Feuer der Zeit oder
der feurige Edelstein
Hannes hat nach seinen tollen Erfolgen eine neue Story begonnen - sie wird euch den Atem rauben!

Autor: Hannes


Alles beginnt an einem sonnigen Morgen. Link und Zelda stöbern in der Bibliothek von Hyrule und finden etwas sehr Interessantes.

"He Link! Was ist das für ein Buch?" Zelda stand auf einer Leiter, um an die obersten Bücher zu kommen. "Keine Ahnung. Hat keinen Titel!" Link saß vor einem riesigen ledergebunden Buch und starrte es an. Dann, ganz vorsichtig, schlug er es auf und wurde kreideweiß.

"Was ist das denn?!" rief Zelda, die neben Link getreten war. Auf der ersten Seite war ein Bild von Schlangen, ein Bild, das sich bewegte! Schnell schlug Link die Seite um. Auf der nächsten begann ein Text, der mit pechschwarzer Schrift geschrieben war. Zelda las laut vor:

"Die Macht des Feueredelsteins, des Todbringers und dem Inferno, sei verschlossen ewig. Kriege fanden um ihn statt, er beendete sie. Wer den Infernostein besitzt, hat unbeschränkte Macht über das Feuer. Doch in den falschen Händen würde er Hyrule, das heilige, zerstören."

Die restlichen Seiten waren leer. Link blätterte jede einzeln um, doch nirgends stand etwas. Schließlich schlug er das Buch zu und sah zu Zelda.

"Weißt du, was das heißt?" fragte sie mit zitternder Stimme und als Link den Kopf schüttelte, schrie sie fast los. "Das irgendwo da draußen", sie deutete auf das Fenster, "eine Vernichtungswaffe ist! Wir müssen den Feueredelstein zerstören!"

Link schlug das Buch wieder auf und deutete auf eine bestimmte Zeile. " ‚Sei verschlossen ewig.' Zelda, da kommt niemand ran." Zelda wurde knallrot und schrie: "Hat uns das bei Ganon geholfen? Der ist auch ausgebrochen, obwohl er auf ewig verschlossen war!" Link nickte langsam, stand auf und eilte aus der Bibliothek.

Zwei Tage später ritten Link und Zelda durch die hylianische Steppe. Sie ritten schweigend, bis Zelda den rechten Arm ausstreckte und auf einen Hügel deutete. "Da hinten ist der Eingang!"

Sie standen vor einem riesigen Steintor. Zelda berührte es vorsichtig und es ging knarrend auf. Drinnen roch es faulig und modrig. Langsam traten die beiden Freunde ein.



Teil 2 - Tief unter der Erde
Der Weg war glitschig und führte immer weiter nach unten. Plötzlich öffnete sich unter Zelda der Boden. "Hilfe!" Link packte ihre Hand, wurde aber auch mit herunter gezogen.

Unter der Falltür war eine Steinrutsche. Link versuchte verzweifelt, sich festzuhalten, doch seine Finger rissen nur Moos und Algen vom Stein. Nach einigen Minuten schlugen die beiden dumpf auf dem Boden auf. In Links Arm knackte es scharf.

"Wo sind wir?" fragte Zelda und versuchte, etwas in der Dunkelheit zu erkennen. "Jedenfalls ziemlich weit unten" sagte Link sarkastisch und versuchte aufzustehen. Nach einigen Zentimetern sank er mit schmerzverzerrten Gesicht wieder zurück. Zelda sprang zu ihm und half ihm auf.

"Was ist mit dir?" fragte sie besorgt, doch Link schüttelte den Kopf. "Mein linker Arm ist wahrscheinlich gebrochen. Aber wir müssen weiter." Langsam ging er voran, wurde dabei von Zelda gestützt. Die beiden bemerkten nicht, dass ihnen jemand in der Dunkelheit folgte.

Nach einer halben Stunde sank Link mit einem leisen Seufzer auf dem Boden zusammen. Zelda kniete sich neben ihn. Die Gestalt huschte lautlos tiefer in den Schatten.

"Halt durch Link. Es kann nicht mehr weit sein." "Ja, aber ich weiß nicht, ob ich das noch schaffe." Dann wurde sein Gesicht fest. "Lass mich hier allein zurück. Das Schicksal Hyrules ist wichtiger als mein Leben."

