sie die wenigen Zahlen herunter.
Link drehte sich um, öffnete schläfrig die Augen und fragte noch. „Was is?“ Doch es war bereits zu spät.
„Null.“ Und platsch. Sara hatte die ganze Schüssel über seinem müden Kopf ausgeleert. Link fluchte und hatte erstaunlicherweise seine Augen endlich weit genug geöffnet, um zu erkennen, in welcher erbarmungswürdigen Situation er sich befand.
„Du... das wirst du mir büßen“, rief er ihr hinterher, als sie lachend aus dem Zimmer stürmte.

Link stand auf und fühlte sich wie neu geboren. Schon verrückt, es schien ihm, als wäre etwas unheimlich schönes geschehen, von dem er leider nicht wusste, was es war. Etwas wundervolles, etwas, mit dem er nie gerechnet hatte.

Sommerliche Klamotten auf seinem Arm, trat er ans Fenster und lächelte. Die Sonne schien, nicht eine Wolke am blauen Himmel. Dies würde ein herrlicher Tag werden. Er ging aus seinem Zimmer, in Richtung Bad, duschte sich, wie immer am frühen Morgen und putzte seine Zähne. Dann fiel sein Blick zu der dunklen Reisetasche.
Er hatte gestern seine Tasche einfach dorthin gestellt und ganz vergessen, dass sich unter anderem Schwert und Dolche noch darin befanden... außerdem noch etwas ganz wichtiges. Er durchwühlte die Tasche, schnappte sich jene Gegenstände und verstaute diese allesamt heimlich wieder im Zimmer. Die anderen saßen glücklicherweise im Esszimmer und bemerkten davon nichts.

Link betrachtete kurz die goldenschimmernde Triforcekette, die er für Zelda mitgebracht hatte. Er ließ sie ein wenig in der Luft pendeln, legte sie sich dann um und versteckte diese unter seinem T-Shirt. Damit lief der Heroe ins Esszimmer.
„Morgen“, sagte der junge Kerl und warf Sara ein grimmiges Gesicht zu. „Da ich endlich wach bin und auf solch wunderbare Weise aus meinen Träumen gerissen wurde, möchte ich euch alle herzlich begrüßen.“ Schauspieler…
Link pflanzte sich auf seinen Platz und füllte seinen Teller mit Kartoffelsalat aller Meira Bravery, riss gleich zwei megagroße Schnitzel an sich und bedeckte den spärlichen Rest des marineblauen Tellers mit einer großen Portion Gemüse jeder Art.
„Irgendwas neues“, wollte er wissen. Aber es gab nichts neues.

Nach einigen Minuten meinte Sara: „Sag’ mal, Link. Was ist los? Du siehst irgendwie so verändert aus und das schon, bevor du ins Esszimmer gekommen bist.“
„Ich weiß nicht, ich fühle mich einfach nur gut.“
„Hat das was mit Zelda zu tun?“
„Wie kommst du denn darauf?“
Sara schaute dann ein wenig irritiert. „Na, sie war doch gestern abends noch bei dir.“
Link wäre vor Schreck beinahe vom Stuhl gefallen und linste verwirrt, sich von dem Essen lösend nach oben.
„Wie bitte? Wann denn?“ Er kam ein wenig in Panik.
„So ungefähr um elf“, meinte Sara.
„Wieso das denn? Wie... woher wusste sie denn, dass ich zurück war.“
„Ach... ich hab’ sie angerufen.“
„Du hast was?“ Link war geschockt.
„Du hast mich schon verstanden. Sie ist dann gleich vorbeigekommen und ich sagte ihr, du würdest in deinem Zimmer sein. Ich konnte ja nicht wissen, dass du schon geschlafen hast?“
Links Gesicht erwärmte sich allmählich. Eigentlich kannte er den Grund dafür nicht.
„Ich dachte ihr beide hättet euch noch unterhalten, weil Zelda ziemlich lange in deinem Zimmer geblieben ist. Als ich ins Bett gegangen bin, das war etwa um zwei, war sie immer noch bei dir.“ Links Kopf begann zu glühen. Jetzt sehnte er sich nach einer Schüssel mit kaltem Wasser... Soso, dann hatte Zelda ihn wohl die ganze Zeit beobachtet.
Link entleerte seinen verstopften Hals unkomfortabel und sagte schließlich: „Ähähm... dann sollte ich sie wohl gleich mal aufsuchen...“  
Er leerte hastig seinen Teller und verschwand.

