Nur ein Spiel - Kapitel 32 - Geheimnisse der Vergangenheit IV

Autor: Faylen7


Zelda saß immer noch mit Tränen in den Augen vor Link, der ohnmächtig war.
„Was glotzt ihr so, holt verdammt noch mal einen Heiler. Schnell“, rief sie. Eine der Wachen rannte dann schleunigst davon. Zeldas Ärmel waren inzwischen in Blut getränkt, sogar in ihrem Haar hing Blut, aber es kümmerte sie nicht.
Sie rüttelte an Links Schultern: „Halte durch, Link, bitte.“

Plötzlich tauchte Impa in einer Rauchwolke vor ihr auf und sah schockiert drein.
„Prinzessin? Was ist denn passiert?“
„Link... er...“, seufzte sie, aber fand nicht die passenden Worte. Impa handelte schnell. Sie packte den bewusstlosen Link und sagte: „Ich bringe ihn in ein Gästezimmer. Die Wunde muss so schnell es geht geschlossen werden.“ Sie hetzte davon und Zelda rannte hinter ihr her.    

Wenige Minuten später lag der ohnmächtige Held in einem riesigen Bett in einem geschmackvollen Gästezimmer von Schloss Hyrule. Ein Arzt und Impa kümmerten sich um ihn, während Zelda neben dem Bett stand und hilflos zusah. Die Shiekah zog ihm ohne weiteres die grüne Tunika aus und sein weißes Hemd. So konnten sie einen besseren Blick auf die Stichwunde werfen, beruhigt, dass sie nicht zu tief war. Der Arzt hantierte mit irgendwelchen Instrumenten herum, wusch die Wunde mit seltenen hylianischen Heilkräutern aus und deutete Impa an, dass seine Aufgabe erfüllt war. Impa begann die Wunde zu nähen.
Da Link ohnehin nicht bei Sinnen war, hatte sie damit keine Schwierigkeiten. Seine Kleidung war nicht mehr zu gebrauchen und in Blut getränkt, sodass ein Zimmermädchen diese sofort entsorgte. Zelda setzte sich auf einen Stuhl neben dem Bett und nahm seine linke Hand.
„Wird er es schaffen“, schluchzte sie leise.

Nach einer Weile war Impa mit dem Nähen fertig und legte ihm einen Verband um.
„Ach, Prinzessin, Link ist zäh. Er ist zwar bewusstlos, aber er wird kämpfen, auch wenn er viel Blut verloren hat.“ Zelda nickte erleichtert.
„Ich nehme an“, meinte Impa. „dass er einige Stunden schlafen wird, aber morgen sicherlich wieder bei Bewusstsein ist. Außerdem bewirken die Heilkräfte seines Fragmentes eine schnellere Genesung. Macht Euch nicht zu viele Sorgen, Prinzessin.“
„Okay...“, sagte Zelda leise. Warum nur machte er solche dummen Sachen?
„Was genau ist eigentlich passiert, Zelda“, meinte Impa schließlich.
„Aus irgendeinem Grund saß Link in dieser Gefängniszelle. Ich ordnete an, sie sollen ihn freilassen, worauf die Tür geöffnet wurde. Aber... einer der Gefangenen hatte ein Messer in der Hand, dass ihm diese dämlichen Wachen nicht abgenommen hatten und bedrohte mich damit.“ Sie blickte zu Link und legte eine Hand auf seine schweißgebadete Stirn. „Link hat mich beschützt und...“ 

Ein Lächeln zeigte sich auf Impas stolzem Gesicht: „Tja, so ist Link nun mal. Er würde alles tun, um das Leben der Prinzessin zu retten. Ehe ich es vergesse, Zelda. Euer Vater fragte vorhin schon, was passiert ist. Ich werde ihm jetzt Mitteilung erstatten. Bleibt’ bei Link, bis er aufwacht, ja?“
„Danke, Impa, das hätte ich auch so getan...“ Impa und der Arzt verschwanden aus dem Raum. Zelda blieb und blickte den jungen Heroen dann wieder an. Sie streichelte über seine blassen Wangen. „Du dummer, kleiner Held, tu’ das nie wieder“, meinte sie. Manchmal hatte sie den Eindruck er müsse ihr unbedingt beweisen, das Helden Schmerz ertragen konnten, als müsse er sich selbst beweisen, dass er Zelda um jeden Preis beschützen wollte... 

