Autor:
coLord
Die Legende von Leander
Ich will euch von einer längst vergessenen Legende erzählen. Zahlreiche Reisen durch Hyrule brauchte es Hinweise um die Heldentaten von Leander zu finden. Doch bereits viel zu viel war in den Jahrhunderten verloren gegangen. Ich konnte allerdings auch einige Teile seiner Abenteuer in alten Erzählungen wiederentdecken. So gelang es mir den Großteil seines, doch recht kurzen, Lebens aus den zahlreichen Stücken zusammenzusetzen.
Leander lebte in einer Zeit lange vor der Gründung Hyrules. Es war ein hartes und entbehrungsreiches Leben das die Menschen zu dieser Zeit führten. Das Böse streifte ungehindert über die Lande und nur die Stärksten schafften es sich durchzusetzen. Es war eine Welt die von Kraft und Gewalt regiert wurde.
Doch Leander schwebte eine bessere Zukunft für die Menschheit vor. Er schaffte es tapfere Mitstreiter um sich zu scharen und gründete das erste menschliche Königreich.
Viele Legenden berichten über seine großen Werke, auch wenn sein Name oft nicht mehr bekannt ist. So schaffte er es die dunklen Mächte zurückzutreiben und Frieden für die Menschen zu erringen. Es wird auch berichtet, dass er es ihm geland sich des Triforce zu bemächtigen. Mit seiner Hilfe ein Reich aufzubauen in dem es erstmals auch schwachen und kranken Menschen möglich war ein ruhiges und erfülltes Leben zu führen.
Doch der Friede hielt nicht allzu lange. Schon bald wurde das kleine Königreich von flüchtenden Menschen überflutet. Von überall her strömten sie in Leanders Reich um seinen Schutz zu erflehen. Unfähig sie aus dem Land zu verbannen und den Monstern vorzuwerfen wurde es bald unmöglich alle Menschen zu versorgen.
Und so sammelte Leander ein Heer aus seinen kräftigsten und stärksten Rittern und zog mit ihnen in die Schlacht. Mit seinem treuem Pferd und seinem mächtigen Schwert ritt er gegen die dunklen Horden. Schon bald fielen seine ersten Gefolgsleute. Gramerfüllt drängte der Rest weiter in das Herz der unheimlichen Macht vor.
Doch als sie es endlich erreicht hatten waren nur noch der König selbst und seine drei engsten Gefährten übrig. Unter ihnen war auch Garon, Leanders Kindheitsfreund, der es ihm erst möglich gemacht hatte sein Reich zu gründen.
Garon und Leander drangen weiter in die verfallen Ruine vor, die sie als Herkunft des Bösen ausgemacht hatten. Die andren beiden blieben zurück um die Monster an der Verfolgung zu hindern.
Nun möchte ich euch über den letzten Abschnitt von Leanders Feldzug berichten, auf das er nie wieder in Vergessenheit geraten möge.
Leander betrat als erstes die große Halle der verfallenen Ruine. Ob sie wohl einmal ein prachtvolles Schloss gewesen war? Vieles ließ darauf schließen. Die großen eingefallen Treppen am anderen Ende. Reich bemalte Deckenfragmente die sich am Boden türmten. Zerbrochene Säulen säumten den Weg zu dem großen Portal auf der anderen Seite des Raumes.
„Ich habe ein ungutes Gefühl dabei“, meinte Garon. „Mir scheint es, als erwarte dort bereits etwas unsre Ankunft.“
„Ja. Ich weiß was du meinst. Mir ergeht es ähnlich!“
Schaudernd bewegten sich die beiden weiter auf den großen Durchgang zu, hinter dem trotz des hellen Sonnenschein nichts zu erkennen war. Es war als würde das Licht selbst von der dunklen Macht die dahinter lauerte verschluckt.
Leander atmete noch einmal tief durch bevor er den dunklen Raum betrat. Auch hier wiesen manche Stellen Beschädigung auf und doch sah man auf den ersten Blick, dass dieser Saal der Zerstörung, welcher der Rest des Schlosses zum Opfer gefallen ist, weitgehend entgangen war. Es schien als hätte die Macht die diesem Raum innewohnte der Zeit selbst widerstanden. Was für eine erschreckende Kraft, dachte Leander ehrfürchtig.
„Dort ist es. Das muss es sein.“, sagte Garon plötzlich und wies auf die gegenüberliegende Wand des Raumes.
Leander schrak aus seinen Gedanken hoch und folgte seinem Blick. Es schien als habe sich die Dunkelheit selbst dort zusammengefunden. Schatten flossen ineinander und die Finsternis selbst nahm Gestalt an. Wie Tentakel schlugen sie ihnen entgegen. Dort wo sie auftrafen hinterließen sie tiefe Furchen. Wenn ein solcher Schlag sie treffen sollte wäre das wohl ihr Ende.
Vorsichtig näherte Leander sich der Dunkelheit, auch wenn sein ganzer Körper ihm zur Flucht riet. Währenddessen versuchte Garon sich ihm von der anderen Seite zu nähern. Kaum waren sie beide in die Reichweite des furchtbaren Wesens gelangt schlugen ihnen auch schon die ersten Schattententakel entgegen.