Der junge Heroe schnappte sich noch die eine Reisetasche mit den ganzen Waffen für Zelda und ging aus dem Haus. Es war ein angenehmer Tag, einer von den Tagen, von denen man dachte, es würde nichts weiter geschehen, ein gewöhnlicher Tag eben. Mit einem Grinsen auf dem Gesicht lief Link durch die mit Menschen überfüllte Stadt, vorbei an fröhlichen Gesichtern. Die meisten hatten schulfrei und genossen ihre Zeit im Freien. Link kam an dem Park vorbei und sah Rick und Maron verliebt im Park sitzen. Sie picknickten. Grinsend winkte der Held ihnen zu und sie erwiderten die Begrüßung.
Er wollte sie aber nicht weiter in ihrem verliebten Schwelgen stören und folgte zielsicher seinem Weg.

Inzwischen zogen mehr rauchiggraue Wolken am Himmel vorüber als noch vor wenigen Stunden. Zumindest in den Nachrichten hieß es, dass sich ein Gewitter näherte. Vielleicht sollte sich Link beeilen... Er lief ein wenig schneller und war innerhalb von Minuten an der Einfahrt zu Ines Grundstück angelangt. Während er dem Weg folgte, spürte er eine gewisse Nervosität aufkeimen. Ob Zelda ihn ebenso vermisst hatte, wie er sie?

In dem Augenblick sah der Heroe eine weitere missliche Gestalt den Hügel herauflaufen. Ein Kerl mit coolem, schwarzen Outfit, schwarzen Haaren, einer Sonnenbrille und einer Zigarette im Mund. Was machte der denn hier? Der junge Held kannte diesen Kerl. Er ging mit Zelda und ihm in denselben Kurs und war umjubelter Mädchenschwarm. Eben ein cooler Typ. Link versteckte sich flott hinter einem Baum und fragte sich, was er hier zu suchen hatte. Noch immer stapfte der Kerl, mit Namen Preston, auf das Gebäude zu. Preston, wie immer auch sein Nachname war, ging einmal mit Ilona, der Tussi mit den gefärbten Kontaktlinsen...

Er klingelte, aber niemand öffnete ihm. Dann sah er sich um und schlich bedenkenlos um das Haus rum.
Link ging unbemerkt auf die Haustür zu, unterließ es dann aber zu klingeln und spionierte dem Kerl hinterher. Als der Typ mit den rabenschwarzen Haaren versuchte in eines der Fenster einzusteigen, verlor Link die Geduld. Er packte ihn am Kragen und zog ihn vom Fensterrahmen herunter, sodass er hart auf dem Boden landete.

„Was willst du hier“, verhörte Link ihn. „Und wer gibt dir das Recht, in eines der Fenster einzusteigen?“ Preston musterte ihn mit scharfen braunen Augen, die beinahe schwarz waren.
„Das geht dich gar nichts an!“, maulte er.
„Und ob mich das etwas angeht. Du hast nicht die Befugnis hier herum zu lungern.“ Link setzte ein drohendes Gesicht auf und meinte noch einmal. „Also, was willst du hier?“
„Ich will meine Puppe besuchen, Trottel, und jetzt geh’ aus dem Weg. Ich könnte dich genauso fragen, was du hier willst“, entgegnete der Typ und schien es wirklich ernst zu meinen.

„Deine Puppe? Deine Freundin?“ Link war sprachlos. „Du meinst Zelda?“
„Und ob.“ Das konnte Preston doch nicht ernst meinen! Hatte sich Zelda auf ihn eingelassen? Link konnte das nicht glauben. Wie festgemauert stand er da. Preston hatte schon einige Mädchen flach gelegt. Was wollte Zelda von einem solchen Macho?
„Zelda ist nicht deine Freundin und deine Puppe schon gar nicht. Such’ dir eine andere, du Mistkerl“, sagte der einstige Held der Zeit und war von einer auf die andere Sekunde unheimlich eifersüchtig.
„Ach’, sag’ bloß, du hast auch schon dein Glück bei ihr versucht? Hat sie dich denn nicht rangelassen?“
„Du bist einfach nur widerlich“, fauchte der Heroe genervt und deutete an, er solle sich vom Acker machen. „Du bist hier nicht erwünscht. Zelda hat nichts übrig für Ekelpakete wie dich.“