Sie legte ein feuchtes Tuch auf seine glühende Stirn und deckte ihn zu. Auch wenn er nicht wach war, so zeigte sich ein beruhigendes Lächeln auf seinem Gesicht, dass Zelda ohne Umschweife mitteilte, in welcher Verfassung er war. Es sagte ihr, dass es ihm den Umständen entsprechend gut ging.
„Link, danke, wegen vorhin“, sagte die Prinzessin leise und gab ihm einen Kuss auf seine linke Wange.

Dann kam ihr das Medaillon wieder in den Sinn, welches sie vorhin beim Aufwachen bemerkt hatte, kurz bevor sie gerufen wurde. Link musste ihr dieses mächtige Relikt irgendwie heimlich auf das Bett gelegt haben und dann von den Wachen bei seinem Verschwinden erwischt worden sein. Sie betrachtete es sich nun genauer und es sah eben so aus, wie auf den Abbildungen. Wenn Link doch nur wach wäre, vielleicht wüsste er etwas über die Macht des Medaillons... Außerdem würde es sie interessieren, wo um alles in der Welt er es gefunden hatte. Ob er die ganzen letzten Monate nach diesem Gegenstand gesucht hatte. Also wirklich, er hätte sich doch ab und zu mal wieder blicken lassen können! Warum nur, war der Held der Zeit eigentlich immer so ein Einzelgänger? Sie hätten das Medaillon auch zusammen entdecken können, oder nicht? Irgendwie hätte sie ihren Vater sicherlich überzeugen können, sich auf eine königliche, wenn auch gefährliche Mission zu begeben. Aber eigentlich war Link doch immer so gewesen...

Sie öffnete das Medaillon und besah sich dessen Inhalt, erblickte die einzigartige Uhr und in der Mitte eine Art Schicksalsbaum, der grüne Blätter trug. Jetzt, da sie dieses Medaillon in den Händen hielt, spürte sie, dass an es irgendwann das Schicksal der Welt geknüpft sein würde. Sie fühlte eine Macht, die noch ruhte. Ohne Zweifel ein Funken Hoffnung für zukünftige Zeiten, in denen eine Macht für das Gute benötigt werden würde...
Sie legte das Medaillon auf den Nachttisch neben Link und überprüfte seinen Herzschlag. Sie legte ihren Kopf auf seine linke Brust und hörte sein Herz gleichmäßig, wenn auch sehr langsam schlagen. „Werde schnell wieder fit, du dussliger Held“, murmelte sie und wollte sich für einige Augenblicke aus dem Raum begeben, als eine weitere Person in die Schlafkammer eintrat: ihr Vater, der König höchst persönlich. Was zum Henker wollte der denn hier?

„Vater?“ Überraschung lag in Zeldas Stimme. „Was führt dich hierher?“ Er lief hinüber zu dem Bett und sah in das Gesicht des Helden der Zeit. Zelda ahnte nicht, dass auch der König Interesse an Link hegte...
„Dieser junge Mann dort führt mich her.“
„Was willst du von ihm? Solltest du etwa denken, dass er hier verschwinden soll, dann...“ Er unterbrach sie.
„Zelda, Tochter, glaubst du, mir wäre am Wohl von Hyrules Helden nichts gelegen? Nein, nein, von mir aus, kann er so lange bleiben, wie es ihm gefällt.“ Er setzte sich auf einen weiteren Stuhl neben das Bett. „Ich bin ein wenig entsetzt, dass er so jung ist, Zelda. Ist er in deinem Alter, ja?“ Die Prinzessin setzte sich ebenfalls neben das Bett und nickte stumm.
„Wie war sein Name?“
„Link.“
„Ein Jammer, dass nach allem, was er für Hyrule getan hat, der König dieses Landes nicht einmal seinen Namen weiß, nicht wahr?“ Wiederrum schwieg Zelda.