Langsam stand Zelda auf, drehte sich um und erstarrte. Vor ihr Ganondorf und hielt in der Hand ein langes blutiges Schwert.

"Wie reizend. Das Triforce kommt zu mir" sagte der Höllenfürst mit zuckersüßer Stimme. Dann hob er die freie Hand und Link und Zelda erstarrten. Aus ihren Körpern drangen ihre Triforcefragmente. Sie waren zu schwach, um sich zu wehren.

Plötzlich, als Ganondorf das Triforce in sich vereinte, bemerkte Link hinter ihm ein rötliches Funkeln. Langsam kroch er darauf zu. Es stand auf einem kleinen Podest, an dem sich Link mühsam hochzog.

Links Augen wurden größer und größer. Vor ihm lag ein faustgroßer Rubin, der ein kleines Vermögen wert sein musste. Link blickte sich kurz um und sah, wie Ganondorf gerade zum letzten Schlag gegen Zelda ausholte. Link überlegte nicht lange, griff nach dem brühend heißen Stein und richtete ihn auf den Höllenfürsten.

"He Ganon! Erst musst du mich erledigen" brüllte er und setzte hinzu: "Zelda, versteck dich hinter einer Säule!" Das war das letzte, was er sagen konnte, bevor Ganondorf einen goldenen Strahl auf Link schoss. Dieser erwiderte ihn mit einer regelrechten Feuerbrunst.

"Da gewinn' ich nicht" dachte Link bei sich und hatte gleich eine Lösung. Blitzschnell sprang er in die Höhe und die beiden Strahlen jagten durch den schier endlosen. Als Link in der Luft stillstand, schoss er einen neuerlichen Strahl auf Ganondorf und traf. Ganondorf schrie auf und sackte auf dem Boden zusammen.

"Zelda, schnell ein Siegel!" brüllte Link noch während er fiel. Zelda nickte, hob die Arme und murmelte einige Worte. Der Körper vom Höllenfürst wurde durchscheinend und verschwand mit einem leisen Zischen. Die Triforcefragmente kehrten zu ihren Trägern zurück.

"Jetzt sind wir unsere Probleme los" seufzte Zelda und lag erschöpft auf dem Boden. "Fast" erwiderte Link und hob den Feueredelstein auf. "Was machen wir hiermit?" "Wir müssen ihn zerstören" antwortete Zelda sofort und rappelte sich auf.

Link hob zögernd den Arm. Dann schmiss er den Rubin mit voller Kraft auf den Boden. Der Stein zerbrach und es entstand ein purpurroter Strudel im Raum. Link und Zelda schlossen die Augen, um nicht geblendet zu werden. Dann wurde ihnen schwarz vor Augen... Teil 3 - Fluch der Zeit

Link und Zelda standen wieder in der Bibliothek. Nichts deutete darauf hin, was in den letzten Tagen geschehen war. Vor ihnen lag das riesige Buch, in dem jetzt alle Seiten leer waren.

"Link?" fragte Zelda leise. "Weißt du, was das eben war?" Link schüttelte den Kopf. Dann nahm er das Buch, kletterte die Leiter hinauf und wollte es wieder zurückstellen, doch dort stand bereits eins. Es sah genauso aus wie das, das Link in der Hand hielt. Am Buchrücken prangte in blutroten Buchstaben der Titel: Feuer der Zeit.

Link starrte das Buch an und ließ sein eigenes fallen, womit er Zelda fast erschlug. Dann sah er aus dem Fenster, wo man normalerweise die Farm gesehen hätte, doch jetzt war dort nur ein grüner Hügel. Langsam stieg er die Leiter wieder hinunter.

Zelda keifte wie verrückt. Link beachtete das nicht und fragte: "Wie alt ist die Farm?" Verdutzt durch den Themawechsel sah Zelda ihn erst verwundert an, dann antwortete sie: "Etwa dreihundert Jahre, warum?" "Komm mit" antwortete Link nur und ging aus der riesigen Halle.

Draußen traf sie fast der Schlag. Das Schloss war erst halb errichtet und der Marktplatz fehlte völlig. Link und Zelda wussten beide, was das bedeutete: sie waren siebenhundert Jahre in der Vergangenheit gelandet.

