Etwas großes erwartet uns - Fanfictions
Mystic World
-Im Bann der Wünsche-

Einst gab es zwei Welten.
Eine so schön wie man sie sich nicht hätte vorstellen können.
Eine so kalt und grau wie Stein.
Die schöne Welt hatte Mitleid mit der grauen Welt und schenkte ihr Daher ein mystisches Artefakt das all ihre Wünsche erfüllen konnte.
So kam es das diese graue Welt immer schöner und habgieriger wurde Und ihre Hände nach der schönen Welt ausstreckte.
Die schöne Welt erkannte die drohende Gefahr rechtzeitig und Entwendete das Artefakt und schlossen die Verbindung zwischen den Welten ohne an die Konsequenzen zu denken.
Während der schönen Welt schreckliches Unheil wiederfuhr, vergaß Die graue Welt die andere.
Die schöne Welt konnte das Artefakt noch sicher in einem der Verwahrt werden...bis zu jenem schicksalhaftem Tag.

Kronraub

Es war eine Sternenklare Nacht in Kristallika, der Hauptstadt des Kristall-Königreichs. Sindy, die Prinzessin dieses Königreichs, saß in ihrem Zimmer des Palastes und kämmte ihr langes goldblondes Haar. Dies tat sie immer wenn ihr langweilig war.All die Pflichten die sie zu erfüllen hatte und dann war da noch diese nie enden wollende Versammlung zur sicheren Aufbewahrung der königlichen Krone. Der traurige Blick der Prinzessin spiegelte sich auf der blanken Oberläche ihres Kommodenspiegels. Auf der Kommode selbst lag nicht viel: nur Sindys Diadem, ein Buch mit der Aufschrift „Wie angele ich mir einen Freund“, Clerasil und ihr Kamm wenn sie sich nicht damit kämmte. Sindy legte den Kamm zurück und fing an im Buch zu lesen, dessen Autorin Königin Hilda von Bernstein war. Hilda war die Königin des Steinernen Königreichs (eines der sieben Königreiche). Jeder wusste das sie keinen Mann hatte da ihre Flirt-Versuche immer daneben gingen. Wie eigentlich erwartet stand im Buch unmengen von nutzlosen hilfen, wie zum Beispiel den Mann mit Käse anzulocken. Sindy schloss das Buch und ging zum Fenster und sah in den Hof. Er war voll von Blumen. In der Mitte des Hofes stand ein Springbrunnen, auf dem Rand des Brunnens saß das Abbild eines Mannes im weißen Gewand und Flügeln, einem Engel. Es führten vier Wege zum Brunnen. Wäre man den südlichen Weg gefolgt, wäre man zu den Wohnräumen der Königsfamilie gekommen. Sie umfassten drei Stockwerke, welches jedes über ein luxoriöses Badezimmer mit WC verfügte. Im Kristall-Königreich und den Palästen der anderen Königreiche waren solche Badezimmer keine Seltenheit. Der nördliche führte direkt zum Thronsaal der auch als Ballsaal fungierte, dahinter war die Eingangshalle. Der östliche Weg führte zu den Versammlungs- und den Wohnräumen des Personals. Selbstverständlich gab es auch für sie drei Badezimmer. Der westliche Weg führte zu einem Raum in dem die königliche Krone aufbewahrt wurde. Rechts und links des Eingangs standen zwei Wachen die allen unbefugten den Weg versperrten, sogar der Prinzessin. Nur der König und die Königin hatten die Erlaubnis den Raum zu betreten. Der Hof selbst befand sich in der Mitte. Sindy öffnete das Fenster um den Wachen wie immer eine erfolgreiche Nacht zu Wünschen. Doch diesmal wäre Sindy vor Schreck fast aus dem Fenster gefallen als sie sah was da unten vor sich ging. Die Wachen lagen bewegungslos auf dem Boden und die Tür war sperangelweit geöffnet. Sie konnte noch gerade erkennen wie sich eine schwerfällig bewegende Person sich in Richtung Thronsaal fortbewegte. In ihren Händen hielt sie etwas. Die Prinzessin musste nicht 2-mal überlegen ob es Diebstahl war oder nicht. Obwohl sie ein Nachthemd trug rannte sie aus ihrem Zimmer in Richtung Treppe um den Täter aufzuhalten. Kaum hatte sie aber ihr Zimmer verlassen hörte sie eine Frau hinter sich sprechen. „Ich an deiner Stelle, würde das nicht tun!“, sagte sie drohend. Noch bevor Sindy sich umdrehen konnte um nachzusehen wer das war, wurde sie von irgendetwas an die Wand geschleudert.

Als Sindy am nächsten Tag erwachte fand sie sich in ihrem Bett wieder. Ihre Mutter saß auf einem Stuhl neben ihrem Bett. „Gott sei dank, du lebst! Und ich dachte schon...“, weiter kam die Königin nicht da sie anfing zu weinen. Sindy richtete sich auf was sich als Fehler erwies. Sie glaubte jeden Knochen in ihrem Körper spüren zu können. „Wie lange habe ich geschlafen? Was ist passiert?“ , fragte Sindy.
„Ich... ich... weiß es... nicht... die... die Krone.. sie...“, auch diesmal kam die Königin nicht weiter da ihre Tochter dazwischen rief: „Wurde sie gestohlen?“
„So ist es mein Kind.“ Ihr Vater kam herein und es schien wie ein Wunder, denn ihr Vater war da! Das letzte mal sah sie ihn am Geburtstag ihrer Mutter. Er behauptete für den Frieden in den Königreichen zu Sorgen. Für seine Tochter war er sowas wie ein Held. „Papi! Du bist wieder da?“, rief Sindy voller Begeisterung. „Was ist mit den Wachen? Geht es ihnen gut?“, versuchte sie nachzuhaken.
Der König schwieg eine Weile. Schließlich sagte er: „Wir wissen es nicht genau... sie sind nicht tot... aber auch nicht am leben...“ Die Königin hörte sofort auf zu weinen. „Nein,“, schrie sie entsetzt, „du meinst doch nicht etwa, dass das Dunkle Reich seine Hände mit im Spiel hat! Das darf nicht sein! Alles bloß nicht das!“
„Doch so ist es Frau...“ sagte der König besorgt.
Sindy hatte bisher nur die schlimmsten Gerüchte über das Dunkle Reich gehört. Wie zum Beispiel das dort die toten noch leben würden. Eine riesige Nekropole also. So etwas schien auch mit den Wachen geschehen zu sein. „Mit der Krone,“ fuhr der König fort, „kann das Königshaus aus dem Dunklen Reich unsere Welt in einen Albtraum verwandeln. Was auch immer sie vorhaben, wir müssen sie aufhalten!“
Auch Sindy meldete sich wieder: „Ich habe eine Frage. Wieso habe ich vom Angriff nichts mitbekommen? Und was meinst du mit Albtraum?“ Sie bekam keine Antwort. „Wir müssen unsere besten Männer schicken um die Krone zurück zuerobern.“, meinte die Königin und tat wie ihr Gemahl als hätte sie die frage überhört.
„Nein,“ erwiederte der König mit finsterer Miene, „sie haben dafür gesorgt das niemand aus den anderen Königreichen sie zurückholen kann.“

Tor der Welten

Es war ein total verregneter Samstag in Herten. Herten war eine Stadt in Deutschland, es lag in Nordrhein-Westfahlen. Es hatte nicht viel zu bieten. Die Innenstadt hatte ein Kino in dem kaum einer hinging und unmengen von Bäckereien, Apotheken und Optikern. Das einzige was es nicht gab waren CD-Läden. Vor Jahren gab es mal einen, konnte sich aber (wie Karstadt) nicht halten. Viele bezeichneten es auch als Kaff. Nicht weit von der Innenstadt entfernt wohnten Isabel Michel und ihr Bruder Patrick mit ihren Eltern und ihrer 4-jährigen Schwester Phyllis dort. Auch hatten sie noch eine Schäferhündin Namens Cassy. Isabel wurde im Juli 2003 vierzehn Jahre alt. Sie hatte dunkelblondes Haar, das sie sich Hellblond gefärbt hatte und schon halb rausgewachsen war. Es ging ihr bis zur Brust. Sie hatte blaue Augen , war schlank, hübsch und ein wenig zickig. Ihre Hobbys waren Mangas lesen, die Theater-AG, ihre Freunde und ihrem Bruder beim Gamecube spielen zusehen. Patrick war 16. Sein Geburtstag viel direkt auf Weihnachten. Er hatte auch dunkelblondes Haar, hatte blaugraue Augen, trug eine unauffällige Brille, war ein wenig dick, schüchtern, las gerne und spielte gerne Gamecube. Ihr Vater war Hausmeister, der Schule, die nebenan lag und ihre Mutter gelernte Krankenschwester, arbeitete aber in der Stadtkasse. Sie waren aber mit ihrer kleinen Schwester irgendwo hingefahren. Die beiden Geschwister saßen zurzeit auf der Couch im Keller, wo Isas Zimmer lag. Patrick spielte Gamecube und Isa sah zu. Mit ihnen saß Isabels Freundin, Charlene Laß, im Zimmer (die am Tag zuvor bei ihnen übernachtet hatte) und spielte mit Patrick mit. Charlene wurde von allen Charly genannt. Sie hatte dunkelbraunes Haar das ein bisschen kürzer war als das von Isabel und weinrot gefärbt war. Isabel und Charly waren aber ungefähr gleichalt. Ihr Gesicht war voller Sommersprossen und sie hatte blaue Augen. Sie machte auch bei der Theater-AG mit. Alle drei warteten darauf das Isas und Patricks Kusine, Katharina, kam. Und endlich klingelte es an der Haustür. Patrick pausierte das Spiel und rannte die Treppe hinauf. Allerdings konnte er die Haustür erst öffnen nachdem er Cassy, die bellend im Windfang vor der Haustür herumsprang, in den Flur dahinter gesperrt hatte. Schließlich öffnete er die Tür. Vor ihm stand irgendso ein durchgeknallter Vertreter der meinte ihm die Supervorrats-Sparpackung Insektenvernichtungsmittel zu verkaufen zum Preis von „nur“ 380,95 € zu verkaufen. Patrick wollte gerade die Tür schließen als er die vertraute Stimme seiner Kusine hörte. „Halt nicht schließen!“ („Das ist eine sehr gute Idee.“ meinte der Vertreter.)
„Moin!“, sagte Katharina völlig ausser Atem und durchnässt als sie vor der Haustür stand.
„Hallo Kathi. Komm rein bevor ich diesem Typen etwas abkaufe!“ erwiederte ihr Couseng zur Begrüßung. Er schloss die Tür und der Vertreter stapfte beleidigt davon.
Katharina selber wurde manchmal Kathi genannt. Sie hatte dunkelbraune Haare die sie sich zu einem Zopf zusammen gebunden hatte. Sie war 3 Monate jünger als Patrick, benahm sich ab und an etwas seltsam und hatte eine vorliebe für das Wort „Hegel“. Heute trug sie zum Beispiel ein schwarzes Kleid im strömenden Regen. Ob es wohl abfärbte?
Patrick öffnete die Windfangtür wieder und der Hund begrüßte Kathi indem er versuchte sie anzuspringen und abzulecken.
„Bah! Hund lass das!“, sagte Kathrina und streichelte Cassy.
„Wer ist das?“, rief Isabel fragend von unten herrauf.
„Ein durchgeknallter Vertreter und meine Wenigkeit!“ rief Kathi hinunter. Schließlich gingen die beiden nach unten in Isas Zimmer.
Unten saß sich Patrick auf die Couch und begann wieder mit Charly zu spielen. Kathrina nahm den Stuhl vom Schreibtisch ihrer Kusine und setzte sich neben die Couch.
„Wer ist am gewinnen?“, fragte Kathi an Charly gerichtet.
„Patrick natürlich, wer sonst?“, erwiederte die Freundin. So war es auch, denn Patrick war in solchen spielen wirklich gut.
In dem Moment klingelte das Telefon. In Isabels Zimmer und im Flur, der mit Wohnzimmer, Küche, das Gäste WC (mit Fressnäpfe für den Hund) verband stand eines. Dann war der Flur noch mit einem längerem Flur verbunden der mit dem Badezimmer und den Schlafräumen der restlichen Familie verbunden war.
Isa ging ans Telefon.
„Hallo? Wer ist da?“, fragte sie.
„Mit wem spreche ich?“, fragte die Person an der anderen Leitung zurück.
„Isabel Michel.“, sagte sie verunsichert.
„Bist du alleine?“
„Nein“.
„Hast du einen Freund?“
Isabel starrte in den Hörer.
„Was geht sie das an?!“, brüllte sie schließlich noch ins Telefon und legte auf. Natürlich erzählte sie das irgendso ein Typ sie belässtigt hatte
Kurze Zeit später klingelte es schon wieder. Doch diesmal ging Patrick ans Telefon. (Das Spiel das Charly und er gespielt hatten war zu Ende.)
„Patrick Michel. Hallo?“
„Stell auf lauthören. Vielleicht ist es wieder der Typ.“, rief Kathi die sich einfach auf Patricks Platz setzte. Er stellte auf lauthören.
„Sehr gut!“, erwiederte eine Stimme am anderen Ende der Leitung, die offenbar Katharinas ruf gehört hatte. Dann begann sie etwas unverständliches zu murmeln. Im selben Moment begann sich das Zimmer zu verändern. Es wurde größer, die Möbel verschwanden, die Decke stieg und Menschen erschienen, erst schemenhaft, dann immer deutlicher. Die vier konnten nichts dagegen tun. Sie waren verängstigt, denn sowas geschah normalerweise nicht.