Was ging nur in ihrem Vater vor? Vor einigen Jahren noch, hatte er nach außen hin kein Interesse den Helden Hyrules kennen zulernen. Woher kam dieser plötzliche Sinneswandel?
„Vater, darf ich gnädigst erfahren, worauf du hinauswillst?“
Er lächelte seine Tochter an und entgegnete: „Ich habe viele Fehler gemacht, Zelda, das weiß ich. Ebenso ist es für mich eine Illusion einen davon wieder gut zu machen, aber ich würde es begrüßen, wenn du mir verzeihen könntest.“ Verzeihen? Wofür?
„Vater? Ich verstehe nicht ganz.“
„Ich habe dir nie wirklich vertraut, Zelda. Ich bin ein sturer alter Herrscher, mein Kind, ein alter Dickschädel, der glaubte, alles richtig zu machen... Aber niemand ist unfehlbar und ich habe mich gegen dieses Gesetz mit meiner Überheblichkeit gestellt. Jeder Bürger Hyrules weiß um die Vernichtung Ganondorfs und jeder dankt dem Helden der Zeit für seine selbstlose Tat, aber niemand hat ihn so ignoriert wie ich. Ich habe mich für diesen Jungen nie interessiert. Ich wollte nicht wahrhaben, das ein... Kind, ja ein Kind, mehr für Hyrule getan hat, als der König in seiner Lebenszeit vollbringen könnte.“ Zelda war sprachlos...
„Zelda, ich möchte ihn kennen lernen und am besten gleich heute damit beginnen.“

Auch wenn Zelda ziemlich geschockt war, diese Worte aus dem Mund ihres Vaters zuhören, so verstand sie sehr gut seine Gedanken und Gefühle. Sie lächelte, stand auf und legte eine Hand auf seine Schulter. „Du wirst ihn kennen lernen, aber nicht heute, Vater. Er ist zu erschöpft.“
Er nickte und erwiderte: „Impa erzählte mir, was vorgefallen ist. Er hat dir das Leben gerettet, Tochter?“
„Ja, nicht nur das eine Mal.“ Dann sah der König so aus, als hätte er eine Erleuchtung.
„Warum schlagen wir ihn dann nicht zum Ritter?“ Zelda schüttelte den Kopf, zur erneuten Beunruhigung ihres Vaters.
„Es hat ihn nie interessiert, Vater. Link ist kein gewöhnlicher Hylianer, nicht in geringster Hinsicht. Ein Titel, Ehre, Rum und Macht haben ihn nie interessiert. Eigentlich weiß ich nicht, was er sich wirklich wünscht, was einem Herzen wie seinem wirklich Freude bereiten würde.“

Der König setzte eine grübelnde Miene auf und sagte: „Vielleicht kannst du es ja herausfinden, solange er sich im Schloss aufhält. Ich kenne doch schließlich meine Tochter. Und wie ich sie kenne, würde sie bestimmt nichts unversucht lassen.“
„Vielleicht, aber Link würde sicherlich merken, wenn ich ihn ausfrage, oder ihm hinterher schnüffeln würde. Er hat so etwas wie einen sechsten Sinn.“         
Dann blickte der König erneut in das blasse Gesicht des Hylianers in dem Bett. „Er ist demnach etwas Besonderes, nicht wahr?“
„Ja, das ist er in der Tat.“ Und weiterhin fragte er seine Tochter bezüglich Link aus.
„Erzähl’ mir etwas von ihm. Wo wohnt er und was sagen seine Eltern und seine anderen Verwandten zu seiner Heldentat?“ In Zeldas Augen lag nun Traurigkeit und eine Spur Mitleid. „Vater... er hat niemanden. Weder Eltern, noch einen anderen Verwandten. Link hat hier in Hyrule kein wirkliches Zuhause, musst du wissen.“
„Oh... das, das tut mir leid, Zelda.“
„Ja, mir auch.“ Nein, es tat ihr nicht nur leid... es tat ihr in ihrem Herzen weh... 

„Liebst du ihn?“

Zeldas Blick verweilte auf Link, geradeso, als überlegte sie sorgfältig, was sie auf die Frage ihres Vaters entgegnen sollte. Ein schwaches, und doch sichtbares Rosa zierte ihre Wangen. Sie wusste wirklich nicht, was sie sagen sollte...
Sie mied einen Blick in das alte, weise Gesicht ihres Vaters, da sie fürchtete, er würde die Wahrheit in ihren Augen entdecken und diese könnte sie um Kopf und Kragen bringen.

