Etwas großes erwartet uns - Fanfictions
Rozor?s Kingdom (by Sirius)



Prolog

Es herrschte Stille. Nur ein abgedunkelter Raum. Keine T?ren. Die Fenster waren durch Gitterst?be und Vorh?nge verborgen. Dicke Steinmauern ?berall. Ein Mann sa? in der Mitte des Raumes auf einem Holzstuhl. Er hatte den Kopf in die H?nde gelegt. Seine Finger glitten durch das kurze, rabenschwarze Haar. Er wirkte verzweifelt. Verloren. Ohne Hoffnung. Er erhob seinen Kopf und richtete den Blick nach vorn. Die gl?nzenden gr?nen Augen schienen die Mauern mit ihrem hasserf?llten Blick fast zu durchbohren. Er schaute sich rasch um. Niemand da. Wie immer. Pl?tzlich funkelte es zu seinen F??en. Doch das lie? ihn kalt. Vor ihm erschien ein Teller mit Brot und eine kleine Kanne Milch. Eine Stimme forderte ihn auf. "Iss das ruhig. Du wirst hier nie rauskommen, wenn du dich weiterhin in Schweigen h?llst." Der Mann schaute das Essen kurz an und schob es dann mit dem Fu? beiseite. Er stand auf. Ging von einer Seite des Raumes zur anderen. Er war hier gefangen. Und wusste noch nicht einmal um den Sinn, der hinter all den Geschehnissen steckte. Seine einzige Hoffnung war, dass ihn jemand von hier wegholen w?rde. Irgendwann...



Das erste Kapitel

"Wach auf, du Schlafm?tze! Es ist mitten am Tag!" Chijo w?lzte sich in seinem Bett hin und her. "Wach auf, Mensch!" Er wurde gesch?ttelt. Seine Augen ?ffneten sich und das Sch?tteln h?rte prompt auf. Er sah kurz hoch. Dort stand seine Schwester, Delica. Sie hatte langes, blondes Haar, trug ein rotes Shirt und eine weite Hosen mit vielen Taschen und Stoffkordeln. Chijo musterte sie mit einem schl?frigen Blick: "Wie sp?t ist es denn..?" Delica ging zum Schrank und holte seine Sachen raus. "Es ist genau 10:35 Uhr." Chijo lie? sich die Zahl durch den Kopf gehen. "10:35... Ach du Sch...!!"
Wie von einer Biene gestochen sprang er aus seinem Bett und stand nun in seinem himmelblauen Schlafanzug in der Mitte des Raumes. Delica legte ihm seine Kleidung auf den Tisch. "Zieh das schnell an, damit machst du einen guten Eindruck." Sie ging aus dem Zimmer. Chijo zog sich hektisch um, schnappte den Rucksack vom Stuhl und raste aus dem Raum. Auf dem Weg die Treppe runter ins Erdgeschoss begegnete er seiner Mutter. Die musterte ihn streng. "Chijo, du hast dich doch noch nicht gewaschen, oder?" Chijo schaute sie an und sagte leise: "Mutter, schau nach oben. Siehst du das?" Sie schaute hoch. In dem Moment rannte Chijo an ihr vorbei in den Flur des Erdgeschosses. Seine Mutter rief ihm hinterher. "Komm gef?lligst zur?ck!" Doch Chijo hatte schon die T?r ge?ffnet und verschwand.
Vor ihm erstreckte sich seine Heimat. Die kleine Stadt Ricodum. Ein Ort, an dem das Leben pulsierte. H?ndler boten auf dem Marktplatz lautstark ihre Waren an und die Leiter von Spielbuden und Nahrungsmittell?den waren in der Bl?tezeit des Jahres. Der Grund daf?r war das anstehende Fest des gefallenen Sterns. Eine von den gl?ubigen Leuten ?berlieferte Geschichte besagt, dass vor Millionen von Jahren das unsagbar B?se vom Himmel hinab kam und alles zerst?rte. Doch ein Held stellte sich ihm. Zwar wurde der Kampf verloren, doch durch den durch und durch guten Willen des Helden blieb, obwohl das B?se alles zerst?rte, auch sich selbst, ein kleines F?nkchen Leben ?brig. Und aus diesem F?nkchen sollte sich alles Leben entwickeln entwickeln. Doch f?r ausschweifende Gedanken blieb Chijo keine Zeit. Er musste schnell dorthin, wo in Ricodum kein junger Mensch hinwollte, aber jeder hinmusste. Die Rede ist von der st?dtischen Schule. Und Chijo hatte bereits die ersten 1 1/2 Lektionen verschlafen. Eine Lektion dauerte eine Stunde. In jeder Lektion werden andere wichtige Themen behandelt, jeweils von Spezialisten des entsprechenden Themas. Nur so konnte man garantieren, dass die jungen Leute auch etwas lernten. Na super, dachte Chijo sich, meine Schwester hat das Ganze hier schon ?berstanden. Aber wie soll ich das schaffen?
Er rannte durch die G?nge, am R?umdienst, der immer nach 5 Lektionen die R?ume s?ubert, vorbei und kam an der T?r an, die in den Raum seiner Gemeinschaft f?hrte. Eine muntere Gruppe von 20 Leuten im Alter zwischen 15 und 17 Jahren, die zusammen den Worten der Lehrpersonen lauschten. Oder es bei all der Langeweile wenigstens versuchten. Chijo ging rein. Dort stand Systal, der Experte f?r Historisches. Mit den knappen S?tzen "Zu sp?t. Setz dich." begr??te er Chijo.
4 1/2 Lektionen sp?ter war der Unterricht f?r den heutigen Tag beendet. Chijo ging nach Hause,an seiner immer noch schimpfenden Mutter vorbei und legte sich ins Bett, weil er immer noch f?rchterlich m?de war...



Das zweite Kapitel

Gerade, als Chijo sich ins Bett geschmissen hatte und langsam einschlafen wollte, klopfte es an seiner T?r. Er stand langsam auf und ?ffnete. Dort stand ein Devin, ein Geistlicher. Die Gemeinschaft der Devin verbarg sich tief in den H?hlen des Schicksalsberges. Der Mann war in einen samtroten Umhang geh?llt und trug ein Amulett in Form eines Sterns. Chijo schaute ihn schlaftrunken an und sagte etwas benommen "Kommen sie rein." Der Devin setzte sich auf einen Stuhl. Chijo rieb sich die Augen und fragte "Wozu der Besuch?" "Du musst mit uns kommen. Details sind unwichtig." war die Antwort. Chijo wollte weiter fragen: "Worum gehts denn? Das kommt so pl?tzlich. Sagen sie mir doch, wa..." "Keine Zeit!" Der Devin war ungeduldig, das sah man ihm an. Er kramte in seiner Tasche und holte einen kleinen gl?sernen Beh?lter heraus. Chijo wollte noch fragen, was das war, als der Devin es fallen lie?. Das Glas splitterte und ein seltsamer Geruch durchstr?mte den Raum. Chijo wurde schwindlig, dann schwarz vor Augen...
"Kommt er wieder zu sich?" "So war es eigentlich geplant..." "Wozu diese radikalen Methoden, Dante?" "Er wollte nur wissen, wissen, wissen... Es ist keine Zeit f?r nicht relevante Fragen, das wei?t du genau." "Psst... Ich glaube, er wacht auf..."
Chijo schlug die Augen auf. Er versuchte, sich an das Vergangene zu erinnern. Da war dieser Kerl.. Chijo schaute sich um.. und sah ihn dort stehen. Sofort sprang er auf und schrie: "Wo bin ich hier? Was soll das?"
Der Devin drehte sich um und blickte an die Decke. "Gut, dass du wieder wach bist. Ich bin Dante, ein Devin, wie du sicher wei?t. Und du befindest dich hier in unserem Heiligtum."
Chijo schaute die W?nde an. ?beralll Gem?lde. In die Mauern waren Juwelen eingemei?elt und wertvolle Kunstsch?tze standen in einem durch Gitter abgetrennten Bereich des Raumes. Und dort sah Chijo einen weiteren Devin. Dante sagte zu ihm: "Das ist Rakaio."
Und dieser Rakaio z?gerte nicht lange und begann sofort zu reden: "Chijo, du wei?t, wir sind die Geistlichen dieser Welt. Das wei? jeder. Doch kaum einer, oder besser gesagt niemand wei?, dass wir ein Geheimnis h?ten. Kein materielles Geheimnis. Ein spirituelles. Und es ist f?r uns alle sehr wichtig, dich in dieses Geheimnis einzuweihen, Chijo."
Chijo fragte: "Was f?r ein Geheimnis ist das?" Rakaio antworte leise und and?chtig.
"Dar?ber gibt es nicht viel zu sagen. Im Keller unseres Tempels befindet sich etwas. Du kennst das Fest, das bald alle feiern?" "Ja, das kenne ich." antwortete Chijo and?chtig. "Dann kann ich es dir ja einfach sagen. Wir h?ten die ?berreste des vom Himmel gekommenen B?sen!!"
Chijo schrie auf: "Was?!?" Dante beruhigte ihn. "Keine Sorge, es besteht keine Gefahr, solange es hinter diesen Mauern bleibt. Doch vor kurzer Zeit erreichte uns dies hier..."
Er ging zu Chijo und ?bergab ihm ein Pergament. Chijo las langsam vor:

Solange der Schatten im Schatten bleibt, ist er unsichtbar. Doch sobald der Schatten ans Licht kommt, wird er auch alles andere zum Schatten machen. Bereitet euch darauf vor.

Chijo schaute Dante an. "Wer hat das geschrieben?"