Im Raunm herrschte Stille. Er wahr sehr groß. An den Wänden hingen die Portraits von Männern und Frauen in eleganter Kleidung und einem gequälten Lächeln wie Patrick fand. An der Decke hing ein wundervoll verarbeiteter Kronleuchter aus Glas oder Kristall. Die Mädchen sahen eher auf die Menschen die rings um sie herumstanden. Plötzlich ging ein raunen durch die Menschenmenge.
„Das sollen tapfere Krieger sein?“, meinte eine ungläubige Stimme.
„Zwei Kinder, eine Frau und nur ein unfähiger Mann?“, beschwerte sich eine andere. Es gab noch andere beschwerden aber die konnte keiner so recht verstehen.
„Ruhe!“, schrie ein edel gekleideter Mann.
„Oh mein geliebter Gemahl.“, sagte eine Frau in einem elegantem Kleid. „Denk doch nur an deinen Blutdruck!“
„Du hast recht, Frau.“ erwiederte wieder der Mann.
Es waren offensichtlich der König und die Königin.
Der König hatte einen grauen Vollbart und eine Halbglatze. Er war, wie schon gesagt, sehr edel gekleidet.
Die Königin hatte blondes, hochgestecktes Haar und ein goldenschimmerndes Kleid an. Beide sahen sowohl besorgt als auch enttäuscht aus. Die Enttäuschung konnten Patrick, Katharina, Isabel ja noch verstehen, aber die Sorge? Charly hatte sich allerdings ein Schminkdöschen von einer der Frauen ausgeliehen und war dabei sich zu schminken um ja erwachsener auszusehen. Hatte aber keinen Effekt und gab es ihrer Besitzerin zurück die es dringender brauchte.
„Man bringe mir diesen stümperhaften Zauberer!“, brüllte der König wieder. („Mein Gemahl...“ sagte die Königin tadelnd.)
Die Wachen gehorchten und taten wie ihnen befohlen.
„Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?“, fragte der König in einem kalten Ton. Der Zauberer wusste sofort das der König vor Wut scheumte und die Königin ihm wieder mit seinem Blutdruck gedroht hatte.
„Aber eure Hoheit, Ihr sagtet doch das ihr das beste Team braucht das in unserer Traumwelt am besten zurechtkommt! Außerdem war es der Wunsch eurer Tochter nach jungen Leuten zu suchen.“ Der Zauberer sah sehr jung aus und hatte braunes, kurzes Haar. Isa horchte auf als der Zauberer anfing zu sprechen. Es war der Typ der Isabel diese unverschämte Frage gestellt hatte.
„Du Schwein hast mich am Telefon angemacht! Du perverses Stück Dreck!“, Isabel stapfte drohend auf ihn zu. („Sie denkt auch nicht an ihren Blutdruck!“, meinte die Königin schon zum dritten mal.)
Der Zauberer wusste nicht so recht was er hätte tun sollen, also entschloss er wegzurennen und ihr vorher, mittels Zauberspruch, ihr ein paar Pfeile entgegen zu schleudern. Isabel riss dabei einen Schild aus der Hand einer Wache und wehrte dabei die Pfeile ab. Als der Pfeilregen aufhörte riss sie einer anderen Wache das Schwert aus der Scheide und stürmte hinter dem Zauberer her.

Prinzessin der Träume

Die Verfolgungsjagd ging durch den gesammten Palast. Schließlich kamen die beiden in einem Raum an, in dem ein Podest stand auf dem was hätte drauf stehen müssen. Der Zauberer war schon vollkommen aus der Puste und hielt einen Moment zu lange an. Isa schwang das Schwert um auf ihn einzuhacken doch dann glaubte sie das sich der Griff unsagbar heiß anfühlte. Sie ließ es fallen.
„Bitte tus nicht! Wir haben doch schon genug Probleme...“, ertönte eine sanfte liebevolle Stimme.
Isabel sah sich um. Vor ihr stand ein Mädchen in Patricks und Katharinas Alter. Sie hatte sehr langes goldblondes Haar, große strahlend blaue Augen, trug ein Diadem das mit Rubinen besetzt war und ein elegantes pinkfarbenes Kleid. Schon allein der Anblick das dieses Mädchen ein pinkes Kleid trug ließ es Isabel einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Der Zauberer nutzte diese Gelegenheit zur Flucht.
„Gestatte mir mich vorzustellen. Ich bin Prinzessin Sindy Traumer. Oder wenn du es gerne respektvoller haben möchtest darfst du mich auch „Prinzessin der Träume“ nennen.“, stellte sie sich vor.
„Prinzessin Sindy ist vollkommen in Ordnung.“, sagte Isa mit einem merkwürdigen Blick. Sindy blickte sich um das ihnen jetzt ja keiner zuhörte. Schließlich flüsterte sie ihr ins Ohr: „Unter uns: den Namen „Prinzessin der Träume“ habe ich mir nicht ausgedacht.“
„Und wer bist du?“, fragte die Prinzessin.
„Ich bin ...äh ... heiße Isabel Michel.“, stellte sich Isa mit einem noch merkwürdigeren Gesichtsausdruck vor.
„Bist du allein hier?“
„Nein ich bin mit meinem Bruder, meiner Freundin und meiner Kusine hier.“
„Dann gehen wir doch zu ihnen.“
Isabel war damit einverstanden.
„Oh! Warte! du hast dein Schwert vergessen!“, bemerkte die Prinzessin noch.

Die Prinzessin führte sie in ein von Sonnenstrahlen durchflutetes Schlafzimmer. Es war sehr groß auch gab es dort einen Tisch an dem gut zehn Leute hätten Platz haben können. Es gab aber nur fünf Stühle. Charly saß auf einem der Stühle und war gerade dabei ihre zwölfte Tasse heiße Schokolade zu trinken. Katharina saß neben ihr und aß ein Stück Kuchen der auf dem Tisch stand. Patrick stand vor einem Fenster und sah hinaus. Er war ganz in Gedanken versunken. Dann drehte er sich um sah seine Schwester und ging auf sie zu.
„Isabel da bist du ja. Wo bist du gewesen? Ich dachte schon der Kerl hätte dich angekokelt!“, war sein Kommentar.
„Keine Sorge! Ich habe schon darauf acht gegeben das sie nicht in Schwierigkeiten gerät. Gestatten? Ich bin Prinzessin Sindy Traumer.“ stellte sie sich wieder vor.
„Oh-Ho! Ist das nicht dein Lieblingsname?“, spöttelte Katharina.
„Nein, wirklich? Patrick ich wusste nicht das es dein absoluter Lieblingsname ist.“ entgegnete Charly. Beide fingen an zu lachen. Patrick hatte ein hochrotes Gesicht und fing an seine Brille zurechtzurücken.
„Echt? Wenn du ihn wirklich so sehr magst Pätrick...“
Patrick viel ihr ins Wort: „Mein Name ist „Patrick“ nicht „Pätrick“ und auch nicht „Petrick“. Ganz einfach nur Patrick mit „a“. Und nicht mit „ä“ oder mit „e“!“ Das sagte er immer wenn man ihn so nannte.
„Entschuldige, Patrick. wird nicht wieder vorkommen. Dafür dürft ihr vier mich Sindy nennen.“, sagte die Prinzessin reuevoll.
„Und wer seid ihr beiden?“, fragte sie weiter.
„Ich bin Katharina Otta.“, stellte sich Kathi vor.
„Und mein Name ist Charlene Laß. Aber wenn Sie wünschen können Sie mich auch Charly nennen.“, stellte Charly sich vor.
„Ihr könnt mich duzen. Das klingt freundschaftlicher.“, bot ihnen Sindy an.
Isabel und Kathi schluckten.
„Was meintest du eigentlich mit „ankokeln“?“, wollte die Prinzessin noch von Patrick wissen.
„Ich dachte er könnte irgendwelche Feuer-Sprüche...“ meinte Patrick.
„Dieser Amateur? Nein. Da hast du bessere Chancen einen Spruch hinzubekommen. Das spür ich. Und deine Schwester hat uns ja auch erwiesen das sie am besten mit Schwert und Schild umgehehn kann.“
„Meinst du wirklich?“, fragten die Geschwister mit hell leuchtenden Augen.
Sindy war überrascht, denn sie hätte nicht gedacht das Isabel sich für den Umgang mit dem Schwert interessieren würde.
„Sagt: Hättet ihr nicht Lust unser Königreich aus der Luft zu betrachten? Wenn wir dann noch die Ferngläser meines Vaters benutzen dürfen können wir uns noch die anderen Königreiche ansehen. Er besitzt viele da er sie sammelt und er hat sogar rein zufällig acht hochtechnisierte in seiner Sammlung.“, schlug Sindy vor.
Alle waren einverstanden obwohl sie nicht verstanden was sie mit „hochtechniesiert“ meinte.

Zurück im Thronsaal versuchte die Prinzessin mit allen mitteln ihren Vater dazu zu bringen ihnen die Ferngläser zu leihen.
„Ach bitte Papi. Bittebittebitte. Leih uns doch ein paar deiner Ferngläser. Wir wollen uns doch nur das Königreich vom Turm aus betrachten und nicht die Ferngläser an einem Pfandleiher verkaufen.“
„Und was war beim letzten mal?“, sagte der König in einem tadelnden Ton.
„Damals war ich erst fünf!“, entgegnete Sindy mit einem Schmollmund.
„Wenn du so guckst kann ich dir nichts abschlagen Tochter. Also gut, aber bringt sie mir zurück und weh euch ich entdecke nachher auch nur einen Kratzer!"“ er gab seiner Tochter einen kleinen silbernen Schlüssel.
„Danke Papi!“ bedankte sich Sindy. „Kommt! Ich führe euch zum Zimmer mit den Ferngläsern.“
„Wenns denn sein muss!“, Katharina ging die Sache schon so ziemlich auf den Wecker. Andauernt hin und her und hin... dabei wollte sie doch nur Isabel besuchen und nicht in einer drittklassigen Märchenwelt landen. Aber sie hatten ja keine andere Wahl. Ihr blieb nur zu hoffen das sie noch vor heute abend nach Hause kam.