Anstatt sauer zu reagieren, lächelte der Typ widerwärtig in sich hinein.
„Aber für kleine Unschuldslämmer wie dich hat sie erst Recht nichts übrig. Was diese Puppe braucht, ist jemanden, der ihr zeigt wo’s langgeht.“ Preston legte es nun auf eine Schlägerei an und wollte Link einen Kinnhaken verpassen, aber... der einstige Held der Zeit war dank seines Kämpferblutes, seines Instinktes, einfach schneller. Noch ehe Link verstand, was er tat, holte er aus und schlug dem Kerl ins Gesicht.
„Rede nicht so über Zelda. Sie ist kein billiges Flittchen wie deine vorherigen Freundinnen. Sie ist kein Spielzeug.“ Noch immer grinste der Kerl schmierig mit seinen schwarzen Augen, die so dunkel wie seine Seele sein mussten, in Links tiefblaue. Er drehte sich um und lief langsam den Hügel hinab.
„Wir werden ja sehen, was diese Puppe bevorzugt, einen ordentlichen Kerl oder eine Witzfigur wie dich.“ Dann begann er zu lachen und verschwand.

Link erholte sich nur schwer von seinem Schock. Hatte Zelda etwa eine Affäre mit einem anderen? Link hatte immer gedacht, sie würde mehr als nur Freundschaft für ihn empfinden. Das war wohl ein Irrtum... Er stand da wie angewurzelt. Es gab wohl viele Jungs in seinem Alter, die sich in Zelda verguckt hatten. Nun ja, sie war einfach faszinierend. Seit Link sie gefunden hatte, war er von ihr schlichtweg verzaubert...

Er fragte sich, ob er vielleicht wieder gehen sollte. Dann rief jemand seinen Namen. Ein lieblicher Ruf von einem der oberen Stockwerke. Er blickte nach oben und sah seine schöne Zelda aus einem der hohen, teuren Fenster schauen. Nanu... sie wirkte so verändert. Ihre Haare waren gefärbt und nicht mehr blond, beziehungsweise goldbraun, sondern gingen in Richtung kastanienbraun bis schwarz.
„Link, nimm’ den Hintereingang“, rief sie. Dann war sie hastig vom Fenster verschwunden. Okay. Okay... Er sputete unauffällig zu der Tür am hinteren Bereich der Villa.

Zelda empfing ihn, öffnete die Tür und nachdem er eingetreten war, schloss sie diese sogleich wieder und drehte den stahlgrauen Schlüssel um.
Sie wand sich zu ihrem verlegenen Helden, sah ihm aber nicht direkt in seine unwiderstehlichen Augen.
„Hallo...“, meinte sie leise.
„Hallo“, erwiderte Link, nicht sicher, was er jetzt sagen oder tun sollte.
„Lust auf einen Kaffee? Ähm... bescheuert von mir, es ist ja noch nicht Kaffeezeit...“ Din, bin ich blöd, dachte sie.
„Willst du vielleicht eine Cola, oder eine Limo. Wir haben auch Mineralwasser...“, stotterte sie. Die Göttinnen machten es Zelda hinsichtlich ihrer Nervosität nicht leicht...
„Eine Cola“, sagte Link, bemüht die irrsinnige Freude sie wiederzusehen im Zaum zu halten.

Zelda ging voraus und fühlte Links durchdringen Blicke an ihrem braunen Hinterkopf. Sie erreichten schweigend die große Küche, in dessen Mitte ein gläserner Tisch stand, mit vier Stühlen darum.
Zelda kramte im Kühlschrank herum, spürend, dass Link jeden ihrer Schritte folgte. Aus irgendeinem Grund konnte und wollte er seine Augen nicht von ihr lassen, besah sich das enge weiße Top, welches seine Prinzessin trug und die helle, knappe Hotpants.
Sie holte eine eisgekühlte Cola hervor, nahm zwei Gläser aus dem Schrank und schenkte sie ein. Sie verschüttete eine Menge der Cola, von dem Zittern ihrer Hand verursacht und der Tatsache, dass ihre Augen überall ruhten nur nicht auf den Gläsern.