Das dritte Kapitel

Dante antwortete ihm nicht. Er fragte nochmal. "Wer hat das geschrieben?" Rakaio schaute zur Wand hin und sagte "Das wissen wir nicht. Vor genau 7 Tagen fanden wir es. Und wir waren sehr ?berrascht. Das Ziel derer, die uns das androhen, ist eindeutig. Sie wollen die ?berreste aus dem Tempel holen."
Chijo wusste nicht, was er sagen sollte. Er lie? sich die Ereignisse noch einmal durch den Kopf gehen. Alles kam so pl?tzlich. Und dann fiel ihm etwas auf. "Dante, als du zu mir kamst, warum hat dich da niemand bemerkt?"
Dante wollte antworten, doch Rakaio kam ihm zuvor: "Ein Devin mit Erfahrung kann f?r wenige Sekunden den Fluss der Zeit beeinflussen, in diesem Fall stoppen.
Chijo war beeindruckt: "Wie denn das?" Dante atmete einmal tief durch: "Es scheint, als m?sste ich dir erst alles erkl?ren. Also dann... Bevor das B?se vom Himmel kam, existierte eine Welt, die heute niemand mehr kennt. Ein K?nigreich.... namens Hyrule.
Hinter den Mauern der Stadt lebte im Schloss die K?nigsfamilie. Diese Leute h?teten das Geheimnis, ?ber dem Verlauf der Zeit zu stehen. Ein Instrument, das in der Lage war, durch mystische Kl?nge die Schranken des M?glichen zu durchbrechen. Einer war auserw?hlt, diese M?chte zu nutzen, um dem B?sen in Hyrule ein Ende zu machen. Und nicht nur dort. Und genau dieser Held fiel im Kampf gegen das ultimativ B?se."
Rakaio setzte fort: "Und wir haben es geschafft, die Magie dieses Instrumentes f?r uns zu nutzen. So einfach ist das."
"Und warum erz?hlt ihr mir das alles?" Chijo war ziemlich verwirrt. Dante zeigte auf eine T?r und sagte "Folge mir!" Sie verlie?en den Raum.
Die Treppen hinunter in eine Halle, die dem ersten Raum ?hnelte. In der Mitte f?hrte eine lange Wendeltreppe in die Tiefen. Sie gingen hinab und waren nun vor einer T?r. Rakaio sagte laut "Disappeare!" Die T?r verschwand wie von Geisterhand. Und was dahinter war, verwunderte Chijo. Ein kreisrunder Raum, dunkel. Keine Fenster. Kein Licht. Nichts. Ein leerer Raum. Doch pl?tzlich fr?stelte es ihn "Mir ist kalt!" "Das ist der kalte Odem des B?sen," erkl?rte Dante, "daran merkst du gut, dass wir hier nicht allein sind. Doch durch den Ausgang kann das B?se nicht, er ist zu stark versiegelt. Doch jeder andere kann es. Und deshalb haben wir Angst. Wir konnten dank unserer Gabe unauff?llig in H?user eindringen und haben kleine Mengen des Blutes junger Leute genommen. Und dein Blut war vom Aufbau her identisch mit dem des Helden..."
Aber wie k?nnt ihr wissen, welches Blut der Held hat..! Ach, stimmt... Die Grenzen der Zeit ?berwinden... Ich hatte es schon vergessen..."
Raikio fuhr fort: "Du musst trainieren. Denn wir k?nnen nicht wissen, wann der Angriff stattfindet. Wer auch immer kommen wird, ist stark, denn sonst w?rde er sich nicht hierher trauen. Also, auf in Trainingslager!!!"




Das vierte Kapitel

Chijo blickte erstaunt in den leeren Raum. "Trainingslager? Warum das denn? Ich bin fit wie nie!" Raikio wollte etwas erwidern, doch Dante hielt ihn zur?ck. "He, ruhig, Raikio. Er hat recht. K?rperliche ?bung ist nicht n?tig. Ihm fehlt lediglich die spirituelle
Kraft. Aber die kommt noch fr?h genug..." Raikio wusste nicht, was nun geschehen sollte. Chijo schlug etwas vor: "Wie w?re es, wenn ihr mir ein Bett zeigen w?rdet? Ich habe n?mlich das Gef?hl, es ist schon ziemlich sp?t."
Raikio schaute ihn verst?ndnislos an. "Zeit ist relativ. Jedenfalls hier. Wir Devin leben v?llig ohne Anzeichen von M?digkeit zu irgendeinem Zeitpunkt." "Das ist auch n?tig," erkl?rte Dante weiter, "denn wenn wir einfach alle schlafen w?rden, w?re diese Kammer ganz schnell noch leerer als sowieso schon, du verstehst?"
Chijo nickte. "Ich h?tte trotzdem gern ein Bett." Dante deutete auf die T?r gegen?ber dem Eingang zum Raum, in dem sie gerade standen. "Da ist dein Bett. Leg dich hin, aber sei wachsam."
Chijo bedankte sich, ging in die Kammer. Er legte sich auf das weiche Kissen und nickte ganz schnell ein. Der Junge muss noch viel lernen, dachte Raikio bei sich.
Mitten in der Nacht. Chijo schlief felsenfest. Mit lautem Schnarchen. Doch dann krachte es. Er schreckte auf. "Wer ist da?!" Er sprang vom Bett und ?ffnete die T?r. Da stand eine schwarz vermummte Gestalt und machte sich an der T?r zum leeren Raum zu schaffen. Er rief "Lass das!" Die Kreatur fl?chtete. Die Treppe hoch. Chijo hinterher.
Beide waren im gro?en, runden Spiegelsaal, dessen W?nde komplett verspiegelt waren. Die Kreatur hob die Hand, worauf sich alle T?ren schlossen. Chijo war erschrocken.
Die Kreatur war scheinbar bereit, anzugreifen. Sie fl?sterte ihm leise etwas zu. "Mach... dich jetzt... auf dein... Ende gefasst. Das Wesen sprang auf ihn zu und nagelte ihn am Boden fest. Packte seinen Hals. Chijo sah, dass die Hand einem jungen Menschen geh?ren musste. Ohne Falten und sogar wohlriechend. Doch es gab Wichtigeres. Denn durch das heftige Dr?cken bekam er kaum noch Luft. "Das... ist daf?r... und das auch...", keuchte die Kreatur.
Chijo r?chelte. Langsam verschwamm alles vor seinen Augen. Es wurde langsam totenstill um ihn. Kommt denn niemand und hilft mir, dachte er sich, wenn nicht... bin ich verloren...



Das f?nfte Kapitel

"Ich... kann nicht mehr..." Chijo konnte nichts tun. Wer auch immer der Kerl war, er ging mit ganzer Kraft vor. Doch pl?tzlich... Luft!! Die Gestalt lie? Chijos Hals los. Ging zwei Schritte zur?ck. Was passiert jetzt?, dachte Chijo sich. Die Gestalt nahm die Hand hoch und nahm die Kapuze ab, die das Gesicht verdeckte.
Chijo sah dort das Gesicht eines 20-j?hrigen. Kurze wei?e Haare und ein stechender Blick. Chijo packte sich an den Hals. "Wer bist du?"
Der Mann ging in die Hocke. "Ich bin Rezor!!!" Er sprang hoch und schwebte nun in der Mitte des Raumes. Chijo erschrak. Was war das nur f?r jemand?
Rezor griff mit einer Enerigekugel an. Chijo wich aus. Rezor kam aus der Luft auf ihn zu, traf ihn. Chijo wurde an die Wand geschleudert, konnte sich aber noch wieder abtsossten. Er kam auf seinen Gegner zu, doch der verschwand urpl?tzlich. Chijo war verwirrt. Und bekam dann einen harten Schlag in den Nacken. Rezor war nun pl?tzlich hinter ihm. Und grinste ihn siegessicher an.
"Gib lieber auf, mein Kleiner. Keine Chance." Rezor ging auf ihn zu, packte ihn am Kragen. "Wehr dich doch. Du k?mpst wie ein Baby!!!"
Chijo zog seine Augen zusammen. "Was war das?!" Er rammte Rezor das Knie in den Magen und wich zur?ck. Rezor kam auf ihn zu, doch Chijo machte einen Schritt zur Seite. Rezor drehte sich schnell um, doch das Letzte, was er sah, war Chijos Faust...
"Endlich geschafft. Puh!" Chijo war ersch?pft. Rezor lag ?chzend am Boden. Und stand doch tats?chlich wieder auf, als ob nichts gewesen w?re. Er klopfte sich den Staub vom pechschwarzen Mantel und zog etwas aus der Tasche, das einer Erbse ?hnelte. Er warf es vor sich auf den Boden. Ein Blitz! Chijo schaute schnell weg, um nicht Gefahr zu laufen, zu erblinden. Rezor war weg. Und seltsamerweise waren nun alle T?ren wieder offen. Chijo betrat irgendeine. Irgendwo mussten die Devin doch sein. Er war nun anscheinend in der K?che. Ein Kochtopf, L?ffel...!!!
Dort. Auf dem Tisch. Chijo schaute es sich entsetzt an. Dort lag ein Devin, dem die Arme abgeschnitten wurden! Das ist kein Spiel, dachte er leise bei sich. "Ich gehe auf die Spitze des Schicksalsberges. Von dort aus habe ich eine gute ?bersicht..." Chijo suchte die n?chste Treppe nach oben.



Das sechste Kapitel

Kalter Wind blies in Chijos Nacken. Durch den Nebel hatte man eine schlechte Sicht. Er stand auf dem ebenen Gipfel des Schicksalsberges. Von hier aus konnte man alles ?berblicken. Er glaubte sogar, seine Heimatstadt zu sehen.
Auf dem flachen Gipfel stand ein Schrein. Wurde wohl von den Devin errichtet, dachte Chijo. Da musste er schon wieder an das Horrorszenario denken, welches sich ihm in der K?che bot. Doch er blieb besonnen. Er hoffte insgeheim darauf, dass dieser Rezor zur?ckkehren w?rde. Denn er hatte eine Menge Fragen. Eine gro?e Menge.
Er n?herte sich dem Schrein. Die aufw?ndigen Edelstein-Verzierungen faszinierten ihn. Dieses leuchtende Rot... Das beruhigende Blau...
WUMMS!!!!! Ein harter Schlag von der Seite schleuderte Chijo an den Schrein. Er schlug hart auf und sein Nacken ritzte sich an einem der Edelsteine auf. Schmerzen. Er schaute hoch. Dort stand Rezor.
"Ich will dich etwas fragen!!", rief Chijo. Rezor begann leise mit ihm zu reden: "Ich sehe schon, es gibt einiges zu kl?ren. Nur wenige kennen die alte hylianische Schrit, in der die ersten Devin ihr Wissen ?ber die Welt vor uns notierten. Ich geh?re dazu und konnte die Aufzeichnungen in der B?cherei von Ricodum problemlos studieren. Demnach war dies hier vor der ultimativen Zerst?rung einst der Todesberg. Und anstelle von Ricodum war dort eine Farm. Kein Wunder, dass du wie ein r?udiger Bauer aussiehst."
Das war Chijo zuviel. Er wollte aufstehen und Rezor angreifen. Doch der zog ein rabenschwarzes Schwert aus seinem Mantel. "Dies war einst das Schwert des B?sen, welches so gut wie alles ausl?schte. Eines Tages fand ich es. Und zwar in meinem K?nigreich!"
Chijo erschrak: "DU besitzt ein K?nigreich?! Wo?" Rezor zeigte hinab in eine tiefe Schlucht. "Im Untergrund. In einer anderen Welt. Und dahin kommst du jetzt mit!!"
Chijo schaute ihn mit gro?en Augen erwartungsvoll an...