Macht der Krone

Endlich geschafft! Sie hatte ihr Ziel erreicht und die königliche Krone gestohlen. Zwän Chanina wäre äußerst zufrieden mit ihr wenn ihre dumme Schwester nicht alles mitbekommen hätte! Aber das war jetzt egal... denn sie hatte ja ihr Ziel erreicht und bald würde sie die Herrscherin des Kristall-Königreichs werden. Alles andere war ihr gleichgültig. Und wie!
Nun näherte sie sich einem großen unheimlichen Schloss. Es hingen tiefschwarze Wolken über ihm und der Stadt am Fuße des Berges auf dem das Schloss stand.Ein Blitz erhellte kurz das Schloss und es wirkte noch unheimlicher als es schon war.
„Nein wie passend. Als hätte man gewusst womit ich jetzt ankommen würde!“, sagte sie mit einem bösartigen Lachen zu Schluss.
Sie erreichte das Portal das von ein paar halbverwesten Leichen bewacht wurde.
„Öffnet es. Sofort!“, befahl sie.
Die Leichen fingen an sich zu bewegen und öffneten es. Die Frau betrat die unheimlichen Hallen des Schlosses. Ihr Weg führte durch Säle viele Koridore. Über Treppenhäuser und Kerker.
,Wer hatte sich nur die Sache mit der Verzerrung ausgedacht?, fragte sich die Frau in Gedanken versunken. Dann fiel ihr ein das sie es selbst war. Nun hatte sie ihr Ziel erreicht: eine Tür die wohl eher zu einer Gerümpelkammer führte als woanders hin. Sie öffnete die Tür und betrat den Thronsaal der sich direkt dahinter befand.
„Oh ehrenswerter Zwän Chanina! Ich habe euch das Artefakt gebracht mit denen ihr euch alles wünschen könnt was ihr begehrt!“, sprach die Frau triumphierend.
„Sehr gut, meine Dienerin. Das hast du sehr gut gemacht. Aber ich bin mir sicher das Du mir etwas verschwiegen hast...“, ertönte eine tiefe männliche Stimme.
„Es ist wahr. Das Artefakt kann keine Wünsche erfüllen die mit dem Tod zu tun haben... Soll heißen das ihr niemanden den Tod wünschen könnt.“, erklärte sie.
„Dann können meine Feinde sie jederzeit zurückholen, du nutzloses Subjekt!“, schimpfte Zwän.
„Aber nicht doch euer hochwohlgebor... äh... storben! Ich habe doch einen Wunsch geäußert der dafür sorgt das niemand aus den anderen Königreichen es stehlen können.“, entschuldigte sie sich.
„Da hasst du noch mal Glück gehabt Kind... aber glaube ja nicht das die Gefahr nur von außerhalb kommt. Nein! Auch hier lauert sie. Selbst in dieser Halle.“
Eine andere Frau, mit pechschwarzen Haaren und in einem langen Satinkleid, die sich die ganze Zeit hinter dem Vorhang der wiederum hinter dem Thron hing fühlte sich ertappt. Sie wusste nicht was sie hätte tun sollen also rannte sie zu König Chanina hin.
„Oh, mein Bruder! Bitte verzeiht mir das ich euch belauscht hatte. Doch es ist nicht...“, weiter kam sie nicht.
„Schweig, Karin! Du gehörst zwar nicht wirklich zu den unseren (wie die da vor mir) doch hast du nicht die Befugnis darüber, mich zu belehren was richtig oder falsch ist!“, belehrte er seine Schwester in einem drohenden Ton.
„Und jetzt geh auf dein Zimmer bevor ich die Wachen rufe!“
„Jawohl, mein... Bruder.“, sagte sie noch kleinlaut und ging... nur damit niemand ihre Tränen sehen konnte.

Einladung zum Essen

Sindy und ihre neuen (Fast) Freunde standen auf dem Turm und sahen mit den Ferngläsern aufs Land hinaus. Was die Ferngläser betraf: Sie hatten ein Computerdisplay zur Einstellung der Entfernung was schon sehr hochtechnisiert war. Sindy war gerade dabei zu erklären wie diese Teile funktionieren.
„... und dann drückt ihr noch den Knopf um es bei der Entfernung zu belassen. Alles klar?“
„Alles, bis auf den Teil vor „Alles klar?“.“, erwiederte Patrick verwirrt.
„Ich weiß nicht was du hast. Ich hab alles sofort verstanden!“, gab Charly an.
„Dann zeig uns doch wies geht!“, bat Isabel.
„Das wäre das Beste, denn dieses hegelhafte Teil will nicht funktionieren.“, ärgerte sich Katharina.
„Klickt einfach auf „Gebrauchsanweisung“ und schon wird euch erklärt wie es klappt.“, meinte Charly.
Sindy war überrascht, denn sie wusste nichts von einer einprogramierten Gebrauchsanweisung. Aber alles in allem hatte zum Schluss dann noch jeder die richtige Einstellung getroffen.
„Nun will ich euch erklären wie die Königreiche alle heißen.“, bot ihnen Sindy an.
„Dann lass mal hören.“, sagte Charly interessiert.
„Kommen wir zuerst zu diesem Königreich. Dies ist das Kristall-Königreich. Es ist das reichste Königreich in dieser Welt. Der Name beantwortet das warum oder?“
„Ja.“,sagtendie vier im Chor.
„Hier befinden wir uns in Kristallika. Der Hauptstadt dieses Königreiches. Ich komme später noch zu den anderen Orten.“
„Wendet eure Blicke bitte Richtung Süden. Seht ihr die Wüste?“
„Nein wo denn? Ich seh nur einen Wald!“, sagte Patrick verzweifelt.
„Das ist Osten! Wenn du dich bitte noch ein Stückchen nach rechts wenden würdest?“, sagte Sindy überrascht. Nun stand auch er in Position.
„Das ist die Wüste von Gypton. Sehr heiß bei Tag und eiskalt bei Nacht wie jede Wüste. Dort leben die sogenannten „Gyptoniten“. Sie lieben es heiß, sind aber sehr friedliche Nachbarn. Ich bin zwar noch nie einem begegnet aber sie sollen keine Gesichter haben. Stattdessen ist es schwarz wirkt irgendwie nebelig und man soll nur ein rotglühendes Augenpaar sehen können. Dahinter liegt die Insel Auris. Ich war noch nie dort aber es sollen dort arktische Temperaturen herrschen und das in der nähe einer Wüste. Das Volk das dort lebt nennt sich „Kältewesen“, obwohl sie menschlich aussehen. Sollen aber sehr sarkastisch sein und unfreundlich noch dazu.“, erklärte Sindy.
„Das denkst du dir nur aus!“, meinte Isabel.
„Nein tue ich nicht! Wenn ihr jetzt bitte nach Westen blicken würdet: Seht ihr den Wald? Es ist der Feenwald er gehört noch zum Kristall-Königreich in dem wir uns befinden. Leider darf ich dort nicht hin, weil dort Fabelwesen leben. Ich frage mich nur warum.“, sie seufzte. „Dahinter befindet sich das Reich der Tiere. Diese Tiere sind vermenschlicht. Soll heißen tragen Kleidung, wenn auch ungern, und sprechen ganz normal, so wie wir.“
„Wirklich sehr interessant, Sindy. Und so glaubwürdig.“, gab Isabel desinteressiert zum besten.
„Isabel!“, sagte Patrick.
„Schon in Ordnung, ich glaub es ja selbst nicht.“, sagte Sindy. Sie fuhr wieder mit ihrer Erklärung fort: „Im Nordwesten können wir das Dunkle Reich sehen.Es ist aber ein bisschen zu weit weg für die momentane Einstellung. Dort ist es wirklich sehr dunkel. Ups! Da ist mir ein Baum im weg...“
Alle stellten ihre Ferngläser ein und sahen in die Richtung, die die Prinzessin angab. Es hatte Ähnlichkeiten mit einer Sumpflandschaft. Dahinter befand sich eine Einöde.
„Wenn du uns jetzt sagst, das dort Untote herumlaufen, würde ich es dir glatt glauben.“, meinte Katharina.
„Laut Gerüchten aus dem Steinernen Königreich und dem der Tiere: Ja!“, bestätigte Sindy. „Die Typen die dort leben haben eine unserer Kronen gestohlen! Wir nennen sie die königliche Krone, komischerweise kann man mit ihr nicht zum Herrscher dieses Königreiches gekrönt werden. Das macht für mich überhaupt keinen Sinn!“
„Uns auch nicht.“, bestätigte Katharina. Denn für sie machte die ganze Geschichte keinen Sinn.
„Im Nordosten ist das Steinerne Königreich. Es sieht aus fast wie eine Steppe, nicht war? Es soll dort sehr selten regnen drei bis vier mal im Jahr habe ich mal gehört. Und wenn es regnet dann sehr heftig und ganze 20-29 Stunden ununterbrochen. Etwas südlich davon befindet sich das Gegenthal und der Traumwald.“
„Wow! Das mit dem Rgen gefällt mir.“, sagte Patrick.
Warum heißen diese Orte so?“, fragte Isabel.
„Das Gegenthal heißt deshalb so, weil man dort in das andere Geschkecht verwandelt wird. Und der Traumwald hat seinen Namen daher weil man dort seine Träume und Albträume begegnen wird. Ausserdem gibt es dort eine Art Arena.“, klärte Sindy auf.
„Ach! Und eh ich es vergesse, im Osten liegt das Nichts.“, ergenzte Sindy noch.
„Warum „Nichts“?“, wollten alle wissen.
„Wer es betritt kommt in einen Wald den man Niemalswald nennt. Du wirst dich dann verlaufen und irgendwann irgendwo rauskommen. Einige haben schon von einer Ruine berichtet und einem Dorf. Aber das kann sich keiner so recht vorstellen.“
Plötzlich ertönte ein schrei von unten zum Turm hinauf.
„Prinzessin Sindy! Bring auf der stelle meine Ferngläser zurück und komm runter in den Speisesaal um zu Abend zu Essen!“, es war eindeutig ihr Vater.
„Mein Gemahl! Schrei nicht immer so herum und denk an deinen Blutdruck!“, das war ihre Mutter und: man war die laut.
„Darf ich euch zum Essen einladen! Ich glaube es gibt heute etwas ganz besonderes.“, schlug die Prinzessin vor.
„Wenn es Leber ist gerne!“, bettelte Isabel.