„Wie war es denn in Irland?“
„Sehr schön und aufschlussreich...“ Link stand auf, lief in Zeldas Richtung und nahm ihr eines der Gläser ab. Ihre Hände berührten sich kurz, worauf Zelda ihre Hand schnell wegzog und verlegen dreinblickte.
„Hast du meinen Brief bekommen?“, fragte Link leise.
„Ja...“ Zelda war kurz davor ihm zu sagen, dass dies der schönste Brief war, den sie jemals bekommen hatte...
„Du hast dir die Haare gefärbt...“, sagte er, hob eine Hand und wollte nur einmal dieses seidige Haar berühren. Zelda drehte sich so schnell wie der Wind um und setzte sich auf einen der mit blauen Bezügen gepolsterten Stühle.
„Ich habe mein Aussehen verändert, sodass ich von seinen Ablegern und von... ihm... nicht so leicht erkannt werde...“ Sie meinte Ganondorf, getraute sich aber nicht seinen Namen auszusprechen. Link stellte das Glas auf dem Tisch ab und kniete vor ihr nieder.
„Das war eine sehr gute Idee.“ Er lächelte, aber Zelda schaffte es einfach nicht ihn anzusehen, obwohl sie unheimlich gerne in seine blauen, ernsten Augen gesehen, sich darin verloren und geträumt hätte.

Sie stand auf und wich ihm wieder aus. Sie lief in Richtung Fenster.
„Es ist schön, dass du wieder hier bist...“, sagte sie leise, äußerst leise. Das war zumindest ein Anfang.
„Ich finde es auch schön, dass ich hier bin. Außerdem finde ich es schön, dass du hier bist.“ Er machte eine kurze Pause und babbelte weiter. „Und ich hoffe doch, du findest es auch schön, dass wir zusammen hier sind...“
„Ja, schön...“
„Mmh. Sehr schön.“
„Schön...“
„Genau, schön...“ Ganz ehrlich, aber dämlicher kann man sich doch nicht anstellen.

Einige Minuten vergingen, in denen beide krampfhaft überlegten, was sie sagen sollten. War es denn so schwer, sich ordentlich willkommen zu heißen?
„Ich muss unbedingt mit dir und Impa reden, Zelda. Du wirst nicht glauben, wer mir in Irland über den Weg gelaufen ist. Aber viel wichtiger, was wollte eigentlich dieser schmierige Kerl Preston von dir?“ Zelda seufzte, während ihre Augen den grauen Wolkenschleiern am Himmel folgten.
„Er verfolgt mich jetzt schon seit Tagen... Ich weiß genau, was er von mir will. Maron hat mich vor ihm schon gewarnt, aber ich weiß einfach nicht, wie ich ihn loswerden soll...“ Aha, Zelda war nicht seine Freundin, was Link auch sehr gewundert hätte.
„Du hast also nicht darum gebeten, dass er dich besuchen kommt?“
„Heilige Nayru, natürlich hab’ ich das nicht...“ Ihre Augen kreuzten für einen kurzen Moment seine, aber eben nur für wenige Millisekunden...

Sie schritt währenddessen anmutig aus der Küche, durchquerte den Saal, folgte den Stufen nach oben und ging in ihr lichtes Zimmer.
Link stand wie unter Hypnose und folgte ihr wie ein Schoßhündchen. Er wäre ihr überall hingefolgt...
„Hast du mich eigentlich... vermisst“, wollte er wissen, bereute seine Frage aber gleich wieder. „Vergiss’ die Frage.“ War dumm... Oh... ja... beschränkt...

Als sie in Zeldas Zimmer angelangt waren, schwiegen sie eine lange Zeit.
Langsam, beinahe auf etwas wartend setzte sie sich auf die Kante ihres Bettes und lächelte ihn ein wenig verlegen an, mied im nächsten Augenblick aber seinen Blick.
Link hatte eigentlich eine etwas herzlichere Begrüßung erwartet... Er sah sie ganz genau an und in dem Augenblick wurde ihm bewusst, wie sehr er sie eigentlich vermisst hatte. Sie mied immer noch beschämt seinen Blick.
Warum sieht sie mich denn nicht an, fragte sich Link. In dem Augenblick erkannte er die Müdigkeit in ihren kristallblauen Augen. Ja, Zelda sah unheimlich erschöpft aus.

Der Heroe überlegte nicht lange, ging auf sie zu, setzte sich verträumt hinter sie und legte seine Hände auf ihre angespannten Schultern. Sie war übelst verkrampft. Ohne ein Wort begann er sie zu massieren.
Zelda war im ersten Augenblick unheimlich überrascht, ließ es sich aber dann gefallen, spürte den sanften Druck seiner Hände und entspannte sich. Einige Minuten verstrichen.