"Ich geh in die Katakomben" sagte Link und drehte sich um, doch Zelda hielt ihn am Arm fest. Da fiel Link etwas auf.

"Seit wann hast du diesen Ring, Zelda?" fragte er und berührte ihn mit einem Finger. Sofort zog er die Hand zurück. Der Ring war glühend heiß, doch Zelda schien das nicht zu bemerken.

"Den? Keine Ahnung" antwortete Zelda verwundert und betrachtete den Ring. Er war aus Gold und in der Mitte war ein Stück des Feueredelsteins. Zelda versuchte, ihn vom Finger zu ziehen, doch er schien festgewachsen zu sein.

"Ich glaube, der hat was mit unserer Lage hier zu tun" sagte Link mit einer ausholenden Geste. Zelda verstand nicht und Link erklärte: "Überleg doch mal! Wir sind hierher gekommen, als wir den Feueredelstein zerstörten. Das Buch, das uns über ihn erzählt hatte, hieß "Feuer der Zeit". Und nun dieser Ring. Wir müssen zum Feueredelstein, denn er hat uns hergebracht und bringt uns auch wieder zurück!" Mit diesen Worten drehte er sich ruckartig um und rannte in die Steppe.

Es war bereits dunkel, als die beiden Freunde die Katakomben erreichten. Vor dem Eingang war ein schwaches Licht. Link hielt Zelda mit dem Arm zurück. Leise schlichen sie näher und aus der Dunkelheit formten sich langsam sieben Gestalten.

"...und endlich haben wir ihn" sagte gerade die kleinste Gestalt mit einer Kinderstimme. Zustimmendes Gemurmel. Dann ging das Steinportal auf und die Gestalten traten ein.

"Weißt du, wer das ist?" raunte Link und Zelda nickte. "Ich nehme an, es sind die Weisen. Sieh mal, was sie tragen!" Der erste Weise trug eine kleine Marmorsäule, auf dem ein faustgroßer Rubin lag. Der Feueredelstein!

Die Weisen blieben in dem Raum stehen, in dem auch Link und Zelda den Feueredelstein gefunden hatten. Die beiden versteckten sich hinter einer Säule und beobachteten die Zeremonie. Nach einigen Minuten erschien ein bläulicher Glanz um die Säule mit dem heiligen Stein.

"Der Fluch der Zeit" flüsterte Zelda und Link machte ein ratloses Gesicht. "Der ihn auslöst, wird an den Anfang seiner Geschichte geschleudert" erklärte Zelda flüsternd. "So wie wir." "Ja, aber es gibt noch etwas erhebliches anderes Problem. Der Fluchsprecher stirbt praktisch sofort" sagte Zelda und stand langsam auf.

"Was hast du vor?" fragte Link sie und stand ebenfalls auf. Der blaue Glanz war jetzt fast einen Meter breit. "Wie du gesagt hast. Dieses Portal hat uns hergebracht" sagte Zelda. "Und es bringt uns auch wieder zurück!" Die beiden Freunde sprangen in das Licht und es fühlte sich an, als ob man endlos in die Länge gezogen würde. Das Letzte, was Link sah, war das die Weisen reglos auf dem Boden zusammensackten. Dann folgte endlose Schwärze.

Link und Zelda lagen ausgestreckt auf dem Boden der Bibliothek. Langsam öffneten sie die Augen. Link sprang sofort auf , rannte zum Fenster und blickte hinaus. Die Farm lag wie immer friedlich auf ihrem Hügel. Link drehte sich beruhigt um. Zelda saß am Tisch vor dem... geschlossenen Buch?

Link ging langsam zu ihr und schlug das Buch in der Mitte auf. Zwischen den Seiten lag der Ring und funkelte ihnen entgegen. Als Zelda ihn in die Hand nehmen wollte, verschwand er in blauen Funkeln. Link schlug das Buch auf die erste Seite, doch sie war leer.

"Damit ist der Fluch der Zeit gebrochen" sagte Zelda erleichtert und Link nickte. Doch das Abenteuer sollte noch nicht zu Ende sein.



Teil 4 - Kampf um das Feuer

Plötzlich erbebte das Schloss und aus dem Fenster drang ein rötlicher Glanz. Link schaute hinaus und sein Atem stockte. Die gesamte Steppe brannte und im Boden öffneten sich tiefe Risse, aus denen Lava trat. Es war offensichtlich, was geschehen war: Ganondorf hatte den Feueredelstein und verwandelte Hyrule in eine Hölle.