Das siebte Kapitel

Rezor kam Chijo n?her. "Nimm meine Hand." Chijo wollte nicht. "Ich geb dir doch nicht meine..." "LOS!!! MACH ENDLICH!!!" Rezor wurde wirklich sauer, wenngleich Chijo nicht verstehen konnte, warum. Er hatte mehr Angst vor diesem Kerl als vor allem anderen, deshalb hob er seinen Arm. Rezor packte ihn nicht gerade sanft und schloss seine andere Hand zur Faust. In ihr entstand ein violettes Leuchten. Er ?ffnete die Faust und ein Licht aus warmen Farben tauchte die beiden in eine Art Kristall, der sie schweben lie? und langsam einen Weg in Richtung der tiefen Schlucht neben dem Schicksalsberg einschlug.
Chijo verstand das Ganze ?berhaupt nicht: "Ich will wissen, was das soll! Warum hast du den Devin get?tet? Warum wolltest du das B?se wiederholen?" Warum?!"
Trotz der Wut Chijos antwortete Rezor ruhig und besonnen. "Unser Meister, der gefallene Stern, hat es einst so formuliert, bevor er alles zerst?rte: Weder Gut noch B?se k?nnen je ganz ausgel?scht werden. Er hatte tats?chlich recht. Durch den innigen Wunsch des damaligen Helden, die alte, kriegerische Welt durch eine neue, friedliche Welt zu ersetzen, hat er winzige Grundsteine der beiden M?chte Gut UND B?se am Leben erhalten. Denn keine Welt kann ohne das Gute, jedoch auch keine ohne das B?se funktionieren. Es w?rde der Natur eines jeden Lebewesens widersprechen, keinen Hass oder keine Liebe zeigen zu k?nnen."
"Aber du empfindest doch keine Liebe, oder?" Chijos Frage schien f?r Rezor ?berraschend zu kommen. "Wer hat dir das denn gefl?stert? Nat?rlich kann ich Liebe empfinden. Jedes Wesen kann das. Nicht aber nur Liebe in Form von seelischer Verbundenheit, sondern Liebe im Sinne eines Lebenziels, dem man sich ganz hingibt. Jeder Mensch ist bereit, f?r das, was er liebt, f?r das Endziel seines Lebens, alles zu opfern. Ich spreche aus Erfahrung..."
Chijo war neugierig geworden. "Wie, Erfahrung?" Doch Rezor wollte nicht mehr dar?ber reden. "Sei jetzt still. Wir sind da." Der schwebende Kristall befand sich nun tief in der dunklen Schlucht in einer Nische. Hier war eine schwere Eisent?r eingelassen. Der Kristall l?ste sich auf.
"Geh' auf!" Nach Rezors Worten ?ffnete sich die T?r. Das helle Licht, das Chijo entgegenkam, ?berraschte ihn. Rezor packte ihn erneut am Arm und zerrte ihn mit in das Licht. "Willkommen in meinen Reich!"




Das achte Kapitel

Das Licht blendete Chijo. Doch dann war es auch schon wieder vorbei. Finsternis. Er ?ffnete die Augen. Und erschrak. Er stand auf einem schmalen Vorsprung, neben ihm Rezor. Und der sah nach vorn. "Dies ist mein Reich."
Chijo schaute es sich an. Ein rabenschwarzer Himmel, hohe Fabrikschlote, Rauch. Eine Industriewelt, wie es schien. "Sehr toll sieht es hier aber nicht aus," bemerkte er, "ich k?nnte mir sch?nere Orte vorstellen. Rezor zeigte in die Ferne: "Dort hinten befindet sich mein Schloss. Leider m?ssen wir zuerst durchs Arbeiterviertel. Nun ja, egal..."
Rezor packte Chijo... und sprang mit ihm den Berg hinunter. Chijo hatte Todesangst. Der Wind zischte in seinen Ohren. Dann war es still. War er jetzt tot? Er ?ffnete die Augen. Und sah das Elend sondergleichen. Abgemagerte Menschen, Frauen, M?nner und Kinder... schlurften schwer beladen mit Stahlplatten und ?hnlichem ?ber die staubigen Stra?en, neben ihnen her Ritter in schwarzen R?stungen mit Peitschen. Da fiel ihm ein sehr alter Mann auf, der die schweren Sachen kaum noch tragen konnte. Und er brach unter der Last zusammen. Atmete schwer. Einer der Ritter sah das und schlug mit der Peitsche auf ihn ein. "Weitermachen, du Penner!!! LOS!!!!" Immer wieder das Knallen der Peitsche. Der Mann blutete am R?cken. Seine H?nde krallten sich am Boden fest. Die Peitsche knallte weiter. Der Mann schrie auf. Der Ritter rammte ihm seine Ferse in die Schl?fe. Ein Schrei. Dann nichts mehr.
Was dort eben geschehen war, konnte Chijo nicht kalt lassen. Er vergoss eine Tr?ne. Sie kullerte langsam seine Wangen herunter tropfte dann auf einen Stein. Rezor schien das geh?rt zu haben. "Warum heulst du? Doch nicht etwa wegen dieses r?udigen Sklaven?"
Das war Chijo zu viel. Er st?rzte sich auf Rezor! Schlug ihm ins Gesicht. Rezor ging zu Boden, mit einem R?ckw?rtssalto war er wieder auf den Beinen und zog erneut das schwarze Schwert.
Die Arbeiter und Ritter blieben stehen. Sie schauten allesamt erstaunt auf Chijo. "Er hat es gewagt, ihn anzugreifen..." Einer der Arbeiter konnte kaum fassen, was Chijo dort getan hatte.
Rezor lief mit dem Schwert auf ihn zu. Chijo wich zur Seite aus. Doch Rezor hielt sein Schwert links von sich und streifte Chijo am Oberarm. Sein Shirt riss auf. "Aua!" Rezor steckte sein Schwert wieder ein. "H?r auf mit diesem Mist. Schmerz und Tod sind hier nichts Besonderes. Wohl aber, dass du mich vor diesem P?bel hier blamiert hast. Los, folge mir!!! Und ihr, Ritter, passt auf, dass er mir folgt!"
Zwei Ritter standen sofort links und rechts von Chijo. Rezor deutete erneut auf den dunklen Horizont. "Wenn wir angekommen sind, werde ich dir alles erkl?ren. Dann wirst du endlich verstehen, was mich hierzu bewegt."
"Was passiert mit dem Toten?" Chijo wollte nicht einfach alles so stehen lassen. Rezor zuckte mit den Schultern. "Er wird in die n?chstbeste Schlucht geworfen. Glaubst du, er bekommt ein Begr?bnis? Solche Leute kann ich mir jederzeit wieder holen. Ein Einzelner ist nichts wert. Rein gar nichts!"
Die Arbeiter schauten Rezor ?berascht an. Er blickte in die Runde. "Arbeitet weiter!!" Und schon knallten die Peitschen wieder. Chijo war entt?uscht. "Eine solche Grausamkeit h?tte ich dir nicht zugetraut."
Rezor ging die gro?e Stra?e entlang: "Damals in Hyrule war es besser, das stimmt." "Was ist Hyrule?" "Wie gesagt: im Schloss erkl?re ich es dir. Komm..."
Chijo folgte ihm, die Wachen neben ihm wichen ihm nicht von der Seite. Was ist das nur f?r eine Welt, dachte er bei sich...



Das neunte Kapitel

Nach langem Gang vorbei an den Fabriken und Arbeiterh?usern gelangten Rezor und Chijo an einen hohen Berg. Chijo wusste nicht, was das sollte: "Hier ist nur ein Berg. Kein Schloss." Rezor kicherte. "Du wirst sehen..."
Er ging n?her zum Fu? des Berges. Hier waren sieben L?cher eingemei?elt, in die offensichtlich etwas hineingeh?rte. Er drehte sich zu den Wachen um, die Chijo begleiteten. "Holt sie her!" Die Wachen verschwanden. Rezor drehte sich zu Chijo um: "Es mag stimmen, dass sich hier kein Schloss befindet. Das w?re sowieso zu riskant. Diese Penner, die hier rumlaufen -"
"Und f?r dich schuften!!! -" "- Ruhig!! Ich habe dir bereits erkl?rt, dass ein Einzelner nichts z?hlt. Nichts und wieder nichts... Ah, da kommen sie."
Die Wachen hatten drei seltsame Kerle hergeholt. Einer ganz in Braun und Schwarz gekleidet, ein anderer feuerrot und die letzte wiederum in leuchtendem Blau. Und was Chijo auffiel: sie alle trugen Amulette um den Hals, die den Farben ihrer Kleidung entsprachen. Rezor zog seinen schwarzen Mantel aus. Darunter kam eine komplett wei?e Kleidung zum Vorschein. Und auch Rezor trug ein Amulett.
Der Rotgekleidete meldete sich: "Sorry, dass es solange dauerte, aber wir waren gerade damit besch?ftigt, den Ar..." "Still!! Seht ihr nicht, dass wir einen Gast haben? Er will mir nicht glauben, dass hier eine Burg steht."
Nun nahmen alle ihre Amulette in die H?nde und gingen auf die sieben L?cher zu. Der Braune legte seins, eine graue Kugel, in das erste Loch. Der Rote legte seine ebenfalls rote Pyramide in das dritte Loch. Die Blaue legte das ihre, eine blaue Raute, in das das f?nfte Loch. Und letztendlich legte Rezor seinen wei?en Halbmond in das siebte Loch.
Die Erde erbebte. Chijo ahnte, was ihm nun bevorstand.
Sich wird aus dem Berg eine Burg, dachte er sich. Doch er sollte sich komplett t?uschen.
Denn im Boden ?ffnete sich ein steinernes Tor. Chijo sah, dass eine Treppe herunterf?hrte. "Geh voraus," bat ihn Rezor, "dieser Gang f?hrt unter dem Berg durch zum Schloss. Komm, geh schon." Er wandte sich den dreien zu. "Solvarano, Agino, Maron! Ihr kommt auch mit! Dieser Kerl hier hat einige Fragen."
Chijo war bereit, alles zu tun. Er wollte nur wieder weg von hier. Langsam stieg er die Stufen ins Dunkel hinab, schaute sich um. Die Vier folgten ihm. Er ging vorsichtig weiter in die finstere Tiefe...



Das zehnte Kapitel

Der dunkle Gang wollte scheinbar kein Ende nehmen. Chijo ging nur vorsichtig weiter. Im Hintergrund h?rte er die Schritte von Rezor und seinen Begleitern. Jetzt nicht aufregen, dachte er sich. Denn innerlich hatte er noch immer das Bild des Toten vor sich. Nun ging der Weg noch weiter in die Tiefe. Chijo beschleunigte seinen Gang. Endlich erkannte er das Licht am Ende des Tunnels. Er rannte jetzt schon fast, als ihn eine Hand am Kragen packte: "Hey, sch?n langsam, mein Guter!" Es war eine Frauenstimme. Die Blaue also. Maron hie? sie, wenn er sich recht erinnerte. Jetzt kam Rezor dazu. "Du kannst ganz normal gehen. Es wird dich keiner fressen."
Chijo ging wieder ein wenig langsamer. Doch er wollte unbedingt aus dem Tunnel raus. Nach einer f?r ihn viel zu langen Zeit war er nun endlich drau?en! Er lief den Gang hoch und bekam einen geh?rigen Schock.
Ein bl?hender Garten mit einem goldenen Schloss im Hintergrund erstreckte sich vor ihm. Sein Mund war weit offen vor Staunen. Rezor stellte sich neben ihn und zeigte mit der offenen Hand auf das Schloss. "Wunderbar, nicht wahr? Und jetzt rate mal, wer es gebaut hat..." Chijo h?tte Rezor am liebsten mit voller Kraft eine aufs Maul gegeben. Doch er beruhigte sich wieder und antwortete auf diese Frage: "Du selbst bestimmt nicht!" "Richtig geraten. Aber wie auch immer...
Wir haben keine Zeit f?r melancholische Ausschweifungen. Durch den Garten. Los, Chihi." "Ich hei?e Chijo!!" "Oder auch so. Geh."
Chijo ging die in den hellen Stein gehauene Treppe herunter und befand sich nun im paradiesischen Garten. Der Himmel war hier blau und alles schien tadellos, der krasse Gegensatz zum "Arbeiterviertel", wie Rezor es nannte. Langsam ging Chijo voran. Doch vor einem Baum sa? jemand. Chijo blieb stehen. Der Kerl am Baum war im Schatten der Bl?tter, schien Chijo aber bemerkt zu haben, da er ihm seinen Kopf zuwandte.
Seine Stimme war schw?chelnd und wirkte, als w?re er sehr ersch?pft: "Man hat mir gesagt, ich muss gegen dich k?mpfen..."
Chijo wusste nicht, was er da erwiedern sollte. Schon war der junge Mann aus dem Schatten getreten. Die dunkle Kleidung, das kurze, rabenschwarze Haar... Alles an ihm wirkte irgendwie durch und durch b?se. Die gl?nzenden gr?nen Augen wirkten dagegen freundlich und lie?en eher auf einen friedlichen Charakter schlie?en. Doch der Mann z?gerte nicht lange und ging auf Chijo zu. Solvarano beobachtete das Ganze sehr skeptisch: "Rezor, glaubst du wirklich, dass Chijo nicht gewinnt?"
Rezor hielt den Daumen nach unten. "Keine Chance. Aber er wird auch nicht sterben. Er hat ja auch nicht den Hauch einer Ahnung, was noch alles auf ihn zukommt..."
Chijo war ein wenig ?ngstlich. Er sollte mit jemandem k?mpfen, den er gar nicht kannte. Doch es blieb scheinbar keine Wahl. Der Mann hob die Faust. "Z?gere nicht l?nger..."