In der Stadt

Patrick und der Rest der Gruppe sahen sich den Speisesaal von ihren Stühlen aus an. Ein sehr langer Tisch mit einer goldenfarbenen Tischdecke, zum Tisch passende Stühle und wieder ein Kronleuchter. Auf der Tischdecke standen noch Kerzenständer ohne Kerzen und das Gedeck. Nun kamen die Diener endlich mit dem Essen. Einige trugen auf einem Tablett Suppenteller samt Suppe zu den Gästen und den königlichen Hoheiten. Schon allein der Anblick der Suppe verdorb einem den Apetitt. Sie hatte eine schwarze Flüssigkeit und roch abstoßend.
„Müssen wir das Essen?“, fragte Patrick angewiedert.
Die Prinzessin sah zu seinem Suppenteller (Sie saß direkt neben ihm) und sagte lächelnd: „Nein, das ist nicht zum Essen. Das ist für die Kerzen.“
„Was für Kerzen?“, fragte Isabel die neben Patrick saß.
„Das wollte ich sagen!“, entgegnete Charly die neben Isabel saß. Und neben Charly saß nicht Kathi, da der Tisch zu Ende war. (Sie saß zwischen zwei wiederlichen Typen am anderen Ende des Tisches und sagte entsetzt: „Das ist nicht gut! Nein, nein. Das ist ganz und gar nicht gut.“)
Sindy nahm ihren Teller schüttete es in einem der Kerzenhalter und eine himmelblaue Kerze wuchs heraus.
Patrick, Isabel und Charly taten es ihr gleich.

„Nun meine lieben Gäste begrüßt für uns doch bitte diese „tapferen“ Krieger auf das sie uns bei unseren Problemen helfen.“, sprach der König in einem stolzen Ton.
Es gab Beifall von allen Seiten. Besonders aber fiel eine Frau mit leicht gelockten, schulterlangem blonden Haar auf. Sie trug allein schon eine sehr auffällige Krone und ein gelbes Kleid das links und rechts mit Bernstein geschmückt war. Eins war sicher Geschmack hatte sie nicht.
„Ähm... Prinzessin. Wer ist diese Frau mit der auffälligen Krone?“, flüsterte Patrick Sindy zu.
„Das ist Königin Hilda aus dem Steinernen Königreich. Ich an deiner Stelle würde ihr nicht zu nahe kommen.“, flüsterte sie zurück.
„Warum?“, wollte er noch wissen aber der Beifall hörte jetzt auf.

Nach dem Essen, bot Sindy ihnen an die Stadt zu zeigen in der der Palast stand. Katharina hörte nicht zu da sie eingeschnappt war. Egal was man ihr auch sagte sie hörte nicht zu, obwohl es verlockende Angebote gab. Schließlich sagte Isabel ganz entnervt: „Auch gut bleibst du eben hier! Aber bei den zwei Ekeltypen kannst du ja bleiben. Ich hörte einer wolle was von dir!“
„Nein! Bitte nicht! Ich komme mit!“, sagte sie schließlich verängstigt.
„Gut. Ich rufe uns einen Wagen.... Taxi!“, entgegnete Sindy rasch.
Statt eines Taxis kam eine große schwarze Limusine. Der Fahrer machte aber keinen symphatischen Eindruck und meint sauer: „Eure Hoheit. Ihr wisst das es euch untersagt ist solche Gefährte zu nutzen?“
„Oh, Entschuldigung. Tut mir Leid, aber was ist mit meinen Freunden?“, entschuldigte sich Sindy.
„Die Helden können mitfahren.“, bestätigte der Fahrer.
Sie stiegen ein. Aber was meinten sie mit Helden und Kriegern? Charly traute der Sache irgendwie nicht.
„Prinzessin Sindy. Was meinen alle hier denn mit Helden? Da muss eine Verwechslung vorliegen.“, wollte sie wissen.
„Nein. Erinnert ihr euch daran, dass ich euch sagte ,dass das Dunkle Reich die Krone gestohlen hatte? Ihr müsst sie zurück holen.“
„Was?“, riefen die vier überrascht.
„Wie sollen wir das bitte schaffen?“, wollte Patrick wissen.
„Genau deshalb fahren wir doch in die Stadt... um uns erst mal auszurüsten.“, antwortete sie mal wieder überrascht.

In der Stadt herrschte reges treiben. Es gab alle möglichen und unmöglichen Geschäfte. es gab einen Laden für Büroartikel zu sehen, einen für Mode und sogar für Zauberartikel. Aber nicht so einen für Hobbyzauberer und Illusionnisten sondern einen ganz echten wie es schien. Das konnte man schon an diesen ominösen Gestalten sehen die im Laden waren.
Der Wagen fand endlich eine Parklücke und die Gruppe konnte aussteigen. Der Fahrer blieb aber beim Wagen.
„Zuerst müssen wir herausfinden für was ihr gut seid.“, sagte Sindy und sah ihre Freunde an.
„Gibt es hier etwa eine Fähigkeitenvermittlung oder so was in der Art?“, sagte Katharina ungläubig.
„So ist es, meine Freundin.“
Katharina lief es bei diesen Worten eiskalt den Rücken runter.
Sindy sagte ihnen noch das sie möglichst dicht bei ihr bleiben sollten, da sie sich sonst noch aus den Augen verloren hätten.
Sie liefen eine ganze weile, bis sie an einem Marktplatz ankamen. Wie auch ausserhalb des Marktplatzes gab es auch hier unmengen von Menschen und anderen Wesen die man auf den ersten Blick nicht identifieziren konnte. Sindy führte die Gruppe schließlich zu einem Haus das Ähnlichkeiten mit einem Arbeitsamt hatte. Als sie sich schließlich umdrehen wollte um ihnen zu sagen das sie dort waren merkte sie das sie alle aus den Augen verloren hatte. Ihr blieb keine andere Wahl als die Leute zu fragen ob sie ein paar Typen gesehen hatte die nicht hierher passten. Die erste die sie fand war Kathi. Sie wurde von einer Händlerin angequatscht, die ihr die überteuertsten Kosmetikartikel andrehen wollte. Isabel fand sie mit Charly vor einem Laden der Tiere verkaufte. Die beiden waren von den Hundewelpen einfach entzückt, wenn sie bloss nicht so viele Köpfe gehabt hätten... Patrick war auf dem Markt überhaupt nicht ausfindig zu machen. So wie Isabel ihren Bruder kannte war er wohl dabei sie zu suchen. Dummerweise war es bei ihm so, dass er Dinge die er suchte nie fand, aber Sachen die er nie gesucht hatte fand. Also gingen sie geradewegs zur Fähigkeitenvermittlung. Dort wartete Patrick bereits auf die Mädchen.

Getestet

Patrick ging auf die Mädchen zu. „Wo seid ihr gewesen? Ich habe euch überall gesucht.“, wollte er wissen.
„Wir haben dich gesucht.“, erwiederte seine Schwester.
„Mich gesucht? Ihr seid wohl eher vor mir weggelaufen.“, meinte Patrick überzeugt.
„Jetzt sind wir aber hier und können eure Fähigkeiten testen lassen.“, versuchte Sindy den Streit zu schlichten.
Nun gingen sie zum Schalter. Die Frau hinter dem Schalter schien aber gerade beschäftigt zu sein. So wie es aussah telefonierte sie mit ihrem Freund. Die fünf konnten es nicht fassen, wie konnte man während der Arbeitszeit Privatgespräche führen?
„Ihre Privatgespräche können sie noch später führen!“, sagte Charly sauer. Kein Wunder, sie warteten schon zehn Minuten und die Frau erwiederte zu ihrem Freund nur: „Ja Schatz... Nein Schatz...“, und sowas in der Art.
„Hallo!“, rief jetzt Katharina.
„Würdet ihr wohl eure Fresse halten! Ich habe ein wichtiges Telefonat zu führen.“, meinte die Frau hochnäsig.
„Die Arbeit geht vor.“, entgegnete Sindy gereitzt.
„Haltet jetzt eure verdammte Fresse!“, brüllte die Frau jetzt.
Jetzt reichte es endgültig. Das Maß war voll. Sindy war jetzt alles egal sie schnippte mit ihren Fingern. Ihre Freunde dachten sie würde jetzt die Wachen rufen aber wie hätte das so weit vom Palast entfernt funktionieren sollen? Die Fau bekam davon überhaupt nichts mit und telefonierte immer noch mit ihrem Freund. Schließlich kam ein Mann im Anzug auf die Frau zu. Es war wohl der Personalchef und er schien sehr wütend zu sein.
„Sie halten wohl die Dienstzeit für die Mittagspause junges Fräulein? Falls es Ihnen entgangen sein sollte: Wir haben Kunden!“, sagte der Mann wütend.
„Aber Chef...“
„Ruhe! Wie oft habe ich Ihnen schon gesagt das sie freundlicher zu unseren Kunden sein sollen? Mindestens tausend mal!“
„999-mal Chef. Ich hab mitgezählt.“
„Jetzt reicht es mir mit ihren Unverschämtheiten! Ihnen wird hiermit fristlos gekündigt. Und jetzt raus!“, den letzten Satz brüllte er.
Was besseres hätte der nicht passieren können, dachte Isabel. Auch die anderen die sich im Raum befanden dachten so. Der Personalchef stellte sich nun selber hinter den Schalter.
„Es tut mir aufrichtig Leid das sie das alles mitbekommen hatten. Wenn wir das nur irgendwie wieder gutmachen könnten.“, entschuldigte er sich.
„Ähm... es wäre schön wenn wir endlich an die Reihe kämen. Wir warten schon eine ganze weile.“, bat Patrick.
„Aber natürlich. Wenn sie mir bitte folgen würden.“
„Sag mal Sindy, was hatte das schnippen zu bedeuten?“, wollte Charly unbedingt wissen.
„Tja... was soll ich sagen? Träume werden wahr?“, erwiederte Sindy geheimnisvoll.

Der Mann führte sie zu einem anderen Schalter. Auch hier war wieder eine Frau am telefonieren. Nur handelte es sich diesmal wohl um einen unzufriedenen Kunden.
„Es tut mir aufrichtig Leid. Aber ihr Ausweis ist noch nicht... Oh! Ich rufe sie zurück.“
„Was soll das den heißen?“, fragte die Stimme keifend zurück.
Die Frau legte auf.
„Einen wunderschönen Guten Tag, Chef. Was kann ich für sie tun?“, fragte sie freundlich aber nicht sehr überzeugend. Dies schien auch ihrem Chef aufzufallen.
„Wenigstens tun sie ihren Job. Die Herrschaften möchten ihre Fähigkeiten Testen lassen.“, befahl der Personalchef und ging in sein Büro zurück.
„Also... sie brauchen fünf Anträge wie ich sehe?“, fragte die Frau.
„Nein nur vier.“, erwiederte Sindy.
„Darf ich fragen warum?“
„Aber natürlich. Hier ist mein Ausweis und die Dokumente.“, Sindy kramte aus der Tasche die sie ganz plötzlich bei sich hatte ein Portmonee und viele vergilbte Zettel heraus, die sie auf den Schalter legte. Die Frau begutachtete zuerst den Ausweis.
„Hm... hat alles seine Ordnung. Ihre Fähigkeiten wurden schon geprüft.“, meinte sie. Dann machte sie sich über sogenanten Dokumente her.
„Oh! Eure Hoheit. Warum haben sie uns nicht gesagt das Ihr kommt? Hätten wir das gewusst hätten wir alles für euch... vorbereitet.“
Das Wort „vorbereitet“ klang irgendwie fremd als sie dies sagte. So als ob die Frau irgendetwas anderes damit meinte.
„Wenn die Herschaften noch die Formulare ausfüllen wollen?“
Es gab kaum Schwierigkeiten mit den Formularen, wenn sie nur gewusst hätten was sie bei Wohnort hinschreiben sollten. Schließlich schlug Sindy ihre Adresse vor.