Leander konnte ihnen nur mit einem verzweifelten Sprung zur Seite um Haaresbreite entgehen. Doch Garon hatte nicht so viel Glück. Er wurde von einem Tentakel an der Brust getroffen und durch den Raum geschleudert. Sein Kopf krachte mit einem fürchterlichen Knacken an den harten Stein. Regungslos sank er zu Boden.
Fassungslos starrte Leander auf den Körper seines Freundes. Seit seiner Kindheit waren sie beide unzertrennlich gewesen. Wutentbrannt wandte er sich zur Dunkelheit uu. Entschlossen ging er auf sie zu.
Ein Strahlen entsprang dem Triforce, das er bei sich trug und umgab ihn. Die Tentakel des Monsters schlugen wild um sich, doch prallten an dem Schutzschild aus Licht ab. Immer tiefer drang Leander in die Dunkelheit ein, während das Wesen versuchte vor ihm zurückzuweichen.
Als Leander zum Herz der Dunkelheit vorgedrungen war, sammelte er die gesamte Kraft des Triforce die ihn schützte in seinem Schwert. Mit einem letzten verzweifelten Hieb trieb er es ihn den Kern der Schwärze. Mit einem lauten Knirschen drang es in den steinernen Boden ein und blieb dort stecken. Ein durchdringender Schrei erfüllte die Ruine, während der Schatten in alle Richtung zerstob und hinterließ eine tiefe Stille.
Schweratmend stützte sich Leander auf sein Schwert. Unter der Klinge hatten sich die Umrisse des Triforce in den Stein eingebrannt. Noch immer ging eine spürbare Macht von dem Schwert aus, die den Raum selbst zum Leuchten zu bringen schien. Er hatte es geschafft die Dunkelheit zu besiegen, nun konnten die Menschen hier endlich in Frieden leben.
Umständlich versuchte er aufzustehen. Der letzte Angriff schien ihm alle Kraft gekostet zu haben. Nur mühsam konnte er sich an seinem Schwert hochstemmen. Da durchfuhr ihn ein heftiger Schmerz in der Brust.
Er blickte an sich hinab und sah eine Klinge aus seiner Rüstung herausragen. Stöhnend fiel er wieder auf die Knie während Garon die Klinge aus seinem Körper zog. Grinsend umkreiste er den schwerverletzten Leander. Ein Teil der besiegten Dunkelheit hüllte seinen Körper ein. Also hatte er es doch nicht geschafft es zu vernichten und es hatte sich in Garons leblosen Körper geflüchtet.
„So endet es also mein Freund“, fragte er Garon.
„Für dich. Ich bin unsterblich. Für mich endet hier nichts.“ Erwiderte dieser. “Meine Kraft wird wieder zurückkehren und die Welt wird wieder mir gehören. Doch zuerst werde ich dieses verfluchte Schwert vernichten.“
Leander antwortet ihm nicht mehr. Er hatte seinen letzten Atemzug besser genutzt. Er kauerte zusammengesunken vor seinem Schwert und ein Lächeln strahlte auf seinem Gesicht.
Irritiert betrachtete ihn Garon. Dann zog er das Schwert aus dem Boden. Allerdings konnte er noch so sehr daran ziehen, es rührte sich nicht. Leander hatte seine letzten Kräfte benutzt um das Schwert zu versiegeln und hatte seine Hoffnung auf kommende Helden gesetzt, die mit diesem Schwert die Dunkelheit endgültig besiegen konnten wenn die Zeit gekommen war.
Wütend knurrend trat Garon gegen Leanders Leichnam und ließ ihn über den Boden schlittern. Wenn er an das Schwert schon nicht herankam, so würde er wenigstens das Triforce an sich nehmen. Doch als er es von Leanders Brust nehmen wollte sah er, dass es durch den Schwertstoß Schwer beschädigt worden war. Es glühte noch einmal golden auf und dann zerbrach es in drei Teile.
Nur ein Teil, der später als Triforce der Kraft bekannt wurde, blieb in der Ruine zurück einer blitzte kurz und flog dann in Richtung Westen. Es wird heute als das Triforce der Weisheit bezeichnet. Das letzte Bruchstück jedoch, das Triforce des Mutes, verschmolz mit dem Körper von Leander und wurde somit unerreichbar für Garon.
Garon verließ später die Ruine mit dem Triforce der Kraft und übernahm die Führung der dunklen Mächte. Sie zogen sich in weit entfernte Länder zurück um sich von ihrer Niederlage zu erholen und neue Kräfte zu sammeln.
Leanders Leichnam wurde später von den beiden Überlebenden, die zurückgeblieben waren, gefunden. Er wurde gemäß ihrer Tradition verbrannt und das Triforce des Mutes verschwand mit ihm. Um das Schwert, das die Finsternis besiegt hatte, wurde von den Menschen ein Schrein errichtet, auf das es sie auf immer beschützen würde.
Das von Leander gegründete Königreich jedoch zerbrach ohne seinen Herrscher. Auch wenn die Bedrohung durch die Dunkelheit gebannt war, so zerriss der Kampf um Leanders Nachfolge schlussendlich doch das Land. Erst ein Jahrhundert später entstand an derselben Stelle ein Königreich, welches heute unter dem Namen Hyrule bekannt ist, mit dem heiligen Schwert als Zentrum.
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