Das elfte Kapitel

Chijo verschr?nkte die Arme vor seinem K?rper, um nicht allzu hart attackiert zu werden. Doch der Mann tat nichts. Rezor schrie vom H?gel herunter: "Nicht so defensiv! Er will, dass du anf?ngst!" Chijo nahm die H?nde wieder runter. Er sollte also anfangen?
Dann mache ich das auch, dachte er sich und rannte auf den Mann zu. Der sprang schnell nach oben und landete hinter Chijo, stie? sich vom Boden in seine Richtung weiter und rammte ihn die Schulter in die Seite. Chijo wurd etwas zur?ckgeworfen, doch er fing sich wieder und begann nun, um seinen Gegner herumzut?nzeln. Ganz vorsichtig. Doch sein Gegen?ber griff wie aus dem Nichts nach ihm, hatte ihn gepackt. Chijo verwunderte eins. Sein Kontrahent hatte stets den gleichen, irgendwie depressiven Gesichtsausdruck.
Der Gegner warf Chijo gegen einen stabilen Baum. Chijos Kopf tat weh. Doch er hatte keine Zeit, sich dar?ber zu beklagen. Ein schmerzhafter Tritt ins Gesicht warf ihn zu Boden. Er konnte sein rechtes Auge vor Schmerz nicht mehr ?ffnen.
Doch mit dem linken sah er, dass der Mann jetzt mit verschr?nkten Armen vor ihm stand. Er hob sein Bein. Chijos sp?rte den Schmerz jetzt schon. Er hielt die H?nde vors Gesicht. Doch nichts passierte.
Chijo wagte einen Blick. Sein Gegner hockte wieder unterm Baum, als w?re nichts geschehen. Chijo verwundete das. Er wusste nicht, was er machen sollte, da erschrak er: Rezor stand auf einmal neben ihm!
"Tja, Chijo, du hast dich ganz sch?n verm?beln lassen. Schau dir den Gegner doch mal an! Schwach, oder?" Chijo schaute wieder zum Baum, doch der Mann war weg! Wie vom Erdboden verschluckt! Chijo hielt sich den Kopf: "Wie ist das m?glich?"
Rezor klopfte ihm verst?ndnisvoll auf den R?cken: "Nur eins meiner vielen kleinen Geheimnisse." Er ging weiter und stand nun ungef?hr f?nf Meter vor Chijo, die eine Hand in die H?fte gestemmt, die andere in der Hosentasche. Der Wind durchfuhr sein wei?es Haar. Unter dem Glanz des goldenen Schlosses sah er f?r Chijo wie ein Entdecker aus.
Doch dann sp?rte er eine Hand auf seiner Schulter. Es war Maron: "Du bist echt s??, wei?t du das eigentlich? Wenn wir nicht auf verschiedenen Seiten stehen w?rden und du noch l?nger leben w?rdest, k?nnte das was werden..." "Noch l?nger leben?!" Chijo konnte das nicht verstehen. Solvarano kam dazu und erkl?rte es ihm: "Damit meint sie, dass wir mit Rezor noch einige besonders sch?ne ?berraschungen f?r dich eingeplant haben. Warte nur ab. Und folge Rezor ins Schloss."
Chijo tat, was ihm gesagt wurde. Hinter Rezor her trottete er in Richtung des riesigen, g?ldenen Bauwerks.
Was ihn dort wohl erwartet?




Das zw?lfte Kapitel

Chijo stand vor dem riesigen Eingangstor. Rezor ?ffnete es mit einem lauten Knarren. Eine gigantische Halle erstreckte sich vor den Augen Chijos. Rezor ging hinein und winkte Chijo zu ihm. "So, du fragst dich, was das soll, nehme ich an. Diese Frage soll nun gekl?rt werden. Die Devin, die ich ?brigens komplett ausgerottet habe, erkl?rten dir ja bereits, dass du sozusagen der Erbe des Helden bist, von dem wir schon die ganze Zeit sprechen. Sein Kampfgeist schlummert tief in dir. Ich will mich davon jedoch noch ?berzeugen, daher schlage ich vor, dass du einfach die Treppe hoch gehst und die T?r ?ffnest. Dahinter wird dich etwas erwarten, das einige Fragen aufwerfen wird. Aber du wirst nicht sterben. Versprochen. Ich mag b?se sein, wie du es formulieren w?rdest, aber ich bin kein L?gner. Geh doch."
Chijo war der ?berzeugung, dass Rezor es ernst meinte.
Also ging er vorsichtig die golden verzierte Treppe hoch, sich dem edlen Elfenbeingel?nder festhaltend, immer darauf bedacht, nicht zu ?berm?tig zu werden. Nun hatte er die T?r erreicht und noch nichts war geschehen.
Er dr?ckte die Klinke runter und betrat den n?chsten Raum. Alles, was in dem kunstlosen, v?llig grauen Raum war: ein gro?es Loch. Eine Leiter f?hrte dort in die Tiefe.
Chijo sah ein, dass er keine Wahl hatte und kletterte nach unten.
Seine Kletterei endete auf einer hellroten Plattform. Und sonst war hier nichts. Rund um ihn schien sich eine endlose Leere zu befinden. Pl?tzlich h?rte er ein Ger?usch. Er schaute nach oben. Dort erschien wie von Geisterhand der glitzernde, scheinbar aus Sternen bestehende Schriftzug:

I: Der Unsichtbare

Chijo fragte sich, was das bedeuten k?nnte. Da verschwand die Schrift auch schon wieder und pl?tzlich sah Chijo vor sich zwei riesige, schwarze, knochige H?nde. Eine Hand schlug auf die Plattform. Chijo wurde kurz in die H?he geschleudert. Jetzt die andere. Und das sogar in einer Art Rythmus. Bei jedem "Bumm!" schoss Chijo ein St?ck in die H?he. Ihm drohte schlecht zu werden.
Da erkannte er den Verursacher und Besitzer der zwei H?nde. Ein rieisger, schwarzer K?rper, der weiter hinten in der Dunkelheit verschwand. und ein gro?es rot leuchtendes Auge!
Er h?rte ged?mpft Rezors Stimme: "Ich will sichergehen, dass du wirklich das Blut eines Helden hast. Hier ist der erste Teil meiner, ich will sagen, Untersuchung. Viel Spa? mit Bongo Bongo!!!"



Das dreizehnte Kapitel

Chijo war wirklich ?berrascht. Etwas Derartiges h?tte er im Leben nicht erwartet. Schnell drehte er sich um und wollte die Leiter wieder hoch. Doch zu seinem Schrecken stellte er fest, dass dort keine Leiter mehr war! Also wandte er sich wieder Bongo Bongo zu. Der trommelte noch immer auf der Plattform herum. Was hat der Kerl vor?, dachte Chijo. Dann auf einmal verschwand der K?rper des Monsters. Nur die H?nde waren noch zu sehen. Und die kamen jetzt schnurstracks auf Chijo zu. Er duckte sich, machte eine 180?-Wende und ging r?ckw?rts. Die H?nde lagen jedoch einfach dort herum und taten nichts. Was sollte das blo??
Dann wurde Chijo von hinten gerammt und bis zum anderen Ende der Plattform geschleudert. Er hielt sich den R?cken und bem?hte sich, wieder aufzustehen. Da erschien auf einmal wieder Bongo Bongos K?rper. Chijo wusste nicht recht, was zu tun war. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund war dieser Gegner anscheinend in der Lage, sich unsichtbar zu machen oder ?hnliches.
Chijo konnte sich vor Schmerzen kaum noch bewegen. Dieser harte Schlag in den R?cken hatte schmerzhafte Folgen. Doch er wollte nicht aufgeben. "Das muss ich jetzt schaffen..." Er fl?sterte, um nicht zu viel Kraft beim Reden zu verschwenden. Dann schaute er hoch und bemerkte, dass Bongo Bongo verschwunden war! Nicht einmal mehr die H?nde waren zu sehen.
Chijo hatte absolut keinen Plan mehr. Da h?rte er erneut Rezors Stimme: "Du bist anscheinend noch nicht qualifiziert f?r eine solche Herausforderung. Wobei mir auff?llt, dass Bongo Bongo vielleicht wirklich ein wenig viel war f?r den Anfang. Dann nehmen wir jemand anders... Hm, mal sehen... Ah, da haben wir was Sch?nes! Ein Eisenprinz!"
Aus dem Boden der Plattform tauchte eine schwere Ritterr?stung auf, die eine riesige Axt in den H?nden hielt. Doch keine Bewegung. Der Eisenprinz, wie Rezor ihn nannte, stand nur regungslos da. Chijo ging zu ihm und tippte ihm kurz auf die Schulter. V?llig unvermittelt schwang der st?hlerne Krieger seine Axt und wollte damit Chijo treffen. Doch der wich geschickt aus. Aber wie das? Da merkte er, dass die Schmerzen im R?cken weg waren. Wie war das blo? m?glich? Chijo schaute sich den Kerl, der nun langsam auf ihn zustapfte, genau an. Wie sollte er den nur verletzten?