Die Tests waren ein wenig seltsam. Es gab einen Test fürs Auftreten, einen Test in Geschick, einen schriftlichen Test mit den wohl dümmsten Antwortmöglichkeiten. Das schlimmste war das es ein persönlicher Fragebogen war. Dann gab es noch einen in dem die Art zu sprechen getestet wurde, einen in Sachen Konzentration, einen Test der Angst und einen Test der Wut. Letzterer war ziemlich fies, denn so ein Kerl hatte die ganze Zeit Beleidigungen von sich gegeben. Es dauerte unterschiedlich lang bis einer der vier zuschlug und der Schlag war unterschiedlich heftig. Natürlich wurden die Tests einzelnt gemacht. Mit Ausnahme des schriftlichen Testes.
Um sich die Zeit zu vertreiben unterhielt Sindy sich derweil mit den Leuten die ebenfalls warteten. Einige Zeit später kam auch Sindys Mutter mit Königin Hilda. Hilda hatte ihre Mutter dazu überredet sich nach schicken jungen Männern umzusehen.

Der Angriff

Es dauerte nicht lange bis die zwei Königinnen die Prinzessin entdeckten. Königin Hilda kam auch her um ihre Fähigkeiten testen zu lassen wie es sich nach dem Gespräch feststellte, und um nach ihrem Ritter in goldener Rüstung ausschau zu halten.
„Sagen sie mir eure Hoheit, warum wollen sie den auch ihre Fähigkeiten testen lassen?“. Die Prinzessin war sehr neugierig deshalb hatte sie gefragt. Königin Hida war ein wenig verwundert. „Natürlich um mich vor meinen Feinden zu schützen, Schatz. Schließlich wurde...“. Hilda wurde von der Königin unterbrochen. „Es muss doch nicht jeder über diese mißliche Lage erfahren, verehrte Freundin. Wollt Ihr eine Massenpanik verursachen?“. Die Königin wirkte unruhig und wütend zugleich. Und irgendwie war heute jeder wütend fand Sindy.
Und plötzlich erschien er. Hildas Ritter in goldener Rüstung betrat die Fähigkeitenvermittlung. Sie hatte nur noch Augen für ihn. Diese eleganz und diese Ausstrahlung. Die Königin des Steinernen Königreiches ging auf ihn zu.
„Hallo, Süßer. Ich bin Königin Hilda von Bernstein. Die Königin des Steinernen Königreiches. Willst du mit mir gehen?“. Sie schmiss sich regelrecht an ihn.
„Das würde ich liebend gern eure Hoheit. Aber ich...äh...“, er suchte nach einer Ausrede: „... bin ...äh... verlobt. Ja genau.“. Er rannte zurück den Weg den er gekommen war. Hilda war enttäuscht. Vielleicht hätte ich mich ihm nicht so aufdrängen sollen?, fragte sie sich.
Eine viertel Stunde später hatten Sindys Freunde die Tests abgeschlossen. Jetzt mussten sie nur noch auf die Ergebnisse warten. Während der Wartezeit unterhielten sie sich über ihre Tests.
„Ich glaube ich habe den Typen beim Test der Wut den Kiefer gebrochen.“, meinte Patrick.
„Wann brichst du denn schon irgendwem die Knochen?“, war Isas Kommentar.
„Diese Frau war echt bösartig und so hässlich...“, gab Kathi zum besten.
„Bei mir war es ein Mann!“, entgegnete Charly.
„Ich hörte sie wechseln den Kerl beim Test der Wut immer.“ Es war die Stimme von Sindy. Sie nutzte die Gelegenheit zur Flucht als Hilda sich an den Typen herangeworfen hatte. Schließlich kam auch die Frau vom Schalter mit ein paar Umschlägen an.
„Hier, bitte die Herrschaften. Da sind ihre Ausweise drin. Auf ihnen stehen ihre Angaben aus dem Formular wie auch das Ergebnis aus den Verschiedenen Tests.“ Die Frau gab ihnen die Umschläge und ging zu ihren Schalter zurück. Charly öffnete jetzt den Umschlag.
„Hm... da muss ein Fehler sein.“, meinte Charly.
„Wieso?“, fragte Katharina.
„Bei mir steht Technik. Dabei kenn ich mich damit nicht aus.“
„Damit wird die Art der Waffe die am besten zu dir passt angegeben.“, sagte Sindy überzeugend. Jetzt öffnete Katharina gespannt ihren Umschlag.
„Bei mir steht: alte Magie. Was meinen die damit?“ Katharina konnte das einfach nicht verstehen.
„Für alte Magie werden magische Kräfte benötigt und eben Zauberspruchrollen.“, erklärte Sindy wieder. Jetzt war Isabel an der Reihe.
„Standart Schwert. Ist damit ein normaler Schwertkämpfer gemeint?“
„So ist es.“, bestätigte Sindy.
Jetzt öffnete Patrick seinen Umschlag.
„Das versteh ich nicht...“ Diesmal war Patrick überracht.
„Was denn? Steht bei dir nichts?“, Sindy klang ein wenig verwirrt.
„Nein aber hier steht:Kristall Magie. Was ist das?“
„Zeig mal bitte her.“, bat Sindy.
Patrick gab ihr den Ausweis.
„Hm..., das bedeutet du kannst auch die magischen Kristalle nutzen. Du musst nur einen finden. Sie ist stark und sehr selten. Und du brauchst keine magische Energie dafür. Toll, oder?“ Sindy war sehr zufrieden.
„Kommt lasst uns eure Waffen und so holen.“, sagte Sindy mit einem herrschenden Ton. Die Fau die ihnen die Umschläge gab ging wieder zum Telefon. „Hallo... ja ich bin es Griselda. Ihre Ausweise sind fertig. Es sind allerdings mehre... vier... Wie wäre es wenn sie sie jetzt aufhalten?... Danke ich weiß es zu schätzen.“, sagte sie und legte wieder auf.

Das Geschäft in dem sie zuerst waren war einer für Leute mit Technikausweis. Charly war von der Auswahl begeistert. Sie war sich unsicher was sie sich hätte holen sollen. Schließlich kaufte sie sich eine Scanner-Brille um alles mögliche zu scannen und ein paar merkwürdige runde Ohrringe. Da sie aber kein Geld dabei hatte erklärte Sindy sich dazu bereit zu zahlen. Zum Glück waren Charlys Utensilien nicht teuer. Zuvor wollte der Verkäufer aber Charlys Ausweis sehen. Das nächste Ziel war ein Laden mit der Aufschrift „Alles für den Krieger“. Dort holten sie für Isabel ein eigenes Schwert und einen Schild. Hier lief es genauso ab wie bei Charly. Das letzte Ziel war ein Magieladen. Kathi sah bei den Zauberspruchrollen nach. Sie entschloss sich eine Rolle für Feuersprüche zu holen und eine für Eiszauber. Patrick und Sindy fragten nach ob der Laden vielleicht magische Kristalle führte. Sie hatten Glück, es gab einen Heil- und Blitzzauber. Sindy war so gütig und kaufte beide für Patrick und die Spruchrollen für Katharina. Auch erkannte der Verkäufer das es sich hierbei um die Prinzessin handelte und machte ihr einen Rabatt von 60%. Kaum hatten die fünf Freunde noch diesen Laden verlassen gab es eine Erschütterung und einen lauten Knall. Alle Leute die sich in den Häusern befanden sahen aus den Fenstern aus der Knall zu hören gab. Nun sah man zwei dunkle Reiter die Straße hinaufkommen. Sie ritten auf zwei ebenso schwarzen Hengsten mit blutrot glühenden Augen. Sie blieben vor der Prinzessin stehen.
„Wir kommen im Auftrag von ihrer Majestät Zwän Chanina.“, sagte der erste.
„Und da ihr die Helden seid wie wir Erfahren konnten, werden wir euch umbringen“, sagte der zweite. Beide fingen an teuflisch zu lachen. Schließlich schwang einer von ihnen sein Schwert.

Der Feldherr

Ihnen blieb keine andere Wahl als zur Flucht. Jeder von ihnen rannte in eine andere Richtung um vor diesen schwarzen Rittern zu entkommen. Leider gab es kaum Versteckmöglichkeiten und die Einwohner hatten sich auch in ihren Häusern verschanzt. Die Ritter teilten sich ebenfalls auf. Und zwar in vier Ritter. Wie sie das geschafft hatten blieb ein Rätsel. Nun machten sie sich auf die Suche nach ihnen. Isabel und Charly stießen in einer Seitenstraße rein zufällig aufeinander. Allerdings war es schon spät und in der Seitenstraße war es dunkel. Beide mussten unweigerlich schreien.
„Hilfe! Jemand will mich umbringen!“, schrie Charly.
„Igitt! Ein garstiges Pferd!“, schrie Isabel. Nun machte es bei beiden klick.
„Isabel?“
„Charly?“
„Was machst du denn hier. Hier verstecke ich mich.“
„Was? Hier verstecke ich mich!“
„Wie bitte? Für wen hälst du dich?“
„Macht euch bereit zum sterben!“ Das war einer der Ritter der die beiden entdeckt hatte. Nun mussten sie wieder schreien. Sie rannten wieder weg und der Ritter hinterher. Zum Glück war die Seitenstraße schmal, so das das Pferd ganz plötzlich stecken blieb und der Ritter fiel vorn über. Es gab ein scheppern zu hören. Die zwei kamen zurück. Die Rüstung war in ihre Einzelteile Zersprungen und statt eines Menschens lag dort nichts, es stieg nur unheimlicher Dampf auf der Ähnlichkeiten mit einem Geist hatte. Charly setzte sofort ihre Scanner-Brille auf. Laut den Informationen die sie erhielt handelte es sich hierbei um einen Phantom-Reiter.
„Ist das alles?“, fragte Isabel.
„Nein. Man muss sie zum Fall bringen um sie auszuschalten. Das selbe gilt für das Pferd.“, erklärte Charly noch.
„Oh. Denkst du an das selbe was ich denke?“ Isabel lächelte verstohlen.
„Nein, was denn?“, fragte Charly.
Isabel zog ihr Schwert und stach auf das Pferd ein. Es fiel in sich zusammen und löste sich ebenfalls in Luft auf.
„Juchu! Ich habe ein wiederliches Pferd umgebracht.“, jubelte Isabel.
„Wir haben jetzt keine Zeit zum Feiern! Wir müssen die anderen finden.“ Charlys Stimme klang gehetzt.

Sindy hatte so richtig Probleme. Da sie immer noch ihr pinkes Kleid trug konnte sie nicht richtig rennen. Darum war sie so ungezogen und warf einfach ein paar Mülltonnen um, um Zeit zu schinden. Leider stand am anderen Ende der Straße noch ein zweiter Ritter, der nur auf sie gewartet hatte. Sie wusste nicht so recht was sie hätte tun sollen, also ließ sie wieder „Träume wahr werden“, indem sie wieder mit den Fingern schnippte. Wie aus dem nichts fielen auf die Ritter jeweils ein Amboss. Weiß der Himmel woher die kamen. Nun machte sie sich auf die Suche nach den anderen.