"Wir müssen hier raus!" brüllte Link, denn schon stürzten Teile der Decke ein und zermalmten die Bücherregale. Zelda rannte ihn nach, aus der Halle raus. Hinter ihr stürzte sie völlig ein.

Nach einer Minuten waren sie draußen und fingen gleich an zu schwitzen. Auf dem Marktplatz hatte sich ein Lavasee gebildet und nur ein schmaler Weg führte zur Zitadelle der Zeit. Langsam betraten Link und Zelda ihn.

Nach einer schier endlosen Minute waren sie in der Zitadelle. Link öffnete das Zeitportal und schrie:
"Zwölf Stunden, bring mich zurück, um zu heilen Hyrules Wunden, hol mich dann zurück!"
Es erschien ein bläulicher Kreis und zwölf Stunden früher standen Link und Zelda in der Zitadelle der Zeit. Sie wussten, sie mussten es schaffen, denn eine zweite Chance erhielten sie vielleicht nicht mehr. Sie mussten Ganondorf davon abhalten, den Feueredelstein zu bekommen, denn sonst wäre Hyrule verloren.

Link und Zelda rannten durch die Katakomben. Diesmal hielt Link den Arm beim Sturz hoch, sodass er sich den Arm nicht brach. Nach einigen Minuten erreichten sie den Raum mit dem Feueredelstein. Sie errichteten ein Feld aus Magie und verschwanden anschließend im Schatten.

Endlose Stunden später erschien eine hochgewachsene Gestalt im Gang. Ganondorf! Er sah sich um, erblickte den Feueredelstein und streckte die Hand nach ihm aus. Mit einem kurzen Schrei wurde der Höllenfürst zurückgeschleudert und rappelte sich wieder auf. Da traten Link und Zelda aus dem Schatten.

"Ihr?!" brüllte Ganondorf und erneut gegen das Magiefeld. "Was macht ihr hier?" "Wir wollen dich nur davon abhalten, den Feueredelstein zu bekommen" erwiderte Link ruhig. "Und wie wollt ihr das anstellen?" Link zögerte einen Moment, dachte an die Diskussionen mit Zelda, ging dann anschließend in Kampfstellung und flüsterte: "Ich werde gegen dich kämpfen."

Mit diesen Worten sprang er durch die Magiesperre und blieb kurz vor Ganondorf stehen. Dieser zog ebenfalls sein Schwert und der Kampf begann.

Zuerst sah es so aus als wäre Ganondorf weit im Vorteil, denn er war ein ausgewachsener Mann und Link nur ein fünfzehnjähriger Junge. Doch bald stellte sich heraus, dass Link wesentlich schneller war und so fast allen Attacken seines Gegners entgehen konnte. Die beiden kämpften unermüdlich, jede Chance erbarmungslos ausnutzend, und schließlich stand Link über dem Höllenfürsten, das Schwert auf dessen Brust gerichtet.

Einen Moment zögerte Link, dann stach er Ganondorf das Master-Schwert in das Herz. Er schrie noch ein letztes Mal, dann erschlaffte sein Körper. Er war tot. Link nahm das Triforcefragment der Kraft und drehte sich um.

"Komm. Gehen wir" flüsterte Zelda mit belegter Stimme und zog Link mit. "Wir haben nur noch fünfzehn Minuten." Link ließ sich mitziehen. Er hatte gerade wieder getötet, was ihm jedes Mal Unruhe schaffte. Es war zwar der böseste der Bösen, doch Mord blieb Mord.

Nach zehn Minuten standen die beiden an der frischen Luft. Sie genossen einige Sekunden das Gefühl, dann drehten sie sich um und schossen die Kraft des Triforces in die Katakomben, die daraufhin einstürzten. Nachdem sie das getan hatten, wurden sie wieder in die Zeit gezogen und landeten in der Zitadelle der Zeit.

Niemand hatte Erinnerungen an diesen Vorfall. Link und Zelda waren die einzigen, die wussten, was geschehen waren. Die anderen Bürger Hyrules wussten nur, dass Ganondorf fort war.

Und das für alle Zeit.

Ende