Das vierzehnte Kapitel

Der Eisenprinz kam langsam auf Chijo zu, die Axt fest in der Hand. Chijo beschloss, ihn zu umrunden. Denn so langsam, wie der war, w?rde er ihn so niemals zu fassen kriegen. Doch mit einem Mal st?rmte der Krieger auf Chijo zu. Er wich zur Seite aus und die Axt schlug ins Leere. Schnell stellte er sich hinter den Eisenprinzen und sah, dass seine schwere R?stung durch zwei F?den zusammengehalten wurde. Sein Gegner war damit besch?ftigt, die Axt wieder aus dem Boden zu ziehen, in dem sie steckengeblieben war. Schnell l?ste er die F?den. DONG!!! Die R?stung fiel ab. Der Krieger lie? seine Axt stecken und drehte sich um. Chijo fl?chtete ans andere Ende der Plattform. Der Kerl rannte jetzt noch schneller auf ihn zu.
Doch Chijo fiel etwas ein. Kurz, bevor der Eisenprinz auf ihn einschlagen wollte, schnellten seine H?nde nach vorne, er packte den Gegner, legte sich mit dem R?cken auf den Boden und schleuderte ihn ?ber sich in die schwarze Tiefe.
Das war ?berstanden. Rezors Stimme erklang erneut: "Na, wenigstens dazu warst du in der Lage. Pass gut auf..." Pl?tzlich war der Raum um Chijo weg. Alles um ihn herum war nur noch wei?. Doch auf einmal hatte er wieder Boden unter den F??en. Roten, wabernden Boden. Und vor Chijo war ein Schwert. Es lag einfach da. Chijo nahm es. In diesem Moment erschien die sternenhafte ?berschrift:

II: Die Anemone

Im gleichen Moment tauchte vor Chijo etwas aus dem Boden auf. Drei Dinger, die wie Schl?uche aussahen. Sie schossen an die Decke und klebten sich dort fest. Die Schl?uche zogen einen runden, massigen K?rper aus dem Boden, um den viele gro?e Quallen kreisten. Oben aus dem K?rper zogen sich andere seltsame Dinge heraus, die Chijo entfernt an Antennen erinnerten. Rezor begr??te ihn erneut: "Diesmal bist du bewaffnet. Komm schon... ?brigens: dieser freundliche Kerl hier hei?t Barinade. Wir sehen uns..."



Das f?nfzehnte Kapitel

Chijo hielt das Schwert mit schwitzenden H?nden fest. Dieses widerliche Vieh, Barinade, das dort vor ihm stand, sollte er also besiegen. Aber wie? Am Unterteil von Barinade begann eine Art Kreiss?ge, sich zu drehen und auf einmal kam es auf Chijo zu.
Er wusste nicht, was er tun sollte, also stach er sein Schwert nach vorne. Mitten in eine der Quallen. Ein Stromschlag durchzuckte seinen K?rper und er ging fast zu Boden - vor Schmerz und vor Schreck.
"Schei?vieh!!!" Er rannte schnell zur Seite, doch Barinade kam ihm hinterher. Auf einmal l?sten sich die Quallen vom K?rper und h?tten Chijo beinahe erwischt. Er rollte schnell unter ihnen durch und rammte Barinade das Schwert in den fleischigen K?rper.
Die Quallen erschlafften und fielen zu Boden. Chijo zog das Schwert wieder heraus. Und stach an einer anderen Stelle zu. Immer wieder. Er wollte seinem Gegner keine Chance geben. Schlie?lich trat er zur?ck.
Und bekam erneut einen Schreck. Die Wunden verheilten, als w?re nichts geschehen! Barinades Quallen sammelten sich wieder um den K?rper und es bewegte sich wieder in Chijos Richtung. Der hatte irgendwie keine Idee, was er tun k?nnte. Dann sah er, dass Barinades K?rper mit der wabernden Decke verbunden war.
Barinade war schon kurz vor ihm, er zielte kurz und schleuderte sein Schwert in Richtung der Verbindungsschl?uche. Zwei von dreien wurden abgetrennt. Irgendwie schien die Decke zu leben, da sie Barinades Bewegungen scheinbar folgte.
Das Schwert lag nun hinter Barinade. Chijo rannte schnell rechts am Gegner vorbei und schnappte es sich. Wieder nach oben. Und der letzte Schlauch war durch.
Barinade sackte kurz zusammen, die Quallen l?sten sich, griffen jedoch nicht an. Chijo fing sein Schwert wieder auf, ging zu Barinade und schlug wild auf es ein.
Und da war es soweit: der K?rper fiel in sich zusammen und vermischte sich mit dem Boden. Die Quallen verdampften. Alles war so, als w?re da nichts gewesen.
Chijo stand dort, das Schwert in der Hand. Diesen Gegner hatte er bezwungen. Doch was w?rde noch auf ihn warten?



Das sechzehnte Kapitel

Chijo stand in dem r?tlichen Raum. Kein Gegner mehr. Was nun? Pl?tzlich wurde es schwarz um ihn. Und als w?re vorher nichts passiert, fand er sich in der Eingangshalle von Rezors Schloss wieder. Mit einem Unterschied, den er sofort bemerkte: die T?r ganz oben, durch die er zu seinen Gegnern gelangte, war verschwunden. "Jetzt bist du dran!"
Die Stimme kam eindeutig von jemanden, der hinter ihm stand. Chijo drehte sich um. Dort stand Agino. Einer der drei, die bei Rezor waren. Seine feuerrote Kleidung stach Chijo sofort ins Auge. Sie blendete ihn fast, so knallig war das Rot. Doch er besann sich und schaute seinem Gegen?ber ins Gesicht. Langsam fragte er: "Willst du gegen mich k?mpfen?"
Agino sch?ttelte den Kopf. "Nein, ich doch nicht. Wie k?nnte ich? Meine Spezialit?t ist die Magie. Und daher pr?sentiere ich dir nun das hier!" Er hob seine linke Hand und vor ihm materialisierte sich etwas. Und zwar sehr schnell.
Dann war es - oder er - da. Chijo glaubte, zu tr?umen. Er stand seinem Ebenbild gegen?ber! Ich habe das Schwert, sagte er sich. Doch sein Doppelg?nger auch. Agino erkl?rte ihm die ganze Sache: "Rezor will dich einige Pr?fungen durchlaufen lassen, die auch der Held von damals zu bestehen hatte. Er musste tief unter einem See gegen sein b?sartiges Spiegelbild k?mpfen. Und diese Aufgabe bekommst du nun auch gestellt. Dein Gegner hei?t Ojchi. Er ist die letzte Pr?fung vor Rezor."
Chijo rief laut: "Was? Letzte... vor Rezor? Will der etwa auch noch gegen mich...!!!" Er beendete den Satz nicht, denn er sah, dass Ojchi auf ihn zukam. Langsam, aber er schien zu wissen, was er tat. Dann schnellte er auf Chijo zu. Wollte ihn mit dem Schwert erwischen, traf jedoch nicht. Denn Chijo sprang ?ber ihn und stand nun zwischen Agino und Ojchi. Wenn Agino jetzt auch mitk?mpft, bin ich wohl verloren, dachte er bei sich. Doch Agino blieb ganz ruhig.
Ojchi kam wieder auf ihn zu. Doch w?hrend er kam, lie? er das Schwert fallen. Er stellte sich vor Chijo, schloss die Augen und breitete beide Arme aus. Und verwandelte sich. Chijo h?tte mit allem gerechnet, nur nicht damit. Denn Ojchi verwandelte sich in den Sklaven, der vor Chijos Augen umgebracht wurde. Agino kicherte leise und best?rkte Chijo in seinem Drang, zu k?mpfen: "Dein Gegner steht ohne Waffe vor dir. Los, t?te ihn." Chijo wollte. Aber er konnte nicht. Dem Mann, den er nun sah, war auf ungerechte Weise das Leben genommen worden... Und jetzt sollte ausgerechnet er ihn nochmals umbringen? Nein, nicht nochmals, sagte Chijo sich, das ist nicht der Sklave, er sieht nur so aus.
Doch das reichte schon. Chijo traute sich nicht, zuzuschlagen. Er war v?llig durcheinander. Er schaute Agino an: "Das ist fies!" "Nein, das ist nicht fies. Das ist einfach. Los, ein Schwerthieb in Richtung dieses K?rpers trennt dich noch vom Sieg. Tu es..."



Das siebzehnte Kapitel

Chijo hatte einfach nicht genug Kraft, so etwas zu tun. Er wusste, dass dies sein Feind war. Doch das Aussehen macht es ihm fast unm?glich, zuzuschlagen. Er wandte sich Agino zu. Der stand dort und schaute interessiert an die Decke. Auf einmal kam Chijo eine Idee. Warum sollte er nicht einfach Agino bek?mpfen? Eine gute Idee, dachte er sich.
Schnell drehte er sich und wollte Agino attackieren, doch er war weg! "Hier bin ich!" Chijo schaute nach oben. Agino schwebte dort, umgeben von Flammen. "So einfach ist das nicht. Meine Defensive ist nicht zu durchbrechen. Du hast einen wehrlosen Gegner. Komm schon... Oder bist du feige? Kleiner Angsthase..."
Das war Chijo zuviel. Solche Beleidigungen musste er sich nicht gefallen lassen. Ohne nachzudenken drehte er sich zu seinem Gegner um und rammte ihm das Schwert in den Bauch.
Er wurde wieder zu Chijos Ebenbild und zerfloss langsam. Agino war beeindruckt: "Wow, du bist doch h?rter drauf, als ich dachte. Nun ja, ich wei? ja nicht, ob du es gemerkt hast, aber du hast soeben die letzte H?rde genommen. Viel Spa?..."
Mitten in der Halle erschien eine gro?e T?r. Chijo ging schnell dorthin. Nur weg hier. Er ?ffnete sie und befand sich pl?tzlich in einem ganz anderen Raum. Es war d?ster. Ein langer Gang, den er hinter sich bringen musste.
Er ging nur langsam. Zuerst jedenfalls. Dann beschleunigte sich sein Schritt. Er wollte wissen, wo er ankommen w?rde. Am Schluss sah er... eine Kurve. Weiter also. Wieder ein Gang. Weiter. Immer weiter. Die n?chste Biegung. Und noch l?ngere G?nge. Es schien gar nicht aufh?ren zu wollen. Er wusste nicht genau, ob er jemals ankommen w?rde. Zwar war dies kein Labyrinth, aber gerade deshalb umso fieser. Bei einem Labyrinth h?tte er wenigstens eine vern?nftige Erkl?rung daf?r gehabt, wenn er sich verlaufen h?tte. Aber hier gab es nur einen einzigen, nicht enden wollenden Weg.
Seine Schritte wurden wieder langsamer. Dieser d?stere Weg... Scheinbar endlos. Vereinzelt loderten Flammen an den W?nden. Er hatte keinen Plan. Was war das nun schon wieder? Langsam fragte er sich, ob er tats?chlich geeignet ist, um einem m?chtigen Mann wie Rezor die Stirn zu bieten. Und ging um die n?chste von zahllosen Kurven...