Der letzte Ritter war hinter Katharina und Patrick her. Die beiden hatten auch keine andere Wahl als die Flucht vor dem Reiter. Am liebsten hätten sie einen ihrer Sprüche aufgesagt, aber es wäre leichtsinnig gewesen einfach stehen zu bleiben. Deshalb versuchten sie ihn abzuhängen indem sie einfach blind eine Richtung einschlugen. Patrick hatte allerdings verdammtes Pech und rannte einmal gegen einen Laternenpfal, was wiederum wertvolle Zeit zur Flucht kostete. Aber sie lagen trotdem noch vorne. Seltsamerweise ritt der Ritter nicht sehr schnell. Warum nur? Die Frage wurde beantwortet als sie sich umdrehten und in eine Grube fielen. Der Ritter fiel hinterher. Und wieder zersprang ein Phantom-Reiter samt Pferd und löste sich wieder in Luft auf. Katharina und Patrick bekamen zum Glück nichts von den fliegenden Metall ab. Sie sahen sich um wo sie gelandet waren. Es war ein Krater mitten in der Stadt. Die Häuser die dort einst standen waren durch die Erschüterung zerstört worden. Wahrscheinlich kam der Ritter von dort. Der Verdacht erhärtete sich als sie der Mitte des Kraters ein Skelett liegen sahen.
„Das ist ja wiederlich.“, sagte Patrick angewiedert.
„Genau. Mein Kleid hat einen Riss. Und mir tut der Rücken weh.“
„Nicht das! Ich meine das Skelett dort.“
„Ist ja wiederlich! Wer hat das denn geschickt?“, fragte Katharina angeekelt.
„Wenn du es genau wissen willst: Wir!“, ertönte eine Stimme, von der man nicht genau sagen konnte ob es die eines Menschen oder etwas anderes war.
Die beiden drehten sich um. Vor ihnen stand ein ausgetrockneter Körper eines Menschen. Er trug eine Rüstung die den Oberkörper schützte und eine Art Rock, oder so. An den Stellen die nicht von der Rüstung geschützt wurden, sah man eine trockene, ledrige Hülle die sich um seine Knochen spannte. Das schlimmste war aber sein Gesicht. Auch sein Schädel wurde von der selben Hülle umgeben und dort wo einst die Augen waren war nichts mehr. Und zwei Löcher in der Mitte seines Gesichtes ließen erkennen das dort mal seine Nase gesessen hatte. Er hatte nicht mal mehr Ohren und in seinem Kiefer konnte man seine weißen blanken Zähne erkennen.
„Ich bin Ignazius Nockehöschen! Der Oberste General der Armee des Dunklen Reiches.“ Patrick und Katharina konnten sich ein Lachen nicht verkneifen.

Diener der Dunkelheit

Währenddessen hatten Isabel, Charly und Sindy zusammen gefunden.
„Sindy! Hast du meinen Bruder und Kathatrina gesehen? Wir können sie nirgends finden!“, Isabels Stimme klang verzweifelt.
„Nein. Ich dachte Ihr hättet sie gesehen. Aber das war wohl ein Fehler. hoffentlich ist ihnen nichts zugestoßen.“
Charly schien die rettende Idee zu kommen.
„Vielleicht kann ich sie mit meiner Brille ausfindig machen. Ein versuch wäre es wert.“, überlegte Charly.
„Das ist eine gute Idee.“ Sindy war über diesen Einfall regelrecht begeistert.
„Hm... Da drüben ist etwas...“, sagte Charly.
„Was?“, wollten die beiden anderen wissen.
„Ein verdammt gut aussehender Kerl.“, antwortete Charly.
„Bitte was?“, Sindy konnte nicht fassen was sie da hörte.
„War nur ein Scherz. Ich glaube sie sind dort drüben bei dem Krater.“, entschuldigte sich Charly.
„Eine schlechte Ausrede.“, sagte Isabel wütend.
„Seit wann gibt es hier einen Krater? Und wie kannst du in dieser Situation nur an Männer denken?“, war der Beitrag der Prinzessin.
„Entschuldigung! War ja nur ein Witz.“, verteidigte sich Charly.
„Los jetzt! Lasst uns zum Krater gehen vielleicht ist dort etwas.“, befahl Isabel und sie setzten sich in Bewegung.

Es war schon dunkel als sie am Krater ankamen. Um ihm herum war alles zerstört. Wer oder was hatte solche Kräfte um solch einen Schaden anzurichten? Ausserdem bedeckten Wolken den dunkle Nachthimmel, und aus dem Krater hörte man hysterisches Gelächter. Wer das wohl war?, fragten sich die ahnungslosen Mädchen. Ein Blick hinab klärte die zweite Frage auf. Patrick und Katharina lagen auf dem Boden und lachten sich die Seele aus dem Leib.
„Was ist denn da so lustig, das ihr euch wie die Schweine auf dem Boden wälzt?“, rief Isabel den beiden zu.
„Der da.“, sagte Kathi und zeigte mit ihren Finger auf einem Typen der in der dunkelsten Ecke des Kraters stand. Nun sah er, dass er noch mehr Gesellschaft bekam. Er stellte sich nun so hin das man ihn besser sehen konnte.
„Der sieht wie ein römischer Legionär aus...“, meinte Isabel.
„Wer oder was ist „Rom“? Könnt ihr mir das mal sagen?“, fragte Sindy.
„Das war mal vor über Tausend Jahren eine Weltmacht.“, erklärte Isabel.
„Und jetzt?“, fragte Sindy weiter.
„Eine Stadt in Italien.“, klärte Charly Sindy auf.
Das Gespräch ging noch ein wenig weiter, Sindy wollte noch etwas über Italien und den Rest ihrer Welt erfahren. Dies langweilte den Legionär schließlich und er meldete sich zu Wort.
„Hey. Habt ihr nicht etwas vergessen?“, sagte er.
„Was denn?“, fragte Isabel desinteressiert.
„Eure unverschämten kleinen Freunde? Mich? Oder doch euren eigenen Tod?“
„Was haben Sie denn für makabere Vorstellungen?“, fragte Sindy leicht verstört, denn sie ahnte wer vor ihnen stand. Der Legionär bewegte sich auf sie zu. Nun konnten die drei Mädchen erkennen was vor ihnen stand. Der ausgetrocknete Körper eines Mannes. Seine trockene Haut umspannte seine sichtbaren Knochen, wie auch den Schädel. Er hatte weder Nase, noch Ohren oder gar Augen. Sie waren angeekelt. Und Patrick und Kathi lachten sich immer noch schlapp und alberten jetzt sogar ein wenig herum.
„Eure kleinen Freunde zeigten keinen Respekt vor einer so großen Autorität wie mir.“, sagte der Legionär greizt.
„Ach und wer bist du?“, Isabel klang noch gereizter.
„Ich bin der Oberste General des Dunklen Reiches. Ich bin Ignazius Nockehöschen. Und ich habe die Krone gestohlen und Eurer Schwester übergeben... Sindy.“Der letzte Satz klang wie eine Drohung. Die Prinzessin war entsetzt. Isabel und Charly mussten auch über diesen schrecklich albernen Namen lachen. Und das zu einer so schrecklichen Figur.
„Hey was fällt euch dummen Gören eigentlich ein, mich einfach zu verspotten? Dafür müsst ihr vernichtet werden!“, Nockehöschen klang schon verzweifelt. Aber musste er jeden gleich deswegen umbringen? Katharina und Patrick standen jetzt wieder auf. Sie liefen auf die anderen drei zu.
„Na los komm schon Nockehöschen! Wir warten. Versuch doch uns anzugreifen!“, rief Isabel herausfordernd.
„Nein, du dummes Kind. Nicht ich werde eurem Leben ein schnelles Ende setzten sondern meine Krieger!“
„Die Phantom-Reiter wurden schon von uns besiegt.“ Charly war ein wenig verwirrt.
„Oh! Wirklich? Dann wird es an der Zeit sein meine „Trumpfkarte“ zu ziehen.“, Ignazius musste lachen. Was meinte er denn mit Trumpfkarte? Er bewegte sich auf das Skelett zu, blieb davor stehen und murmelte etwas vor sich hin. „Erwache aus dem ewigen Schlaf Diener!“, rief er schließlich noch vollzogener tat. Die Erde fing an zu beben. Es wurde eisig kalt. Es wurde noch dunkler als es ohnehin schon war und man konnte gerade noch erkennen wie sich die Knochen langsam aufrichteten. Es wurde wieder etwas heller und die Kälte war fast verschwunden. Nun konnten sie erkennen wessen Überreste es waren. Es waren die eines Drachens.

Böses Blut

Nockehöschen begab sich sofort in Sicherheit um bloss nicht ins Gemetzel des Kampfes zu raten. Die anderen versuchten ebenfalls in Deckung vor diesem Ungeheuer zu gehen. Doch es war vergeblich. Der Knochendrache fand sie in jedem Versteck. Sie konnten sich nur noch der Bestie stellen. Es warf sofort einen Blick auf die Mädchen. So viele saftige, junge und frische Mädchen wurde ihm schon seit lebzeiten nicht mehr vorgesetzt. Es schnappte sich sofort Katharina der sofort der Angstschweis ausbrach. Patrick war empört.
„Was fällt dir eigentlich ein? Meine Schwester ist doch um einiges besser als die,die du jetzt hast!“, schimpfte er.
„Was?“, fragte Isa entsetzt. Der Drache musterte erst Katharina, dann Isabel und: Ja! Die Blondine sah um etliches besser aus. Er stellte Katharina zurück und nahm stattdessen Isabel.
„Was fällt dir eigentlich ein?“, brüllte Sindy ihn an. „Die eigene Schwester diesem Vieh zum Fraß vorwerfen?“ Sie gab ihm eine Ohrfeige. Patrick reagierte genauso. Vor Wut gab er auch Sindy eine Ohrfeige.
„Keine Sorge.“, beruhigte er sie. „Meine Schwester behauptet lesbisch zu sein. Sie wird mit dem Vieh locker fertig.“
„Wirklich?“ Sindy war ein wenig beunruhigt über das was er sagte. Was war dann mit den anderen zweien? Sie wollte der Sache aber nicht weiter auf den Grund gehen.
„Und du Charly...“, fügte sie noch hinzu. „... wo sind deine Ohrringe?“ In dem Moment hörte man ein: „Du Schwein!“, von Isabel. Alle wendeten kurz ihre Blicke zu Isabel und dem Monster. Sein Kopf drehte sich ein wenig im Kreis, dann warf er Isabel direkt vor die Füße ihres Bruders. Dort blieb sie regungslos liegen. Katharina setzte sofort ihren Feuer-Spruch ein. Doch er blieb wirkungslos. Ihr fiel es wieder ein. Sie hatte mal irgendwo gehört das Drachen gegen Sprüche Immun seien. Scheinbar auch gegen tote.
Nun wendete Charly sich an Sindy. „Sie sind in meiner Hosentasche. Ich hatte noch keine Zeit sie einzusetzten. Was ist denn mit denen?“
„Wirf sie auf den Gegner! Und du Patrick!“, rief sie gehetzt. „Warum hast du deine Schwester nicht mit deinem Heilkristall geheilt?“, sie war völlig entnervt.
„Ich habe bis jetzt noch nicht herausgefunden wie sie funktionieren!“, setzte er zu seiner Verteidigung ein.
„Mensch Meier! Falte deine Hände darüber als ob du beten wolltest und denk an die Person die du heilen willst! Wie blöd kann man denn sein?“ Sindy die ärmste war mit ihren Nerven total am Ende, und als sie sah das Charly ihre Ohringe immer noch nicht herausgeholt hatte brüllte sie sie an mit von wegen ihr sei die Zukunft anderer Länder egal und alles und ihre Leben erst recht. Daraufhin gab Charly ihr eine Ohrfeige und holte ihre Ohrringe heraus. Sindy fiel von der Wucht des Schlages um und Charly entdeckte an ihren Ohrringen jeweils einen Knopf, den sie drückte. Eine Stimme bat sie, nun die Ohrringe von sich aus auf einen Gegner zu werfen. Sie tat es, obwohl es sich dumm anhörte. Durch den Schwung des Wurfes wurde ein Mechanismus in den Ohrringen ausgelöst, der sie in lange feste Ketten verwandelte. Sie wickelten sich um den Knochendrachen der umfiel und in seine Einzelteile zersprang. Ignazius Nockehöschen ließ die Tatsache das der Drache besiegt war kalt. Er lachte sogar hämisch darüber. „Ihr Dummköpfe!“, rief er. „Glaubt ihr tatsächlich das ihr etwas totes so vernichten könnt?“ Nun lachte er noch bösartiger. Die Knochen des Drachen fügten sich wieder zusammen und er stand wieder so da, als ob nie etwas geschehen wäre. Patrick der immer noch dabei war seine Schwester zu heilen musste auf einmal an den wiederauferstandenen Drachen denken. Der Zauber ging also nach hinten los und heilte den toten Drachen. Dieser zerfiel auf der Stelle zu Staub. Nockehöschen war entsetzt. „Wie konntet ihr es nur wagen ihr unverschämten Kinder? Über diese Unverschämtheit werde ich ihrer Majestät Zwän Chanina berichten und glaubt ja nicht wir hätten uns zum letzten mal gesehen. Ich komme wieder und dann werde ich euch alle töten!“ Er verschwand mit einem Zauberspruch den er aufgesagt hatte. Charly suchte in den Überresten des Drachens nach ihren Ohrringen, während Patrick seine Schwester endlich heilte und Kathi versuchte die Prinzessin zu wecken.