„Das hast du schon früher öfter getan...“, meinte Zelda leise.
„Wirklich? Du meinst, damals?“
„Mmh...“
Plötzlich aber geschah etwas, was der junge Held sich in dem weitentfernten Damals unter den wenigsten Umständen erlaubt hätte. Streichelnd wanderten Links Hände an ihren Armen hinab, zu ihrem Bauch und er umarmte sie. Zelda, völlig perplex, wollte schon aufspringen, aber Link hielt sie einfach nur fest. Er zog sie näher an sich und legte sein Kinn auf ihre Schulter.

„Weißt du, Sara meinte, ich wäre irgendwie verwandelt...“
Zelda sagte nichts.
„Sie hat Recht, ich fühle mich tatsächlich wie neu geboren, seit gestern Abend...“
Link spürte, dass Zeldas Puls raste. Sie war total aufgeregt. Etwa wegen ihm?
„Außerdem, sagte sie, du wärst gestern noch bei uns gewesen.“
Zelda schwieg weiterhin. Indes lief eine leichte Gänsehaut ihren Rücken herunter.
„Du hättest mich wecken können... weil...“, meinte Link in einem so gefühlvollen Ton, dass Zelda sich daraufhin ein wenig mehr an ihn lehnte und ihren Kopf zur Seite neigte. Ihre Augen begegneten seinen. „Ich...“, sagte Zelda, fast unscheinbar.

In dem Augenblick klopfte Ines an Zeldas Zimmertür. Mit einem Satz sprang Zelda auf und löste sich aus seinen beschützenden Armen. Link sprang ebenso auf und drehte sein verlegenes Gesicht dem Fenster zu. Ines trat herein.
„Link! Wunderbar, dass du endlich wieder hier bist. Zelda hat dich ganz schön vermisst, mein Lieber.“ Nun wurde Links Frage von vorhin doch noch beantwortet. Ines lächelte ihn fröhlich an. Sie wirkte so kraftprotzend, als sie in einer Art Karateanzug in Zeldas Zimmer trat. Sie kam wohl frisch von ihrem Training.

„Hi, Ines.“
„Bist du gut in Schicksalshort angekommen?“
Ihre scharlachroten Augen wollten in Links Blick alles ablesen.
„Ja, gab keine Probleme. Aber Ines, wir müssen unbedingt etwas gegen Preston unternehmen. Mir ist gar nicht wohl dabei, wenn er Zelda ständig auflauert.“
„Mir auch nicht“, sagte sie. „ Sag’ bloß, er war schon wieder hier?“
„Jep, war er leider.“ Ines blickte Zelda besorgt an. Sie nickte nur zustimmend.

Sie gingen in die Stube und tranken nun doch noch Kaffee. Link redete über seine gesamten Erlebnisse in Irland, über die Wölfe, den Drachen, seine neuen Bekannten, sowie über Leon und Sian. Zelda wirkte abwesend. Es schmerzte wohl ein wenig, daran zu denken, dass ihr Vater sich ebenso auf der Erde befand. Dann rollte eine Träne über ihre zarte rechte Wange, die sie sich gleich wieder wegwischte. Sie stand auf und ging auf ihr Zimmer. Ines und Link wussten, dass sie ein wenig Zeit brauchte...

„Ich bin froh, dass du uns das alles gleich mitgeteilt hast“, sagte Impa und wirkte erleichtert.
„Welchen Nutzen hätte es gehabt, es zu verschweigen. Ich denke, dass war die beste Lösung.“
„Nun, Link, es gibt da noch etwas.“
„Und das wäre?“
„Ich bin heute Abend und Morgen nicht hier. Könntest du Zelda nicht mit zu dir nehmen? Sie würde sich freuen, denke ich zumindest.“ 
„Klar!“ Seine Worte erklangen mit mehr Freude und Euphorie, als er es beabsichtigt hatte.
„Es ist mir lieber, wenn sie nicht alleine ist.“