Das achtzehnte Kapitel

Chijo kam sich vor wie das Opfer eines schlechten Scherzes. Immer nur Kurven, G?nge, Kurven, G?nge... Es schien fast, als h?tte dieser Gang kein Ende. Da sah er auf einmal an einer Ecke zwei G?nge. Er wurde stutzig. Gab es jetzt zwei Wege, die ins Nichts f?hrten? Ihm musste einfach eine Idee kommen. Denk nach, sage er sich, wie kommst du hier wieder raus. Da hatte er pl?tzlich eine Idee. Die Kurven gingen immer nur linksherum. Ritsch!! Er hatte sich ein St?ck seines Pullover?rmels abgerissen und legte es auf den Boden. Schnell rannte er weiter. Um die Kurve, den Gang lang und die n?chste. Ein Gang, wieder eine Kurve. Der n?chste Gang. Chijo sp?rte f?rmlich die Spannung. Der lief um die n?chste Kurve und dort lag das St?ck Stoff, dass er sich abgerissen hatte. Was ihn zu einem Schluss kommen lie?: "Ich bin immer im Kreis gelaufen!" Da meldete sich Rezor. "Nicht schlecht. Nachdem du um die erste Kurve warst, habe ich den Eingang mit einer Mauer versperrt, sodass du schonmal nicht mehr raus konntest."
"Aber wozu das Ganze?" "Ein kleiner Spa? halt. So, und jetzt komm her!" Mitten aus der Mauer heraus ?ffnete sich eine Eisent?r und von der Decke fielen Stufen herunter, die zur T?r hochf?hrten. Chijo ging schnell hindurch und stand sofort in einem gro?en, kreisrunden Saal. Die T?r schloss sich hinter ihm. An der Wand gegen?ber prangte ein kompliziert geschriebenes "S".
Er wusste nicht, was hier los war. Auf einmal knallte es und aus einer Rauchwolke erschien Rezor zusammen mit Solvarano, Agino und Maron. Rezor trat vor und begr??te Chijo: "Da hast du es doch tats?chlich geschafft, alle Hindernisse zu ?berwinden und hierher zu kommen. Ich will dir etwas sagen. Du hast noch zwei Dinge vor dir. Erstens musst du gegen uns bestehen und zweitens gegen den, der dich im Garten fertiggemacht hat. Hier ist er!"
Rezor zeigte in eine dunkle Ecke des Raumes, aus der jemand hervortrat. Chijo erkannte ihn. Es war tats?chlich jener, der ihm im Garten m?helos besiegte. Rezor erkl?rte Chijo die Lage: "Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, die Welt zu ver?ndern. Und zwar nicht nur ver?ndern. Wir wollen diese Welt opfern, um das alte Hyrule wieder zur?ckzuholen!!"
Chijo war geschockt. So etwas war doch nicht m?glich! Rezor beobachtete sein ?ngstliches Gesicht und fuhr fort: "Allerdings brauchen wir dazu die beiden, welche die Kerne von Gut und B?se in sich tragen. Die beiden Funken, welche die Zerst?rung damals ?berlebten. Du und er hier - Vitorro - , ihr seid die beiden. Allerdings hat nur Vitorro das H?chstma? seiner Kampfkraft erreicht. Und ich werde jetzt daf?r sorgen, dass es bei dir auch so sein wird. Denn erst, wenn der Kampf Chijo VS. Vitorro unentschieden ausgeht, wenn ihr beide die gleiche St?rke habt, dann ist die Zeit gekommen. Solvarano, Agino, Maron: los, wir haben einen jungen zu verpr?geln."
Chijo sah die Vier bedrohlich n?herkommen. Wie sollte er diesen Kampf gewinnen?



Das neunzehnte Kapitel

Chijo hatte Angst. Vier gegen eins fand er einfach nur unfair. Er hatte zwar Rezor bereits einmal im Versteck der Devin besiegt, doch jetzt war er so gut wie chancenlos. Da ert?nte Rezors Stimme: "Auf ihn!!!" Chijo sprang gekonnt hoch, kam schnell wieder runter und traf Solvarano hart. Er ging zu Boden und seine Nase blutete. "Yeah, getroffen", rief Chijo. Doch in seiner Freude merkte er nicht, dass Rezor direkt vor ihm stand. Der verpasste Chijo eine schmerzhafte Rechte und er wurde weggeschleudert, doch dann kam er mit den H?nden auf den Boden und mit einem Salto in der Luft stand er wieder. Solvarano kroch noch immer am Boden herum. Da h?rte er hinter sich ein seltsames Ger?usch.
Er drehte sich um und sah, dass Agino eine Energiekugel auf ihn feuerte. Er konnte sich gerade noch ducken. Rezor jedoch bemerkte gar nicht, dass die Kugel auf ihn zukam. Doch im letzten Moment wurde sie von einer weiteren abgelenkt und brannte ein Loch in die Wand des Raumes. Maron war es. Sie hatte Rezor gerettet.
Und sie griff nun in den Kampf ein. Wasser umgab Chijo und sammelte sich immer enger um ihn. Jetzt begriff Chijo: das Wasser sollte ihn erdr?cken! Er konzentrierte sich kurz und durchbrach dann mit aller Kraft die Wasserwand. Er schnellte auf Maron zu und traf sie mit voller Kraft. Sie krachte gegen die Wand. Chijo drehte sich um.
Agino und Rezor kamen nun gemeinsam auf ihn zu. Er sprang hoch und kam in der Luft pl?tzlich mit einer unglaublichen Schnelligkeit auf die beiden zu. Rezor wich aus, doch Agino wurde getroffen und war bewusstlos. Chijo stand nun Rezor gegen?ber: "Jetzt hei?t es wieder einer gegen einen! Deine Diener konnten dir nicht helfen." Rezor war sichtlich entt?uscht vom Versagen seiner Gefolgsleute.
Er ging langsam auf Chijo zu: "Du magst meine Leute ausgeschaltet haben, aber ich bin immer noch bei vollem Bewusstsein. Und werde dir zeigen, was es hei?t, sich mit dem baldigen Herrscher von Hyrule anzulegen! Volle Kraft!!!!!!!"
Rezor gl?hte bedrohlich. Die Haut wurde fleischig rot. Aus seinem R?cken wuchsen wei?e Fl?gel, seine Arme wurden l?nger, aus den H?nden gro?e Krallen. Die Augen waren wei? und weit offen. H?rner auf dem Kopf. Er war nun doppelt so gro? und sah um ein Vielfaches gef?hrlicher aus als vorher.
Chijo fragte sich, wie er dieses Monster besiegen k?nnte. Aber Weglaufen war nicht. Also stellte er sich mutig dem scheinbar ?berm?chtigen Gegner...



Das zwanzigste Kapitel

Der wei?e Halbmond baumelte um Rezors Hals. Bedrohlich blickte er Chijo an. Der wiederum kam sich v?llig ?berfordert vor. Erst die harten K?mpfe, dann dies hier und schlussendlich sollte er auch noch gegen diesen Vitorro k?mpfen. Dabei hatte er jetzt schon fast keine Kraft mehr. V?llig unvermittelt griff Rezor an. Die gro?e Kralle h?tte Chijo beinahe erwischt. Er wich einige Schritte zur?ck. Dann lief er los und Rezor wollte ihn erneut mit seinen Krallen erwischen. Doch Chijo wich geschickt aus und sprang kurz vor Rezor hoch. Einen Moment lang hatten sie auf einer H?he Blickkontakt. Chijo wollte zuschlagen, doch Rezor war agiler als er aussah. Denn er duckte sich und Chijo schlug ins Leere. Rezor kam blitzschnell wieder hoch und rammte seinen Kopf gegen Chijos K?rper.
Er wurde hart getroffen und weggeschleudert. BOMMS! An die Wand. Er hatte einfach keine Kraft mehr und sackte zusammen. Rezor kam auf ihn zu. Und blieb dann stehen. Scheinbar war noch ein wenig Menschlichkeit in diesem Monster, denn es konnte noch sprechen.
"Chijo... du bist einfach nur widerlich. Spielst dich erst als gro?er Held auf... Und dann bist du nichts weiter als ein j?mmerlicher Versager, der eine so simple Herausforderung nicht besteht. Kaum zu glauben, dass du w?rdig bist, das Erbe des Helden in dir zu tragen. Bei Vittoro. Kann ich es ja noch verstehen. Er ist gnadenlos, hasserf?llt und nimmt auf niemanden R?cksicht. Er ist einfach nur... abgrundtief b?se!"
Chijo fand die Kraft, aufzustehen. Er versp?rte einen unglaublichen Hass. Er war nur der Bestandteil eines gr??enwahnsinnigen Plans. Nein. Er war mehr als das. Er war der wichtigste Bestandteil. Denn er str?ubte sich gegen das, was geschehen sollte.
Er wusste nicht, woher er die Kraft nahm, die ihn pl?tzlich durchstr?mte. Er hatte ein Bild vor Augen. Das Bild eines stolzen Helden. Dieses Bild gab ihm neue Hoffung. Neue Kraft.
Er hustete und sprach langsam: "Rezor, du wirst mich nicht f?r deine dubiosen Pl?ne missbrauchen. Ich kann sehr wohl selbst entscheiden, ob ich deine Entscheidung, diese Welt f?r eine andere sterben zu lassen, unterst?tze. Und das tue ich nicht. Deine Zeit ist abgelaufen!!!"
Rezor reagierte darauf ziemlich gelassen: "Diese andere Welt war die Quelle unseres Lebens. Und wenn diese Welt mit all ihren Facetten zur?ck ins Leben gerufen wird, dann hat das B?se genug Kraft, um sich ?ber alle Reiche auszubreiten. Das alte Hyrule wird auferstehen, sich erheben aus Staub. Wie ein Ph?nix aus der Asche. Sei bereit daf?r..."



Das einundzwanzigste Kapitel

Chijo war von Rezors Worten sichtlich beeindruckt. Wie ein Ph?nix aus der Asche... Dieser Kerl war komplett wahnsinnig. "Rezor, wenn du recht hast, was das Erbe des Helden betrifft... Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich es zulassen werde, diese Welt einfach verschwinden zu lassen?" Rezor grinste t?ckisch: "Ich lasse diese Welt nicht einfach verschwinden. Sie verf?gt ?ber eine unglaubliche Lebenskraft. All diese Leute werden ein gro?es Opfer bringen, um Hyrule wieder Leben zu schenken. Dabana wird untergehen!!" Chijo wunderte sich kurz, begriff dann aber: Dabana war dieses Land. Eigentlich ganz idyllisch, aber jetzt leider kurz vor dem Untergang.
Rezor griff Chijo wieder an. Er st?rmte auf ihn zu und sprang in seine Richtung. Chijo sprang und rollte sich in der Luft zur Seite. Rezor fiel auf den Boden. Danben, dachte Chijo und war motiviert. Er bemerkte, dass sein Schwert die ganze Zeit im Halfter steckte. Chijo wusste nicht genau, warum er es nicht mehr in der Hand hatte, aber das war jetzt egal. Er nahm es. Und rannte zu Rezor. Der wollte gerade wieder aufstehen, als Chijo ihm das Schwert in die Seite rammte. Blut spritzte. Chijo erschauderte. Das Blut war nicht etwa rot, sondern violett! Er stach noch einmal in die Wunde. Rezor schrie laut auf vor Schmerz.
Chijo wiederholte sein Tun. Immer wieder. Dann an einer anderen Stelle, wieder an der alten Wunde, dann wieder woanders. Hauptsache Schmerzen, ging es ihm durch den Kopf. Er war nur noch aufs Angreifen fixiert.
WOSH!!!! Eine gewaltige Druckwelle schleuderte ihn weg. Sein Schwert fiel zu Boden. Er lag ebenfalls. Und rappelte sich schnellstm?glichst wieder auf.
Solvarano war aus seiner Ohnmacht erwacht. Und nicht nur er. Neben ihm stand Agino. Chijo rannte auf sie zu, schnappte sich unterwegs sein Schwert. Sein Ziel war die L?cke zwischen den beiden. Als er dort war, hatten die beiden keine Zeit mehr, zu handeln. Chijo vollzog einen gewaltigen Rundumschlag, von beiden Seiten kam Blut an sein Shirt. Er schaute sich rasch um.
Die beiden fielen zu Boden. Weg waren sie. Doch was erkannte er da? Rezor kam wieder zur Besinnung und hielt sich die Wunden.
Chijo wurde es zu bunt. Wann war dieser Kampf blo? zuende? Tief in seinem Innersten loderte eine gewaltige Flamme von Wut. Er h?tte nicht aggressiver sein k?nnen.
Und glaubte nicht, was er dort sah. Das Monster verwandelte sich in den ganz normalen Rezor zur?ck. Chijo wunderte sich. Was war hier nur los? Rezor erkl?rte es ihm: "Du hast soeben den H?hepunkt deiner Kraft erreicht. Ich bin jetzt nicht mehr n?tzlich. Vitorro wird sich um dich k?mmern. Er weigerte sich zun?chst, also sperrte ich ihn kurzzeitig ein. Aber er hat sich dann doch noch meiner ?bermacht ergeben. Los, k?mpft miteinander."
Der schwarzhaarige, junge Mann trat vor. Er sah nicht minder kampfbereit aus als Chijo. Beide standen sich nun gegen?ber. Der letzte Kampf sollte nun beginnen.
Rezor zog sich zur?ck und erwartete, dass Hyrule bald wieder im alten Glanz erstrahlen w?rde...