In Nachtmahrstadt, die Hauptstadt des Dunklen Reiches ahnte niemand von dieser Niederlage. Einzig und allein hofte Karin das der Plan ihres Bruders nicht aufging. Zurzeit saßen der größenwahnsinnige König mit seinem treuesten Dienern, Untertanen, Freunden und seiner Schwester an einer festlich gedekten Tafel. Es wurden die exotischsten Speisen aufgetragen und die erlesensten Weine ausgeschenkt. Klar, die Untoten mussten nicht zwingend etwas zu sich nehmen aber es waren auch lebende Gäste geladen. Eine war, neben Karin, Sindys Schwester und ihre Diener. Der König war sich sicher das niemand ihn aufhalten könne. Schon gar nicht von diesen Helden. Zum Glück hatte er seine Spione überall, in jedem Königreich und an jedem Ort. Sei er auch nur noch so unwichtig gewesen. Zwän wollte gerade zum Höhepunkt dieses Festes kommen als gerade General Nockehöschen den Saal betrat.
„Eure Hoheit. Schreckliches ist geschehen!“, sprach er.
„Was kann so schlimm sein das ihr völlig entsetzt mein Fest stört, General?“, fragte Zwän zurück.
„Diese Helden haben Euren Knochendrachen besiegt ohne schwere Verluste hinzunehmen!“, berichtete der General panisch.
„Was? Wie ist das möglich?“, brüllte Zwän. Er beruhigte sich aber wieder schnell. „Nun, das macht nichts. Ich kann mir ja jeder Zeit mehr wünschen. Aber das sicherste wäre jetzt einen Plan zu schmieden.“ überlegte er weiter. Nun hatte er die Erleuchtung. „General! Ihr werdet mit der Schwester von Prinzessin Sindy nach Kristallika zurückkehren um sie aufzuhalten. Wenn ihr irgendetwas wichtiges benötigt: Sollt ihr es haben.“
„Mein Bruder tu es nicht!“, bettelte Karin.
„Hört nicht auf sie, Majestät! Es ist eine brilliante Idee!“, war die Meinung von Sindys Schwester.
„Natürlich ist sie das! Schließlich bin ich der König. Und bald werde ich alle Königreiche beherrschen!“ Er lachte.
„Ihr hattet aber versprochen das ich das Kristall-Königreich bekomme!“, beschwerte sich Sindys Schwester.
„Natürlich werdet Ihr es erhalten, Majestät.“

Schlechte Nachrichten

Zu ihrer Überraschung waren die Helden ganz in der Nähe von Sindy Limusine. Der Prinzessin selbst standen die Haare zu Berge. Nicht weil sie den Schock den sie wegen den Knochendrachen hatte verkraftet hatte, sondern weil Patrick versucht hatte sie zu heilen. Schließlich war sie einfach nicht wach zu kriegen. Alle waren ziemlich erstaunt wie viel Kraft in Charly steckte. Und dabei sah sie nicht danach aus. Um aber wieder zum Punkt zu kommen, Patricks Zauber hatte zwar geklappt, dummerweise hatte er aber den falschen Kristall genommen und die Prinzessin so unter Strom gestellt. Allerdings standen noch die Haare der anderen Mädchen zu Berge wie auch die von Patrick. Aber bei ihm sah es nicht so schlimm aus. Zum Glück hatte Sindy diesen Ausrutscher überlebt und war wach geworden. Als sie am Auto ankamen mussten sie feststellen das der Fahrer beim Zeitungslesen eingeschlafen war und somit von der ganzen Hektik nichts mitbekam. Als sie nun den Fahrer geweckt hatten stellte er eine sehr tolle frage „Was ist denn mit ihnen passiert?“
„Fragen sie nicht und fahren sie uns einfach zum Palast zurück.“, war Sindys Argument.

Im Palast scheuchte ein Diener sie auf direkten wege in das Wohnzimmer der königlichen Familie. Sie gingen den Weg durch den Hof der im zentralen Bereich des Palastes lag. Isabel kam der Ort bekannt vor. Hier hatte sie den Zauberer in das kleine Gebäude das rechts von ihnen lag heineingejagd. Der Brunnen war ihr aber nicht aufgefallen. Dabei konnte man ihn gar nicht übersehen. Er war beeindruckend schön. Auch die anderen fanden das er irgendeine Anziehungskraft besaß. Aber das Abbild des Engels der auf den Brunnenrand saß war einfach unübertrefflich. Diese Detailreichheit. Man hätte direkt meinen können das man einen echten Engel vor sich hatte. Dabei wäre es vollkommener Unsinn gewesen, schließlich gab es ja keine. Oder doch? Schließlich hatten sie es heute Abend ja mit echten Untoten zu tun gehabt. Der erste und einzige der darauf zu sprechen kam war Patrick.
„Sag mal Sindy. Hat da ein echter Engel dafür Modell gestanden?“, fragte er.
„Wieso willst du das wissen?“, fragte sie wieder in ihrem freundlichen Ton zurück.
„Er sieht so echt aus.“
„Hm... vielleicht wirst du es selbst herausfinden...“, überlegte sie. Auch seine Schwester hatte ein Argument parat.
„Seit wann bist du so Abergläubisch?“, sagte sie in ihrem typisch gleichgültigen Ton. Die anderen zwei Mädchen gaben ihr nur recht. Sindy spuckte dann doch die Wahrheit aus, da sie fürchtete das die ganze Sache noch mit Problemen endete.
„Schon gut! Ich sag es schon. Laut einer Legende soll es in jedem Königreich ein sogenannter Schutzengel leben der sein... wie soll ich sagen? ... Gebiet schützt. Und die Statue hier am Brunnenrand soll den Schutzengel dieses Königreiches darstellen. Komischerweise ändert sich das aussehen in unregelmäßigen Abständen. Vor fünf Jahren hatte sich dieses Abbild geändert. Ich habe sogar noch ein Bild der letzten Statue. In den anderen Hauptstädten der anderen Königreiche gibt es auch solche Brunnen. Ein Mann aus dem Steinernen Königreich hatte mal behauptet mit einem weiblichen Engel verheiratet zu sein. Er ist vor zehn Jahren gestorben und er hatte zwei Kinder.“
„Und jetzt?“, fragte Charly.
„Die Kinder leben immer noch. Sind aber mit der Mutter... abgetaucht. Und vor ein paar Jahren sollen...“, weiter kam sie nicht denn eines der Fenster öffnete sich und eine Frau rief hinunter. „Sindy mein Schatz!“, rief sie. „Kommst du? Deine Eltern und ich warten schon! Und vergiss deine Freunde nicht!“
„Mach ich Tante Hilda!“, rief Sindy zurück.
„Wieso auf einmal Tante?“, fragte Kathi verwirrt.
„Ganz einfach. Hilda von Bernstein ist die Schwester meines Vaters, und deshalb meine Tante.“ Jetzt war die Verwirrung perfekt. Ging sowas eigentlich?

Im Wohnzimmer der Königsfamilie sah es sehr gemütlich aus. Eine sehr große Couch mit vielen fantasievollen Verzierungen. Wie Drachen und so. Es gab dann nur noch, wie in allen anderen Räumen, Bilder und einen riesengroßen Fernseher. Die drei Herrscher saßen davor und spielten mit einer Konsole irgendein seltsames Spiel und spielten ein wohl nie enden wollendes Spiel. Als sie sahen das die Prinzessin mit ihren Freunden den Raum betrat hörten sie sofort auf. Der König schaltete auf einem Nachrichtensender um. „Das solltet ihr euch ansehen.“, meinte er. Ein Bericht wurde gerade Ausgestrahlt über richtige Tierpflege. Sindy war, wie so oft, überrascht. Sie hatte gar kein Haustier.
„Ähm... Papi. Wir haben kein Haustier.“, meinte sie.
„Nein, nicht der Bericht. Der richtige dürfte gleich kommen.“, entgegnete der König.
Nun schaltete der Sender wieder ins Nachrichtenzenter um. Ein ziemlich seltsamer Nachrichtensprecher begrüßte die Zuschauer und wies auf einige Angriffe in Auris, Gypton und dem Kristall-Königreich hin. Seine Stimme war sehr monoton.
„Die Angriffe sind im weitesten in den Hauptstädten und ihren Umgebungen aufgefallen. Es wird vermutet das demnächst auch das Tierreich und das Versteinerte Königreich angegriffen wird. Wie wir von Zeugen erfahren konnten handelte es sich um Angriffe aus dem Dunklen Reich. Es scheint so als wolle es die sieben Königreiche dieses Kontinentes erobern. Wir bitten alle Zuschauer die ihre Fähigkeiten noch nicht testen ließen es nun zu tun.“ Es wurde ein Bericht gezeigt über die Auswirkungen der Angriffe in Auris und Gypton. So weit man es erkennen konnte waren alle Häuser der gezeigten Königreiche zerstört. Die Sprecherin wies die Zuschauer darauf hin das es keinen vernünftigen Grund dafür gab das erst die Königreiche angegriffen wurden, die am weitesten entfernt waren. Hilda wurde unruhig.
„Was ist los Schwesterchen?“, fragte der König neckisch.
„Ich muss sofort los, Theodor. Ich muss meinem Volk bei der Verteidigung helfen. Ich ahne schlimmes.“, sagte Hilda.
„Bis bald werte Freundin.“, verabschiedete sich die Königin.
„Bis bald Christine.“, verabschiedete sich Hilda.
Hida verließ das Königreich in Rekordzeit. Nun wurden Katharina, Patrick, Charly und Isabel gebeten sich zu setzen. Sindy hatte sich schon längst auf dem Sofa platz genommen. Es gab keine Unterhaltung nur schweigen. Schließlich bot der König den „Helden“ an bei ihnen zu übernachten. Katharina war entsetzt. Sie wollte nicht länger als einen Tag in dieser Welt bleiben.