„Zelda, Liebes, was ist? Dafür brauchst du dich doch nicht zu rechtfertigen oder gar zu schämen. Wie ich sehe, ist er jedenfalls ein sehr attraktiver, junger Mann. Also, liebst du ihn nun?“ Zelda drehte sich hastig um, ihre Augen weiteten sich, verursacht durch des Königs Worte. In ihrer Gegenwart hatte er noch nie eine solche Ausdrucksweise an den Tag gelegt.
Empört wendete sie ihr Gesichtsfeld ihrem Vater zu und funkelte ihn an: „Vater?!? Wie kannst du mir nur eine solche Frage stellen?“ Er stand auf und lächelte lediglich. „Wie auch immer, ich habe noch einige Verträge zu unterschreiben. Und, Zelda, mein kleiner Engel, zieh’ dich um. Dein Kleid ist blutbeschmiert. Wenn er aufwacht, willst du doch sicherlich hübsch aussehen.“ Dann grinste er.
„Verdammt noch mal, Vater!“ Zelda grabschte ein Kissen und warf es wütend gegen ihren Vater. Er verschwand jedoch schnell hinter der Tür und das Kissen landete dagegen.
„Mmpf“, murmelte Zelda und ließ sich seufzend auf die Bettkante sinken. „Ich bin gleich wieder da, ja“, sagte sie und strich Links blonde Haarsträhnen aus dem Gesicht. Sie ging leise aus dem Raum und schüttelte innerlich mit dem Kopf. Dieses Gespräch mit ihrem Vater kostete einige Nerven.    

 

Zwei lange Tage gingen vorüber und noch hatte Link seine Augen nicht aufgeschlagen. Tatsächlich hatte er mehr Blut verloren, als Impa angenommen hatte und träumte wirres Zeug zusammen.

Er sah sich selbst in einem seltsamen Outfit, das es in Hyrule nicht gab, lief durch eine Stadt, die er nicht kannte und überhaupt kam es ihm so vor, als kannte er sich selbst nicht. Er lief in einem Wald herum, einem Laubwald, wo überall etwas lag: Beutel, Essensreste und anderer Unrat, den er noch nie gesehen hatte. Die Wälder, die er kannte waren jedoch irgendwie anders... magischer als dieser...
Er blieb vor einem Bach stehen und blickte in das Spiegelbild, welches der Bach preisgab. Dieses Gesicht... wessen Gesicht war das? Sein eigenes? Plötzlich nahm das Wasser in dem Bach eine andere Farbe an und das sanfte Blau erhielt dunkle Flecken. Pech oder schwarzes Blut floss nun dem Bach hinab, anstatt dem reinen Wasser...

Er öffnete desillusioniert seine blauen Augen und erkannte, dass er in einem weichen, gemütlichen Bett lag. Es war ewig her, dass er in einem Bett geschlafen hatte. Als er mehr als nur einen Blick riskierte, stellte er fest, dass er sich in einem gemütlichen Zimmer befand, welches in warmen Farben gehalten war. Es war Abend und Feuer flackerte in einem kleinen Kamin in der hinteren Ecke das Raumes.

„Wo bin ich?“, sagte er und bereute seine Worte nun. Selbst das Sprechen belastete. Dann erinnerte er sich wieder daran, was geschehen war. Ach ja... du Trottel, du bist bestimmt im Schloss, dachte er und verzog sogleich seine Miene. Erst jetzt spürte er den gemeinen Schmerz in seiner rechten Brust... Mortesk. Sofort fiel ihm der Name des Mistkerls ein, dem er die Wunde verdankte. Er sprach von einem Meister? Hoffentlich redete er nicht von Ganon... 

Link wollte sich ein bisschen aufrichten, bereute aber diesen Entschluss wieder und ließ sich in die gemütlichen, warmen Kissen zurücksinken. Ich könnte mich glatt daran gewöhnen, murmelte er in seinen Gedanken.

Dann wurde die Tür geöffnet und jemand mit einer wohlvertrauten, angenehmen Aura trat in den Raum. Es war Zelda. Allein ihr Anblick half Link sich wieder besser zu fühlen. Sie trug ein samtenes, weinrotes Gewand mit langen Ärmeln. Feine Stickereien waren darauf angebracht und einige Juwelen glänzten an Zeldas Hals. Auch eine Tiara trug sie, wenn gleich nicht ihre königliche. Außerdem hatte sie ihre Haare hochgesteckt und einige goldene Strähnen fielen an ihren Elfenohren hinab. Link hatte sie bisher noch nie so gesehen. Sie hatte noch nicht bemerkt, dass er wach war und schaute zuerst nach dem Feuer im Kamin. Als sie sich dann zu ihm wand, konnte sie deutlich sehen, dass seine Augen geöffnet waren. Sie setzte sich an die Bettkante und legte eine Hand auf seine Stirn.