Das zweiundzwanzigste Kapitel

Vitorros Augen glitzerten. Er sah wirklich aus, als w?rde er keine R?cksicht im Kampf nehmen. Chjio ging vorsichtshalber in die Defensive. Im Garten war er Vitorro schlie?lich weit unterlegen. Doch jetzt, sagte er sich, sollte es anders werden.
Dann griff Vitorro an. Er rannte auf Chjio zu, ging pl?tzlich runter, schlitterte ?ber den Boden und zog Chijo die F??e. Er st?rzte, doch ein Sprung mit Drehung in der Luft gen?gte und er stand wieder vor Vitorro jetzt war Chjio dran. Er hatte das Schwert. Ein Sprung, er stie? sich von der Decke ab und schnellte jetzt exakt auf Vitorro zu. Doch der verschwand v?llig unvermittelt! Chijo w?re beinahe hart aufgeschlagen, wenn er den Sturz nicht mit seinem Schwert gebremst h?tte.
Er schaute in den Raum. Vitorro war scheinbar weg. WOMMS!!! Ein heftiger Schlag an den Hinterkopf schleuderte Chijo zu Boden. Er drehte den Kopf hinter sich. Dort stand Vitorro pl?tzlich wieder. An seiner linken Hand war Blut zu sehen. Chijo fasste sich an den Hinterkopf. Er nahm die Hand zur?ck. Blut.
"Teleport, ja? Dir zeig ich's!!!" Chjio sprang auf, sprintete geradezu in Vitorros Richtung. Und traf. Vitorro wurde gegen die Wand gerammt. Chijo nahm sein Schwert und wollte Vitorrio den Gnadensto? versetzen. Doch Vitorro war wieder weg! Dann griff eine Hand von oben Chjios Schwert. Es war Vitorro! Doch Chijo wich aus. Vitorro rammte das Schwert in den Boden. Beide standen sich nun wieder gegen?ber.
Chijo hatte sich noch nie so w?tend gef?hlt. Sein K?rper bebte geradezu. Vor Schmerz und vor Wut. Auf einmal merkte er, dass seine Haut schwach leuchtete. Nicht nur die. Er schaute an sich herunter. Der ganze K?rper wirkte irgendwie, als w?rde ihn ein glei?endes Licht einh?llen.
Vitorro sah dies und setzte nach. Auch sein K?rper wurde von einer seltsamen Aura umgeben. Allerdings nicht golden wie die von Chijo, sondern pechschwarz. Sie schauten sich an. Es war klar, dass dieser Kampf irgendwann ein Ende finden musste. Und dieser Moment w?rde schon sehr bald kommen.
Rezor stand, noch immer verletzt, in der Ecke des Raumes und beobachtete das Geschehen. Seine Augen waren weit offen. Denn mit so etwas hatte er nicht gerechnet. Diese Auren waren eindeutige Zeichen daf?r, dass die Erben von Hyrule bald ihre vollen Kr?fte einsetzen w?rden. Rezor machte das unruhig. Sein Reich war eine surreale Welt, fast eine Art Paralleldimension. Am h?chsten Punkt des Schlosses gab es einen Raum, in dem der Kern dieser Welt lagerte. Und der war ?u?erst empfindlich gegen?ber gr??eren Energiesch?ben. Wer wei?, was passieren k?nnte...
Doch der Gedanke, dass dies alles gleich Vergangenheit sein wird, gab Rezor neuen Mut. Das unsagbar B?se, damals verbannt an das Himmelszelt, k?nnte in Hyrule zu neuer Kraft finden. Aber nur in Hyrule. Dem Land, in dem das B?se geboren wurde.
Der Gipfel der Auseinandersetzung war fast erreicht. Chijo und Vitorro waren beide bereit, eine lezte, vernichtende Attacke anzubringen. Wie wird dieser Kampf ausgehen? Wird er ein Ende finden? Wird der Kern diese Energie verkraften? Fragen ?ber Fragen waberten in den K?pfen der Anwesenden...



Das dreiundzwanzigste Kapitel

Rezors Hand verkrampfte sich. Er wartete gespannt auf das, was nun geschehen w?rde. Wie ein Donnerschlag geschah es dann: Chijo rannte in Vitorros Richtung, Vitorro rannte in Chijos Richtung. Beide trafen sich in der Mitte. Ein ohrenbet?ubend lauter Knall ersch?tterte Rezors gesamtes K?nigreich...

Chijo schlug die Augen wieder auf. Ersch?pft schaute er sich um. Alles lag in Tr?mmern. Der ganze Raum. Direkt vor ihm lag Vitorro. Bewusstlos. Und hinten in der Ecke hing Rezor. Im Raum waren seine Gefolgsleute verteilt. Alle ohnm?chtig, dachte Chijo sich. Er stand auf und h?rte auf einmal ein leises St?hnen. Er schaute zu Vitorro herunter... und wurde prompt von ihm am Bein gepackt! Vitorro zog das Bein weg und Chijo fiel hin.
Jetzt stand Vitorro vor dem ersch?pften Chijo. Er sah jedoch nicht aus, als wolle er k?mpfen. Es sah vielmehr so aus, als w?re er viel zu ersch?pft, um ?berhaupt noch etwas zu tun. Er schaute kurz zu Rezor: "Diese Kreatur... Hat zu viel gewollt, als sie h?tte verkraften k?nnen..." Er wollte sich Chijo zuwenden, als er eine Stimme h?rte.
"Ich will nie zu viel!" Es war Rezor, der mit M?he wieder aufstand und sich in Richtung der Raummitte schleppte. Dort stand er nun und blickte auf das kompliziert geschriebene "S", welches oben an der Wand angebracht war. Er schaute es ehrf?rchtig an. Dann sagte er genau zwei W?rter:

"Hyrule, erwache!"

Die Erde begann zu beben. Aus dem "S" wurde eine leuchtende Kugel und f?r den Bruchteil einer Sekunde war ein gr?ssliches, gelbes Gesicht zu sehen. Dann wurde die Lichtkugel immer gr??er und zeigte wie ein Spiegel der Vergangenheit Szenen aus dem Land, das sich Hyrule nannte. Gr?ne Wiesen, gro?e Wasserf?lle, ein Wald. Berge, Fl?sse... Ein idyllischer Ort.
Chijo rappelte sich wieder auf und zog Vitorro zu Boden. "Jetzt sind wir quit!" Mit diesen Worten wandte er sich Rezor zu. "Was tust du blo??"
Rezor schrie geradezu: "Gut und B?se haben das gleiche Ma? an St?rke erreicht!! Euer Kampf ist unentschieden ausgegangen. Die Urspr?nge sind gleichwertig! Dabana wird weichen und Hyrule wird wieder auferstehen. Und das B?se mit ihm!!!!"
Chijo konnte das nicht zulassen. Vitorro lag noch immer am Boden. Gut und B?se m?ssen gleichwertig sein, ging es Chijo durch den Kopf. Dann handelte er v?llig un?berlegt. Er nahm das Schwert und rammte es Vitorro, ohne zu ?berlegen in den Bauch!
Vitorro ?chzte, seine Augen traten vor. Dann r?hrte er sich nicht mehr. Chijo zog das nun blutverschmierte Schwert wieder heraus. Und er hoffte, dass sein Versuch, Rezor aufzuhalten, Erfolg hatte.
Und tats?chlich: die Lichtkugel wurde wieder kleiner! Die Bilder Hyrules verschwanden und schon kurz danach prangte dort an der Wand wieder das "S".
Rezor drehte sich zu Chijo um und sah den regungslosen Vitorro. Langsam ging er auf Chijo zu, die Wut stand ihm ins Gesicht geschrieben. Dann stand er direkt vor Chijo. Und pl?tzlich br?llte er: "WAS HAST DU NUR GETAN?!?!?!?!?!?"
Chijo antwortete leise: "Diesen Wahnsinn aufgehalten."