Link freute sich riesig, fast wie ein kleines Kind. Es war lange her, dass Zelda bei ihnen eingeladen war. Dann erinnerte sich Link an seine Reisetasche, die noch irgendwo im Flur stand. „In der Reisetasche, die noch irgendwo steht, sind einige Waffen für Zelda... für den Notfall. Leon meinte, ich solle sie mitnehmen.“
„Das ist brillant. Du denkst aber auch an alles.“ Impa hätte Link umarmen können, so überwältigt war sie von den Gedanken, die er sich um Zelda machte.
„Also gut, vielleicht siehst du mal nach Zelda.“ Impa zwinkerte kurz und schupste ihn aus der Stube in Richtung Treppe.
„Na, los doch.“ Dann schupste sie Link die ersten Treppen nach oben.
„Ich geh’ ja schon.“

Zum zweiten Mal ging Link heute ins erste Stockwerk und stand unsicher vor Zeldas Zimmer. Er fragte sich, ob es richtig wäre, Zelda jetzt einfach so zu stören.
Link hob eine Hand und wollte klopfen, unterließ es aber. Stattdessen lehnte er sich an die Tür und wartete.
„Sie soll nicht mehr traurig sein... und endlich vergessen...“ Link hatte diesen Satz schon einige Male gesagt, aber im Grunde genommen konnte er nichts tun. Zelda war immer so gewesen, damals wie heute. Er hatte Angst um sie. Eines Tages würde sich bemerkbar machen, wie sehr die Angst, der Gram, der Hass von damals an ihren Kräften zehrte. Sie versuchte stark zu sein, das wusste Link. Aber es war einfach nicht genug...
Zarte Harfeklänge spielten ein Lied so voller Sehnsucht und Melancholie. Zelda spielte, sie spielte die gleiche Melodie wie Leon auf seinem Cembalo zu spielen vermochte und doch klang jene Melodie von Zeldas sanften Händen, auf ihrem Instrument gespielt, noch trauriger... 

Link ließ sich nachdenklich zu Boden sinken und stützte mit einem Gesicht wie zehn Tage Regenwetter seinen Kopf in die Hände. Dann sprang er wieder auf. Er klopfte. Keine Reaktion. Er klopfte erneut. Dann sagte er einfühlsam ihren Namen. Er sagte ihren Namen noch einmal. Doch sie reagierte nicht.

Zum Teufel damit! Link hielt es nicht länger aus und ging einfach in das Zimmer. Er legte seine linke Hand auf den Türengriff und öffnete. Er trat ein und schloss soeben die Tür. Zelda stand auf ihrem Balkon und schaute abwesend hinaus in den Himmel.
Link überlegte krampfhaft, was er sagen sollte, aber jeden Gedanken hielt er für stumpfsinnig. ,Ach Zelda...’, wollte von seinen Lippen entkommen, aber er unterband es.
Er lief ebenso auf den Balkon und stellte sich direkt neben sie. Auch er schaute nachdenklich hinaus zu dem Horizont, wo einige graue Wolken vorbeizogen.

„Woran denkst du“, sagte er leise, aber er erwartete keine Antwort.
„Eigentlich an nichts...“ 
„Das stimmt nur leider nicht...“, murmelte er. Prüfend blickte er sie seitwärts an und sah nichts anderes als Kummer in ihren kristallblauen Augen. Zelda hatte einen traurigen Ausdruck auf ihrem Gesicht, der Link beunruhigte.
„Hast du deine Sachen schon gepackt?“
„Wofür?“ Sie drehte sich zu ihm und verstand nicht.
„Hat Ines dir denn noch nichts gesagt?“ Link erkannte die Ratlosigkeit an Zeldas Miene.
„Sie wird morgen nicht da sein und bat mich, dich einzuladen. Natürlich nur, wenn du willst.“ Und mit einem Schlag verschwand ein Teil ihrer Kümmernis. 
„Gerne. Wollen wir gleich los?“ Sie hastete davon und wollte eigentlich ihre Sachen packen, aber Link nahm sie an ihrer rechten Hand und murmelte noch: „Zelda?“
„Ja, was ist denn?“
„Du brauchst in meiner Gegenwart nicht zu schauspielern.“ Wovon redete er?

Link suchte nach Antworten in Zeldas Augen, er suchte nach etwas in ihrem Blick, was er unbedingt finden wollte, aber sich nicht sicher war, ob es da war. Er wollte unbedingt in Erfahrung bringen, ob sie vor einigen Wochen denselben Traum hatte, aber er getraute sich nicht zu fragen...

Zelda verstand und murmelte leise: „Ich bin eben trotzdem ein kleiner Jammerlappen. Vergessen ist nicht möglich...“