„Hey...“, sagte sie.
„Hey...“, brachte Link hervor und verzog dann vor Schmerzen sein Gesicht. Erst jetzt sah er die Angst in ihren Augen, gemischt mit ehrlicher Besorgnis.
„Alles soweit okay? Brauchst du irgendwas?“ Anstatt zu antworten, hob er seinen linken Arm und berührte Zeldas zu ihm gewandte Wange. Irgendwie konnte er nicht glauben, dass sie wirklich war. Dann richtete er sich wieder auf und diesmal klappte es erstaunlicherweise.
„Zelda?“ Seine Stimme klang so schwach. „Ich hätte gern... ein Glas Wasser.“ Sie lächelte ihn an. Noch nie hatte Link jemanden um irgendetwas für sich selbst gebeten...

Die junge Lady stand auf, lief auf den Tisch zu und schenkte ein Glas mit einer blassgrünen Flüssigkeit ein. „Das ist frisches Wasser mit einigen geschmacksneutralen Heilkräutern. Trink’ es.“ Sie flößte es ihm ein, nachdem sie feststellte, dass er Schwierigkeiten hatte, es selbst zu sich zu nehmen.
„Bist du noch müde“, fragte sie ihn dann. Er schüttelte nur den Kopf. Eigentlich freute er sich über ihre Anwesenheit.
„Zelda? Wie lange kann ich bleiben?“
„Das ist deine Entscheidung. Mein Vater weiß, dass du hier bist.“ Dann blickte er weg und wich ihr aus. Er beobachtete die Flammen und hatte das Gefühl, seine Schmerzen in der Brust würden sich dem Flackern des Feuers angleichen.
„Link... sag’, wieso hast du das getan?“ Er blickte sie verständnislos an, so als wollte er sagen: ,Was meinst du denn?’ Zelda legte sanft eine Hand auf seinen verletzten Oberkörper.
„Ich meine das“, sagte sie ruhig.
„Ich habe einfach keine andere Möglichkeit mehr gesehen...“ Sie beugte sich näher und zwang ihn fast dazu ihren Blick zu erwidern.
„Wie weit wärst du gegangen?“
Er wich, so gut er konnte ihren kristallblauen Augen aus und murmelte: „Ich weiß es nicht...“

Zelda atmete tief aus und forderte ihn dann auf sich aufrecht zu setzen, da sie ihm den Verband wechseln wollte.
Während der Prozedur meinte er: „Wie lange habe ich eigentlich geschlafen?“
„Du warst zwei Tage nicht bei Bewusstsein. Ich... hatte Angst um dich. Tu’  nie wieder so etwas Dummes.“ Sie war mit dem Verband fertig.
„Ist es dumm, dich zu beschützen, Zelda“, sagte er dann leise und atmete schwer.
„Nein, es ist dumm, wegen mir dein Leben wegzuwerfen.“ Nun hörte er Verzweiflung aus ihrer Stimme. Sie stand auf und versuchte ihm ihre Tränen nicht zu zeigen, aber sie hatte Angst um ihn, schreckliche Angst...

Sie wischte ihre Tränen weg und flüsterte dann: „Du solltest jetzt trotzdem noch ein wenig schlafen, Link. Bis morgen.“ Er nickte stumm, schloss seine Augen und tat so als würde er schlafen. Als Zelda aus dem Zimmer gegangen war, öffnete er sie wieder und eine Träne tropfte an seiner Wange hinab. Noch nie hatte sich jemand so um sein Wohlergehen gekümmert wie Zelda und das Gefühl, jemanden zu haben, dem sein Leben am Herzen lag, war so neu und doch wohltuend. Allein ihretwegen ging es ihm innerhalb von Sekunden besser. Wenn er Zelda verloren hätte, dann sähe er in seinem Schicksal nicht mehr das Gleiche... er wäre nicht mehr derselbe Link...

Moment mal... Filmriss. Wo war eigentlich das Medaillon, fragte sich der Held und überblickte seine Lage. Zu seiner Verwunderung lag es neben ihm auf einem kleinen Holztisch. Er krallte es sich und legte es unter sein Kopfkissen, sodass niemand auf den Dreh kam, es einfach mitzunehmen. Dann machte er seine Augen wieder zu und sollte sich in den nächsten Tagen um einiges besser fühlen.