Am Anfang

Die Nacht war zu Anfang sehr unruhig. Eine Sache war, als Katharina laut: „Nein“, schrie. Ihr Kleid hatte tatsächlich auf ihre Unterwäsche abgefärbt. Jetzt hatte es ein Kuhmuster. Ein Diener kam in ihr Zimmer und: Man war das ein Geschrei. Natürlich ließ dieses Schreikonzert den halben Palast nicht zu Ruhe kommen. Aber schließlich und endlich konnte dann doch noch jeder in Ruhe schlafen. Naja. Ruhig war wohl etwas übertrieben. Die Ereignisse die die Kinder hatten ließ einen nicht ganz so erholsamen Schlaf zurück als erwartet. Am nächsten Morgen wachten sie durch ein Glöckchen auf das jemand klingeln ließ. Sie zogen ihre Sachen von Gestern an. Natürlich schliefen sie nicht nackt. Sie bekamen Schlafanzüge spendiert. Und ihre Kleidung heute Morgen fühlte sich so weich an. Jemand hatte sie wohl über Nacht gewaschen. Patricks Brille war auch wieder gerichtet worden. Beim Zusammenstoß gegen den Laternenphal ging sie nämlich kaputt. Als sie mit dem Anziehen fertig waren, verließen sie ihre Zimmer. Vor Patricks und Kathis Zimmer stand ein Diener (Ihre Räume lagen direkt nebenan). Er übergab ihnen beiden einen Zauberspruch. Für Patrick war es natürlich einer dieser magischen Kristallen. Ihnen wurde gesagt das diese Kristalle zu Erfrischung nach der Nacht dienen sollten. Es war ein Geschenk der Königin und die Sprüche sollten das Zähneputzen ersparen und ähnliches. Sie setzten ihre neuen Sprüche sofort ein. Noch nie hatten sie sich so frisch gefühlt. Auch wurde ihnen gesagt das die Prinzessin und die anderen beiden in der Bibliothek erwarten würde. Netterweise erklärte er sich dazu bereit sie dort hin zu führen.

Die Bibliothek war sehr groß. Sie umfasste zwei Stockwerke im westlichen Teil des Schlosses. Der Diener führte die beiden zu einem Tisch auf dem eine Karte ausgerollt war. Um ihr herum standen die Prinzessin, Isabel und Charly.
„Prinzessin, ich habe euch die beiden hergebracht. So wie Ihr es gewünscht habt.“
„Ah. Gut, danke. Du kannst gehen.“ Nun wendete sie sich an Patrick und Katharina.
„Guten Morgen ihr beiden. Habt ihr trotz dieser schlechten Nacht gut schlafen können?“, lautete ihre Begrüßung.
„Naja, wie man es nimmt.“, antwortete Patrick.
„Ja. Das Bett war so schön weich und kuschelig.“, war Kathis Meinung.
„Gut! Wir drei haben schon so einiges besprochen wie wir vorgehen werden.“
„Was meinst du mit „wir“?“, fragte Katharina.
„Ich werde euch helfen. Das meine ich. Schließlich muss ich noch eine Rechnung begleichen.“ Den letzten Satz murmelte sie vor sich hin.
„Also: Wir müssen uns in zwei Gruppen einteilen. Einer wird mit mir durch den Traumwald nach Gegenthal gehen. Die andere Gruppe nimmt den weg durch den Feenwald. Wir treffen uns dann in Trimmstadt.“, Sindy folgte die beiden wege mit den Finger auf den Karten nach.
„Trimmstadt ist aber von Gegenthal ganz schön weit weg. Wie willst du denn so nach Trimmstadt kommen?“, fragte Isabel.
„Es soll in den beiden Städten eine Reisemöglichkeit geben.“
„Hm... liegt Trimmstadt nicht in einem anderen Königreich?“, fragte Charly.
„Ja. Von dort ist es bis zum Dunklen Reich nicht mehr weit. Und wenn wir es bis dort geschafft haben ist unser Abenteuer vorbei.“, antwortete Sindy.
„Gut, Dann kann ich endlich nach Hause.“ sagte Kathi erleichtert.
„Aber nur wenn wir es auch schaffen. Vergiss das nicht.“, ermahnte Sindy sie. Plötzlich hörte man etwas knurren. Es stellte sich heraus das es sich um Sindys Magen handelte, nachdem sie die Bibliothek samt erstes Stockwerk durchsucht hatten. Sie entschuldigte sich für diese kleine Unannehmlichkeit und lud sie deshalb zum Frühstück ein.

Am Frühstückstisch unterhielten sie sich noch über die Einteilung der Gruppen. Aber ohne Erfolg. Ein Diener schlug eine Partie Schere, Stein, Papier vor. Ohne großen Erfolg. Es gab andauernt Streit. Streit war vielleicht etwas übertrieben. Es flogen schließlich weder Teller noch Besteck durch die Luft. Wie denn auch bei so feiner Gesellschaft? Sindys Eltern waren von der Sache auch alles andere von begeistert. Ihre Tochter einfach einer schrecklichen Gefahr überlassen? Sindy und ihre Freunde hatten doch keine Ahnung in was für eine Gefahr sie sich eigentlich begaben. Ein anderer Diener ergriff ebenfalls die Initiative. Er hatte Zettelchen gemacht auf denen Zeichen abgebildet waren. Er übergab den Besuchern eines. Nun bat er sie nun ihre Zettel zu öffnen. Katharina, Isabel und Charly hatten das selbe Zeichen. Patrick jedoch ein anderes.
„Nun steht es fest!“, der Diener hatte sich ein Mikrofon besorgt, in das er nun hineinsprach. „Die drei Damen bilden das Technik-Team, während der junge Herr hier mit unserer Prinzessin das Träumer-Team bildet!“
„Was?“, riefen alle anderen im Raum. Der König und die Königin waren entsetzt darüber ihre Tochter einfach in den Kampf ziehen zu lassen, und sie mit einem fremden Mann losziehen zu lassen. Der rest fand den Namen der Teams furchtbar.

Die künftige Stadt

Es waren immer noch alle mit den Namen der Teams unzufrieden. Aber sie konnten ja nichts dagegen tun. Es hieß jetzt warten, denn Sindy war gerade dabei sich etwas anderes zum anzuiehen auszusuchen. Sie sagte das es dumm gewesen wäre, wenn sie in einem Kleid durch die Gegend gegangen wäre. Katharina hätte es auch tun sollen. Aber ihr war es egal. Schließlich waren die Risse vom Vortag behoben worden. Sie mussten zirka zwei Stunden warten bis Sindy endlich zu ihnen kam. Sie trug immer noch ihr pinkes Kleid. Katharina konnte sich eine Bemerkung nicht verkneifen.
„Wie viele pinke Kleidungsstücke hast du denn?“
„Das ist das selbe Kleid das ich schon den ganzen Tag anhabe.“
„Ja, wirklich?“, Sieht die schrecklich aus, war Kathis Meinung.
„Sindy, meine kleine süße Tochter!“, ihre Mutter kam angerannt. „Du kannst doch nicht einfach auf eine solch gefährlich Reise gehen!“
„Ich bin alt genug. Ausserdem fürchte ich das sie etwas damit zu tun hat.“
„Wer ist „sie“?“, fragte Patrick. Doch er bekam keine Antwort.
„Ich werde mich jetzt mit meinen Freunden auf den Weg nach Visiona machen um uns dort erst mal richtig auszurüsten. Versuch nicht mich aufzuhalten. Ich weiß was ich zu tun und zu lassen habe. Schließlich bin ich kein Kind mehr.“, belehrte Sindy ihre Mutter. Sie verließen das Schloss und machte sich auf den Weg. Sie rief die Limusine die sie auch am Tag zuvor genutzt hatte. Sindy stieg ein, und sie fuhren los. Allerdings musste sie nochmal umkehren, da sie ihre Freunde vergessen hatte. Jetzt konnte die Reise beginnen. Doch sie hatten kein Proviant mitgenommen. Was hatte Sindy also vor?

Die Fahrt dauerte etwa eine Stunde. Schließlich befahl Sindy das Auto zu stoppen. Sie waren auf einer Straße. (Wo sonst auch?) Und es gab nichts interessantes zu sehen.
„Wir sind da.“, stellte die Prinzessin fest.
„Wo ist „da“?“, fragte Isabel verwundert.
„Wir sind in der Nähe der Stadt Visiona.“
„Ich sehe aber keine Stadt.“, meinte Isa.
„Da stimm ich Abbel zu.“, meldete sich Kathi.
„Es liegt daran, dass die Stadt noch nich gebaut wurde.“
„Was?“, fragte Charly. Der Rest guckte nur verwundert.
„Du hast richtig gehört, Charly.“
„Nein, nicht das. Ich habe überhaupt nich zu gehört.“, erzählte sie.
Nun konnte die Prinzessin mal wieder einige Erklärungen machen. Es hieß das es hier Probleme im Zeitstrom gab, und somit Leute aus dieser Zeit in die Stadt der Zukunft gelangen konnte. Es war mal wieder eine sehr logische Erklärung, wie immer. Nun wies Sindy an ihnen zu folgen. Den Fahrer ließ sie nach Hause fahren. Sindy lief auf einen Wegweiser zu, der an der naheliegenden T-Kreuzung zu sehen war. Plötzlich war sie verschwunden.
„Wo ist Sindy?“, fragte sich Patrick.
„Frag ich mich auch.“, überlegte Katharina. In Wirklichkeit war es ihr egal. Solange sie sie nur nicht sehen musste. Sindy tauchte wieder auf.
„Wo bleibt ihr denn? Kommt ihr? Wir haben nicht ewig Zeit.“ Nun ging sie wieder, und verschwand schon wieder. Die anderen vier gingen ihr nach. Kaum waren sie an der Stelle angelangt, veränderte sich das Gebiet. Sie befanden sich auf einmal in einer Stadt. Ihr aussehen war skurril. Die Straßen der Stadt waren wie die Schienen einer Achterbahn aufgebaut. Die Autos die auf ihnen fuhren hatten keine Räder. Stattdessen schwebten sie einige Zentimeter über dem Boden. Die Häuser waren hohe, ebenso komische Türme. Um ihnen wickelten sich die Straßen der Stadt. Nun merkten sie das Sindy verschwunden war. Wo war sie in dieser Stadt nur abgeblieben? Es gab nur einen Weg, und der führte nach rechts. Sie beschlossen also ihn entlang zu gehen. Etwas weiter vorne lief sie lang. Sie folgten ihr. Irgendwann blieb sie stehen, um nachzusehen ob ihre Freunde ihnen gefolgt waren. Auch führte der Weg nicht weiter.
„Kommt ihr? Der Bus müsste gleich kommen!“, rief sie.
„Was denn für ein Bus? Ich seh hier weder eine Haltestelle, noch einen Fahrplan. Woher weißt du das alles nur?“, rief Kathi zurück.
„Ich habe einen Mann gefragt den ich getroffen hatte als ihr noch nicht da ward. Und zu deiner zweiten Frage er ist dort in der Ecke versteckt.“, rief Sindy zurück. Jetzt war alles klar. Die Stadt war verrückt. Und das nicht zu knapp. Oder was hätten andere gesagt die plötzlich in einer Stadt waren die vorher nicht zu sehen war? Sie kamen näher. Nun hieß es auf den Bus warten und herauszufinden was sie hier tun sollten. Nach so ungefähr fünfzehn Minuten kam der Bus. Wie auch die Autos die sie vorher gesehen hatten, schwebte auch er über den Boden. Sie stiegen ein und ließen Sindy die Busfahrkarten zahlen. Die anderen hatten schließlich kein Geld.
„Wo fahren wir hin?“, fragte Patrick als sie endlich saßen.
„Zum Herzog der Stadt.“, war Sindys Antwort.
„Und was werden wir da machen?“, fragte er weiter.
„Abwarten...“, entgegnete Sindy.