Das vierundzwanzigste Kapitel

Rezor konnte es schlicht und ergreifend nicht fassen. Chijo hatte es tats?chlich gewagt, seine Pl?ne einfach so zu vereiteln. Das konnte er nicht auf sich sitzen lassen. Er schaute hoch zu dem "S", dass jetzt wieder an der Wand zu sehen war.
"Alles umsonst." Rezor war deutlich anzumerken, dass er unglaublich entt?uscht war. So lange hatte er sich ?berlegt, wie es denn blo? m?glich w?re, all dies in die Wege zu leiten... Tagelang, monatelang... Fast ein Jahr hatte er ?ber den Pl?nen gebr?tet und sich die Kunst der schwarzen Magie angeeignet. Er hatte sich bem?ht, er hatte gek?mpft, er hat sich seiner Sache ganz hingegeben.
Und das alles nur, um sich die ganze Aktion jetzt von einem kleinen Jungen versauen zu lassen? Hatte er sich all das etwa nur aufgebaut, damit der N?chstbeste es unwiderruflich zerst?rt?
Nein, das konnte einfach nicht sein.
Rezor drehte sich zu Chijo um und sprach leise mit ihm. "Eines Nachts hatte ich einen seltsamen Traum. Darin wurde mir die ganze Geschichte von Hyrule erz?hlt. Und die des Helden. Er hat wahrhaft Unglaubliches erlebt. Er reiste durch die Zeit, er zerst?rte einen Mond... und schlussendlich wurde er dann doch vom B?sen niedergerungen. Doch das B?se war so schwach, dass es den Helden nur durch eine Selbstzerst?rung vernichten konnte. Und dabei ging alles Leben drauf. Dieses B?se wollte ich wiedererwecken. Aber das hat nun wohl nicht geklappt..." "Hey", warf Chijo ein, "die Devin sagten, sie h?tten das B?se in diesen Raum eingesp..." "Schwachsinn!!! Das ist rein spirituell! Das B?se war dort nicht wirklich. Doch in diesem Raum beging einst ein Devin Selbstmord, nachdem er von Albtr?umen geplagt wurde. Die h?tten dir nie gesagt, dass da gar nichts ist, was man h?tte stehlen k?nnen!"
Chijo konnte es nicht begreifen: "Hei?t das, die Devin hatten gar keinen Grund, mich zu ihnen zu holen?"
"Doch, sie hatten einen Grund. Sie wollten dich vor mir besch?tzen. Doch das hat sich ja jetzt er?brigt. Kein Devin ist mehr am Leben... Und ich teile dir hiermit mit, dass auch dein Lebenslicht bald erlischt. Im Grund genommen jetzt!!"
Rezor schnellte auf Chijo zu und warf ihn schnell zu Boden. Dann holte er ein Messer aus seiner Tasche: "Daf?r sollst du sterben, Junge!!!" Rezor wollte zustechen.
Doch er schaffte es nicht. Jemand hielt seine Hand oben. Er schaute zur Seite. Es war Maron!!!
"WAS SOLL DAS?!?!?" Rezor war w?tend, doch Maron lie? seine Hand nicht los. Im Gegenteil, sie schnappte ihm das Messer weg und warf es in die Ecke des Raumes. Dann erkl?rte sie. "Ich war nicht v?llig bewusstlos und habe den Kampf einigerma?en mitverfolgen k?nnen. Wie du zum Monster wurdest, sah ich ebenfalls. Dieses Monster hat deinen wahren Charakter gezeigt. Ich bin nicht l?nger bereit, mit dir zusammenzuarbeiten. Nie mehr in meinem ganzen Leben!"
Rezor wollte etwas erwidern, doch er stockte. Denn es bebte. Und wie. Der Boden wurde locker, ganze Teile der Decke kamen runter und es brach fast Panik aus. War Rezors Plan doch nicht vereitelt?
Rezor stellte fest: "Der Kern dieser Welt hat diese Energie, die in diesem Raum freigesetzt wurde, nicht ausgehalten. Er ist im oberen Turm des Schlosses. Und er wird explodieren und die gesamte Welt... mit ihm!"
Chijo wurde blass: "Wie lange haben wir noch?"
Rezor ginste:

"Nicht besonders lange."



Das f?nfundzwanzigste Kapitel

"Wir m?ssen hier weg!" Maron packte Chijo an der Hand und hob ihr Amulett hoch. Es leuchtete und eine T?r erschien in der Luft. Sie ?ffnete sie und Chijo ging hinter ihr her. Rezor lag am Boden, schwer verwundet. Seine Hoffnungen waren vollkommen aufgel?st. Er hatte die Chance verpasst, das B?se wieder an die Macht zu bringen. Er beobachtete, wie sich die T?r schloss. Langsam stand er auf.
Wie von Geisterhand fanden sie sich auf dem Vorplatz des Schlosses, im Garten, wieder. Chijo h?rte das Rumpeln hinter ihm. Doch seine Neugier war jetzt gr??er als seine Angst. Er wandte sich Maron zu und fragte sie: "Warum hast du Rezor ?behaupt geholfen? Hast du nicht gewusst, was er vorhat?" Maron entgegnete mit einem w?tenden Blick. "Er hat mir nicht die ganze Wahrheit gesagt. Meine Familie war von jeher der Macht des B?sen zugetan, daher schlug auch ich diesen Weg ein. Rezor heuerte mich an, da er angeblich vorhatte, dem B?sen wieder zu neuer St?rke zu verhelfen. Doch dass dabei diese Welt draugehen soll... Davon wusste ich nichts. Schlie?lich habe ich hier noch eine Familie!"
Chijo nickte kurz. Dann liefen sie durch den Garten und hatten die Fallt?r in Richtung des Arbeiterviertels fast erreicht. Maron stellte mit Entsetzen etwas fest: "Die Fallt?r... ist verschwunden!!" Tats?chlich: Chijo sah es nun auch. Da war keine Fallt?r mehr. Dann gab es eine gigantische Explosion im Hintergrund.
Chijo fuhr herum und sah, dass der h?chste Turm des Schlosses irgendwie zerst?rt wurde. Dort schimmerte etwas Dunkles, das n?her kam. Maron schaute genau hin und erkannte, was es war: der Kern von Rezors Welt!
Die schwarze Kugel, in regelm??igen Bahnen umrundet von kleineren schwarzen Kugeln, schwebte vor den beiden. Eine unglaubliche K?lte schien von ihr auszugehen, denn Chijo wurde pl?tzlich ziemlich kalt. Der Kern begann zu sprechen. Und wie!

"So einfach... kommt... nicht davo..."

Zwar war der Satz nicht vollst?ndig, doch den Sinn hatte Chijo nur allzu gut verstanden. Der Himmel verdunkelte sich, das Erdbeben im Hintergrund ging weiter. Und der Kern verwandelte sich. Langsam, aber sicher. Langsam konnte man erkennen, was es werden sollte. Dann war die Verwandlung abgeschlossen.
Die H?nde waren gro?, hatten drei Finger und lange Krallen. Starke Muskeln w?lbten sich ?ber den wei?en K?rper. Ein langer Schwanz, der entfernt an den eines Drachen erinnerte, peitschte provozierend auf den Boden. Die weit aufgerissenen hellen Augen lie?en nichts Gutes erahnen und die Feuersbrunst auf dem Kopf erst recht nicht. An einem der beiden H?rner hingen lange Ohrringe. Ein unvergleichlich h?ssliches Monster. Es sprach langsam.

"Dies ist der lezte Kampf... gewinnt ihr, ?berlebt ihr. Verliert ihr... ?berlebt ihr nicht!!!"

Die huf?hnlichen F??e scharrten ?ber den staubigen Boden. Maron und Chijo waren bereit zum Kampf. Zum wirklich letzten Kampf...



Das sechsundzwanzigste Kapitel - Das Finale

Das Monster war zum Kampf bereit. Es rannte auf Chijo zu und wollte ihn angreifen. Der h?tte nicht schnell genug reagieren k?nnen und w?re getroffen worden, doch Maron schubste ihn schnell zur Seite und wurde stattdessen getroffen. Der Angriff schleuderte sie gegen den Berg. Sie wurde sofort bewusstlos. Chijo war nun auf sich allein gestellt. Sein Mut hatte soeben den Tiefpunkt erreicht. Er hatte gro?e Angst. Gegen so ein Monster zu bestehen, d?rfte schwer werden. Er hatte zwar das Schwert und hielt es noch immer fest in der rechten Hand, doch er f?hlte sich trotzdem eindeutig unterlegen.
Und er wusste, warum. Allein schon die Gr??e des Monsters jagte ihm Angst ein. Und im Grunde genommen empfand er nichts anderes mehr. Angst. Nur Angst. Pure Angst. Was auch immer jetzt geschehen w?rde, ein Wunder sollte es mindestens sein.
Und Chijos Hoffnung sollte nicht unerf?llt. Er wurde pl?tzlich in ein glei?endes Licht getaucht. Pl?tzlich ver?nderte sich einfach alles an ihm. Seine Haarfarbe, sein Gesicht, seine Kleidung! Es schien, als w?rde ihn irgendetwas komplett verwandeln!
Dann war die Verwandlung komplett. Auf dem blonden Haar trug er eine gr?ne Zipfelm?tze, trug ein gr?nes Hemd und eine gr?ne Tunika. Dazu wei?e Strumpfhosen. Wie sah das denn blo? aus? Chijo erkannte sich selbst nicht wieder. Auf seinem R?cken war ein schweres Schild geschnallt. Und das Schwert... das Schwert in seiner Hand... es... hatte sich v?llig ver?ndert. Die blitzblanke Klinge trug nun ein seltsames Zeichen. Dort schimmerte ein mysteri?ses Symbol. Chijo glaubte, es schon einmal irgendwo gesehen zu haben. Dann erinnerte er sich langsam. Bei den Devin... vor einer T?r... dort prangte das Symbol ein goldenes Dreieck, zusammengesetzt aus drei Fragmenten. Das Zeichen des Helden der Vergangenheit. Was war hier blo? los? Dann h?rte er eine Stimme hinter sich.
"Die Heldenkraft in dir ist erwacht, Chijo... F?hre das Master-Schwert des legend?ren Helden mit Geschick. Komm, Chijo, das schaffst du. Obwohl, Chijo passt nicht... Du schaffst es...
...Link!"
Link. Diesen Namen hatte Chijo noch nie geh?rt, doch er klang ungewohnt vertraut in seinen Ohren. Langsam ging er auf das Monster, welches jetzt scheinbar gar nicht mehr so angriffslustig war. Schnell sprang er hoch und wollte das Monster attackieren, doch es bekam ihn zu fassen. Und schleuderte ihn hoch in die Luft. Drei Drehungen, dann fiel Chijo wieder herunter. Das Monster stand direkt unter ihm, bereit, ihn auf den H?rnern aufzuspie?en. Doch im letzten Moment besann sich Chijo und dachte kurz nach. Er war der Erbe des Helden. Diese Kraft galt es, zu nutzen. Schnell brachte er im Fall das Schwert in die richtige Position und schnellte in Richtung des Monsters. Er hielt das Schwert mit der Klinge nach unten.

TSCHACK!!!!!

Und rammte es mit voller Kraft in den Kopf des Monsters. Mit einem gewaltigen Aufb?umen warf das Monster Chijo von sich herunter, das Schwert noch immer im Kopf. Es schrie jetzt ununterbrochen und die Flammen am Kopf gingen auf den gesamten K?rper ?ber. Chijo lief schnell zur?ck zu Maron und legte sich sch?tzend auf sie. Das Monster brannte ab. Nur Asche war ?brig. Chijo verwandelte sich langsam wieder zur?ck. In den ganz normalen Jungen von nebenan. Pl?tzlich bebte es und Chijo sowie Maron waren pl?tzlich in einem goldenen Kristall eingeschlossen. Maron sagte langsam: "Du hast es geschafft... Jetzt... kommen wir hier weg..."
Ein blendendes Licht. Dann Stille.

Chijo hustete. Er lag auf den Wiesen von Dabana und schaute in die grelle Sonne. Dann drehte er den Kopf. Dort sah er F??e. Er schaute hoch. Vor ihm stand Maron.
Sie half ihm auf die Beine. Und lobte ihn. "Du hast es tats?chlich geschafft. Eine gigantische Explosion war wohl das Letzte, was Rezors Reich erlebte. Und er d?rfte nun auch ein f?r allemal aus dem Weg geschafft sein. Ich gehe zur?ck zu meiner Familie. Und das solltest du auch tun... Link."
Sie ging den Hang herunter in Richtung Dabana. Chijo schaute ihr hinterher. Er hatte es tats?chlich geschafft. Schnell warf er einen Blick in Richtung der Schlucht neben dem Schicksalsberg. Rauch stieg von dort auf. Die Explosion musste gewaltig, wenn der dadurch entstandene Rauch bis in diese Welt gelangen konnte.
Das war es dann mit Rezor und Hyrule, dachte er sich. Er wandte sich wieder Ricodum zu. Seine Heimatstadt. Er setzte sich hin und schaute lange in Richtung der vielen H?user. Das war seine Heimat.


~ The End ~